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Es war Mr. Osborn, der Alice zum zweitenmal aus einer verzweifelten Situation rettete. Nach ihrer Unterhaltung in seinem Büro hatte er lange nachgedacht. Die Idee, mit Alice eine Partnerschaft einzugehen, war ihm immer verlockender erschienen. Er mochte diese junge Frau, er bewunderte sie, und er glaubte an eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung. Aber am stärksten war sein Gefühl, ihr helfen zu wollen.

Er telefonierte mit einem Freund, der Grundstücksmakler war. Nach diesem Gespräch blieben ihm und Alice vierundzwanzig Stunden für eine Entscheidung.

Er ließ seinen Einspänner vorfahren und gab dem Kutscher Alice’ Adresse. Je mehr er sich dem Viertel näherte, in dem Alice lebte, um so größer wurde sein Zorn auf diese unvernünftige junge Frau. Wie viele wohlhabende Menschen in New York war er sich nur vage der Armut bewußt, die weit entfernt von ihren vornehmen Wohngegenden herrschte. Bis jetzt hatte es für Mr. Osborn keinen Grund gegeben, einen dieser verwahrlosten Bezirke aufzusuchen, und deshalb war er entsetzt und gleichzeitig beschämt, als er den Schmutz und die Armut sah. Hauptsächlich war er jedoch darüber entsetzt, daß Alice in dieser elenden Umgebung leben mußte.

Die Kutsche hielt vor der aufgebrachten Menschenmenge in der Gasse, die Alice als ihre Adresse angegeben hatte. Mr. Osborn stieg aus und bahnte sich einen Weg zur Mitte. Dort saß Alice schluchzend inmitten ihrer Habseligkeiten und hielt ihre weinende Tochter im Arm. Zwei bullige Kerle betrachteten ungerührt die Szene.

»Mrs. Tregowan!« Er kniete sich neben sie in den Schmutz. »Was, um Himmels willen, ist passiert?«

Schluchzend erzählte ihm Alice die ganze Geschichte, wobei sie immer wieder von den wütenden Zwischenrufen ihrer Nachbarinnen unterbrochen wurde.

»Diese Männer haben das getan?« fragte er schließlich wütend und starrte zu den beiden Kerlen hoch, die unbewegte Zeugen der Tragödie waren, die sie verursacht hatten. »Das werden wir ja sehen«, sagte Mr. Osborn, stand auf und stellte sich breitbeinig vor einen der Männer. »Was fällt euch ein! Wer hat das angeordnet?«

»Mr. van Hooven«, antwortete der größere der beiden mürrisch.

Die Menge, die sich auf eine handgreifliche Auseinandersetzung gefreut hatte, war enttäuscht. Mr. Osborn wandte sich wortlos ab. Er half Alice auf, rief seinen Kutscher herbei und lud mit ihm die wenigen unbeschädigten Habseligkeiten ein. Dann half er Alice, die Grace auf dem Arm hatte, beim Einsteigen und quetschte sich neben sie in die Kutsche.

»Ich schäme mich so vor Ihnen, Mr. Osborn. Ich hatte gehofft, die Bedingungen, unter denen ich lebe, geheimhalten zu können ...« stammelte Alice kläglich.

»Sie haben keinen Grund, sich zu schämen. Dieser Schurke van Hooven sollte dafür bestraft werden.«

»Ich habe mich bei ihm über die Ratten und das Ungeziefer beklagt. Das hat ihm wohl nicht gefallen, und er hat mich unter dem Vorwand, daß ich mein Zimmer gewerblich nutze, hinauswerfen lassen. Was soll ich jetzt machen?« Alice sah ihn mit ihren schönen, grauen Augen, die tränenumflort waren, an. »Sie können dagegen gar nichts unternehmen, Mrs. Tregowan. Diese Stadt wird von miesen Typen wie diesem van Hooven beherrscht. Es ist sogar gefährlich, gegen sie vorzugehen. Wahrscheinlich bekommen alle leitenden Beamten dieser Stadt – womöglich auch der Bürgermeister – Bestechungsgelder von ihm.«

»Ach, du meine Güte, dabei fing es gerade an, mir besser zu gehen«

»Bitte, Mrs. Tregowan, regen Sie sich nicht auf. Vielleicht habe ich eine Lösung für Ihre Probleme. Aber darüber sprechen wir später. Jetzt bringe ich Sie zu mir nach Hause. Dort. werden Sie und Ihre Tochter erst einmal etwas Ordentliches essen und dann gründlich ausschlafen. Und morgen fängt ein neues Leben für Sie an«, sagte Mr. Osborn lächelnd.

Als Alice am nächsten Morgen aufwachte und sich in dem hübschen, hellen Zimmer umsah, glaubte sie zu träumen. Die Wände waren weiß, die Möbel hellgrün und mit weißen und goldenen Blumen verziert. Weiße Musselinvorhänge schmückten die Fenster. Alice blickte auf einen Baum, dessen Äste gerade zu knospen begannen. In der Ferne hörte sie Kindergelächter und Hufgetrappel. Sie zwickte sich; das konnte nur ein Traum sein. Mehrmals schloß und öffnete sie die Augen, aber das Zimmer verschwand nicht. Während der vergangenen Monate hatte sie vergessen, daß das Leben für bevorzugte Menschen auch angenehme Seiten hatte. Mrs. Osborn hatte am Abend zuvor darauf bestanden, daß sie und Grace ein heißes Bad nahmen. Voller Wonne hatte sich Alice in dem parfümierten Wasser geaalt, hatte verschwenderisch die wohlriechende Seife auf ihrer Haut verteilt und sich dann in warme, weiße Handtücher gehüllt. Nach einem Teller Suppe und warmer Milch mit Rum hatte Mrs. Osborn ihre beiden Gäste zu Bett geschickt, wo Alice sofort einschlief, denn sie war zu erschöpft, um sich noch irgendwelche Sorgen zu machen. Jetzt setzte sie sich auf. Was hat Mr. Osborn gestern abend gemeint, als er von einem neuen Leben sprach? dachte sie.

Eilig zog sie sich an. Grace schlief noch in dem kleinen Kinderbett, das man für sie aufgestellt hatte. Dann ging Alice die Treppe hinunter und folgte von der Halle aus dem Stimmengemurmel.

»Ah, unser Gast ist wach. Haben Sie gut geschlafen, Mrs. Tregowan?« Mr. Osborn stand auf, als Alice in das Zimmer trat.

»Danke, ja. Wie ein Kind. Grace schläft noch. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken kann, Ihnen und Mrs. Osborn.«

»Frühstücken Sie erst mal«, sagte Mrs. Osborn, eine schlanke, blonde Frau von Mitte Vierzig wie ihr Mann, und deutete auf ein Tablett mit Fisch, Salat, dünngeschnittenem Fleisch und Käse.

»Brot und Kaffee wären wundervoll ... sonst nichts, danke.«

»Wir trinken Tee, Mrs. Tregowan. Speck und Eier bekomme ich zwar nicht zum Frühstück, aber meine Frau gibt mir wenigstens Tee zum schwedischen Frühstück«, sagte Mr. Osborn lachend.

»Wie herrlich ... ja, bitte etwas Tee. Wo bin ich hier? Ich komme mir vor wie auf dem Land.«

»Es ist ruhig hier, nicht wahr? Sie sind in Brooklyn. Wir ziehen es vor, möglichst weit weg vom Lärm und Tumult der New Yorker City zu leben. Es bedeutet für mich zwar jeden Tag einen langen Weg ins Geschäft, aber das nehme ich gern in Kauf. Die ländliche Gegend erinnerte mich an England, deswegen habe ich hier ein Haus gekauft.«

Alice fragte zögernd: »Gestern abend sprachen Sie von ...« Sie verstummte verwirrt, denn sie wollte nicht aufdringlich erscheinen.

»Ja, ich sagte: ›Morgen fängt ein neues Leben für Sie an.‹ Nach unserem Gespräch gestern in meinem Büro war ich recht beschäftigt. Nicht weit von hier steht ein Haus, das für unsere Pläne geeignet sein könnte . das heißt, falls Sie mich als Ihren Partner akzeptieren und in diese Gegend ziehen wollen.«

»Mr. Osborn, wie können Sie nur fragen?« fragte Alice lachend, und dieses Lachen ließ ahnen, wie schön sie war, wenn weder Sorgen noch Erschöpfung ihr feingeschnittenes Gesicht zeichneten.

Eine Stunde später spazierte Alice in Begleitung der Osborns durch breite, von Bäumen gesäumte Straßen und schob Grace in ihrem Kinderwagen vor sich her. Die Häuser zu beiden Seiten waren groß und geräumig und von gepflegten Gärten umgeben. Auf den Bürgersteigen spielten Kinder, und Alice hörte zum erstenmal seit Monaten einen Vogel zwitschern. »Das war früher eine Bäckerei und ist mit allem ausgestattet, was Sie brauchen«, erklärte Mr. Osborn stolz, als sie vor einem Ziegelsteingebäude standen. Vor dem Bogenfenster an der Vorderseite stand ein kleiner Magnolienbaum.

»Auf Gwenfer hatten wir einen riesigen Magnolienbaum. Vielleicht wächst der hier noch«, sagte Alice und lächelte strahlend. »Ob das ein gutes Omen ist?« fügte sie hinzu. Es war erst das zweite Mal, daß sie eine Bemerkung über ihr Leben in England gemacht hatte.

Das Innere des Gebäudes war einfach perfekt. Der Laden war klein, aber die Backstube und Küche dahinter riesig. Die Öfen schienen nur darauf zu warten, angeheizt zu werden; an den Wänden standen lange Holztische, darüber hingen Regale, und außer mehreren Vorratskammern gab es auch einen Kühlraum.

»Das Schönste haben Sie noch nicht gesehen.« Mit verschwörerischer Miene öffnete Mr. Osborn eine Tür und führte sie eine schmale Treppe hinauf. »Hier ist Platz genug für Sie und Grace. Wenn Sie aus dem Fenster schauen, sehen Sie einen hübschen Garten, in dem die junge Dame spielen kann.«

Voller Freude begutachtete Alice die Wohnung – sie bestand aus zwei geräumigen Schlafzimmern, einem großen Wohnzimmer und einer kleinen Küche mit fließendem Wasser. Mrs. Osborn war mit Grace in den Garten gegangen. Vom Fenster aus beobachtete Alice, wie ihre Tochter aufgeregt und vergnügt über den Rasen stapfte.

»Aber was kostet das alles?« fragte Alice und erwachte plötzlich aus ihrer Euphorie.

»Ich werde das Haus kaufen und unsere Gesellschaft – Gwenfer and Osborn – wird es von mir mieten. Ein einfaches geschäftliches Abkommen, Mrs. Tregowan.«

»Ich besitze weder Möbel noch Geld, mir welche zu kaufen.«

»Unser Speicher ist vollgestopft mit Möbeln, die wir nicht mehr brauchen.«

Alice blickte in Mr. Osborns freundliches Gesicht. Ihre bitteren Lebenserfahrungen hatten sie gelehrt, niemandem mehr zu vertrauen. Sie hatte Angst, wieder enttäuscht zu werden. »Ich wage nicht, Ihr Angebot anzunehmen.«

»Mrs. Tregowan. Hier haben Sie die Möglichkeit, innerhalb kürzester Zeit Ihre Produktion zu vervielfachen und Ihren Gewinn zu steigern. Dann können Sie Helferinnen einstellen und haben mehr Zeit für Grace. Das sagt mir mein ausgeprägter Geschäftssinn.

»Ich bin nicht Mrs. Tregowan sondern Miss«, platzte sie heraus.

»Warum erzählen Sie mir das?« fragte er nach kurzem Zögern.

»Weil Sie es vielleicht eines Tages herausfinden könnten und dann bedauern würden, jemals meine Bekanntschaft gemacht zu haben. Ich würde es verstehen. Aber ich möchte wissen, wie Sie darüber denken, ehe ...« Alice machte eine allumfassende Handbewegung, »ehe ich mich an das hier gewöhne.«

»Ihre Vergangenheit ist nicht Ihre Gegenwart. Ich bin mir sicher, daß Sie nicht leichtfertig in diese Situation geschlittert sind. Ihretwegen und wegen Grace sollten wir Sie aber weiterhin mit Mrs. anreden. Es wäre auch besser, unser Gespräch Mrs. Osborn gegenüber nicht zu erwähnen.«

»Ich schäme mich für das, was ich getan habe, nicht, Mr. Osborn. Wie könnte ich auch, wurde mir dadurch doch dieses wundervolle Wesen geschenkt.« Sie deutete auf Grace, die im Gras herumpurzelte. »Ja, natürlich«, murmelte Mr. Osborn verwirrt. »Bis vier Uhr müssen wir uns entscheiden, ob wir das Haus nehmen oder nicht.«

»Dann akzeptieren Sie also mich und meine Situation?«

»Nun, ich bin zwar ein gottesfürchtiger Mann, aber ... ich bewundere Ihre Ehrlichkeit.«

»Vielleicht wäre es einfacher für uns beide, wenn Sie mich Alice nennen würden?«

»Vielleicht.«

Jetzt herrschte ein verlegenes Schweigen zwischen ihnen. Zu ihrem eigenen Schutz hatte Alice ihm die Wahrheit gesagt. Doch nun fragte sie sich, ob ihr daraus nicht ein Nachteil entstehen könnte. Sie kannte Mr. Osborn nur als Geschäftsmann und wußte nichts über ihn. Es hatte Augenblicke gegeben, da hatte er sie auf eine Weise angesehen und angelächelt, die sie an Chas erinnerte – vielleicht steckten, hinter seiner Freundlichkeit andere Absichten?

»Warum tun Sie das alles für mich, Mr. Osborn?«

»Aus geschäftlichen Gründen.«

»Nur deswegen?«

»Natürlich. Und weil ich Sie mag und Ihnen und Grace helfen möchte.«

»Einfach so?«

»Ich verstehe nicht, Mrs. ... Alice.«

»Es fällt mir schwer, das zu erklären. Aber ich muß es tun. Ich muß mir absolut sicher sein, daß nichts anderes dahintersteckt, daß ich ... nun ... keine weiteren Verpflichtungen eingehe ...« Alice errötete, sprach aber tapfer weiter. »Wissen Sie, Mr. Osborn, ich habe in den vergangenen Jahren sehr viel gelernt und möchte sichergehen, daß es zwischen uns von Anfang keine Mißverständnisse gibt.«

Mr. Osborn blickte aus dem Fenster und sah seine Frau mit Grace spielen. »Ich will Ihnen ebenso ehrlich antworten, Alice. Ja, ich finde Sie sehr attraktiv, aber ich liebe meine Frau. Was immer ich für Sie empfinde, wird sich nur in meinem Geist abspielen. Ich werde Ihr Ehrgefühl nie verletzen, denn ich könnte Greta nie wehtun. Es wäre mir eine Freude und Ehre, Ihnen helfen zu dürfen, Alice. Wir sind zwei Menschen, die Prinzipien haben, nicht wahr?« Er lächelte.

»Ich danke Ihnen für ihre Offenheit, Mr. Osborn. Ich hätte es sehr gern, wenn wir Partner würden. Sollen wir das mit einem Handschlag besiegeln, wie schon einmal?«

»Wir werden sehr erfolgreich sein, Alice. Und da wir schon so eine enge geschäftliche Verbindung eingehen, nennen Sie mich bitte John – und meine Frau Greta. Bitte, würden Sie mir eins erklären, worüber ich mir schon seit einiger Zeit den Kopf zerbreche: Woher nimmt eine junge Frau wie Sie die Kraft, in dieser brutalen Stadt jahrelang zu überleben?«

Alice sah ihn an und lachte. »Ich bin die Tochter eines Landes aus Granit. Das gibt mir besondere Kräfte, verstehen Sie?«

»Ich wünschte mir, diese Kraft könnte man in Flaschen abfüllen und verkaufen. Ich würde ein Vermögen damit machen.«

Sechs Monate später blühte das Geschäft. GWENFER AND OSBORN stand in Goldbuchstaben auf dem dunkelgrünen Untergrund des Ladenschildes. Alice hatte nicht nur eine Helferin, sondern vier.

Mit diesem Umzug schien auch das Glück Einzug gehalten zu haben. Sie verkaufte ihre Produkte nicht nur in ihrem Laden, sondern belieferte außer Johns Geschäft noch drei weitere in der Innenstadt. Aber das war nicht der einzige Grund für ihren wachsenden Erfolg. Eines Tages, einen Monat nach Eröffnung des Geschäfts, hatte das erst kürzlich installierte Telefon geläutet. Eine Frau hatte Alice gefragt, ob sie Fleisch- und Nierenpasteten und Apfelkuchen für zwanzig Dinnergäste zubereiten könne. Alice folgte einem unbewußten Instinkt und schlug der Frau vor, sie in ihrem Haus aufzusuchen, um mit ihr das Dinnerarrangement zu besprechen. Sie wurde dann von einer verängstigten jungen Italienerin empfangen, die ihr aufgeregt ihr Dilemma erklärte. Ihr Mann, ein überaus erfolgreicher Bauunternehmer, wollte seine wichtigsten Kunden mit einem exzellenten Dinner beeindrucken und hatte seiner Frau verboten, italienische Speisen aufzutragen. Sie sollte ein englisches Dinner vorbereiten.

Alice korrigierte so einfühlsam wie möglich das geplante Menü, so daß die Italienerin am Ende davon überzeugt war, selbst das Dinner zusammengestellt zu haben. Es würde, der Jahreszeit entsprechend, eine leichte Suppe, Fischmousse, gefüllte Hühnerbrust in Cremesoße mit verschiedenen Beilagen, Lammbraten mit Minzsoße und eine Auswahl von Nachspeisen geben. Die junge Frau stimmte begeistert jedem Vorschlag zu und zeigte Alice anschließend das Speisezimmer. Alice riet ihr, nicht das schwere, mit Gold verzierte Dinnerservice, sondern ein schlichteres Geschirr zu verwenden, und nachdem auch noch die Auswahl der Weine besprochen worden war, folgte als logischer Schritt, daß die junge Frau Alice bat, das Dinner auch zu kochen.

Das war der Anfang von Alice’ Party-und-Dinnerservice. Durch Mundpropaganda wurde sie in der ganzen Stadt, in der es viele, durch den Erfolg ihrer Männer verunsicherte Frauen gab, bekannt. Dieser Zweig ihres Geschäfts entwickelte sich derart rapide, daß sie bald weitere Helferinnen würde einstellen müssen.

Alice arbeitete zwar immer noch von morgens bis abends, aber jetzt war sie auf dem Weg zum Erfolg. Sie besaß mittlerweile eine Kutsche in ihren Farben – Gold auf Grün –, mit der ihre Produkte ausgeliefert wurden. Ein junges Kindermädchen kümmerte sich um Grace, die mit zweieinhalb Jahren sehr aktiv war. Sie konnte hübsche Kleider, Spielzeug und Bilderbücher für ihre Tochter kaufen und hatte auch für sich eine neue Garderobe erworben. Seit zwei Wochen liebäugelte Alice mit einem kleinen Haus mit Holzveranda und einem Garten – ihr Traumhaus, in dem sie einst gehofft hatte, mit Chas leben zu können. Wenn es ihr gelang, dieses Haus zu mieten oder sogar zu kaufen, würde es ihr allein gehören. Alice’ bittere Erfahrungen hatten sie eines gelehrt – allein zu leben. Außer Grace brauchte sie niemanden.