Vorwort
I
m Jahr 1908 interviewte der junge Autor Napoleon Hill den U.S.-Steel-Gründer Andrew Carnegie und nahm die Herausforderung an, erfolgreiche Persönlichkeiten zu analysieren. Carnegie erklärte Hill, »eine Erfolgsphilosophie würde auch anderen zum Erfolg verhelfen«. Hill übernahm gerne diesen auf 20 Jahre angelegten Auftrag, die Erfolgsphilosophie zu entwickeln und zu lehren. In einem seiner Vorträge merkte er übrigens an, als Carnegie ihm von der Erfolgsphilosophie erzählt habe, sei er in die Bibliothek gegangen, um den Begriff Philosophie
nachzuschlagen.
1910 lebte Hill in Washington D.C. und bekam den Auftrag, nach Detroit zu fahren, um Henry Ford zu interviewen, den Gründer der Ford Motor Company. Letzterer hatte die Massenproduktion eingeführt und seine Autos für die Arbeiterklasse erschwinglich gemacht. Während Hill im Interview im Grunde versuchte, sich bei Ford gut zu verkaufen, tat der Firmenboss seinerseits alles, um Hill ein Auto zu verkaufen – und zwar so erfolgreich, dass Hill tatsächlich einen Ford für 575 Dollar erstand und damit nach Hause fuhr. Das Geld dafür stammte vermutlich von seiner jungen Braut, deren wohlhabende Eltern aus West Virginia ihr eine Mitgift gezahlt hatten.
Nach dem Interview gründete Hill in Washington das Automobile College of Washington, das Schüler lehrte, Autos zu verkaufen. Sein Leben lang behielt er ein Faible für Autos. Da er in einer ländlichen Gegend aufgewachsen war, wo sich nur sehr wenige Leute ein Auto leisten konnten, war ein Pkw für Hill wie für die meisten
Menschen ein eindeutiges Zeichen für Wohlstand. Als seine ersten Bücher veröffentlicht wurden, zahlte er 25.000 Dollar für einen Rolls-Royce – damals eine schöne Stange Geld. Hills früher Wunsch, Schriftsteller zu werden, und seine Faszination für Autos flossen in seinen Artikeln zusammen.
In seiner Autobiografie, A Lifetime of Riches
, schrieb der Autor, er sei »wie Millionen anderer Amerikaner, die in bescheidene oder ärmliche Verhältnisse hineingeboren wurden«, prädestiniert, Männer zu bewundern wie Thomas Edison, der die Glühbirne, den Phonografen und Hunderte anderer Neuerungen erfunden hatte, oder Andrew Carnegie, der wie Edison über wenig Schulbildung verfügte, jedoch U.S. Steel gegründet hatte, oder Henry Ford, der die Ford Motor Company aufgebaut hatte, oder Dutzende anderer, die es aus eigener Kraft weit gebracht hatten – und zwar mit an Verehrung grenzender Leidenschaft. Er war förmlich besessen von seinem Interesse an Menschen, die Erfolg hatten, während andere scheiterten. Hill träumte davon, diese Größen persönlich kennenzulernen, um von ihnen zu hören, wie sie ihre unglaublichen Leistungen zuwege gebracht hatten.
Doch anders als die meisten anderen Bewunderer sollte Napoleon Hill seine Träume verwirklichen. Er begegnete den erfolgreichsten Amerikanern nicht nur persönlich und beeindruckte sie, sondern er verbrachte sein gesamtes Leben damit, ihre Erfolgsgeheimnisse zu ergründen und diese der Welt mitzuteilen.
Hill verfasste eine 15-teilige Artikelreihe mit dem Titel Billboards on the Road to Success
(auf Deutsch: Wegweiser an der Straße des Erfolgs
).
Die Artikel in diesem Buch entsprechen exakt jenen, die Hill auf seiner alten mechanischen Schreibmaschine tippte. Und sie sind heute noch genauso relevant wie vor 90 Jahren, als Hill sie schrieb.