Atlan, Gegenwart
17. April 8005 v. Chr.
In der Zentrale erwartete Rhodan das übliche Bild. Atlan saß hoch konzentriert im Kommandosessel, während Tarts an seiner Konsole vor ihm wie ein Raubtier wirkte, das darauf wartete, das nächste Opfer anzufallen. Die restlichen Arkoniden wiederum erledigten routinemäßig ihren Job.
Alles in allem ein Musterbeispiel für den effizienten Betrieb eines Kriegsschiffes.
Doch das war nebensächlich, denn das Hauptholo zeigte ein seltsam geformtes Raumschiff, das entfernt an zwei Hirnhälften erinnerte. Durch die kobaltblaue Farbe lag der Verdacht nahe, dass es aus einer Kosmokratenschmiede stammte.
Welche Sauerei hat Tolcai nun auf Lager?, dachte Rhodan. Ist er zurückgekommen, um uns den Rest zu geben?
Er stellte sich neben Dorksteiger, die vor ihm die Zentrale betreten hatte. Diesmal wählten sie nicht die Sitze für die Gäste unterhalb der Kommandoempore, sondern standen neben Atlan.
In den Holos für den Schiffszustand sah Rhodan, dass der Kristallprinz alle Energien in den Schutzschirm geleitet hatte. Eine Aktion, die im Fall des Falles sinnlos war. Selbst gegen so ein kleines Schiff der Kosmokraten half nur Chaotarchentechnik oder ein größeres Kosmokratenschiff. Beides hatten sie gerade nicht vorrätig.
»Yrrep, es wäre an der Zeit, mehr Informationen herauszurücken.«
Obwohl Atlan ihm leidtat, konnte er ihm die Wahrheit nicht anvertrauen. Mit diesem Wissen hätte sich die Zukunft auf jeden Fall verändert. »Mir ist dieser Schiffstyp unbekannt«, sagte er so glaubhaft wie möglich.
Atlan warf ihm einen giftigen Blick zu und drehte sich verärgert zurück zum Hauptholo.
»Admiral!«, rief Tarts. »Wir sollten angreifen, solange wir noch können!«
»Wir wissen, wie ein Angriff auf ein Schiff mit dieser Farbe endet, Kapitän«, schmetterte Atlan den Vorschlag ab. »Ich würde gern weiterleben.«
»Ich stimme Ihnen zu, Admiral«, sagte Rhodan. »Ein Angriff ist der sichere Tod.«
»Dann erzählen Sie mir endlich, was Sie wirklich wissen. Meine Geduld mit Ihnen versiegt langsam.«
Vor diesem Moment hatte sich Rhodan gefürchtet. Ihm war klar gewesen, dass sich der Arkonide nicht ewig würde hinhalten lassen. Zum Glück hatte er dafür bereits einen Notfallplan. Er würde Atlan also ...
»Wir müssten nur schnell genug sein«, mischte sich Sichu Dorksteiger ein. Sie zeigte auf das separate Holo, in dem die Ortung einen Asteroiden verfolgte.
Interessiert richtete sich Atlan in seinem Kommandosessel auf. »Ich lausche.«
»Wir könnten den Asteroiden auf das Schiff werfen.«
Atlan kratzte sich am Kinn. »Ausschleusung einer Leka-Disk im Deflektormodus. Schleichfahrt bis zum Asteroiden und ihn mit einem Traktorstrahl einfangen«, skizzierte er die Eckdaten eines möglichen Plans.
»Kurztransition bis zum Blauschiff und den Gesteinsbrocken mit dem umgepolten Traktorstrahl auf das Schiff werfen«, dachte Dorksteiger den Angriff zu Ende.
Tarts' Gesicht war rot vor Aufregung. »Das funktioniert nie!«
»Fällt Ihnen eine andere Möglichkeit ein?«, fragte sie giftig. Seit er versucht hatte, Caysey zu wecken und dabei ihren Tod riskiert hatte, reagierte sie allergisch auf ihn. Sie sprach nur mehr mit ihm, wenn es unvermeidbar war.
»Admiral, Funkanruf!«
»Annehmen!«, befahl Atlan.
Im Haupthologramm entstand ein Unterfenster, das eine groß gewachsene Arkonidin mit kurzen Haaren zeigte. Sie wirkte angeschlagen und müde, ihr Haar war zerzaust und tiefe Ringe lagen unter ihren Augen – aber sie lächelte.
»Rowena!« Ungläubig erhob sich Atlan.
Selbst Rhodan war freudig überrascht, die Kralasenin wiederzusehen.
»Ich habe gehört, ihr sucht immer noch einen Weg durch die Vakuole«, sagte Rowena. »Ich präsentiere euch die Lösung!«
Gebannt starrte Rhodan sie an, während sie die Arme ausbreitete und nur ein Wort sagte: »QUARTAM.«
*
Auf dem Weg zum Hangar dachte Rhodan darüber nach, was Rowena gesagt hatte. So wie sie das Wort QUARTAM ausgesprochen hatte, musste es der Eigenname dieses Hirnschiffes sein. Andererseits fehlte der Artikel.
Bei kosmokratischen Erzeugnissen wusste man ohnehin nie, welche Überraschungen einen erwarteten. Da hatte er längst das Wort »unmöglich« in den Ruhestand geschickt.
Die spannende Frage war, wie Rowena an Bord dieses Kosmokratenschiffes gekommen war und wie sie es beherrschen konnte. Möglicherweise war das jener Strohhalm gegen Tolcai, den sie seit Wochen verzweifelt suchten.
Vor ihm und Dorksteiger traten Atlan und Tarts durch das offene Hangarschott und beendeten ihr Gespräch über die ungewöhnliche Form des Schiffes. Während sich die Arkoniden auf halber Strecke zu den Parkbuchten positionierten, blieben Rhodan und Dorksteiger seitlich nach hinten versetzt mit einigem Abstand stehen. Auf solche an sich sinnlosen Feinheiten achteten die Arkoniden seit Jahrtausenden. Es gab eine Rangfolge, und sie hatte sichtbar zu sein.
Langsam glitt das blaue Schiff in den Hangar und blieb über der Parkbucht neben der BEST HOPE stehen. Aus der Nähe sah es noch schräger aus als im Zentraleholo. Täuschte er sich, oder waren das pulsierende Adern an der Oberfläche?
Keine Täuschung war, dass der Raumer im Vergleich zur BEST HOPE nur ein Viertel so groß war. Es würde ihn wundern, wenn neben Rowena eine zweite Person Platz darin gefunden hätte.
Er warf einen Seitenblick auf Atlan. Obwohl der Arkonide seine Erregung überspielte, erkannte Rhodan die winzigen Zeichen. Der Zeigefinger der rechten Hand zuckte. Der Blick war eine Spur zu starr, und er blinzelte zu häufig.
Tarts' Miene hingegen war versteinert. Rowena und er hassten sich. Vermutlich würden sie sich nicht einmal begrüßen, und wahrscheinlich bedauerte Tarts ihr Überleben sogar. Ohne sie hatte er besseren Zugang zu Atlan.
Die Schleuse der QUARTAM öffnete sich. Rowena da Gonozal sprang heraus und winkte ihnen zu. Der Eindruck im Hologramm hatte nicht getäuscht. Im Vergleich vor Operation Nadelstich wirkte sie müde und ein wenig kraftlos. Aber sie war am Leben.
Es war schön, sie wiederzusehen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatten sie sich zusammengerauft. Rhodan vertraute der Kralasenin zwar nicht blind, fühlte aber, dass er sich auf sie verlassen konnte, denn sie hatte Handschlagqualität.
Rowenas erster Weg führte sie zu Atlan, der ihr entgegenging. Tränen der Erregung rannen über seine Wangen, als er sie erreichte. Erleichtert umarmten sich die beiden Verwandten. Da sie wussten, was sie aneinander hatten, war ihre Beziehung durch gegenseitigen Respekt und Vertrauen gekennzeichnet.
Seit Rowena Rhodan ihre Lebensgeschichte erzählt hatte, verstand er sie besser und sympathisierte mit ihr. Sie traf nicht immer die richtigen Entscheidungen, aber wer tat das schon?
Als sie sich nicht mehr umarmten, zögerte Rowena und warf Tarts schließlich einen kurzen Blick zu. Demonstrativ verschränkte er die Arme und tappte ungeduldig mit dem Fuß. Rhodan befürchtete schon einen gehässigen Kommentar, doch zu seiner Überraschung nickte der Kapitän der TOSOMA kurz. Rowena erwiderte das Nicken und sah zu Rhodan und Dorksteiger. Es ziemte sich für eine Hochadlige nicht, Kolonialarkoniden zu begrüßen. Doch Rowena kümmerte sich nicht um Anstandsregeln und lächelte ihnen zu.
»Wo hast du dieses Schiff aufgetrieben?«, fragte Atlan, was sie alle am brennendsten interessierte.
»Es war andersrum.« Rowena trug immer noch den Kampfanzug, mit dem sie vor eineinhalb Tagen in den Raumjäger gestiegen war. »QUARTAM hat mich im letzten Moment gerettet.« Sie blickte sich im Hangar um. »Wo ist Caysey?«
Rhodan wusste, dass die beiden Frauen auf Galkorrax einen Draht zueinandergefunden hatten. Möglicherweise lag das an Cayseys spezieller Empathie, dass sie alle für sich einnahm.
»Sie liegt in den Wehen.« Rhodan fühlte Traurigkeit. »Ich musste ihr versprechen, dass ich sie vor der Geburt zurück nach Larsaf III bringe.«
Wie immer ich dort hinkomme.
Übergangslos stand ein alter Bekannter neben ihr. Die langen, weißen Haare trug er im Nacken zu einem Knoten gebunden. Die Haut sah aus, als würde er ausschließlich unter freier Sonne arbeiten. Am auffälligsten waren die roten Augen, die weit auseinanderstanden, und seine Blicke, die von einer Mischung aus Arroganz und Neugier durchdrungen waren. Der etwas schrullige arkonidische Wissenschaftler hatte Dorksteiger, Caysey und ihm zu Beginn ihrer Reise geholfen, Rowena aufzuhalten, damit sie mit einem Gleiter nach Arkonis fliegen konnten.
Die Ator stieß Rhodan mit der Hand an. Er nickte, denn er hatte ebenso bemerkt, dass der Mann über dem Boden schwebte. War er nur ein Hologramm? Und wieso war das Schiff nach seinem Vornamen benannt?
»Quartam da Quertamagin.« Unglaube schwang in Atlans Stimme mit.
»Ach, Sie kennen mich also?«, spöttelte der Wissenschaftler. »Und wieso haben Sie all meine Gesuche abgelehnt?«
»Ich habe sie an Gouverneur Kors da Masgadan weitergeleitet.«
»Abgeschoben haben Sie mich«, fauchte da Quertamagin. »Trotz Ihres Extrasinns haben Sie mit Ihrer Arroganz mein Genie nicht erkannt, aber ...«
»Hüten Sie Ihre Zunge!«, brauste Atlan auf.
»Sonst was?« Mitleidig schüttelte er den Kopf. »Diese lächerliche Hierarchie, auf denen Ihre Pseudomacht fußt, tangiert mich nicht mehr. Sie können mir nichts mehr vorschreiben, geschweige denn befehlen.«
Tarts schnappte nach Luft und überlegte wohl, wie er dieser Ungeheuerlichkeit Einhalt gebieten konnte.
»Im Gegensatz zu Ihnen«, fuhr da Quertamagin fort, »hat man an anderer Stelle mein Genie erkannt und mir ermöglicht, in unvorstellbare Dimensionen vorzudringen.«
Rhodan verstand nicht, was der Wissenschaftler meinte. »Da Quertamagin, was ist seit unserem Treffen passiert?«, versuchte er, die Situation zu entspannen.
»Viel!« Der Wissenschaftler legte den Kopf schief, schien eine Nachricht zu empfangen.
»Können Sie konkreter werden?« Rhodan zähmte seine Ungeduld, denn er wusste aus der langjährigen Zusammenarbeit mit Genies, dass er nur mit einem langen Atem jene Antworten erhielt, die ihn interessierten. Druck half hier genauso wenig wie das Pochen auf Rangordnungen.
»Sehen Sie, Kristallprinz, wer höflich fragt, dem antworte ich gern.«
Atlan ballte die Hände, beherrschte sich aber noch, während da Quertamagin sich zu Rhodan drehte. »Der Militärgouverneur Kors da Masgadan hat wiederholt seine Unfähigkeit bewiesen, bevor er gestorben ist und jene ...«
»Kors da Masgadan ist tot?«, unterbrach ihn Atlan.
»Suchen Sie einen Mediker auf, wenn Sie schlecht hören«, erhielt er als Antwort. »Ich habe keine Zeit, alles zu wiederholen, weil Sie mit den Informationen überfordert sind. Konzentrieren Sie sich und lassen Sie mich berichten.«
Unwillkürlich dachte Rhodan an den terranischen Hyperphysiker Arno Kalup. Die Sätze hätten auch von ihm stammen können. Wobei er cholerischer reagiert hätte.
»Jene Macht, die hinter dem Talagon steckt, hat Larsaf III angegriffen und wie das Tunniumsystem von der Außenwelt abgeschottet. Zusätzlich wurde jeder einzelne Planet in ein Dämpfungsfeld gehüllt. Und diese Macht hat mich kontaktiert, weil Sie mich als Einzigen für fähig hält, das Talagon zu beseitigen. Ich werde Tolcai ...«
»Sie wissen von Tolcai?«, stoppte ihn Atlan erneut.
Da Quertamagin seufzte. »Auf Ihrer Entwicklungsstufe kann ich Ihre Fragen eigentlich nicht verübeln.«
»Bei den Zwölf Heroen, reden Sie normal!«, rief Atlan.
»Ist er nicht süß, wie er sich aufregt? So kleingeistig und hilflos.«
»Da Quertamagin«, lenkte Rhodan die Aufmerksamkeit auf sich. »Sie haben einen Weg gefunden, das Talagon zu beseitigen?«
»Dank der unvorstellbaren Technik wurde ich von einem Diener Tolcais transformiert.« Er deutete auf das Schiff.
»Man hat Sie in ein Schiff verwandelt?«, fragte Atlan ungläubig.
»Sie können es nicht lassen, oder?« Da Quertamagin schüttelte den Kopf. »Ja, Admiral, ich bin QUARTAM. Was Sie vor sich sehen, ist meine Semimanifestation. Und ich bin Ihnen ungefähr so überlegen, wie Sie einer Milbe.«
Rhodan drängte sich der Vergleich mit der Verwandlung von Motyra da Pert an Bord der STRAHLKRAFT auf. Die arkonidische Soldatin hatte sich durch eine Pille in ein waffenstarrendes, roboterähnliches Wesen verwandelt und war am Ende daran gestorben. Er hoffte für den Wissenschaftler, dass er eine andere Pille erhalten hatte und nicht so tragisch endete.
»Lassen Sie uns zum Talagon zurückkehren«, erinnerte Rhodan.
»Meine Aufgabe ist, zum Sturz Tolcais und zur Vernichtung des Talagons beizutragen.«
»Das wäre phantastisch, denn wir haben dafür noch keine Lösung gefunden.« Diese Entwicklung stärkte Rhodan in seinem unerschütterlichen Optimismus. Es bewies, dass sich immer eine Lösung finden ließ. »Und wie?«
Statt einer Antwort materialisierte eine kleine Kreatur mit grauer Haut, die in einen schwarzen Mantel gehüllt war. »Das ist Logan Darc.«
Rhodan verstand. Der Zwergandroide musste da Quertamagin die Verwandlung mit der Kosmokratentechnik ermöglicht haben.
Tarts hingegen erkannte in dem Zwergandroiden ein Besatzungsmitglied der STRAHLKRAFT und rief nach der Bordsicherheit.
»Abwarten!«, hielt Atlan ihn zurück, nachdem er und Rowena sich mit Blicken verständigt hatten.
Zögernd kam der Kapitän der TOSOMA dem Befehl nach, doch seine Hand blieb auffällig nahe über dem Griff seiner Waffe hängen.
»Dank ihm können wir zurück nach Larsaf III«, sagte da Quertamagin.
»Wieso nach Larsaf III?«, wollte Rhodan wissen.
»Weil das Talagon nur auf der Arkonspitze auf Atlantis geöffnet werden kann.«
Die Information fühlte sich an wie eine Ohrfeige. Natürlich war Terra wieder im Mittelpunkt der Geschehnisse.
»Was gibt es dort Besonderes?« Rhodan erinnerte sich an die Namensähnlichkeit zwischen Talanis und Talagon, die er zu Beginn ihrer Zeitreise bemerkt hatte.
»Ein Interferenz-Artefakt.« Diesmal antwortete der Zwergandroide.
»Und woher stammt es?«, bohrte Rhodan nach.
»Von einer höherdimensionalen Hypermanifestation.«
Rhodan sparte sich eine weitere Frage, denn er ärgerte sich über diese kryptische, nichtssagende Antwort. »Das heißt, Sie bringen uns durch die Vakuole?«
»Oh nein. Ich bin meinem Herrn gegenüber loyal und kann und werde ihn nicht hintergehen. Aber ich werde Sie nicht daran hindern, ihn zurück auf den richtigen Weg zu bringen.« Er richtete den Blick in die Ferne. »Mit Quartams Verwandlung wurde er zu einem Fortbewegungsmittel, dem die Hypervakuolen nichts anhaben können.«
»Und uns rechtzeitig nach Larsaf III bringt«, ergänzte Rhodan und verstand Darcs Intention. Als Kosmokratendiener konnte er mit der Öffnung des Talagons und der Vernichtung des Lebens der halben Galaxis nicht einverstanden sein. Aber da er nicht offen gegen Tolcai vorgehen konnte, musste er hinterrücks agieren und sich Lakaien suchen, die den schmutzigen Job übernahmen.
»Ich bin hier, um die Beiboote anzuführen«, ergänzte Darc.
Rhodan strich geistig einen Punkt auf seiner Fragezeichenliste.
»Wie kommen wir aus dem System?«, stellte Atlan die naheliegendste Frage.
»Mit mir.« Da Quertamagin tippte sich an die Brust.
»Sie fliegen vor?«
»Nein, wir können nur mit der QUARTAM die Hypervakuolen um das Larsaf- und das Tunniumsystem durchstoßen.«
In Atlans Gesicht arbeitete es. Er wollte mit der TOSOMA aus dem System. »Wie viele passen dort hinein?«
»Keiner.«
»Aber Rowena ...«
Da Quertamagin stoppte Atlan, indem er auf die BEST HOPE zeigte. »Dieser Kugelraumer wurde auf eine Weise, die ich nicht nachvollziehen kann ...« Er hielt inne, als müsse er überlegen. »Er wurde offensichtlich von einer kosmischen Macht geprägt, mit welchen technischen Mitteln auch immer.«
Rhodan musterte den vertrauten Kugelleib. Der Arkonide musste sich irren. Es sei denn ...
»Diese Prägung ... ist das passiert, als Tolcais Technologie das Wrack repariert hat?« Rhodan dachte an die Erlebnisse an Bord der STRAHLKRAFT und an die mysteriöse Haut der Heilung. Dieses Artefakt, das sie von einem Volk intelligenter Orchideenabkömmlinge erbeutet hatten, war auf rätselhafte Weise mit der BEST HOPE verschmolzen.
»Richtig geraten.« Da Quertamagin projizierte ein Hologramm, das den Kugelraumer als Gitterkonstruktion zeigte. »Es ist mit mir auf subatomarer Ebene kompatibel. Ich kann daher ein Inklusionsfeld über den Kugelraumer legen und damit ein Durchstoßen der Vakuole ermöglichen.«
»Schaffen Sie das auch über die TOSOMA?«, fragte Atlan.
»Könnte ich das, hätte ich es gesagt, oder?«
»Wann fliegen wir los?«, fragte Rhodan, denn er hatte es eilig.
Die STRAHLKRAFT war sicher schon über Terra. Tolcai hatte das Talagon aber noch nicht geöffnet. Sie waren alle am Leben, konnten die Katastrophe verhindern. Anderenfalls würde nicht nur er sterben, sondern alle Terraner, die je auf der Erde gelebt hatten, würden nie geboren werden. Eine schreckliche Vorstellung, die nicht wahr werden durfte.
»Was müssen wir tun?«, fragte er.
»Schleusen Sie mich in Ihr Schiff ein, und es kann losgehen.«