Glossar
Kibbuz: Eine genossenschaftliche Gemeinschaft, zusammengeschlossen in Dörfern mit bis zu 2000 Einwohnern. Die Idee dahinter sind gemeinsames Eigentum und ein kollektiv organisiertes Gemeinschaftsleben. Der erste Kibbuz wurde 1910 am See Genezareth gegründet. Nach einer Hochzeit in den Fünfziger- und Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts ging die Begeisterung zurück. Heute gibt es noch 272 Kibbuzim, aber so gut wie keine Neugründungen mehr. In vielen Kommunen ist mittlerweile Privateigentum erlaubt, teilweise werden auch leistungsbezogene Gehälter gezahlt.
Bat-Mizwa/Bar-Mizwa: Die religiöse Mündigkeit. Mädchen (Bat-Mizwa) erreichen sie mit zwölf, Jungen (Bar-Mizwa) mit dreizehn Jahren. Wird nach dem Gottesdienst mit einer Feier begangen.
Kibbuznikim: Mitglieder eines Kibbuz’ – siehe oben.
Goj: Eigentlich hat das Wort die Bedeutung »Volk« oder »Nation«. Heute wird es für Nichtjuden verwendet. Die weibliche Form ist Gojah.
Volunteers: Freiwillige Helfer im Arbeitseinsatz in Israel. Im Gegenzug gibt es Essen und ein Dach über dem Kopf, manchmal wird auch ein Taschengeld bezahlt.
Mesusa: Eigentlich heißt es Türpfosten, bezeichnet aber im allgemeinen Sprachgebrauch eine Kapsel, die am Türpfosten angebracht ist. Darin befindet sich ein Schriftstück mit Versen aus der Bibel. Die Mesusa schützt das Haus und die Bewohner. Sie wird auf Armhöhe leicht schräg angebracht.
Kippa/Kippot: Die Mehrzahl von Kippa lautet Kippot: eine kleine, runde Kopfbedeckung für männliche Juden. Sie wird beim Gebet, im Gottesdienst und auf Friedhöfen getragen. Fromme Juden tragen sie auch im Alltag.
Schabatt: Auch Sabbat, der Ruhetag. Im Judentum darf an diesem Tag keine Arbeit verrichtet werden. Er beginnt Freitagabend bei Sonnenuntergang und dauert bis zum Sonnenuntergang am Samstag.
Davening: Eine Form des gemeinsamen Betens, der sich immer mehr junge Juden anschließen. Gemeinsam beten und anschließend gemeinsam feiern.
Haredit: Angehörige des ultraorthodoxen Judentums (jahadut charedit).
Eshet chayil: Wörtlich: eine tapfere oder heldenhafte Frau.
Iwrit: Modernes Hebräisch.
8200-er: Die Unit 8200 ist eine Eliteeinheit des israelischen Militärs und zugleich die zentrale Sammelstelle für militärische Informationen. Die Anforderungen sind sehr streng. Wer sie erfüllt, wird Teil der »Intelligence« und geht direkt in Israels Hightech-Industrie.
Mamser: Nach jüdischem Gesetz das Kind aus einer verbotenen Beziehung. Zum Beispiel Ehebruch, weshalb Mamser ab und zu auch noch mit Bastard übersetzt wird.
Maccabee: Israelische Biermarke.
L’chaim: Auf das Leben!
Yemenite wineyard: Ein quirliges Viertel rund um den Hacarmel Market im Herzen von Tel Aviv. 1903 von Einwanderern aus dem Jemen gegründet, ist es mit seinen engen Gassen und kleinen Häusern, vor allem aber wegen der Restaurants, ein Schmelztiegel der arabischen und israelischen Kultur.
Bashana haba’a, neishev al hamirpeset: Isarelisches Volkslied. Bei uns bekannt durch Daliah Lavis Interpretation »Dieses Jahr, dieses Jahr« aus dem Album »Willst du mit mir gehen?«.
»Das Trauma erwacht im Alter«: Dieser Artikel ist 2004 in »Der Freitag« erschienen und hat mich seitdem nicht mehr losgelassen. Es geht um NS-Verfolgte, deren Erinnerungen im Alter mit Vehemenz zurückkehren, und wie die Pflegekräfte in israelischen Altersheimen damit umgehen. Man kann ihn unter https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/das-trauma-erwacht-im-alter abrufen. Ich bedanke mich herzlich bei Jutta Zeise und der Redaktion des »Freitag«, die mir erlaubt haben, diese Reportage zur Grundlage des Kapitels in Ramat Gan zu machen.
Geveret: Weibliche Anrede, Frau.
Ka’ak: Sesamkringel. Lecker.
Zatar: Orientalische Gewürzmischung.
Sukka: Laubhütte. Juden bauen jedes Jahr eine solche für das Laubhüttenfest. Während dieser Woche wird darin gegessen und übernachtet. Das Fest entspricht im weitesten Sinne unserem Erntedankfest.
Ben zona: Hurensohn.
Muezzin: Der Ausrufer, der muslimische Gläubige fünfmal am Tag zum Gebet ruft.
Imma: Mama.
Efo at?: Wo bist du?
Toda: Danke.
Die Erklärungen habe ich nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen. Ihre Kürze kann eine tiefergehende Beschäftigung natürlich nicht ersetzen, für die hier kein Platz ist. Sie sollen lediglich das Verständnis erleichtern.