Larsaf III: OMOTA
Quartam presste die Lippen zusammen. Seine Vorkehrungen waren insgesamt sinnlos gewesen. Die Grauzwerge hatten die ganze Zeit gewusst, dass er sie belauschte.
Er desaktivierte den Deflektor, schwang sich aus dem Schacht und ließ sich mithilfe des Flugaggregats betont langsam zu Boden schweben.
»Haben Sie den Torbogen unter der Tiefseekuppel errichtet?«, fragte er.
Darc schüttelte den Kopf. Die arkonoide Gebärde in dem sonst so fremdartig starren Gesicht bereitete Quartam eine Gänsehaut. »Das Temporale Superpositionstor ist ein Erbe ARCHETIMS. Tolcai ist gekommen, um es zu neutralisieren.«
»Das sind zwei Namen, die ich noch nie gehört habe.« Quartam bemühte sich um eine gelassene Fassade. »Wer oder was ist ARCHETIM? Ein Wesen, ein Ding oder eine Organisation? Und Tolcai – das hört sich an wie eine Person. Sollte mir Tolcai etwas sagen?«
Er fragte, um nonchalantes Desinteresse vorzutäuschen, während er innerlich bebte vor Aufregung über den Ausdruck Temporales Superpositionstor; ein vornehmer Begriff für nichts anderes als Zeitmaschine! Seine vorläufigen Befunde waren korrekt gewesen. Wie schade, dass die Grauzwerge ihm die Daten geraubt hatten!
»Machen Sie sich darum keine Gedanken. Beide Dinge übersteigen Ihr Begriffsvermögen. Vielleicht nur so viel: Hat Tolcai Erfolg bei seinem Versuch, das Temporale Superpositionstor zu zerstören, wird es immer und zu jeder Zeit vernichtet gewesen sein und stets vernichtet bleiben, da es ein extratemporales Objekt ist.«
»Ich verstehe, was Sie meinen«, log Quartam. War Tolcai die Erhabenheit , von dem Darc gesprochen hatte, bevor Quartam paralysiert worden war? »Warum erzählen Sie mir das? Damit ich den Torbogen vor der Vernichtung rette?«
Darc schüttelte erneut den Kopf. »Das Temporale Superpositionstor ist irrelevant. Die Erhabenheit ist wütend. Sie wurde beraubt und wird die Diebe bestrafen. Sie haben gesehen, was dann geschieht.«
Damit musste er auf das Schicksal der OMOTA anspielen.
Bevor Quartam etwas erwidern konnte, fuhr Darc fort: »Die Erhabenheit ist gerecht ...«
Quartam fiel ihm ins Wort. »Gerecht? Was hat die Besatzung der OMOTA getan, um solch einen schrecklichen Tod zu verdienen?«
Darc schwieg darauf und wartete ab, ob Quartam noch mehr zu sagen hatte. Als dies nicht der Fall war, fuhr er fort: »Die Erhabenheit ist gerecht, doch niemand soll blind in die Finsternis gehen. Bereiten Sie Ihr Volk darauf vor, dass die Erhabenheit sich ihr Eigentum zurücknimmt. Bereiten Sie es darauf vor, dass sie das Talagon öffnet.«
Vor Quartams Augen löste sich der Grauzwerg in Luft auf.