McKenna sah einen länglichen Gegenstand vom Deck der Pacific Lion zum Dolphin hinaufschweben, der über dem Schiff am Himmel stand.
»Was, glaubst du, ist das?«, fragte Ridley neben ihr.
McKenna runzelte die Brauen. »Sieht nicht gut aus«, meinte sie. »Sie sollten den verschollenen Seemann vom Schiff holen. Ich hoffe, es ist keinem was passiert.«
Sie nahm das Fernglas und studierte den Helikopter und die Fracht am Ende des Seils. Der Gegenstand war länglich und formlos, und die beiden Rettungsschwimmer waren sehr rücksichtsvoll damit umgegangen. McKenna beobachtete, wie er in die offene Seitentür des Helis gezogen wurde, und ihr ging ein Licht auf.
Der Gegenstand war ein Leichensack. Die Havarie hatte, direkt oder indirekt, ein erstes Todesopfer gefordert.
***
Hiroki Okura im Laderaum drückte den Aktenkoffer an die Brust und dankte dem Schicksal für sein unglaubliches Glück.
Da war er fast so weit gewesen, das Versteckspiel aufzugeben. Hatte geglaubt, entdeckt worden zu sein, dass alles verloren war. Aber der Lichtfinger war über ihn hinweggewandert, deutete tiefer in den Laderaum, und Okura lauschte, während der eine Mann weiter abgelassen wurde, um der Sache auf den Grund zu gehen. Buchstäblich.
»Und?«, rief der Mann von oben. »Kam mir vor, als hätte ich etwas gesehen, das ein Mensch sein könnte.«
Eine Weile nichts. Dann: »Tja, es ist einer. Aber wir kommen etwas zu spät, um ihn noch zu retten.«
Einen Moment wusste Okura nicht, was er denken sollte. Dann begriff er. Ishimaru. Sie haben Tomios Leiche gefunden.
Und sofort war ihm klar, dass er das große Los gezogen hatte. Die Coast Guard musste annehmen, dass Ishimaru der vermisste Zweite Offizier der Pacific Lion war. Die einzigen Menschen, die sie über den Irrtum aufklären konnten, waren mittlerweile zurück in Japan.
Ein Geschenk. Göttliche Fügung. Ein Fünfzig-Millionen-Dollar-Glücksfall.
Okura hatte still im Dunkeln gelegen. Hörte die beiden Männer diskutieren, wie man den Toten nach oben schaffen sollte. Lag still und wartete darauf, dass sie weggingen und ihn allein ließen. Allein mit seinem Aktenkoffer.