Sonnwendfeuer – ein besonderes Feuer!
In den Nächten um die Sommersonnenwende, die am 21. Juni stattfindet, ist es in Teilen Deutschlands und Österreichs Brauch, ein großes Feuer abzubrennen. Dieses Fest gibt es schon sehr lange, ursprünglich war das ein heidnischer Brauch, verbunden mit Reinigungs- und Fruchtbarkeitsriten. Die jungen Männer sprangen dann zum Beispiel über das Feuer. Das war nicht nur eine Mutprobe, sondern ein Hinweis auf die Heiratsfähigkeit – oft bedeutete der Sprung über das Feuer eine baldige Hochzeit. Die Menschen tanzten auch um das Feuer, was sie vor bösen Geistern beschützen sollte.
Im Mittelalter versuchte dann die Kirche, diesen heidnischen Brauch in ein christliches Fest umzuwandeln, zu Ehren des heiligen Johannes. Am 24. Juni, also genau sechs Monate vor der Geburt Jesu, ist der Geburtstag des heiligen Johannes des Täufers.
Der heilige Johannes war ein bekannter Prediger, von dem sich viele Menschen im Wasser des Jordan taufen ließen. Auch Jesus wurde von ihm im Alter von etwa 30 Jahren getauft. In der Bibel wird erzählt, dass Johannes sich anfangs sträubte, Jesus zu taufen. Er sagte zu Jesus: »Ich müsste von dir getauft werden, und du kommst zu mir?« (Matthäus 3,14). Schließlich taufte Johannes Jesus im Jordan. Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel und er sah Gottes Geist wie eine Taube auf sich herabkommen (Matthäus 16).
Häufig wird das Johannisfeuer auf Bergen abgebrannt, von weitem ist es dann gut zu sehen. Das Feuer symbolisiert die Sonne und damit Christus. Johannes der Täufer sagte: »Ich taufe euch nur mit Wasser zum Zeichen der Umkehr. Der aber, der nach mir kommt«, und damit meinte er Jesus Christus, »ist stärker als ich und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen« (Matthäus 3,11).
Wird in eurer Nähe auch ein Sonnwend- oder Johannisfeuer abgebrannt? Erkundigt euch, vielleicht habt ihr die Gelegenheit mit eurer Familie dabei zu sein. Es ist schon ein besonderes Erlebnis, in einer milden Sommernacht ein riesiges Feuer abzubrennen und ein Fest zu feiern, das schon vor tausenden Jahren von den Menschen gefeiert wurde.
Nehmt eine Bibel zur Hand und lest gemeinsam die Bibelstelle Matthäus 3,1–17.
- • Wie wirkt dieser Text auf euch?
- • Was hättet ihr wohl gedacht, wenn ihr damals Zeugen dieser Taufe gewesen wärt?
