Feuer am Johannestag
So schnell geht die Zeit dahin, schon werden die Tage wieder kürzer, auch wenn der Sommer noch vor der Tür steht. An Orten nördlich des nördlichen Wendekreises ist rund um den 21. Juni Sommersonnenwende (auch Sommersonnwende genannt), die Sonne hat an diesem Tag ihren mittäglichen Höchststand über dem Horizont. Der Tag macht deutlich: Wir sind schon wieder fast in der Mitte des Jahres, so schnell vergeht die Zeit.
Seit jeher feiern Menschen solche Übergänge, weil sie helfen, dem Lauf der Zeit eine Struktur zu geben, weil sie helfen, Ängste rund um Übergänge zu reduzieren und Sicherheit zu geben. Feuer in seiner ganzen Ambivalenz hilft am Übergang: Es spendet Wärme und Energie, kann aber auch gefährlich und zerstörerisch sein. Vielleicht gibt es in Ihrer Region am 21. Juni Johannes- oder Sonnwendfeuer?
In der Hälfte des Kalenderjahres, am Beginn des Sommers können wir noch etwas anderes bedenken: Kennen Sie das Kinderbuch »Frederick«? Die Maus Frederick ist ein Außenseiter. Während alle anderen Mäuse den Sommer über fleißig Vorräte für den Winter sammeln, sitzt Frederick scheinbar tatenlos und faul in der Sonne. Im Winter, als die Nahrung der Mäuse aufgebraucht ist, und die Mäuse ihn vorwurfsvoll nach seinen gesammelten Vorräten fragen, packt Frederick seine »Vorräte« aus: Mit Sonnenstrahlen, bunten Farben und Worten, die er im Sommer eingefangen hat, kann er jetzt im kalten, dunklen Winter den anderen Mäusen Wärme und Freude vermitteln.
Nehmen Sie diese Gedanken am Beginn des Sommers an Frederick mit in dieses Wochenende: Bilder sammeln, Bilder nach innen nehmen von all dem, was für Sie schön und anregend ist, damit Sie Farben, Geschichten, Bilder, damit Sie Sonnenstrahlen und Feuer haben für die kargen Tage.