Sonntag

Jesu Geburt in mir

Bald ist Weihnachten, das Fest an dem wir mit der Geburt von Jesus feiern, dass Gott Mensch wurde. An Heiligabend wird dann im Krippenspiel oder im Gottesdienst, der Christmette, die Geburt von Jesus, wie sie im Lukas-Evangelium beschrieben ist, erzählt. Lukas erzählt uns, dass Maria, Josef und das Kind, das dann draußen geboren wird, zunächst keine Aufnahme unter den Menschen finden.

Dass Menschen keinen geborgenen Ort finden, ist leider bis heute so – weltweit suchen Millionen von Menschen einen Platz zum Leben und finden oft keinen. Bereits jetzt nötigen die Klimaveränderungen Menschen in der Südsee dazu, ihre Inseln zu verlassen und anderswo eine neue Heimat zu finden. Kriege und Hungersnöte treiben Menschen in andere Länder. Und Hoffnungslosigkeit bringt viele dazu, eine risikoreiche Reise in Richtung Europa zu starten. Dort werden sie in Flüchtlingslager zurückgedrängt und finden keine Herberge.

Herbergssuche hat aber auch eine ganz persönliche Ebene. Um es in Anlehnung an Angelus Silesius zu formulieren: »Wäre Jesus tausendmal in Betlehem geboren und nicht in mir – ich hätte von Weihnachten nichts begriffen!« Die Frage, ob Gott in dieser Welt ankommt und wie und wo er ankommen kann, stellt sich ja nicht nur für damals, sondern auch für heute. Advent ist unsere ritualisierte Warte- und Vorbereitungszeit auf die Ankunft Gottes unter uns Menschen.

Wir können uns im Advent in unserer Familie darauf vorbereiten, dass Gott unter uns Mensch wird: