Der Junge, dessen Eltern mit gebrochenen Knochen und zerquetschten Organen eingeäschert worden waren, hockte im Laderaum eines rostigen Busses und weinte sich das Wasser aus dem Leib, all das Wasser, das den Gesundheitsaposteln oft Anlass für eine Predigt bot und das doch mit keinem einzigen Tropfen sein Seelenheil retten konnte. Kein Tränenmeer würde aus der Asche seiner Eltern wieder zwei Geschöpfe aus Fleisch und Blut machen. Seine Hoffnung: So lange zu weinen, bis sein Körper völlig ausgetrocknet war, bis auch er zu einem Häufchen Asche zerfallen würde.
Der Junge krümmte sich zusammen, und seine nackten Füße rutschten über den Urin der letzten Tage, doch fühlte er weder Ekel noch Beklemmung, denn in der Welt außerhalb des Busses herrschte das wahre Grauen. Selbst Durst und Hunger, Zahnschmerzen oder die von schlaflosen Nächten verklebten Augen, selbst der Gestank der ganzen Pisse und Scheiße in diesem fleischlosen Walbauch verblassten angesichts einer Welt, die einem Kind die Eltern in einer Blechurne hinterließ.