Immer nur Schule
Zum Schulalltag gehört auch ein Stück Fremdbestimmung – für alle Beteiligten. Es ist nicht mehr möglich, am Morgen liegenzubleiben, so lang man möchte, sondern die Schule bestimmt das Aufstehen, die Schule bestimmt Arbeit und Pausen, besetzte und freie Zeit – die Schule gibt den Rhythmus vor.
»Willkommen in der Realität« müsste man fast etwas zynisch sagen. Das ist ja wie bei den Erwachsenen. Wenn der Arbeitsplatz keinen Freiraum und keine Selbstbestimmung ermöglicht, müssen wir uns an den Arbeitsrhythmus des Arbeitgebers anpassen – Kernzeiten und Gleitzeiten bieten oft einen wichtigen Spielraum. Wir müssen den Urlaub mit den Kolleginnen und Kollegen absprechen, im Normalfall ist genau vorgegeben, was wir in der Arbeit, im Dienst zu tun und was zu lassen haben.
Manchmal erleben wir den Rhythmus als Korsett, aber es gibt auch Sicherheit, strukturiert die Tage und gibt damit vor, wann zu erfüllende Aufgaben im Vordergrund stehen und wann wir frei sind. Manchmal wird uns die Bedeutung dieser Struktur erst bewusst, wenn sie verlorengeht, wenn sie fehlt.
Erwachsene kennen auch die Schattenseite, keine Arbeit, keinen Rhythmus zu haben. Eingebunden sein in diesen Alltag heißt auch, dazuzugehören. Kinder wollen meist nach ein paar Krankentagen gerne wieder zur Schule gehen – damit sie wieder dabei sind, dazugehören. Es ist gut, diese Seite der Arbeit auch immer wieder zu sehen – sie gibt uns einen Rahmen, eine Struktur in den Tag und die Woche. Jetzt aber ist Freitagabend – und es stehen Ihnen hoffentlich einige freie Tage bevor, deren Rhythmus von Ihnen und Ihrer Familie bestimmt wird.