Sonntag

Trauern um ein Tier

Stirbt ein Mensch, so glauben wir Christen, dass er bei Gott weiterlebt, denn Jesus Christus hat durch seine Auferstehung den Tod besiegt. Trotzdem ist der Tod für uns oft unfassbar und sehr traurig. Die Rituale am Lebensende und beim Tod helfen meist gerade in den ersten Tagen mit der unfassbaren Tatsache, dass das Leben eines Menschen zu Ende ist, umzugehen: Am Bett oder am Sarg verabschieden wir uns, wir beten, z. B. beim Rosenkranz, für den verstorbenen Menschen und seine Hinterbliebenen, wir begleiten den Verstorbenen bei der Beerdigung auf seinem letzten Weg hier auf der Erde.

Kinder kommen mit Sterben und Tod oft schon viel früher in Berührung als Erwachsene das realisieren. Schon im Kindergartenalter finden sie eine tote Maus, die die Katze vor der Tür abgelegt hat, einen Vogel, der gegen eine Fensterscheibe geflogen ist, oder ein angefahrenes Tier am Straßenrand. Wenn das Umfeld eines Kindes mit solchen Situationen ohne große Hemmungen, aber respektvoll umgeht und Fragen des Kindes authentisch nach bestem Wissen beantwortet, entwickeln Kinder erst gar keinen Ekel oder Grusel vor dem Tod. Auch wenn Kinder im Vorschulalter den Tod noch als vorübergehende Abwesenheit verstehen, können sie lernen: Der Tod steht am Ende jedes Lebens; er ist natürlich, aber oft (gerade für Erwachsene) sehr traurig. Und: Wir glauben, dass unser Leben nach dem Tod bei Gott weitergeht. Wie genau, können wir nicht wissen. Wie unsere Herkunft ist auch unsere Zukunft bei Gott für uns ein Geheimnis. Aber wir vertrauen auf ein Leben nach dem Tod, denn unser Gott ist ein Gott des Lebens, der seinen Sohn Jesus Christus von den Toten auferweckt hat.

Stirbt ein geliebtes Haustier, erlebt das Kind diese Trauer um einen verstorbenen Freund selbst. Der Familie kann es in dieser Situation helfen, sich entsprechend von dem toten Freund zu verabschieden, indem für das Tier z. B. ein Schuhkarton als Sarg gestaltet oder ein kleines Grab im Garten gefunden wird.