18. Kapitel
Cedric lenkte seinen Mietwagen auf die Zugangsstraße, die zu Philipps Anwesen in Lake Tahoe führte. Er war von San Diego ohne Unterbrechung mehr als acht Stunden gefahren. Müde rieb er sich übers Gesicht.
Es war eine sternenklare Nacht und er kniff die Augen zusammen, um die abseits liegende Auffahrt zu der Ranch seines Freundes nicht zu verpassen. Mehrfach hatte er sich gefragt, ob er sich noch an den Weg erinnern würde. Er war erst einmal hier gewesen – vor vier Jahren.
Aber sofort erkannte Cedric das einstöckige, rustikale Holzhaus in der einsamen Gegend, wo sich einst Gesetzlose leicht vor den Behörden verstecken konnten.
„Endlich“, flüsterte er, als er das Lenkrad einschlug und die Einfahrt hinauffuhr.
Auf der Flucht zu sein hatte ihn dieses Mal mehr mitgenommen als jemals zuvor. Sein Herz war gebrochen, anders konnte er sich den dumpfen, pochenden Schmerz des Organs in seiner Brust nicht erklären. Der Gedanke, was er hätte haben können, wenn es eine Liste gegeben hätte, zerriss ihn förmlich. Eine gemeinsame Zukunft mit dem Mann, den er liebte.
Eine schmale Silhouette zeichnete sich plötzlich an der Tür ab, eine schlanke Person trat auf die Veranda. Landschaftslichter gingen an, tauchten diese Seite des Hügels ins Licht. Ein dunkler Range Rover stand in der Einfahrt und ein grauhaariger Mann in Jeans und T-Shirt rief: „Wer ist da?“
Philipp war offensichtlich durch die Scheinwerfer geblendet,
Cedric kletterte aus seinem winzigen Honda und lächelte den Mann an, der in die Einfahrt starrte, als er erwarte er den Teufel höchstpersönlich.
„Keine Bange, Philipp. Ich bin kein Einbrecher. Ich bin’s Cedric. Ich muss mit dir sprechen.“
Sein Freund und ehemaliger Chef lehnte sich über die Veranda.
„Cedric! Himmel! Was machst du denn hier mitten in der Nacht?“
Philipp warf einen Blick auf den dreckigen Range Rover und starrte dann wieder seinen unverhofften Gast an.
Cedric schnappte sich seinen Rucksack und die Reisetasche vom Beifahrersitz und schloss die Autotür.
„Ich bin auf der Suche nach Hilfe. Hast du zufällig welche im Angebot?“, fragte er den Mann, der ihm schon mehrfach beigestanden hatte.
„Komm hoch, mein Junge.“
Er stieg die Stufen hoch und umarmte Philipp mit einem Arm.
„Danke.“
„Jederzeit.“
Philipp Hanson führte ihn in den Wohnbereich, der von Holzbalken und -säulen dominiert wurde. Dazwischen standen bequeme braune Ledersofas in verschiedenen Größen. Ein gemauerter Kamin bildete den gemütlichen Mittelpunkt des Raums.
„Lass deine Taschen hier. Kann ich dir etwas anbieten? Ein Glas Wein? Bier? Abendessen? Du siehst aus wie ausgekotzt, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.“
Er strich Cedric übers Haar. Dieser unterdrückte ein Schaudern, er mochte keine ungewollten Berührungen, wollte Philipp jedoch nicht vor den Kopf stoßen. Der Freund war ein sehr taktiler Mensch.
„Was ist los?“
Cedric ließ seine Tasche zu Boden gleiten und stellte den Rucksack darauf ab. Er seufzte.
„Ich nehme dein Angebot mit dem Wein gerne an. Und etwas zu essen auch, vielleicht ein Sandwich oder so?“
„Natürlich“, Philipp sah kurz über Cedrics Schulter, dann lächelte er ihn an und schob ihn in die angrenzende Küche.
„Setz dich. Du trinkst Weißwein, richtig?“
„Ja.“
Ein Bartresen lud dazu ein und Cedric sank auf einen der Hocker.
„Ich bin seit drei Tagen mit dem Auto unterwegs. Kam heute früh über die Grenze in Del Rio und bin direkt hierher durchgefahren, da ich mich daran erinnerte, dass du auf Reese‘ Party meintest, du fährst ein paar Tage hier raus. Ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte.“
Philipp öffnete den Wein und fragte: „Wieso? Was ist denn los?“
Cedric sah sich um und diesmal bemerkte er die benutzten Gläser auf dem Tresen und leere Bierflaschen.
„Oh, entschuldige, habe ich dich gestört?
Er warf einen Blick zurück in den offenen Wohnraum und dachte an den Range Rover vorm Haus, der nicht Philipp gehörte.
„Ich kann wieder gehen.“
Philipp schien plötzlich alarmiert zu sein, zumindest kam es Cedric so vor. Doch im nächsten Moment lächelte er jovial.
„Auf gar keinen Fall. Du bist viel zu k.o., um jetzt noch zu fahren. Hier, trink das.“
Mit diesen Worten stellte er ihm ein Glas Wein hin. Cedric nahm es und trank einen Schluck. Mann, tat das gut. Seine Lider schlossen sich, er spürte zum ersten Mal seit seiner Flucht von der Jacht Erleichterung. So klein sie auch sein mochte. Er dachte an die Tränen, die er mit jeder Meile, die ihn weiter von Reese wegbrachte, vergossen hatte.
„Es wäre toll, wenn ich für ein oder zwei Tage hier bleiben dürfte. Ich brauche Schlaf und muss mir überlegen, was ich nun mache.“
Philipp trat ihm gegenüber an den Tresen und griff nach seiner Hand, drückte sie sanft.
„Selbstverständlich darfst du bleiben. Solange wie du möchtest. Und jetzt sag mir, warum?“
Cedric fuhr mit den Fingern unsichtbare Linien auf seinem Glas nach.
„Nach der Party bei Reese und Ryan wurde mein Auto in der Tiefgarage von einem anderen gerammt.“
Philipp runzelte die Stirn.
„Wurdest du verletzt? Hast du das Nummernschild gesehen?“
„Nein, es ging alles zu schnell.“
Cedric breitete die Arme aus.
„Aber ich war unverletzt. Und wir haben ein Teil des Kennzeichens zusammenbekommen.“
Wir?
„Reese. Reese war mir gefolgt und Zeuge des Unfalls geworden. Er hat auch gesehen, wie der Typ abgehauen ist. Obwohl wir ein Teil des Kennzeichens haben, konnten wir weder den Fahrer noch das Auto finden.“
Sein ehemaliger Chef sah ihn grimmig an.
„Reese hat dir also geholfen, ja?“
Cedric nickte.
„Und Keith Johnson.“
Philipp, der gerade einen Schluck aus seinem eigenen Glas trank, verschluckte sich und hustete.
„Wirklich? Der Bluthund der Davis Corporation? Mister Ich-weiß-alles-Johnson? Nun, das ist gut, schätze ich.“
Er trommelte mit den Fingern auf dem Tresen, ehe er sich abrupt zum Kühlschrank umdrehte.
„Reese hat ihn darauf angesetzt, nehme ich an? Ist ein Truthahnsandwich okay?“
„Das klingt super. Danke. Ja, klar, Keith ist schließlich sein Sicherheitschef. Reese hatte Sorge, es könnte jemand der Firma schaden wollen. Und nach dem Unfall hat Reese darauf bestanden, dass ich untertauche.“
Philipp toastete das Sandwich und holte einen Teller aus dem Schrank.
„Wieso?“
Cedric blinzelte verwirrt. ‚Wieso?‘
„Weil er besorgt um mich war.“
Philipp schnaubte.
„Weil er scharf auf dich ist.“
Irritiert über die Wortwahl und den Ton seines Freundes, hakte Cedric nach.
„Du wusstest davon?“
„Cedric“, Philipp fixierte ihn mit wachen Augen.
„Frag lieber, wer wusste es nicht?“
Cedric schluckte schwer, das Bedauern über seine Flucht schmeckte bitter.
„Er hat mir gesagt, er liebt mich.“
Philipp hielt in seiner Arbeit inne und sein Blick durchbohrte ihn. Seine Miene war grimmig, die Hand mit dem Brotmesser verharrte mitten in der Luft.
„Ist das so?“
Cedric rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum. Er fühlte sich unvermittelt unwohl.
„Stimmt etwas nicht, Philipp? Du scheinst nicht erbaut davon zu sein, dass Reese an mir interessiert ist.“
„Er hat verdammt lange gebraucht, um das zuzugeben, findest du nicht?“
„Reese wollte seine Regeln nicht brechen. Er war immer ein ethischer Chef.“
Philipp arrangierte Truthahn, Kopfsalatblätter und Tomaten auf dem Sandwich.
„Blödsinn. Der Mann hat den Ruf, jeden Kerl flachzulegen, egal, welche Umstände dagegen sprächen.“
Das tat weh.
‚Ist Philipp etwa eifersüchtig?‘ , dachte Cedric unbehaglich.
„Sprichst du aus eigener Erfahrung?“
„Nein. Seine angeblichen Moralvorstellungen ließen das wohl nicht zu.“
Cedric war erleichtert, das zu hören. Reese war genauso, wie er sich ihm gegenüber gezeigt hatte: Ehrenhaft durch und durch. Die Abneigung, die er nun in Philipps Augen wahrnahm, ängstigte ihn jedoch.
„Es tut mir leid, wenn du verletzt wurdest.“
Philipp wedelte mit einer Hand. Der, mit dem Messer.
Cedric setzte sich aufrecht hin. Er fühlte sich unverhofft verletzlich und angreifbar. Philipps ambivalentes Verhalten bereitete ihm zunehmend Sorge.
„Es war, wie es war, Cedric.“
Sein Exchef schnitt das Sandwich in zwei Hälften und legte beide auf den Teller, den er dann vor Cedric auf den Tresen stellte.
„Hier, bitte. Erzähl mir, was noch in dieser Nacht passiert ist.“
„Ich bin mit ihm nach Mexiko gefahren. Zur Baustelle.“
Philipp klaubte den restlichen Truthahn, Salat und dei Tomaten zusammen, riss die Kühlschranktür auf und warf die Sachen hinein. Alles durcheinander.
„Mit der Jacht. Wie war das für dich?“
Cedric schob sein Weinglas beiseite. Instinkt ließ seinen Blick zum Wohnzimmer wandern, zu seinem Rucksack, in dem seine SIG Sauer versteckt war. Mehr als drei Meter entfernt.
„Es war wundervoll und schrecklich zugleich.“
Nervös und misstrauisch geworden ließ er den Überfall mit Cortéz aus und kam direkt zum eigentlichen Problem.
„Ich habe Reese in Mexiko verlassen. Endgültig. Raus aus seinem Leben, meinem Job. Ich muss zu einer anderen Person werden. Wieder einmal.“
Philipp verschränkte die Arme.
„Und du brauchst meine Hilfe, um das zu tun?“
Cedric nickte.
„Wieder einmal.“
Die wechselnden Gesichtsausdrücke, die sich bei seinem Freund nun zeigten, waren welche, die er noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Verärgerung. Verzweiflung. Distanz.
Ein aufgesetztes Lächeln.
„Du willst eine Empfehlung zu einem weiteren Fälscher.“
Cedric bemühte sich um eine dankbare Miene, während sich seine Eingeweide zusammenzogen. Philipps Verhalten jagte ihm Angst ein und sein Instinkt riet ihm, zu rennen. Krampfhaft blieb er sitzen und hielt den Schein aufrecht.
„Bitte. Ich muss wieder neu anfangen. Weg von Reese. Weg von San Diego.“
„Warum neue Papiere?Die alten sind doch vollkommen in Ordnung, sonst wärst du jetzt nicht so ohne Weiteres über die Grenze gekommen.“
„Darum hab ich Del Rio gewählt, weil sie da relativ lax sind, im Gegensatz zu Tijuana, Laredo und den anderen Grenzübergängen. Jedenfalls, als ich mit Reese da unten war, sind einige Dinge passiert, Philipp, die es mir unmöglich machen, weiter Cedric Donnelly zu bleiben.“
Philipp schlenderte um den Tresen herum auf ihn zu.
„Was für Dinge?“
Cedric presste seine Lippen zusammen. Was durfte er dem Mann erzählen.
‚Gar nichts!‘ , schrie seine innere Stimme warnend.
„Du weißt, dass ich mich vom Zeugenschutz im Stich gelassen fühlte, dass sie meine Mum, meinen Bruder und mich nicht beschützt haben. In Mexiko wurde mir klar, dass ich niemals ein normales Leben führen kann. Der Grund, wieso ich damals flüchten musste, der Grund, warum die Komplizen meines Erzeugers meine Mutter ermordeten und nun mich jagen? Tja, den kenne ich immer noch nicht. Ich kann ihn also nicht aus der Welt schaffen.“
„Und du willst untertauchen, weil du nicht willst, dass Reese verletzt wird.“
Philipp begriff schnell.
„Richtig. Ich kann das Risiko nicht eingehen, dass sie versuchen, etwas von ihm zu bekommen, das er nicht hat ... und ich auch nicht.“
„Was ist es denn, dass du angeblich besitzen sollst, Cedric?“, fragte sein ehemaliger Chef in einem auffällig sanften Tonfall.
Cedric sah ihm in die blauen Augen, die momentan weich und freundlich wirkten. Vielleicht sollte er ihm tatsächlich reinen Wein einschenken und konnte so herausfinden, wieso sein Freund auf einmal so merkwürdig und distanziert war.
„Eine Liste mit den Namen von den Partnern meines Vaters. Eine Liste, die seiner Aussage nach, von meiner Mum aufbewahrt wurde. Aber es gibt keine Liste. Wahrscheinlich gab es sie nie.“
„Da bist du sicher?“
Philipps Frage hatte eine Schärfe, die Cedric einen kalten Schauer über den Rücken jagte.
„Bin ich. Ich fand einen Verwandten unten in Manzanillo.“
Philipp sah ihn fragend an.
„Er hatte eine Box für mich, mit Dingen, die meine Großmutter ihm gab, um sie meiner Mum, meinem Bruder oder mir zu geben, falls er uns jemals wiedersehen sollte.“
„Eine Box?“
Sein Gegenüber richtete sich auf.
„Hast du sie mit?“
„Nein. Da war nichts drin“, erklärte er und beobachtete, wie diese Information auf seinen Freund wirkte. Der schien maßlos enttäuscht zu sein.
„Was war drin?“, wiederholte Philipp energisch.
Cedric lachte abgehackt.
„Ein Gedichtband. Zwei Medaillons mit Babylocken. Ein altes Fotoalbum.“
„Hast du dir alles gründlich angeschaut? Die Bilder? War etwas auf die Rückseiten geschrieben? Was ist mit dem Buch? Hast du es auseinandergenommen? Die Seiten herausgerissen?“
Er schüttelte bei jeder Frage den Kopf. Und spannte seine Muskeln an.
„Was ist mit Notizen an den Seitenrändern im Buch?“
Cedric stand auf, jeden Muskel auf Kampf ausgerichtet.
„Ich habe nichts von all dem getan, Philipp. Sah keinen Grund dafür.“
Sein Freund trat rasch auf ihn zu.
„Setz dich. Du hast noch gar nichts gegessen.“
„Danke, nein. Ich bin fertig.“
‚Fertig mit dir.‘
„Du kannst nicht gehen. Du brauchst meine Hilfe. Hast du selbst gesagt“, bestand Philipp darauf, dass er blieb.
Cedric ging um ihn herum.
„Ich denke, ich sollte gehen.“
„Dieser Fälscher, den du benötigst? Wo glaubst du, findest du einen, der so gut ist, wie der in Nuevo Laredo, zu dem ich dich vor Jahren schickte?“
„Ich überquere wieder die Grenze. Ich finde einen. Es gibt sie wie Sand am Meer.“
„Einen, der keine Kontakte zu den Sinaloas hat? Oder zur Mafia?“
Philipps Fragen klangen nun nach reiner Verspottung. Cedric strebte zu seinen Taschen, doch Philipp packte ihn am Arm, versuchte, ihn zu sich herumzudrehen.
„Du brauchst mich!“
Cedric schüttelte den Griff ab.
„Nein, das tue ich nicht.“
Ein weiterer Schritt, er hatte seinen Rucksack erreicht. Seine Hand glitt in den offenen Innenraum, die Finger umfassten kalten Stahl. Derweil packte Philipp ihn wieder.
„Lass mich los!“
Cedric wirbelte herum und drückte die Mündung seiner Waffe in Philipps Magen.
„Jetzt!“
Sein ehemaliger Chef wich zurück.
„Ich verstehe nicht. Wieso bedrohst du mich mit einer Waffe?“
„Ich fange schlechte Energie auf. Woher dieses übersteigerte Interesse an den Dingen meiner Großmutter?“
Als Philipp ihm keine Antwort gab, zuckte Cedric mit den Achseln.
„Danke für diese aufschlussreiche Unterhaltung. Und nun weg von mir.“
„Du musst nicht gehen“, flehte sein Freund ihn an.
„Tatsächlich“, ertönte eine laute, dunkle Stimme, „wird der junge Mann definitiv bleiben.“
Cedric wirbelte nach links herum. Zwei bullige Typen kamen durch eine der Türöffnungen und stürmten auf ihn zu. Er zielte auf die Knie des Ersten und brachte ihn zu Fall. Die Schmerzensschreie waren fast unerträglich. Nummer zwei duckte sich in die andere Richtung, doch Cedric gab noch einen Schuss ab.
„Aah! Die Mistkröte hat mich getroffen“, brüllte der Zweite.
Philipp stürzte sich auf Cedrics Rücken. Dieser ging runter auf ein Knie, brachte mit dieser Bewegung seinen Freund aus dem Gleichgewicht der durch den Schwung, die Fliesen entlang rutschte. Der Kerl, den die Kugel nur gestreift hatte, schaffte es, Cedrics Schusshand zu greifen und zu verdrehen und mit der zweiten Hand zu Boden zu drücken. Dort hielt er ihn effektiv mit einem Fuß an seiner Kehle unten. Cedric wand sich, schlang seinen freien Arm um einen Oberschenkel des Angreifers und wollte mit den Beinen nachziehen. Doch Philipp warf sich auf diese und hielt sie fest.
„Fuck! Jetzt nimm ihm endlich die verfickte Pistole ab!, schrie Philipp außer sich.
„Das versuche ich ja“, knurrte der Typ.
„So, Schluss jetzt.“
Cedrics Exchef setzte sich auf seine Oberschenkel.
„Hör auf zu zappeln.“
Cedric entspannte sich, lockerte seine gesamte Muskulatur und wartete auf eine neue Gelegenheit, sich zu befreien, während die zwei Typen versuchten, ihn zu sichern.
Ein dritter Mann schlenderte in sein Blickfeld und Cedric ließ langsam seinen Blick nach oben gleiten, vorbei an einer Army Hose in Tarnfarben, einer prallen Wampe und einer ausgeblichenen Lederjacke in ein hässliches, von Narben überzogenes Gesicht.
„Nikolai Demjan Wolkow. Wie schön, dich endlich kennenzulernen.“
Cedric starrte ihn an, plötzlich unfähig sich zu rühren. Diesen Moment nutzte der Typ, um seine Hände mit einem Seil zu fesseln. Philipp saß immer noch auf seinen Beinen.
„Wer sind Sie?“, fragte er, innerlich zu Eis erstarrt.
„Ein Freund deines Vaters.“