Der Innenraum des Autos war eng wie eine Konservendose. Klara wollte nur noch weg. Dass sie es nicht konnte, steigerte ihren Zorn. Und dass sie nach der Fahrt noch weitere Stunden mit Sebastian verbringen musste, machte es nicht besser.
»Klara, glaub mir bitte. Sie hat plötzlich in Sekundenschnelle dieses Kleid ausgezogen, es ist einfach von ihrem Körper gerutscht, und schon war sie direkt vor mir und hat mich geküsst.«
»Ach, hör auf«, blaffte Klara. »Es sah nicht so aus, als hättest du dich gewehrt.« Eher im Gegenteil, dachte sie.
»Doch, ich hatte sie von mir weggeschoben; gerade als sie sich wieder an mich gedrückt hat, bist du reingekommen.«
Was für ein Zufall, dachte Klara und schwieg. In ihr wechselten Verletztheit, Wut und Fassungslosigkeit ab. Es war, als hätte an der Eingangstür des »Favorit« ein großes Schild gestanden »Achtung! Vorsicht! Vermintes Gebiet«, und Sebastian wäre auf die erstbeste Mine plattfüßig draufgelatscht. So ein Idiot.
Die Explosion hatte Klara mitgerissen. Emotionales Harakiri, dachte sie. Überhaupt die ganze Beziehung mit Sebastian. Sie hätte es lassen sollen, von Anfang an. Nach ihrer ersten gemeinsamen Nacht hätte sie sagen sollen: »Du, das war nett, aber aus uns wird nichts.« Elender Mist, dachte sie, ich blöde Kuh.
Sebastian fuhr schnell, die Landschaft glitt in der Dunkelheit an ihnen vorbei. Klara versuchte, ihre Gefühle zurückzudrängen, einen klaren Kopf zu bekommen für das, was sie in Kürze an einem Tatort erwartete.
»Wir müssen Harald anrufen«, sagte sie, zog ihr Handy aus der Tasche und wählte die Nummer.
Doch wie eine Chimäre kam ihr wieder das Bild von Sebastian und Clarissa in den Sinn, dauernd blitzte es auf.
Jetzt nicht, befahl sie sich, später. Sie wusste, dass man Gedanken und Bilder nicht einfach loswurde, nur weil man es wollte. Aber während ihrer Ausbildung hatte sie erfahren, dass man sie mitunter für eine Weile zum Stillhalten bringen konnte, wenn man ihnen zusagte, sich später um sie zu kümmern. Mitunter trollten sie sich dann in einen Winkel des Gehirns und warteten ab.
Das Summen des Ruftons klang in Klaras Ohr, zwei-, dreimal. Als Harald abnahm, stellte sie das Telefon auf Lautsprecher um.
»Wir sind unterwegs. Wo genau müssen wir hin?«, fragte sie.
»Zur Strahlenburg in Schriesheim, dort auf den Parkplatz.«
»Was ist passiert?«
»Die Frau wurde erschossen, wie’s aussieht, schon gestern. Sie war wohl Mitte, Ende zwanzig. Wir haben bisher keine Papiere gefunden, keinen Ausweis, kein Handy. Die Schüsse erfolgten mutmaßlich aus nächster Nähe, eventuell mit Schalldämpfer, beide in die Brust.«
Sebastian fuhr auf der linken Spur und konzentrierte sich auf die Straße. Doch Klara wusste, dass er bereits erste Hypothesen abwog, schnell und intelligent, wie er war. Dass er es war, machte die Szene im »Favorit« für Klara umso schlimmer.
»Die Leiche wird schon in der Rechtsmedizin sein, bis ihr hier seid«, fuhr Harald fort. »Aber macht euch ein Bild vom Tatort. Mit Monika Hansen könnt ihr später noch sprechen. Sie ist eben eingetroffen und gerade bei der Erstuntersuchung.«
»In Ordnung«, sagte Klara und legte auf.
»Denkst du, dieser Mord hängt mit dem an Thoralf Kaiser zusammen?«, fragte Sebastian.
Klara überlegte. »Passt diese Frau in das Beziehungsszenario um Thoralf Kaiser, das wir bisher kennen?«
»Du meinst, ob auch sie was mit Thoralf hatte? Das erscheint mir eher unwahrscheinlich. So ein Hengst war er wohl auch nicht.«
Nein?, dachte Klara und sah aus dem Seitenfenster. Sie wollte nicht über Hengste sprechen. »Vielleicht musste die Frau sterben, weil sie irgendetwas wusste«, sagte sie. »Oder die beiden Fälle hängen gar nicht zusammen.«
»Tja«, meinte Sebastian. Kurze Zeit später hängte er trocken »erschossen« an.
Klara konnte seinen Gedanken folgen. Die Tötungsart ließ immer Rückschlüsse auf den Täter und die Umstände zu. Sie kannte die Statistik zu Tötungsdelikten mit Schusswaffen: Weniger als ein Fünftel der Morde in Deutschland gingen auf das Konto einer Kugel. Die insgesamt um die sechzig Fälle im Jahr konnte man fast als Peanuts bezeichnen, im Vergleich beispielsweise zu den fünfstelligen Zahlen in den USA. Aber auch Peanuts forderten Aufklärung und Gerechtigkeit.
Wenn hierzulande mit einer registrierten, legalen Schusswaffe gemordet wurde, dann oft bei Familiendramen und im Affekt. Der Mord in Schriesheim erschien Klara, auch wenn sie noch nicht viel über die Umstände wusste, eher eine geplante Tat gewesen zu sein. Mindestens zwei Menschen hatten sich an die Strahlenburg begeben, mindestens einer trug eine Waffe bei sich, wahrscheinlich mit der Absicht, sie zu gebrauchen.
Auch wenn es keine verlässlichen Zahlen gab, war bekannt, dass die Anzahl illegaler Waffen in Deutschland bei Weitem die der legalen überstieg. Es war kein Hexenwerk, sich eine Schusswaffe zu besorgen, man musste sie sich nicht mehr risikoreich über dubiose Kontakte im Milieu besorgen. Das Internet bot neue Märkte.
Klaras Gedanken kamen ins Trudeln. Im Milieu. Verdammt. Wieder das Bild, Sebastians offenes Hemd, seine geschlossenen Augen, bevor er sie erschrocken aufriss.
»Wie konntest du das tun?«, hörte Klara sich selbst sagen.
»Hm?«, fragte Sebastian. Er schien, selbst aus Gedanken gerissen, einen Moment lang nicht zu verstehen. Dann drehte er den Kopf zu Klara, in seinem Ausdruck lag etwas Gequältes. »Es tut mir wirklich leid«, sagte er. »Ich habe nicht schnell genug geschaltet.«
»Ach, wann hättest du denn geschaltet?«
»Ich weiß nicht. Aber es wäre bestimmt nichts passiert.«
»Es ist was passiert«, echauffierte sich Klara. »Du sagst mir, ich hätte ein Problem mit Vertrauen, und knutschst kurze Zeit später mit einer nackten Frau im Hinterzimmer rum.«
»Noch mal, Klara: Ich wollte das nicht.«
»Jaja.« Das Tun ist entscheidender als das Wollen, dachte Klara.
Schweigend fuhren sie über die Autobahn Richtung Heidelberg. Klara hatte das Gefühl, nicht richtig atmen zu können, sie rutschte auf ihrem Sitz nach rechts. Die paar Zentimeter mehr Abstand zwischen ihr und Sebastian machten es allerdings nicht besser.
Irgendwann bog Sebastian auf einen Rastplatz ab.
»Ich muss mal, das blöde Bier«, nuschelte er, hielt an und stieg aus.
Als er nach zwei oder drei Minuten wieder ans Auto kam, beobachtete Klara, wie er auf das beleuchtete Display seines Handys sah, etwas tippte, das Telefon ausschaltete und in die Tasche seiner Jeans schob.
Kleingeistige Eifersucht stach Klara wie eine verkaterte Arzthelferin, die die Vene nicht trifft. Machst du schon das nächste Date aus?, hätte sie Sebastian am liebsten angeplärrt. Sie konnte ihn gerade überhaupt nicht ausstehen – und sich selbst auch nicht.
Sichtlich erleichtert stieg Sebastian ein, mit ihm kam die Winterkälte ins Auto. Er startete den Motor und fuhr weiter, dabei kramte er im Seitenfach der Fahrertür.
»Willst du?« Ein Streifen Kaugummi bewegte sich zu Klara herüber, sie lehnte ab. Kurz darauf kaute Sebastian vor sich hin, Pfefferminzgeruch breitete sich im Auto aus.
»Glaubst du, Nowikow hat etwas mit diesem zweiten Mord zu tun?«, fragte er nach einer Weile.
Klara dachte an das Foto, das Leonid Nowikow und einen anderen Mann in Militärkleidung zeigte, beide trugen Waffen und hatten einen Arm kumpelhaft über die Schulter des anderen gelegt. Die Durchsuchung von Nowikows Wohnung am Vormittag. Für Klara kehrten diffuse Eindrücke und ein Gefühl von Unbehagen zurück.
Das Schreiben von Thoralf Kaiser an Nowikows Schwester hatten sie nicht gefunden, auch keine anderen Hinweise, dass Nowikow den Anwalt kannte oder Kontakt zu ihm hatte.
Leonid Nowikow war still und verschlossen gewesen, er besaß nicht viele Dinge, kaum Kleidung, nur wenige Bücher, lediglich das Nötigste an Geschirr und anderen Haushaltssachen. Es gab eine Kiste mit Briefen und Fotos. Mehrere Bilder zeigten ihn mit seiner Schwester, lachend, innig, auf einem waren sie zusammen am Meer. »Auf der Krim, vor sechs Jahren«, hatte Nowikow Klaras Frage knapp beantwortet.
Als die Kollegen den blauen Müllsack, der unter dem Schreibtisch stand, auf den Boden auskippten, hatte Nowikow die Wohnung verlassen. Reizwäsche, Korsagen, Strümpfe lagen auf dem abgestoßenen Laminat verteilt, einer der Kollegen machte eine blöde Bemerkung. Klara war unvermittelt der Kragen geplatzt. »Kauf’s deiner Frau, wenn du’s so toll findest«, hatte sie ihn angefahren und war zu Nowikow auf den Flur gegangen.
»Es tut mir leid«, hatte sie gesagt.
Nowikow musterte sie mit diesen hellen Augen. »Schon gut«, hatte er gemurmelt, und Klara hatte gewusst, dass es nicht gut war.
Ihr Blick richtete sich weg von der vorbeirauschenden Landschaft auf ihr Spiegelbild, das die Seitenscheibe des Autos wiedergab. Sie hatte Sebastians Frage noch nicht beantwortet, war unsicher, hatte kein eindeutiges Gefühl.
»Warum sollte Nowikow etwas mit der Tat zu tun haben?«, fragte sie schließlich zurück.
»Na ja. Zumindest könnte er eine Waffe haben.«
»Könnte«, sagte Klara und schwieg.
Irgendwann passierten sie endlich das Ortsschild von Schriesheim, die ewig erscheinende Fahrt neigte sich ihrem Ende zu. Klara war erleichtert und angespannt zugleich. Sie versuchte, ihre verkrampfte Haltung zu lockern, streckte die Beine aus und atmete tief ein. Das, was sie gleich erwartete, forderte ihre ganze Aufmerksamkeit.
Sebastian fuhr noch ein weiteres Stück geradeaus und bog dann nach links ab. Er durchquerte den Ort, es ging bergan und schließlich rechts ab, die schmale aufsteigende Straße zur Strahlenburg hinauf. Klara und Sebastian waren schon öfter mit Josephine dort gewesen, hatten auf der Terrasse des Burglokals Cappuccino und Apfelschorle getrunken und in die weite Talebene gesehen. Soweit Klara wusste, hatte das Lokal allerdings zurzeit Winterpause.
Auf dem ersten Teil der Strecke standen Häuser oberhalb und unterhalb des Weges, schließlich löste der Wald das bebaute Gebiet ab. Im Licht der Scheinwerfer ragten die vorderen Baumstämme auf, glitten vorbei. Dahinter lag das Dunkel.
Kurze Zeit später erreichten sie den weitläufigen Parkplatz, der zur Strahlenburg gehörte. Ein Streifenbeamter kontrollierte die Einfahrt und ließ sie passieren.
Der Platz war durch mehrere Scheinwerfer hell erleuchtet, die dunkelbraune Erde war festgefahren, rechts hinunter ging es in den Wald. Das Blaulicht zahlreicher Einsatzfahrzeuge zuckte durch die Nacht. Zwei weiße Zivilwagen der Spurensicherung parkten hintereinander. Die Kollegen arbeiteten in ihren Ganzkörperanzügen am rechten Rand des Parkplatzes.
Sebastian stellte den Motor ab. Sie stiegen aus und begaben sich zu Harald und Klaus Conrad, die vor dem abschüssigen Waldstück standen.
»Ah, unsere Kurzurlauber. War’s schön im Schwarzwald?«, fragte Harald, sein Atem bildete kleine Nebelschwaden in der Kälte.
»Ging so«, sagte Klara.
»Wir waren nicht im Dienst, da kann ich sein, wo ich will«, maulte Sebastian gereizt. »Es geht keinen irgendetwas an, was ich wann wo in meiner Freizeit mache.«
»Schon gut.« Harald winkte mit einer Hand ab. »Warum ist der denn so sauer?«, knurrte er an Klara gewandt.
Die hatte keine Lust, zu antworten.
»Also«, hob Klaus Conrad an, »die Frau lag da unten in dem Waldstück, laut Monika Hansen wohl seit gestern Abend. Der Körper wurde den Spuren nach dorthin geschleift, vermutlich, damit er nicht sofort entdeckt wird.«
»Wer hat die Leiche gefunden?«, fragte Klara.
»Die Strahlenburg macht Winterpause«, antwortete Conrad. »Von daher ist hier nicht viel los. Gefunden hat die Frau ein Angestellter, der ein paar Unterlagen für die Buchführung abholen wollte. Genau genommen war es sein Hund, der in den Wald abgehauen ist und nicht mehr wiederkam. Der Mann sitzt dort drüben in dem Streifenwagen und gibt seine Aussage zu Protokoll.«
»Wie ist die Frau hierhergekommen?«, fragte Sebastian. »Habt ihr kein Auto sicherstellen können? Kam sie etwa zu Fuß? Oder mit dem Täter zusammen?«
»Das wissen wir noch nicht. Doch wie du siehst, parkt hier kein Auto mehr.« Conrad wies auf die von Polizeifahrzeugen verstellte Umgebung. »Außer unseren«, ergänzte er in leicht sarkastischem Ton. »Ein paar Kollegen suchen die umliegenden befahrbaren Waldwege ab, daneben machen wir Halterabfragen zu den Fahrzeugen, die am Straßenrand auf dem Weg hier hoch parken. Zunächst müssen wir die, die keinen Anwohnern gehören, überprüfen.«
»Was ist mit dem Lichtbildabgleich?«, hakte Sebastian nach.
Ein Foto vom Gesicht des Opfers konnte mit der zentralen Passfoto-Datenbank abgeglichen werden. Diese Art der Identitätsfeststellung, die zu Haralds Glanzzeiten noch als reine Utopie gegolten hatte, war längst möglich – ältere Wasserleichen und Brandopfer ausgenommen.
»Der Abgleich läuft.« Conrad wies auf einen anderen Polizeitransporter. »Ihr könnt euch dort die Fotos von der Frau ansehen.«
Klara und Sebastian steuerten das Fahrzeug an. Eine der beiden Beamtinnen im Innenraum öffnete ihnen die Schiebetür, sie stiegen mit einem kurzen Gruß ein. Das Auto war mit Laptops und Datenübertragungstechnik ausgestattet wie ein mobiles Büro.
»Das ist sie«, sagte die Beamtin und deutete auf einen der Computerbildschirme.
Klara sah auf die Großaufnahme eines Frauengesichts – und stutzte. Im ersten Moment glaubte sie, Tina Hausmann zu erkennen. Doch die Frau war jünger. Die Augen waren geschlossen, die Lippen sehr blass und halb geöffnet, aus dem rechten Mundwinkel lief eine Blutspur.
»Um die anderen Fotos zu sehen, müsst ihr mit der Pfeiltaste weiterklicken«, sagte die Beamtin, stand von ihrem schmalen Sitz auf und machte Klara Platz. Die nickte und rief das nächste Bild auf.
Die Tote lag mit angewinkelten Beinen und vom Körper abgestreckten Armen auf dem Waldboden. Die Haltung hatte etwas Ergebenes, Machtloses, Endgültiges. Ein großer dunkelroter Fleck durchdrang den Stoff des altrosa Mantels, der Kopf lag umsäumt von vollem, blondem Haar, als sei er auf ein goldfarbenes Kissen gebettet.
Klara betrachtete das Bild. Sie war irritiert, konnte aber nicht einordnen, wovon genau. Dann wurde ihr klar, dass das Foto eine seltsame Ästhetik besaß, die Frau war sehr hübsch gewesen. Die blasse Haut, der helle Mantel, das goldene Haar, die Körperhaltung, das alles wirkte wie inszeniert. Für einen Moment erinnerte das Bild Klara an eine Filmszene, als habe ein Regisseur einer Schauspielerin Anweisungen gegeben, um eine Vorstellung aus seinem Kopf Gestalt annehmen zu lassen.
Ein Räuspern von Sebastian schreckte Klara aus ihren Gedanken auf, sie klickte auf die Tastatur des Laptops. Es folgten Nahaufnahmen der Einschussstellen, zwei dunkle Löcher in rosa Stoff, umsäumt von Blut. Danach wurden wieder Fotos in der Totale angezeigt.
»Hier«, kam es plötzlich laut von der Kollegin an dem anderen Laptop im rückwärtigen Teil des Wagens. »Das scheint sie zu sein.«
Sebastian und Klara drehten sich um und sahen auf den zweiten Computerbildschirm.
»Kimberly Schwantaler«, las die Beamtin vor. »Achtundzwanzig Jahre alt, geboren in Grabenstetten am Rand der Schwäbischen Alb, zuletzt wohnhaft in Dossenheim, ledig, keine Kinder.«
Klara betrachtete die hübsche Frau auf dem biometrischen Passfoto. Die Ähnlichkeit mit der Toten war unverkennbar. Das Computerprogramm irrte nicht.
»Kannst du bitte noch einen Abgleich mit der Fahrzeughalter-Datenbank machen? Womöglich steht ihr Wagen irgendwo in der Nähe«, meinte Sebastian.
»Moment.« Die Kollegin öffnete ein anderes Programm, loggte sich ein und ließ nach dem Namen der Toten suchen. »Treffer«, sagte sie kurz darauf. »Ich schreibe euch das Kennzeichen auf. Ihr sucht einen sechs Jahre alten Toyota.« Sie notierte »HD – KS« und eine Ziffernfolge auf einen Zettel und reichte ihn Sebastian. »Viel Erfolg.« Lächelnd zwinkerte sie ihm zu.
Klara wandte sich ab. Sie war froh, den engen Bus verlassen zu können. Mit Sebastian kehrte sie zu Conrad und Harald zurück, die mit einem Mann von der Kriminaltechnik sprachen.
»Die Frau heißt Kimberly Schwantaler, das ist das Kennzeichen ihres Wagens.« Sebastian reichte Harald den Zettel.
»Jou. Ich kümmer mich drum.«
»Was ist mit Reifenspuren?«, fragte Klara den Kriminaltechniker. »Denkt ihr, da ist etwas verwertbar?«
»Schwierig. Eine frische Spur ist nicht zu isolieren.«
»Wenn wir Glück haben, hat einer der Anwohner im oberen Bereich der Straße Fahrzeuge bemerkt, die zur Strahlenburg gefahren sind.« Conrad zog seinen Schal zurecht.
»Und sich direkt die Kennzeichen gemerkt?«, unkte Harald.
»Marke und Farbe zumindest?«, konterte Conrad gereizt.
Harald trollte sich mit dem Notizzettel zu zwei Kollegen vom Bereitschaftsdienst.
»Klara und ich fahren nach Heidelberg in die Rechtsmedizin«, sagte Sebastian. »Monika hat eventuell schon neue Informationen.«
Und Klara hatte Magengrimmen angesichts der weiteren gemeinsamen Stunden mit Sebastian.