Ich versuche mit Emma zu reden, aber es klappt nicht. Die Wörter können den Weg zu meinem Mund nicht mehr finden. Alles ist so anstrengend. Es ist, als hätte mein Körper den Kampf aufgegeben.
Ich kann nicht mehr, sage ich im Stillen zu Emma.
Sie scheint es zu hören. Komm, noch ein kleines Stück, antwortet sie lautlos. Wir sind fast da.
Ihre Hand umfasst meine noch fester. Ich wage es nicht, sie ihr zu entziehen.
Schritt für Schritt schleppe ich mich voran. Über mir flackern Sterne. Unscharf und schwach, als wären sie fast erloschen. Mein altes Leben scheint plötzlich so weit entfernt.
Entschuldige, dass ich nicht für dich da war. Aber ich konnte nicht anders. Verstehst du das?, frage ich verzweifelt.
Stille. Und dann antwortet eine Stimme in meinem Kopf. Man hat immer eine Wahl.
Ja.
Schmerz von innen. Ein beißender, schrecklicher Schmerz. Könnte ich die Zeit doch nur zurückdrehen.
Auf einmal bleiben wir stehen. Warum? Meine Augenlider sind so schwer, dass ich nicht fokussieren kann. Mit äußerster Kraftanstrengung stelle ich meinen Blick schärfer.
Hellblaues Wasser. Unendlich viel hellblaues Wasser.
Es sieht aus wie der Himmel.
So nah.
Ich kann nicht mehr, denke ich noch einmal.
Emma lässt meine Hand los, und ich drehe mich um. Sie lächelt und ist so durchsichtig wie die Luft. Es ist auch nicht mehr nötig.
Ich verstehe, was sie meint.
Schwankend gehe ich ein paar Schritte rückwärts. Ich spüre, wie das letzte bisschen Kraft meinen Körper verlässt, wie meine Muskeln erschlaffen.
Ich schließe die Augen und atme aus. Wie eine Lumpenpuppe falle ich hintenüber. Zwei Hände streichen an meiner Seite entlang. Stoßen oder halten? Buße oder Vergebung?
Es ist egal.
Ich bin weg.
Frei.
Für einen Moment schwebe ich über dem Wasser. Und dann falle ich hinein.