36.

„Du kannst mich abholen kommen“, hatte Alexia am Telefon gesagt.

Lars Kohlund atmete erleichtert auf und war sofort zum Krankenhaus, Frauenklinik gefahren. Dort saß er nun im Auto und beobachtete den Regen und wartete auf seine Frau. Alexia hatte weder über Eingriff noch Untersuchungsergebnisse mit ihm geredet. Sie hatte gehandelt. Mit welcher Entscheidung auch immer.

Der Regen nieselte Kohlund die Frontscheibe blind. Er drückte mit dem Scheibenwischer Sicht. Doch seine Alexia hatte die Klinik noch nicht verlassen.

Als Kohlund glaubte, sie vorm Eingang zu erkennen, schien sie ihm doch nicht die Frau zu sein, mit der er schon so lange zusammen war. Hohe Pumps und ein Sommerjäckchen, das ihm fremd war. Mit Anmut spannte Alexia einen Schirm in Regenbogenfarben. Sie schaute nach links und rechts, dann lief sie unterm Vordach drei Schritte hin und drei Schritte zurück. Sie schien weder das Auto noch ihn zu erkennen. Er könnte hupen, dachte Kohlund und zögerte. Natürlich wollte er wissen, ob er Vater würde oder nicht. Wie sich Alexia auch entschieden hatte, sein Leben würde ein anderes sein.