7.

 

Tolcai fühlte ein unheimliches Kribbeln auf seiner neuen Haut.

Schiere Panik kroch in ihm hoch. Ein Gefühl, das er lange nicht gespürt hatte.

Der Dienstroboter, dem er die Gabe des höheren Bewusstseins geschenkt hatte, stand nur still da, als warte er einfach ab, wie Tolcais Geschichte zu Ende ging.

Immer mehr Teile von Tolcais Roboterkörper fielen aus. Das AUGE hatte seine Funktion des alles sehenden Blicks vollständig verloren, gleich nachdem er damit QUARTAMS Geschichte geschaut hatte. Tolcais äußere Hülle löste sich und gab die ursprüngliche Gestalt des takerischen Jugendlichen Joshiron frei, die der kosmokratische Roboter 200.000 Jahre lang irgendwo in seinem Innern konserviert hatte.

Tolcais linkes Knie begann zu jucken, und als er hinuntersah, war da das blasse, dünne Bein des Jugendlichen. Noch spürte er nicht den schwachen organischen Herzschlag dieses Wesens, aus dem er einst hervorgegangen war. Noch war ein Teil von ihm der allmächtige Roboter, der über die STRAHLKRAFT geboten hatte. Sein Gehirn war in der Lage, mit der Geschwindigkeit einer kosmokratischen Positronik zu rechnen.

Aber es konnte nicht mehr lange dauern, dass er vollends in jenen takerischen Halbwüchsigen zurückverwandelt wurde, ohne alle Hilfe durch kosmokratische Technik und ohne die Vitalenergie, die diese noch immer auf ihn abstrahlte. Dann würde die Nukleotide Pest mit all ihrer Macht den Körper des verkrüppelten, dünnen Jungen erfassen.

Aber das war nicht der Grund, warum Tolcai Panik verspürte. Das Ende seiner Existenz war es, was er seit Jahrtausenden herbeigesehnt hatte. Er hätte es sogar vorgezogen, wenn die Biozide aus der Proto-Nekrophore ihn sofort und auf der Stelle dahingerafft hätten.

Es war demütigend, dass der Dienstroboter ungerührt dastand und ihm beim Sterben zusehen wollte. Aber Tolcai wäre mit Freude röchelnd vor ihm zu Boden gesunken und hätte seinen letzten Atem vor den Füßen des Roboters ausgehaucht, während die Nukleotide Pest seinen Leib von innen aufbrach. Es wäre Tolcais letzter, endgültiger Triumph gewesen.

Nein, sein bevorstehendes Ende war nicht der Grund für Tolcais Panik.

Der Grund war die Bedrohung, die von QUARTAM ausging. Dieser primitive arkonidische Wissenschaftler war zu einem Geschöpf der Kosmokraten geworden und deswegen gefährlicher, als Tolcai zunächst angenommen hatte. Wenn QUARTAM einen Weg fand, den Temporaltransmitter unter der Kuppel der Arkoniden an der Atlantisküste in Betrieb zu nehmen, bestand der winzige Hauch einer Möglichkeit, dass er durch eine Zeitreise die Öffnung des Talagons rückgängig machte.

Dann würde er, Tolcai, nicht auf dem Tradracu sterben. Selbst wenn er in diesem Moment an der Nukleotiden Pest zugrunde ging, bestand die Gefahr, dass QUARTAM ebendiesen Moment ungeschehen machte. Dann müsste Tolcai weiterleben. Die STRAHLKRAFT der Vergangenheit würde ihn nicht verstoßen, sondern zu ihrem ewigen Sklaven machen.

Damit er also endlich und endgültig starb, musste er zumindest noch so lange leben, um dafür zu sorgen, dass QUARTAM in seinem Tun aufgehalten wurde.

Aber Tolcai war kaum noch der mächtige Kosmokratenroboter, der mit einem Fingerschnippen ein Raumschiff wie QUARTAM einfach so zum Stillstand bringen konnte. Er stand im Begriff, sich in einen schmächtigen takerischen Jugendlichen zurückzuverwandeln.

Das war der Grund für Tolcais Panik.

»Die Androiden haben mit der Demontage und Abschaltung des Temporalen Superpositionstors begonnen«, brachte er mit zitternder Stimme hervor. »Das war ihr Auftrag, den die STRAHLKRAFT gebilligt hat. Sie sind inzwischen natürlich alle tot.«

Er sagte das ohne Bedauern. Für ihn spielte es keine Rolle, ob alle Androiden, die ihm gehorcht hatten, tot im Raum des Zeittransmitters lagen. Ebenso spielte es keine Rolle, ob die halbe Galaxis mit ihm starb. Solange er nur selbst sein Ende fand. Welch größeres Ende konnte es geben, als alle Völker dieses Spiralarms mit sich in den Tod zu nehmen?

»Aber die Androiden haben doch ihr Werk getan. Sonst wäre die STRAHLKRAFT niemals einfach von diesem Planeten abgezogen. Wird dieser Quartam in der Lage sein, den Transmitter trotzdem wieder in Betrieb zu nehmen und damit in die Vergangenheit zu reisen? Sag es mir!«

Natürlich erwartete Tolcai nicht, dass der dumme Roboter ihm eine Antwort gab. Nur das AUGE wäre in der Lage gewesen zu sehen, ob die Energie des Zeittransmitters für immer versiegt war oder eben nicht. Aber das AUGE war erloschen.

»Wir wissen, dass das Temporale Superpositionstor heruntergefahren wurde«, sinnierte Tolcai. »Weder den Atlantern noch den Arkoniden wäre es möglich, es wieder in Betrieb zu nehmen. Ich weiß nicht einmal, ob ich dazu in der Lage wäre, wenn ich noch meine kosmokratischen Fähigkeiten hätte.«

Machte er sich gerade selbst etwas vor? Versuchte er sich einzureden, dass niemand mehr die Erfüllung seines Plans verhindern konnte? Aber was, wenn es da doch jemanden gab, und wenn dieser Jemand in diesem Moment den Zeittransmitter reparierte und benutzte, um die Öffnung des Talagons rückgängig zu machen? Tolcai zögerte.

Dann gestand er sich ein: »Wenn es ein einziges Wesen auf Atlantis gäbe, das den Zeittransmitter reparieren könnte, wäre es dieser Quartam. Logan Darc hat ihn mit den entsprechenden Fähigkeiten versehen. Dieser gerissene Hund.«

»Was ist nötig, um den Zeittransmitter zu reparieren?«, fragte der Roboter. Er hatte gewiss keinerlei Verständnis von den Vorgängen, über die Tolcai gerade nachdachte. Aber er brachte ihn auf einen Gedanken.

»Es ist eine schwierige Aufgabe«, stellte Tolcai fest. »Wahrscheinlich ist der Arkonide gar nicht imstande, sie zu lösen, trotz seiner kosmokratischen Aufwertung. Aber selbst, wenn er es schafft, werden die Energiespeicher unterhalb des Transmitterraums nach den letzten Durchgängen vollständig entladen sein. Er muss sie zunächst durch Sonnenzapfung aufladen, und dazu braucht er eine gewisse Zeit.«

Tolcai spürte den kalten Wind des Tradracu auf der nackten Haut des jugendlichen Joshiron. Fast seine ganze linke Körperhälfte war inzwischen von der Robothülle befreit. Kleine Härchen auf Armen und Beinen richteten sich auf.

»Dann ist es noch nicht zu spät!«, entfuhr es ihm mit der ungewohnten Stimme des Jugendlichen. »Dann können wir Quartam noch immer aufhalten und daran hindern, was ihm vielleicht ohnehin nicht gelingt. Aber um sicherzugehen, werden wir ihn verfolgen und vernichten. Perry Rhodan und diese Ator werden wir bei der Gelegenheit ebenfalls töten.«

 

*

 

RCO-3342/B, wie die genaue Typenbezeichnung des Dienstroboters lautete, der mit Tolcai auf dem Tradracu verblieben war, war im Rahmen eines Handels mit Perry Rhodan in den Dienst Tolcais übergegangen. Es war also keine Bitte um Hilfe, die Tolcai an den Roboter richtete, sondern ein legitimer Befehl, als er sagte: »Besorg mir ein Fahrzeug. Waffen. Und Kleidung.«

Tolcai fror. Ein eisiger Wind blies um seinen nackten Körper.

Der Kosmokratenroboter Tolcai hatte keine Kleidung benötigt. Der takerische Jugendliche Joshiron war so schwächlich, dass ihm sogar die Luftbewegungen dieses kleinen Planeten zusetzten.

»Südlich der Arkonspitze in der Attava-Wüste befindet sich die arkonidische Forschungsstation MM/C-76«, erinnerte der Roboter an ein Detail, das Tolcai noch vor Stunden kein Zeitquant seiner Aufmerksamkeit wert gewesen war. Dennoch verfügte er in seinen Speichereinheiten natürlich über dasselbe Wissen wie der Roboter und konnte es jederzeit abrufen.

Die Arkoniden hatten im Berg ungewöhnliche Hyperschwingungen geortet, die alle höherdimensionalen Vorgänge störten. Das waren Phänomene, mit denen sie es noch niemals zu tun gehabt hatten. Sie hatten herausfinden wollen, ob dort Hyperquarzadern existierten, die sie anzapfen konnten. Wie wenig hatten sie doch davon gewusst, was im Innern des Tradracu wirklich vor sich ging!

In der Forschungsstation der Arkoniden gab es aber gewiss, was Tolcai brauchte, um die Verfolgung QUARTAMS aufzunehmen. »Bring mich da hin!«, forderte er von dem Roboter.

Wortlos hob RCO seinen Körper mit einem Antigravfeld in die Höhe, sodass er schwerelos vor Tolcai über dem Felsboden des Tradracu hing.

Tolcai gab einen Gedankenbefehl, wie er es gewohnt war. Schon schwebte er ebenfalls – ein Stück über dem Roboter sogar, wie es ihm gebührte. Er hatte also keine Schwierigkeit, den internen Antigrav anzuschalten. Einige Funktionen des kosmokratischen Roboterkörpers waren noch intakt. Das mochte der Grund sein, warum die Nukleotide Pest ihn noch nicht hingerichtet hatte.

»Hüll mich in dein Feld ein!«, verlangte er dennoch. Es gab keinen Anlass, einem Roboter gegenüber Erklärungen abzugeben, der sein Diener war. Aber er wollte sichergehen, dass die kosmokratischen Funktionen von Tolcais Körper nicht mitten im Flug aussetzten und er aus großer Höhe am Fuß des Tradracu in den Tod stürzte. Noch durfte er nicht sterben. Erst musste er seine letzte Aufgabe erfüllen und die Reaktivierung des Zeittors verhindern.

RCO befolgte den Befehl seines neuen Herrn anstandslos. Tolcai spannte seinen Körper an, als er merkte, wie sich das Antigravfeld des Roboters auf ihn ausweitete. Gemeinsam schwebten sie vom Plateau über den Abgrund – majestätisch, göttergleich. Der eine ein einfacher Roboter, der nur durch Tolcais Gnade noch existierte, der andere ein einst mächtiges Wesen, das nach und nach zu einem nackten Sterblichen wurde. War es noch Tolcai, der da über den Rand des Tradracu glitt, oder schon Joshiron, Sohn von Toshik und Salvida?

Kontrolliert vom Antigravfeld des Roboters stürzten sie den Berg hinunter. Sie glitten hinab am Massiv des Tradracu, das geschwungen wie ein Saurierzahn in den Himmel von Atlantis ragte. Eisiger Wind umfasste den Körper des schlotternden Jungen.

Als Tolcai den Kopf nach oben hob, bot sich ihm ein unerwarteter, phantastischer Anblick.

Hoch über den Tradracu erhob sich ein Schwarm aus vielleicht zehn oder fünfzehn Flugkörpern mit großen Flügeln, die in einem mehligen Dunst anscheinend ziellos über den Himmel gaukelten.

Tolcai kniff die Lider zusammen. Das alles sehende AUGE war durch das unvollkommene Auge Joshirons ersetzt worden. Immerhin verfügte sein anderes Auge noch über die Funktionen des Kosmokratenroboters. So konnte er das Bild der Flugwesen über dem Berg heranzoomen und aus nächster Nähe betrachten. Er sah, dass es keine künstlichen Flugkörper waren, sondern Tiere. Aber wie konnte das sein, da alles organische Leben auf diesem Kontinent schon längst von der Nukleotiden Pest dahingerafft sein musste?

Die Tiere waren weiter weg, als er angenommen hatte, und riesengroß. Es waren Motten von der Größe eines kleinen Gleiters. Sie hatten fransige graubraune Flügel, durch die das Sonnenlicht schien. Bei jedem Flügelschlag entstand eine Staubwolke. Einige der Tiere zerrieselten einfach in der Luft und stürzten ab. Die anderen hielten sich anscheinend mit Mühe am Himmel. Auf ihren Flügeln zeichneten sich spiralförmige Muster ab. Tolcai erkannte, dass es mutierte Schmetterlinge sein mussten, wie es sie überall auf diesem Kontinent gab.

Er erinnerte sich an das Logbuch Hlixtras', des Kommandanten des abgestürzten garbeschianischen Raumschiffs ZIBORAL, das er gefunden hatte, als er noch Joshiron war. Demnach war der Kontinent, der inzwischen Atlantis hieß, vormals von seinen Bewohnern Talanis genannt worden – und noch davor die Insel der Schmetterlinge. Charakteristisch für die Schmetterlinge von Talanis war jene Spiralzeichnung, die er an ihren monströs veränderten Abkömmlingen sah, die in diesem Moment über seinem Kopf schwebten.

Die Schmetterlinge über dem Tradracu hatten Tolcai und den Roboter offenbar gewittert oder gesehen. Ihr erratischer Flug wurde zielgerichtet, sie sanken flatternd nieder und stürzten immer schneller hinter Tolcai und seinem Begleiter her.

Kontinuierlich kamen die Schmetterlinge oder Motten, oder was immer sie waren, näher. Beinahe schon hatten sie sie erreicht. Die Tiere hatten große, grauenhafte Facettenaugen. Aus ihren Köpfen wuchsen Dutzende mit Widerhaken bewehrte Mandibeln, die nach Tolcai und dem Roboter stachen.

Tolcai hielt den Atem an. Was hatte er, der fast schon wieder Joshiron war, den mutierten Tieren noch entgegenzusetzen?

Eine der Riesenmotten war bereits an seiner Seite.

Tolcai griff auf die Hyperkräfte des Kosmokratenkörpers zu. Ein Prallfeld – das musste doch noch drin sein? Verzweifelt schleuderte er der Motte ein Energiefeld entgegen. Es traf ihren Kopf wie ein Boxhieb. Tolcai feuerte ein weiteres Feld ab. Es stieß den Körper des Tiers von ihm weg, und als es noch einmal herankam, erwischte Tolcai es mit einem dritten Feld frontal. Das Tier stieß einen furchtbaren Schrei aus. Flügel, Facettenaugen und Mandibel brachen und zerrieselten zu einer Wolke aus grauem Staub, die Tolcai im Flug einhüllte. Ein fauliger Geruch ging von ihr aus.

Die anderen Tiere rückten von oben und von der Seite heran. Sie öffneten ihre gefräßigen Mäuler und schnappten nach Tolcai.

Erbarmungslos warf er mit weiteren Prallfeldern nach ihnen. Alles, was der Roboterkörper noch hergab, musste dem Ziel dienen, ihn, Tolcai, so lange am Leben zu halten, bis er sichergestellt hatte, dass er endgültig sterben konnte.

Mit einem Kreischen kollidierten zwei der Riesenmotten in der Luft und zerfielen dabei zu Staub. Die Tiere mussten in der Nukleotiden Pest mutiert sein und sich mit letzter Kraft auf Tolcai und seine Vitalenergie gestürzt haben. Aber sie waren nicht so stark, lange genug zu überleben. Sie starben noch während des Flugs und stürzten an Tolcai und dem Roboter vorbei. Ihre grotesk verwandelten Riesenkörper zerschmetterten am Fuß des Tradracu.

 

*

 

MM/C-76, die Forschungsstation, mit der die Arkoniden versucht hatten, den Geheimnissen der Hyperausstrahlungen des Berges auf die Spur zu kommen, war ein Komplex aus kreisrunden und kuppelförmigen Bauten und einem Observationsturm. Eigentlich diente die Station nur dem Zweck, Messdaten zu erheben, mit denen die Arkoniden ohnehin nichts anfangen konnten.

Aber da sie begonnen hatten, den Kontinent zu besiedeln, hatten sie eben gleich ein ganzes Forschungsquartier errichtet, in dem Hunderte Wissenschaftler arbeiten und leben konnten, inklusive angeschlossenem Raumlandefeld. Wenn Tolcai es sich genau überlegte, gefiel es ihm durchaus, dass diese überheblichen arkonidischen Emporkömmlinge in ebendiesem Moment mitsamt dem Leben im ganzen Seitenarm der Galaxis ausgelöscht wurden.

Auf dem Raumlandefeld stand auf seinen Stelzenbeinen ein kleinerer Kugelraumer, dessen makellose Außenhaut aus Arkonstahl bläulich glänzte. Er sah aus, als wäre er gerade eben aus der Fabrik gekommen, obwohl er, wie Tolcai wusste, noch vor Kurzem in einem schrottreifen Zustand gewesen war. Genau dieses Raumschiff war an Bord der STRAHLKRAFT durch Tuglans Haut der Heilung vollkommen wiederhergestellt worden – ebenso wie der Roboter, der Tolcai begleitete.

»Die LT-IV«, sagte RCO emotionslos. Oder war in der Stimme des Roboters eine Spur Ehrfurcht zu hören? Das war unmöglich. Er war immer noch nur ein Roboter, so wie das Raumschiff nur ein Raumschiff war.

»Das lächerliche Beiboot Perry Rhodans«, sagte Tolcai. »Wie erbärmlich. Konnte er sich kein besseres Flaggschiff aussuchen?«

Für einen Moment spielte er mit dem Gedanken, gerade dieses Raumschiff zu kapern und damit Jagd auf Perry Rhodan zu machen – mit seinem eigenen Schiff.

Sofort verwarf er den Gedanken wieder. »Ein Jäger macht nicht auf sich aufmerksam, sondern pirscht sich an die Beute heran«, murmelte er.

Außerdem bestand die Möglichkeit, dass er und der Roboter dieses uralte Stück Technik nicht zu zweit bedienen konnten. Aber die Blöße, dies zuzugeben, wollte er sich vor dem Roboter nicht geben.

»Herr?«, fragte der Roboter, und beinahe erschien es Tolcai, als habe er seine Gedanken gelesen.

Er ignorierte die Frage und stieg über die Leichen einiger Arkoniden hinweg, die ausgestreckt auf dem Raumfeld lagen. Ihre Körper waren von schwarzen Geschwüren übersät, die Münder zu einem stummen Schrei aufgerissen, die Augen starrten leblos aus schwarzen Höhlen in den Himmel, das weiße Haar flatterte im Wind.

Tolcai zerrte an einer der Leichen, die eine schmutzige, aber gut erhaltene Jacke trug. Er nahm die Jacke und die Hose an sich, ließ den Arkoniden achtlos liegen und zog sich beiläufig die Kleidungsstücke über.

»Was ist das dort?« Ohne, dass er die Frage ernst meinte, zeigte er auf ein kleineres, diskusförmiges Raumgefährt.

»Eine arkonidische Leka-Disk«, antwortete der Roboter ungerührt. »Wir können damit ...«

»Können wir damit ans andere Ende von Atlantis fliegen?«, unterbrach Tolcai den Roboter.

»Natürlich. Eine Leka-Disk ist in der Lage ...«

»Kennen wir die aktuellen Koordinaten des Raumschiffs unserer Feinde?« Zu irgendetwas musste der Roboter ja gut sein. Tolcai rechnete damit, dass seine eigenen robotischen Systeme jeden Augenblick ausfallen konnten.

Der Roboter ratterte einen Koordinatensatz herunter. Er hatte den Flug der QUARTAM also verfolgt. Aufgrund seiner eigenen Speicherdaten erkannte Tolcai sofort, wo im Osten von Atlantis die genannten Koordinaten lagen.

Er atmete auf. Seine Feinde waren noch nicht einmal zum Standort der arkonidischen Kuppel vorgestoßen, unter der der Zeittransmitter verborgen war.

Er stutzte.

Seine Speicherdaten sagten ihm auch, zu welchem Ort die Koordinaten gehörten, die der Roboter ihm genannt hatte ... es war ein kleines, unbedeutendes Dorf der Einheimischen.

Was wollten Perry Rhodan und Quartam da Quertamagin denn dort?