Das kleine Haus, in dem Leonie wohnte, war leicht zu erkennen. Die Stämme der Obstbäume im Garten waren von Leonie alle eingestrickt worden.
In der Küche duftete es herrlich. Leonies Mutter hatte gerade eine Torte gebacken. Schokocreme und Himbeeren.
Wir bekamen die Teller für die Pizzeria und ein großes Stück Torte. Als wir losgingen, standen Leute am Gartentor. Leonie sah sie finster an. Diesen Blick kannte ich nicht von ihr.
»Was ist mit den Leuten?«, fragte ich leise.
»Sie wollen unser Haus«, brummte Leonie.
Was meinte Leonie?
»Ich will in unserem Haus bleiben. Ich liebe den Garten«, sagte sie. Mehr nicht.
Nachdem wir die Teller in der Pizzeria abgeliefert hatten, verzogen wir uns mit der Torte nach oben in mein Zimmer.
Ich sperrte die Tür ab.
»Was tun wir jetzt?«, fragte ich Leonie.
>>Torte essen<<, sagte sie.
Es war die beste Himbeer-Schoko-Torte, die ich jemals gekostet hatte.
Als wir fertig waren, konnte ich ihr endlich erzählen, was ich hinter der bunt gestreiften Tür erlebt hatte.
»Verstehst du das?«, fragte ich.
»Ein Spiel, das programmiert wird, ist sicher ein Computerspiel«, sagte Leonie.
»Oder eine App am Handy«, ergänzte ich.
Aber was hatten Eier damit zu tun, aus denen Monster schlüpften?
Leonie holte ihr Strickzeug aus der Umhängetasche und ließ die Nadeln klappern.
»In unserer Schule ist etwas faul.«
Das sah ich auch so. »Aber wir können niemandem davon erzählen.«
»Dann müssen wir eben allein herausfinden, was abgeht«, sagte Leonie.
»Wo fangen wir an?«, überlegte ich laut.
»Wir arbeiten zusammen und müssen dafür in der Klasse nebeneinandersitzen«, beschloss Leonie.
»Das erlaubt die Zalynder nie«, sagte ich.
»Überlass das mir«, sagte Leonie.