Kapitel 4

Es war gut, daß Adam seinen Besuch bei Inspektor Harmon für sich behalten hatte. Wie der Inspektor schon vermutet hatte, hätte Kate ihn sicher nicht gebilligt. Allein ihr geradezu fanatischer Unabhängigkeitsdrang verbat jede Einmischung in ihre privaten Angelegenheiten. Aber das war noch nicht das Schlimmste: Sich an Inspektor Harmon zu wenden hätte den Rückfall in eine Hilflosigkeit bedeutet, die sie nicht gutheißen konnte.

Sie hatte nichts gegen Harmon als Mann, und seine Freundlichkeit während jener schrecklichen Wochen, nachdem Melanies armer, geschundener Körper gefunden worden war, hatte sie niemals als aufdringlich empfunden. Kate wußte, daß er sie von den aufdringlichen Überfällen der Medienvertreter abgeschirmt hatte. Er hatte im Grand Midland Hotel im Zentrum von Manchester ein Zimmer für Kate und eine Freundin reservieren lassen, nur fünf Gehminuten von der Stadtverwaltung und ihrem Arbeitsplatz entfernt. Kate hatte Mary Marchant gebeten, das selbstgewählte Exil im Hotel mit ihr zu teilen. Damals waren sie noch befreundet gewesen. Die vorübergehende Abwesenheit von ihrer Wohnung und Marys Gesellschaft erwiesen sich als heilsam. Trotzdem hatte sie sich nach ihrem Zuhause gesehnt und war nicht einmal eine Woche lang im Hotel geblieben.

Mittlerweile hatte sich ihre Reaktion auf das Verhalten der meisten Menschen ihr gegenüber von der Dankbarkeit der ersten Tage in offene Feindseligkeit gegen deren Aufdringlichkeiten verkehrt. Für Chefinspektor Harmon empfand sie jedoch nach wie vor nur Hochachtung. Er hatte ihr in einer Zeit Schutz gewährt, in der sie sich nicht alleine ihrer Haut erwehren konnte.

Harmon war es auch gewesen, dem die Aufgabe zugefallen war, Kate die Nachricht von Melanies Tod zu überbringen. Harmon hatte sie auf den Anblick der schrecklichen Wunden vorbereitet, die ihrem kleinen Mädchen zugefügt worden waren. Er selbst hatte Kate ins Leichenschauhaus begleitet, und er war es gewesen, der sie stützte, als sie schließlich zusammenbrach. Denn nichts und niemand konnte eine Mutter auf den Anblick vorbereiten, wenn ihr Kind bleich, kalt und schrecklich zugerichtet auf der Bahre eines Leichenschauhauses lag.

Für diese Fürsorge würde Kate ihm stets dankbar sein. Und gleichzeitig konnte sie ihm nie verzeihen, daß er derjenige gewesen war, der ihr mit ruhiger Sachlichkeit mitgeteilt hatte, daß Melanie nie wieder nach Hause kommen würde. Daß sie durch die Hand eines brutalen Mörders in Angst und unter Schmerzen gestorben war. Und sie, Kate, war nicht dagewesen, um sie zu retten.

»Das ist alles so sinnlos!« Kate stand auf, ging ungeduldig zum Fenster. Ihre Kollegen warfen sich ratlose Blicke zu. Das Großraumbüro bot keinerlei private Rückzugsmöglichkeiten.

»Alles in Ordnung, Schätzchen?« kam es fast wie eine Warnung von Moira. Aufdringliche Moira. Übereifrige, wißbegierige, überkandidelte Moira Jones – Korporal Jones hatten sie und Melanie sie getauft, nach der Figur aus Dad’s Army –, stets bereit zu lauschen und mehr als willig, Krisennachrichten gleich zu verbreiten. Moira hielt sich gerne für eine warmherzige Samariterin, doch fehlte ihr jeglicher Sinn für Diskretion. Für alles, was über die nackten Fakten hinausging, zeigte sie weder Verständnis noch Interesse. Neugier war ihre einzige Motivation.

»Mir geht’s ausgezeichnet«, antwortete Kate, ohne sich umzudrehen. Sie stand am Fenster, sah auf den Albert Square hinunter und beobachtete die Blätter, die wie Tränen langsam von den Bäumen auf das Kopfsteinpflaster und die Bänke fielen.

Seufzend wandte sie sich wieder um. Einige ihrer Kollegen reagierten zu langsam, so daß Kate ihr Starren noch bemerkte. Die sensibleren unter ihnen taten so, als sähen sie träumend aus dem Fenster. Andere wiederum senkten abrupt ihre Blicke und konzentrierten sich mit übertriebenem Eifer auf die Arbeit. Einige jedoch starrten sie weiterhin ungerührt und herausfordernd an.

Kate registrierte das alles nur nebenbei. Sie war viel zu sehr in ihre eigenen Gedanken versunken.

»Sinnlos«, murmelte sie erneut und zwang sich schließlich, an ihrem Bericht weiterzuarbeiten.

Das Telefon auf ihrem Schreibtisch klingelte. Äußerlich gelassen griff sie nach dem Hörer, während ihr Herz jedoch wie rasend klopfte.

»Wo zum Teufel bleibt die Furnley-Akte?«

»Ich arbeite daran, Mr. Owen.«

»Was? Ich brauche sie jetzt! Ich habe in einer Stunde einen Termin bei Furnley persönlich! Was bilden Sie sich ein?«

Mr. Owen hatte eine Glatze, seit er die Dreißig überschritten hatte, und darüber war er nie ganz hinweggekommen. Zumindest erlaubte er sich seither keine Schwäche mehr. Aus einem Zweimannteam, das Computerspiele entwickelte, hatte er die Firma Technicom mit sechzig Angestellten und einem Jahresumsatz von einer Million Pfund gemacht. Technicom versorgte jetzt Unternehmen im gesamten Nordwesten mit Computer-Hardware und maßgeschneiderten Office-Software-Paketen, die in der Branche einen ausgezeichneten Ruf genossen.

Owen war also ein erfolgreicher Unternehmer und hatte nicht die Absicht, sich seinen Ruf durch unfähige Büroangestellte kaputtmachen zu lassen.

»Tut mir leid …«

»Was zum Henker haben Sie den ganzen Tag gemacht? Ich hatte Sie gebeten, daß dieser Bericht vorrangig behandelt wird. Er sollte spätestens mittags auf meinem Tisch liegen.« Diese Pearson wurde allmählich zu einem Verlustgeschäft.

Kate warf einen Blick auf die große Uhr an der Wand. Halb drei. »Ich hatte keine Ahnung …«

»Ich hatte Ihnen eine entsprechende Nachricht in Ihrer Mailbox hinterlassen. Herrgott, Kate, reißen Sie sich zusammen! Haben Sie etwa den ganzen Tag noch keinen Blick in Ihre Mailbox geworfen?« Furnley war ein potentieller neuer Kunde. Für Owen stand viel Geld auf dem Spiel.

»Selbstverständlich habe ich in meine Mailbox geschaut«, log Kate ungerührt. »Ich muß Ihre Nachricht übersehen haben, Mr. Owen. Aber der Bericht ist sowieso gleich fertig. Er ist nur noch nicht ganz korrigiert. Sie können ihn ruhig schon abrufen. Und während Sie ihn durchlesen, korrigiere ich zu Ende und drucke ihn aus.«

»Bleibt mir wohl nichts anderes übrig.« Owen zögerte. »Ach was! Schicken Sie mir das ganze Zeug rein, sobald Sie fertig sind.«

»Geben Sie mir zwanzig Minuten – nein, eine halbe Stunde«, sagte Kate schnell, aber Owen hatte bereits lautstark aufgelegt.

Nachdem Kate den Bericht abgeliefert hatte, überwand sie sich, ihre E-mails zu kontrollieren. Sie fand Mr. Owens Memo sofort. Es war um sieben Uhr am vorausgegangenen Abend registriert worden – Mr. Owen erledigte einen Großteil der Arbeit von zu Hause aus. Sie blätterte die Mailliste durch und fand einen anonymen Eintrag unter Position 22 in ihrer Mailbox, mit dem Datum des Vortages. Statt des Absenders erschien die Eintragung:

NAME AUF ERSUCHEN GEHEIMGEHALTEN

Sie griff zum Hörer und wählte eine Nummer. »John? Gibt’s was Neues?« Nach einer Pause: »Nein … Nein, ich weiß, daß du tust, was du kannst.« Wieder eine Pause. »Nein!« rief sie dann. »Mach das nicht! Stell sämtliche Anrufe durch …« Schließlich dankte sie dem Systembetreuer, legte auf und starrte auf den Bildschirm.

Kate klickte die anonyme Eintragung mit dem Cursor an, holte tief Luft und drückte die Enter-Taste. Und da war sie. Wie ein Schrei in der Dunkelheit.

so … KALT

Kate fühlte, wie auch in ihr eisige Kälte hochkroch. Ihre Hände waren kalkweiß, und sie bekam eine Gänsehaut.

Das ist nicht Melanie, sagte sie sich. Das ist nicht mein Kind. Das ist irgendein sadistisches Spiel für ihn. Er bläst sich auf, weil die Polizei ihn nicht erwischt hat … ihn nicht erwischen kann … ihn nie erwischen wird.

Wut gewann die Oberhand über den Schmerz. Eisern nahm sie sich vor, den sogenannten Header, den Vorspann des Datagramms, zu prüfen, hinter dem sich der Absender verbarg.

Kate sah sich heimlich im Büro um. Die anderen arbeiteten ruhig weiter, hatten nichts bemerkt, waren träge gefangen in der Nachmittagssonne, die Nachtfrost versprach. Adam stand neben Lynn an der Kaffeemaschine. Das Lachen der beiden drang gedämpft zu ihr herüber. Kates Blick richtete sich wieder auf den Bildschirm. Der Header lautete:

Return-Path ›vox@vox.xs4all.nl‹

Ein anonymer Mailservice.

Na gut, sagte sie sich. Es wäre geradezu unhöflich, nicht zu antworten. Sie tippte ein paar Worte ein und brachte die Nachricht auf den Weg.

Warum verstecken Sie sich hinter einem toten Kind?

Kate warf erneut einen verstohlenen Blick auf Adam. Er schien sie zu beobachten, doch dann sah er auf die Uhr, sagte etwas zu Lynn, trank seinen Kaffee und schlenderte ohne einen Blick zurück aus dem Büro.

Kate konzentrierte sich wieder auf den Bildschirm und gab den Druckbefehl. Der Printer sprang an und druckte die Seite in Sekundenschnelle aus. Kate faltete sie und steckte sie in ihre Handtasche. Nachdem sie die restliche Mail durchgesehen hatte, schloß sie das Programm und verließ das Büro.

Draußen widerstand sie der Versuchung zu rennen und zwang sich, gemessenen Schrittes die Feuertreppe hinunterzugehen. Sie war bereits zwei Stockwerke tiefer, als sich oben mit dumpfem Knall eine Tür schloß. Kates Blick folgte automatisch dem Geräusch, und sie glaubte im Zwielicht eine Bewegung zu sehen. Die Dunkelheit schien zu ihr herunterzukriechen, und sie ergriff die Flucht, rannte die Treppen hinunter und durch die Tür im Kellergeschoß. Eine Frau fuhr erschrocken zurück, als Kate in den Korridor stürzte. Sie brachte eine heisere Entschuldigung heraus, nahm sich zusammen und ging zu einer Stahltür rechts vom Treppenaufgang. Im Kellergeschoß waren die Server-Anlage und John James, der Systembetreuer von Technicom, untergebracht. Kate hatte keinen Zweifel, daß John ihr noch bereitwilliger helfen würde, wenn sie bei ihm vorbeischaute, statt nur mit ihm zu telefonieren. Rechts von der breiten Stahltür war ein Kartenschloß angebracht. Darüber befand sich eine Sprechanlage. Kate drückte auf den Klingelknopf und wartete. Wenige Minuten später tönte ein undefinierbares Zischen aus der Sprechanlage. Sie nahm an, daß dies eine menschliche Stimme sein sollte, drückte auf die Sprechtaste und sagte: »Mein Name ist Kate Pearson. Ich möchte John sprechen.« Wieder ertönte ein Zischen aus der Anlage. Es klang wie Wasser in einer alten Heizungsanlage. Dann summte der Türöffner. Kate wunderte sich, daß ein Mann wie Owen, der stolz darauf war, über die beste Computer-Hardware zu verfügen, der Firma ein solch miserables Kommunikationssystem zumutete, über das man sich nicht normal verständigen konnte. Sie drückte mit der Schulter gegen die Tür, die lautlos, aber zögernd nachgab. Kate trat ein.

Vor ihr lag eine Art Tresorraum. Er war mindestens sechs Meter hoch, hell erleuchtet, weitläufig, und wirkte dennoch in sich so abgeschlossen, daß sie beinahe klaustrophobische Anwandlungen bekam. Die Geräuschkulisse bestand aus dem sanften Zischen von Laserdruckern, den Kühlaggregaten der Computer, die überall auf sorgfältig aufgeräumten Schreibtischen standen und aus dem tiefen, durchdringenden Summen der Klimaanlage. Die Server-Anlage stand auf Marley-Platten, die jeden Abend gesäubert wurden. Stapel von Magnetbändern und Disketten lagerten in Kisten oder Regalen an den Wänden. Im hinteren Viertel des Raums hatte man eine Zwischendecke eingezogen, um weitere Staumöglichkeiten zu schaffen. Kate empfand es hier als kalt und ungemütlich, sie hatte das Gefühl, unwillkommen zu sein.

John James, der Systembetreuer von Technicom und Teilzeitprogrammierer, saß an seinem Schreibtisch und arbeitete an einem der PCs. Das Kunststoffgehäuse war auf einer Seite weggeklappt, so daß das Innenleben des Computers freilag. John war so in seine Arbeit vertieft, daß Kate zögerte, ihn zu stören. Gedankenlos nahm sie eine Zigarette heraus. Es gab keine sichtbare Reaktion, keinen Augenkontakt, doch die Mißbilligung, die John ausstrahlte, war so deutlich zu spüren, daß sie die Zigarette augenblicklich wieder einsteckte. Sie wartete höflich, während er ein Chip auswechselte.

John James war ein kleiner, schlanker junger Mann. Er hatte einen weißen Kinnbart und trug sein Haar im Nacken zu einem blonden Pferdeschwanz mit erdbeerfarbenem Streifen zusammengebunden. Die Wirkung war verblüffend. Er sah wie ein schottischer Highlander aus. Tatsächlich jedoch stammte er aus Edinburgh. Sein Haar wurde bereits schütter, war jedoch stets gepflegt und sorgfältig frisiert. Er hatte immer einen blütenweißen Laborkittel an und sah mit einem Ausdruck überraschter Belustigung in die Welt.

Schließlich sagte er in seinem gewählten Edinburgher Akzent: »Eigentlich sollte ich diese Operation einem Techniker überlassen. Aber Owen, dieser knausrige Waliser, spart, wo er nur kann, an Arbeitskräften.«

Kate begriff sofort, daß das eine Warnung sein sollte, ihn nicht zu lange von der Arbeit abzuhalten.

John James zog eine Schraube fest und legte den Schraubenzieher beiseite. »Okay, laß sehen.«

Kate reichte ihm den Ausdruck.

»Mieses Schwein!« Die Heftigkeit seines Fluchs paßte nicht so recht zu seiner wie immer leicht amüsierten Miene.

»Stimmt«, murmelte Kate. »Soll das übrigens heißen, du hast sie nicht gelesen, als sie reinkam?«

John wurde schlagartig ernst. »Weshalb sollte ich deine private Mail lesen?« fragte er streng. »Du hast mich gebeten, den Absender ausfindig zu machen. Ich hab’s versucht … leider ohne Erfolg. Aber du hast mich nicht gebeten, deine Post zu lesen. Das ist deine Privatsache. Ich bin doch kein Voyeur.«

Kate wurde klar, daß sie John beleidigt hatte. Er hatte strenge Moralvorstellungen. »Ich dachte, du mußt unsere E-mails grundsätzlich überprüfen«, sagte sie in dem Versuch, ihn zu beschwichtigen. »Aus Sicherheitsgründen – um Mißbrauch vorzubeugen.«

Kate fühlte, wie sie unter seinem Blick rot wurde. Sie war schon fast soweit, aufzugeben und zu gehen, als er nickte. »Natürlich nur als Stichproben«, antwortete er vorsichtig. »Der Computer sucht aus, und ich überprüfe die Eingänge, die er vorschlägt. Alles andere wäre moralisch nicht zu vertreten, Kate«, sagte er mit leisem Vorwurf.

»Nein«, stimmte sie ihm ernsthaft zu. »Natürlich nicht.«

John schwieg für einige Minuten, fummelte an der Server-Anlage herum, überprüfte Bänder, lagerte Computerausdrucke in ein Regal am Ende des Raumes ein. Die Protokolle von Testläufen, die beim Erstellen von Programmen üblich waren, wurden hier im Keller auf Endlospapier ausgedruckt. Die meisten Programmierer arbeiteten im oberen Stockwerk an ihren PCs, aber ein oder zwei zogen die Atmosphäre des Kellerraumes vor. Letzteres war Kate reichlich unverständlich. Sie empfand den Raum als beklemmend und wurde immer mutloser. Wenn John schon empfindlich auf die Andeutung reagierte, er könne ihre E-mail gelesen haben, würde ihm ihr Vorschlag erst recht nicht gefallen.

»Ich glaube, er ist gefährlich.« Sie hielt inne, war auf der Hut. Johns Miene verriet nichts. Trotzdem war sie sicher, daß ihn die Notiz ebenso schockiert hatte wie sie selbst. »John, ich glaube, der Mann, der mir die E-mail geschickt hat, ist derselbe, der auch Melanie entführt hat.«

Er sah zu ihr auf. Das übliche süffisante Lächeln. Und doch verriet der Ausdruck seiner Augen tiefe Besorgnis.

»Hm … könnte durchaus hinkommen.« Er seufzte, wartete auf das Unvermeidliche.

»Ich will ihn finden. Vielleicht … ich dachte, möglicherweise …«

Er beobachtete sie aufmerksam.

»… könntest du für mich ein paar Dateien überprüfen.«

John richtete sich steif auf.

»Nur um festzustellen, ob die betreffenden Anwender die E-mail geschickt haben«, fuhr sie hastig fort. »Ich meine, kannst du nicht nach spezifischen Daten forschen … indem du so was wie einen Suchstring formulierst?«

»Sicher kann ich das«, sagte John in einem Ton, der deutlich machte, daß er allerdings kaum Lust dazu hatte.

»Wenn du nur nachsehen könntest, ob irgendwo mein Name auftaucht. Mehr nicht. Du mußt ja die Dateien nicht mal lesen.« Sie wurde immer unsicherer. Johns mißbilligender Blick sagte genug. »Oder …« Sie drückte ihm den Ausdruck der E-mail in die Hand. »… du könntest nachsehen, ob jemand diese Nachricht in seinen Dateien abgespeichert hat.«

Er las die Zeilen erneut, starrte sie an, als sehe er sie zum ersten Mal.

»John, ich muß ihn finden. Wenn es mir nicht gelingt, bin ich nie mehr vor ihm sicher.«

Da ließ er die Schultern sinken, und sie wußte, daß sie gewonnen hatte. »Ich tu, was ich kann«, versprach er.