Kapitel 28

Ungeduldig blickte Isabelle am nächsten Morgen auf ihre Armbanduhr. Warum hatte ausgerechnet heute der Bus eine Panne? Selbst wenn sie hier ausstieg und bis zum Hotel rannte, käme sie nicht rechtzeitig zum Schichtbeginn. Und eine weitere Abmahnung würde nichts Gutes verheißen. Vielleicht hatte sie ja Glück und Mrs Herbert war gerade woanders im Hotel beschäftigt, sodass sie ihr Zuspätkommen nicht bemerkte.

Als Isabelle schließlich im Hotel ankam und sich in aller Eile die Dienstkleidung anzog, war sie mehr als fünfundvierzig Minuten zu spät. Gerade hatte sie sich ihre Stechkarte geholt, als sich im Korridor eine Tür öffnete – eine skeptisch dreinblickende Mrs Herbert trat heraus.

Isabelle wurde ganz flau zumute. „Es tut mir so leid, dass ich zu spät bin. Der Bus hatte mitten auf der Strecke eine Panne und ich musste auf den nächsten warten.“

„Eine Erklärung ist nicht nötig, Miss Wardrop“, sagte die Vorgesetzte mit erstaunlich ruhiger Stimme. „Sie sind mit sofortiger Wirkung entlassen.“

„W-wie bitte?“

„Bitte geben Sie die Uniform, den Spindschlüssel und ihr Identifikationskärtchen zurück und verlassen Sie das Hotel. Auf der Stelle.“

Vor Schreck fiel Isabelle die Stechkarte aus der Hand. „Mrs Herbert, bitte. Geben Sie mir noch diese eine Chance. Das wird nicht mehr vorkommen, ich verspreche es Ihnen!“

„Das haben Sie bereits die letzten beiden Male gesagt. Ich fürchte, noch mehr zweite Chancen kann ich Ihnen nicht geben. Einen guten Tag noch, Miss Wardrop.“

Langsam hob Isabelle die Stechkarte auf und blieb mit ungläubigem Gesicht mitten auf dem Gang stehen. Ihre Beine begannen zu zittern und sie hielt sich haltsuchend an der Wand fest.

Soeben hatte sie ihre Anstellung verloren. Ihre einzige Einkommensquelle.

Was um alles auf der Welt sollte sie jetzt bloß tun?

Hölzern zog sie die Uniform aus, räumte den Spind und brachte alles wie gefordert in Mrs Herberts Büro. „Es tut mir leid“, sagte sie noch einmal.

Die Frau nickte nur. „Ich wünsche Ihnen das Beste und viel Erfolg auf Ihrer nächsten Stelle, was auch immer das sein möge. Ein Empfehlungsschreiben kann ich Ihnen jedoch nicht ausstellen.“

„Ich verstehe“, sagte Isabelle und konnte es der Frau im Grunde nicht übel nehmen. Regeln waren Regeln.

Nachdem Isabelle das Hotel verlassen hatte, wusste sie nicht, wohin mit sich. Ziellos schlenderte sie durch die Straßen in der Hoffnung, vielleicht irgendwo auf ein Aushilfe gesucht-Schild in einem Fenster zu stoßen. Vergebens.

Als sie an einer Kirche mit besonders schöner Steinfassade ankam, hielt sie inne. Das war jetzt vielleicht genau das Richtige: Etwas Zeit, um zu beten und auf Gottes Stimme zu hören. Was auch immer sie in letzter Zeit angepackt hatte, nichts schien ihr zu gelingen. Wahrscheinlich, weil sie versucht hatte, alle Probleme auf eigene Faust zu lösen, statt Gott das Ganze zu überlassen.

In der Kirche setzte sie sich in eine der hintersten Bankreihen.

Ein Gefühl von Frieden überkam sie. Anstatt all ihr Leid in einem Gebet zu verpacken, saß Isabelle bloß still da. Gott kannte ihre Situation und wusste genau, was sie gerade durchmachte. Es war gar nicht nötig, ihre Sorgen vor Gott auszubreiten. Sie würde einfach in seinen Frieden eintauchen und darauf hoffen, dass er ihr eine Antwort auf ihr Dilemma schickte.

Nach etwa einer halben Stunde hatte Isabelle zwar noch immer keine Antwort gefunden, verließ die Kirche aber mit neuem Mut. Selbst in den dunkelsten Momenten wollte sie daran festhalten, dass Gott sie in seiner Hand hielt. Irgendwie fände sie schon eine neue Arbeit, irgendwie ging es immer weiter.

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Am nächsten Tag sammelte Mark Ruth am Mütterheim ein und sie fuhren gemeinsam zum Mietobjekt, wo sie Mr Remington treffen würden. Der Makler öffnete ihnen die Räume und gab ihnen etwa zwanzig Minuten, um das Innere zu erkunden. Zweifelsohne hoffte er, dass sie heute eine Entscheidung fällen würden.

Schweigend ging Ruth durch den Hauptraum. Ihrem Gesicht war nicht zu entnehmen, was sie davon hielt. Gespannt wartete Mark auf ihr Urteil.

Schließlich blieb sie in der Küche stehen und nickte. „Ich sehe sofort, warum dir die Räume zusagen. Sie eignen sich sehr gut für eine Praxis. Sie sind groß genug, um viele Patienten zu versorgen, aber nicht zu groß“, sagte sie und drehte sich nun zu ihm. „Das Einzige, was dir noch zu deinem Glück fehlt, wäre ein Partner.“

„Ja, das stimmt. Josh wird es leider nicht sein“, entgegnete er noch immer ein wenig bedrückt.

„Ich hatte da ehrlich gesagt an jemand Älteren gedacht“, erwiderte Ruth mit einem verschmitzten Lächeln.

Interessiert kniff Mark die Augen zusammen. „Diesen Blick kenne ich, Ruth Bennington. Hast du etwa noch einen Trumpf im Ärmel?“

Ein breites Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab und sorgte für viele kleine Fältchen um die Augen. „Ich habe mit ein paar Vorstandsmitgliedern aus dem Krankenhaus gesprochen und mich erkundigt, ob sie nicht jemanden kennen, der sich gern selbstständig machen würde.“

„Und?“, fragte Mark neugierig nach.

„Es sind gleich mehrere Namen genannt worden und ich denke, ich habe auch schon den passenden gefunden“, sagte sie und lachte über Marks entgeistertes Gesicht. „Keine Sorge, ich habe natürlich zuerst mit Dr. Axelrod telefoniert. Damit ich dir keine falschen Hoffnungen mache.“ Jetzt schüttelte sie leicht den Kopf. „Und, na ja, du weißt ja: Gottes Wege sind unergründlich, mein Lieber. Dr. Axelrod hat ein ebenso großes Herz für Menschen in Not wie du und tatsächlich will er seine aktuelle Praxis schon eine ganze Weile verlassen. Bisher ist es wohl nur am richtigen Partner gescheitert.“

„Und er würde einen Ort wie diesen tatsächlich in Betracht ziehen?“

„Ich denke schon“, sagte Ruth und musste wieder lachen. „Natürlich kann es nicht schaden, schon einmal die ersten kleinen Renovierungsarbeiten durchgeführt zu haben, bevor du ihm die Praxis zeigst. Mit einem neuen Anstrich und den ersten Möbeln, vielleicht ein paar Bildern an der Wand …“ Während sie sprach, wanderte ihr Blick durch den Raum und man sah, wie sie sich das Ganze vor ihrem inneren Auge ausmalte.

„Das kann ich aber nicht, bevor ich unterschrieben habe.“

„Ganz genau.“ Voller Tatendrang rieb sie die Hände und sagte: „Dann lass uns das jetzt erledigen.“

Mark wurde immer mulmiger zumute. „Aber was ist mit den Geldgebern, von denen du gesprochen hast? Brauchen wir nicht erst ihre Zustimmung?“

Kopfschüttelnd winkte sie ihn ab. „Ach, um die mach dir keine Sorgen. Ich habe ihr Vertrauen und soll das tun, was ich für richtig halte. Und ich glaube, dass das hier das Richtige ist.“

Langsam atmete Mark aus. „Okay, das heißt also, wir machen das wirklich?“

Ruth neigte den Kopf. „Du bekommst jetzt aber keine kalten Füße, oder?“

Ruths Entschlossenheit machte Mark Mut. Wenn das Gottes Weg für ihn war, würde er natürlich folgen. „Nein, keine kalten Füße. Ich kann es kaum erwarten.“

„Hervorragend. Dann los: Machen wir Nägel mit Köpfen.“

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Nachdem Isabelle am Vormittag bereits die ganze Wohnung geputzt hatte, wusste sie nicht, was sie als Nächstes tun sollte. Am frühen Nachmittag war Rosie zu Nachbarn ein paar Häuser weiter gegangen, für die sie ein paar Näharbeiten übernommen hatte. Also entschied Isabelle, bei Marissa im Mütterheim vorbeizusehen. Sie wollte zwar nicht, dass Marissa sich um sie sorgte, aber sie sollte wissen, dass Isabelle nicht länger im Hotel arbeitete.

„Das tut mir so leid, Belle. Und was hast du jetzt vor?“, fragte Marissa.

„Ich suche mir etwas Neues. Aber in der Zwischenzeit wollte ich erst einmal sehen, wie es dir geht.“

„Sorg dich nicht um mich. Laura und ich verstehen uns sehr gut. Und unsere Gespräche helfen mir.“

So unterhielten sich die beiden noch eine Weile, bis Isabelle keine Ausrede mehr fand, um ihren Besuch noch weiter in die Länge zu ziehen. Sie verabschiedete sich von ihrer Schwester und ging wieder nach unten.

Aus dem Salon kam ihr Olivia entgegen. „Isabelle. Wie schön, dass Sie wieder hier sind. Und, fühlt Marissa sich wohl bei uns?“

Isabelle nickte. „Ja, so scheint es.“

„Sehr schön. Ich habe mir schon gedacht, dass Laura und sie sich sehr gut verstehen werden.“

„Vielen Dank noch mal, dass sie hier wohnen darf“, sagte Isabelle mit nicht ganz unbeschwertem Blick zu den Zimmern oben.

„Sie bereuen Ihre Entscheidung doch nicht, oder?“, fragte Olivia. Der Hauch von Sorge, der in ihrer Stimme mitschwang, machte es Isabelle schwer, ihre Gefühle zu verbergen.

„Nein, überhaupt nicht. Ich freue mich, dass Marissa hier in guten Händen ist. Vermutlich bemitleide ich mich gerade nur selbst. Wissen Sie, ich … ich habe gestern meine Arbeit verloren.“ Das hörte sich besser an als einzugestehen, dass ihr gekündigt worden war.

„Oh, was für ein Pech“, erwiderte Olivia und sah sie verständnisvoll an. „Weiß Mark schon davon?“

„Nein. Ich habe ihn seither noch nicht wiedergesehen.“ Und sie wusste auch überhaupt nicht, wie sie ihm das erklären sollte. Schließlich hatte er extra seine Beziehungen für sie spielen lassen. „Nun, ich sollte jetzt besser gehen“, sagte sie und drehte sich zur Tür.

„Isabelle, warten Sie noch einen Moment“, hielt Olivia sie auf und gestikulierte in Richtung Salon. „Mir kam da gerade eine Idee.“

Einen Augenblick überlegte Isabelle, ob sie einfach gehen und so tun sollte, als hätte sie Olivia nicht gehört, aber das wäre unhöflich. Also drehte Isabelle sich wieder um und folgte Olivias Einladung in den Salon.

„Ich weiß natürlich nicht, wo oder als was Sie gern arbeiten würden“, begann Olivia langsam, „aber wir haben zurzeit eine Stelle frei. Eines unserer Hausmädchen hat letzte Woche aufgehört und Ruth und ich wollten die Stelle auf jeden Fall wieder ausschreiben.“ Mit wachsender Begeisterung lehnte sie sich ein Stück zu Isabelle vor. „Sie würden natürlich nicht so viel verdienen wie im Hotel, aber dafür könnten Sie hier bei uns wohnen, womit auch gleich das Problem mit den Polio-Ausbrüchen in Ihrem Stadtviertel gelöst wäre.“

Aufgeregt begann Isabelles Herz zu rasen. Das war beinahe zu schön, um wahr zu sein! „I-ich weiß nicht, was ich sagen soll.“

„Ihr Zimmer wäre im zweiten Stock“, fuhr Olivia fort. „Es ist nichts Besonderes, aber es ist sauber und ordentlich. Sie wären außer Gefahr und zudem ganz nah bei Ihrer Schwester.“

„Und was genau wären meine Aufgaben?“, fragte Isabelle. Besser, sie klärte gleich, ob sie für die Stelle geeignet war oder nicht.

„Nun, ehrlich gesagt ist es einfach das, was gerade anfällt. Aber hauptsächlich würden Sie die Bäder und Zimmer unserer Bewohnerinnen putzen sowie ihre Handtücher und Bettwäsche waschen. Außerdem wären Sie für die Sauberkeit in den Gemeinschaftsräumen hier unten verantwortlich und würden Mrs Neale in der Küche unterstützen, wenn sie Hilfe braucht.“

„Das klingt machbar“, sagte Isabelle, froh über alles, was sie im Hotel gelernt hatte. Dann fiel ihr Tante Rosie ein und dass sie Fiona versprochen hatte, nach ihr zu sehen. „Kann ich noch bis morgen darüber nachdenken?“

„Aber natürlich. Wir warten mit der Ausschreibung einfach so lange, bis wir Ihre Rückmeldung haben“, sagte Olivia mit einem Lächeln und stand auf.

Isabelle konnte kaum fassen, was für ein gutes Herz diese Frau hatte – vor allem nicht, wenn sie an ihre früheren Freundinnen dachte. Die hatten nicht einen Finger gerührt, um ihr zu helfen. „Haben Sie vielmals Dank, Olivia, ich weiß Ihr Angebot sehr zu schätzen.“

„Sehr gern, Isabelle. Und machen Sie sich nicht so viele Sorgen um Marissa. Wir passen gut auf sie auf, versprochen!“

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Als Mark Ruth wieder am Mütterheim absetzte, war er überrascht, Isabelle dort anzutreffen. Sie war so sehr in Gedanken, dass sie Ruth gar nicht wahrgenommen hatte, bis sie beinahe gegen sie gelaufen war.

Mit einem Grinsen erinnerte Mark sich an den Tag zurück, als er und Isabelle im Krankenhausfoyer ineinandergelaufen waren. Wie sehr sie sich über ihn geärgert hatte. Und wie wunderschön sie dabei ausgesehen hatte.

Er wartete, bis sie und Ruth ihr Gespräch beendet hatten, dann winkte er ihr kurz zu.

Als Isabelle ihn erblickte, schien sie überrascht und errötete leicht. „Mark. Hallo.“

„Was für ein angenehmer Zufall. Wolltest du gerade nach Hause? Ich kann dich auch fahren.“

Kurz zögerte sie, dann nickte sie. „Ja, sehr gern. Danke.“

Ganz der Gentleman öffnete er ihr die Beifahrertür, bevor er selbst einstieg. „Hast du Marissa besucht?“

„Ja.“ Sie hob fragend eine Augenbraue. „Ist es sehr merkwürdig, dass ich sie bereits nach so kurzer Zeit sehen musste?“

Leise lachte Mark und fuhr los. „Überhaupt nicht. Es zeigt nur, wie wichtig sie dir ist“, sagte er und linste zu ihr hinüber. Heute strahlte Isabelle nicht so wie sonst. „Ist alles in Ordnung?“

Mit einem kleinen Seufzen gestand sie: „Eigentlich nicht“, und umklammerte ihre Handtasche.

„Geht es um Marissa?“

„Nein, das ist es nicht.“ Isabelle hielt kurz inne. Auf ihrer Stirn bildeten sich Sorgenfalten. „Gestern habe ich meine Anstellung im Hotel verloren.“ Ihre Stimme zitterte und sie blickte mit Tränen in den Augen zu ihm hinüber. „Es tut mir schrecklich leid, Mark. Du hast dich so dafür eingesetzt, dass man mir diese Chance gab.“

Mark verlangsamte den Wagen und fuhr an den Straßenrand. Für solch ein Gespräch wollte er Isabelle seine volle Konzentration widmen. „Ich spreche einfach noch mal mit Mr Johnson. Sicher kann er ein gutes Wort für dich einlegen.“

Doch sie schüttelte resignierend den Kopf. „Nein, lass nur. Es stimmt schon alles, ich habe die Kündigung verdient. In den letzten Wochen bin ich zweimal zu spät zur Arbeit erschienen und gestern ein drittes Mal – das hat das Fass wohl zum Überlaufen gebracht.“

„Aber ein paar Verspätungen sind noch lange kein Grund für eine Kündigung“, sagte Mark mit gerunzelter Stirn. Erkannte ihre Chefin denn nicht, dass Isabelle sich bemühte? Da konnte man doch auch mal ein Auge zudrücken.

„Nun, das war nicht das Einzige“, räumte sie beschämt ein. „Selbst wenn mein Bus gestern keine Panne gehabt hätte und ich nicht zu spät gekommen wäre – leider haben sich auch Gäste über mich beschwert“, sagte sie und seufzte. „Ich ertrage es einfach nicht, von hochnäsigen Reichen herumkommandiert zu werden.“

„Oh, Isabelle“, sagte Mark und konnte sich trotz der ernsten Lage das Lachen nicht verkneifen. Er ahnte, welche Antworten sie so manch feinem Pinkel an den Kopf geschleudert hatte.

„Das ist nicht witzig, Mark Henshaw“, mahnte sie ihn. „Warum sollte ich unter ein Bett kriechen, nur um etwas aufzuheben, das irgendeine Dame hat fallen lassen? Und so ein verstopfter Abfluss ist ganz sicher auch nicht meine Aufgabe.“

Daraufhin lachte Mark nur umso lauter. Es dauerte ein paar Sekunden, aber dann stimmte auch Isabelle ein, zuerst leise, dann genauso herzhaft.

Als ihr kleiner Lachanfall schließlich abebbte, wischte Mark sich die Tränen aus den Augen und sah zu Isabelle.

Sie hatte sich ganz in den Sitz fallen lassen, den Kopf in den Nacken gelegt und eine Hand am Bauch. „Es ist eine Ewigkeit her, dass ich so herzlich gelacht habe.“

„Du weißt ja, wie es heißt, oder? Lachen ist die beste Medizin.“

„Da scheint etwas dran zu sein. Ich fühle mich jedenfalls um einiges besser.“

Instinktiv ergriff Mark Isabelles Hand. Er sehnte sich danach, mehr Zeit mit ihr zu verbringen, auch wenn sie eigentlich noch vor Kurzem übereingekommen waren, keine Beziehung einzugehen. Aber Marissa war doch nun in guten Händen und Josh arbeitete im Norden. War es nicht vielleicht doch möglich, Isabelle etwas besser kennenzulernen?

Er wagte einen Versuch: „Wollen wir heute Abend vielleicht zusammen essen gehen? Ich habe gute Neuigkeiten, die ich gern mit dir feiern würde.“ Doch kaum hatte er die Worte ausgesprochen, fiel ihm ein, dass das angesichts ihres Jobverlusts vielleicht etwas unpassend war. „Obwohl … dir ist heute sicher nicht nach Feiern zumute. Entschuldige.“

Mit einem Lächeln richtete Isabelle sich im Sitz auf. „Nein. Tatsächlich habe ich auch Neuigkeiten. Und ich würde gern hören, was du darüber denkst.“

„Also darf ich dich heute Abend ausführen?“

Sie nickte. „Sehr gern.“

„Wunderbar. Dann hole ich dich um sieben ab“, erwiderte er mit einem breiten Lächeln.