Die Zusammenkunft am Sonntag ist gerade vorbei, als die Ältesten Isobel in die Bibliothek bitten. Sie hat nicht mal Zeit, kurz mit Patrick zu reden. Hochrot im Gesicht geht sie an den Brüdern und Schwestern vorbei, die so tun, als würden sie nicht mitbekommen, wie sie nach nebenan geführt wird. Das Flüstern. Auf ein Wort bedeutet Schwierigkeiten. Die Tür fällt hinter ihr zu. Isobel setzt sich, faltet die Hände und wartet darauf, dass einer der beiden das Wort ergreift. Es wäre unpassend, wenn sie es täte.
»Isobel, wie geht es dir?«, fragt Bruder Connell mit ernster Stimme.
»Gut«, antwortet sie.
»Ich weiß, dass der gemeinsame Predigtdienst mit dir einigen Schwestern sehr fehlt.«
»Tja, hoffentlich kann ich eines Tages wieder Vollzeit dabei sein.« Sie runzelt die Stirn. Liegt hier ein Missverständnis vor? Glauben sie, Isobel hätte eine Wahl gehabt und den Predigtdienst aus freien Stücken eingestellt? »Ihr wisst doch, warum ich derzeit nicht kann? Wie ich schon gesagt …«
Mit erhobener Hand bringt Bruder Connell sie zum Schweigen. »Alles gut, Isobel. Uns ist klar, in welcher schwierigen Lage du steckst.«
Sie presst die Lippen zusammen. Mehr als zwanzig Jahre, jährlich fast eintausend Stunden freiwilligen Predigtwerks – und sie bekommt, sobald sie pausieren muss, nicht mal ein Danke zu hören. Natürlich geben hier alle ihr Bestes, insofern hätte sie einen Dank nicht mehr verdient als andere, die nur ein, zwei Stunden in der Woche schaffen, trotzdem …
Trotzdem.
»Wir fragen uns, ob es irgendwas gibt, was du uns vielleicht erzählen möchtest.«
Isobels Kehle schnürt sich zusammen. »Was sollte das sein?«
Die beiden sehen sie wortlos an.
Sie atmet tief ein, während ihr hundert Gedanken durch den Kopf schießen. »Ich bin mir nicht sicher …«
»Bill hat dich am Wochenende in der Stadt gesehen.«
Ihr rutscht das Herz in die Hose.
»Samstagabend«, wirft Bruder Norris ein. »Vor dem Henri’s.«
»Oh. Samstag? Stimmt, kann sein.«
»Und wie ich gehört habe, warst du anders gekleidet.« Bruder Connell deutet mit dem Kinn auf ihre heute blau-graue Zusammenkunftskluft.
»Der Mann, mit dem du zusammen warst«, sagt Bruder Norris und weicht ihrem Blick aus. »Eindeutig kein Bruder. Die Haare, der Bart … War das nur ein Freund?«
Isobel nickt betont nachdrücklich. Ja, natürlich. Weil Victor doch wohl nichts weiter ist. »Mr Godden ist Patient in der Praxis, in der ich arbeite. Er war so freundlich und hat mir für den Abend angeboten, mir Gesellschaft zu leisten. An einem öffentlichen Ort, versteht sich.«
»Ja, nur dass ihr das Lokal nicht betreten habt, oder?«, hakt Bruder Connell nach. »Wenn ich es richtig verstanden habe, bist du regelrecht geflohen, als Bill und Toni dort ankamen. Das stimmt doch, Bill?«
»Ja, das ist richtig.« Es ist ihm sichtlich peinlich. »Toni hat dich gesehen, als das Taxi gehalten hat, und dann haben wir beide dich weglaufen sehen.«
»Fast als hättest du gewusst, dass die Situation, sagen wir, unangemessen war.« Bruder Connell wendet sich wieder ihr zu. »Was hast du dazu zu sagen, Isobel?«
Alles in ihr sträubt sich. Leslie Connell hat immer schon auf Steven hinabgeblickt, und weil Steven und sie ein Fleisch waren, galt ihr die gleiche Herablassung. »Mir ist klar, wie gewisse Dinge nach außen wirken, aber wie schon gesagt, er ist ein Patient, und wir haben ein paar Stunden zusammen verbracht, das ist alles.« Sie achtet genau darauf, was sie sagt.
Bruder Connell sieht sie noch einen Moment lang starr an. Seine Mundwinkel verschieben sich spöttisch nach unten. »Du bist dabei beobachtet worden, wie du auf seinem Motorrad davongefahren bist.«
Ihr Mund ist staubtrocken. »Mag sein.«
»Wahrscheinlich zu einem privateren Ort, an dem du nicht mit ihm gesehen würdest und unbeobachtet wärst?«
Sechs Monate zuvor hätte sie lediglich genickt, doch nun kocht Isobel regelrecht über. Wie können sie es wagen, sie wie eine Halbwüchsige ins Verhör zu nehmen, als wäre sie nicht imstande, eigene Entscheidungen zu fällen? Sorgt sie nicht schon seit Monaten für sich selbst? Sie streicht sich über den Schoß. Ihre Hände zittern. »War sonst noch etwas, was ihr besprechen wolltet?«
Bruder Connell rückt seine Brille zurecht. »Isobel, du bewegst dich auf dünnem Eis. Denk daran, dass du bis zur Scheidung in den Augen der Welt und vor Gott immer noch verheiratet bist. Romantische Überlegungen müssen warten, bis du in der Position bist, wieder zu heiraten, allerdings verdammt die Schrift selbstredend jede abhängige Verbindung mit einem Ungläubigen.«
»Wir sagen dies aus wärmster christlicher Nächstenliebe, Isobel«, fügt Bruder Norris hinzu. Bill – der passive, initiativlose, schlicht gestrickte Bill, mit dem Isobel und Steven schon in den Urlaub gefahren sind und dem sie finanziell unter die Arme gegriffen haben, als seine Firma pleiteging. Derselbe Bill, der sie jetzt an den Pranger stellt und durchblicken lässt, dass er sie für unfähig hält, ihr Leben zu sortieren.
»Sehr freundlich, dass ihr euch Sorgen macht«, sagt Isobel eisig. Mit vor der Brust verschränkten Armen steht sie auf und geht.
Isobel legt die Kleidung für die Zusammenkunft ab und bindet sich die Schürze um. Sie stellt eine große Rührschüssel auf den Küchentisch und legt Backutensilien und Zutaten bereit. Das Rezept braucht sie nicht. Sie kennt es in- und auswendig.
Zwei Stunden später steht der fertige Kuchen in der Mitte des Tisches, auf einer Tortenplatte aus Milchglas, die sie sich als Geschenk zum dreißigsten Hochzeitstag ausgesucht hat. Kauf dir was Schönes, hat er immer gesagt. Sie schneidet ein Stück aus dem perfekten Rund und legt es auf einen Dessertteller. Sie nimmt sich eine Kuchengabel und verputzt es bis zum letzten Krümel.
Ihr Blick wandert zurück zu dem Kuchen. Kein Mensch würde es erfahren, wenn sie den Rest auch noch essen würde. Hier haben die Ältesten sie nicht im Blick. Sie ist allein …
Ein Maunzen dringt durchs offen stehende Fenster. Die Katze sieht sie schwermütig an. Sie streckt sich nach dem Tier aus, und es reibt den Kopf an ihrer Hand. »Hallo, du«, flüstert sie. Dann dreht sie sich nach der Rührschüssel um und stellt sie nach draußen. Die Katze schnuppert an den Teigresten und schleckt gierig drauflos. »Nur als kleines Bonbon«, sagt sie. »Iss nicht so viel, dass dir schlecht wird.«
Sie muss daran denken, wie sie einst – in einem anderen Leben – Kuchen für die Einsätze in der Gemeinde gebacken hat. Die Schwestern kümmerten sich um die Verpflegung, und wenn die Brüder Pause machten und sich ein Stück Kuchen holen kamen, war das leise Klappern der Blechdosen zu hören. Isobels Laune hing für den restlichen Tag davon ab, wie schwer die Dose noch war, wenn sie sie abends mit nach Hause nahm, und wie viele Brüder am liebsten von ihrem Kuchen genommen hatten. Einmal aß sie weinend sieben übrig gebliebene Stücke.
Isobel starrt den Kuchen an. Sie hat keinen Appetit mehr. Das Ziehen im Bauch hat sich verzogen.
»Lieber Steven«, sagt sie laut und setzt den Fuß auf das Pedal des Tritteimers. »Du hast meinen Red Velvet Cake immer geliebt. Der beste, den du je gegessen hast, himmlisches Frosting, hast du gesagt.«
Der Kuchen klatscht auf den Boden des Abfalleimers, und Isobel zieht den Fuß vom Pedal, damit der Deckel nach unten klappt.
»Lieber Steven«, sagt sie, »fick dich. «
Isobel stellt den Motor ab und sieht zu dem hübschen kleinen Reihenhaus hinüber. Ziegel, an denen sich eine weiße Kletterrose emporrankt, schwarz lackierte Schiebefenster. Victors Motorrad steht im Garten, davor wehen drei Luftballons, die ans Tor geknotet sind.
Sie überprüft kurz ihr Spiegelbild und überlegt, ob sie nicht lieber doch wieder fahren soll.
Seit ihrem Gespräch mit den Ältesten haben sie und Victor sich mehrmals zu Mittagspicknicks im Park hinter der Arztpraxis getroffen, oder sie haben abends telefoniert. Ihre Treffen enden mit einem Kuss, und fast zählt Isobel die Minuten zwischen dem letzten und dem nächsten. Wie merkwürdig, geküsst zu werden. Wie viele Jahre ist es bitte her, seit jemand sich nach ihr ausgestreckt und sie berührt hat.
Die Haustür geht auf, und Victor heißt sie mit ausgebreiteten Armen und einem strahlenden Lächeln willkommen. »Da bist du ja«, ruft er, und hinter ihm prescht ein Hund hervor. »Ich wollte schon anrufen und fragen, wo du bleibst.«
Isobel zieht ihren Rock enger um die Beine, als der Hund sich ihr nähert. Es ist ein Labrador oder Retriever – die kann sie nicht auseinanderhalten – , er schnüffelt an ihr und zeigt dann seine nasse, abstoßende Zunge.
»Dave, hey, aus!«, sagt Victor, schiebt den Hund von ihr weg und gibt ihr einen Kuss auf die Wange.
»Dave?«, fragt Isobel. »Für einen Hund?«
»Dad!«, ruft jemand von drinnen. »Wir sind so weit!«
»Bin ich zu spät dran?«, fragt sie und geht hinter ihm her. »Hast du nicht so ab zwei gesagt?« Bei all dem Lärm aus allen Richtungen weiß sie gar nicht, wohin sie zuerst sehen soll.
»Alles bestens, mach dir keine Sorgen. Mollie will nur die Kerzen lieber gleich als später auf den Kuchen setzen, weil Joey langsam ungeduldig wird. Du weißt ja, wie Kinder sind.«
Isobel wirbelt zu ihm herum. »Feiert ihr Geburtstag?«
»Hab ich das gar nicht erwähnt? Ach, mach dir wegen des Geschenks bloß keine Gedanken, das war mein Fehler. Ich setze deinen Namen einfach mit auf meine Karte.« Er schiebt die Tür zu und hält auf die Küche zu, als sie ihn am Arm zurückhält.
»Victor, ich … Ich kann keine Geburtstagsfeier besuchen.«
Er sieht sie verwirrt an. »Warum denn nicht?«
Muss sie es ihm wirklich erklären? Er hat Feier gesagt. Wenn man jemanden zu einer Geburtstagsfeier einlädt, sagt man doch explizit Geburtstagsfeier. Weil es nämlich nicht nur eine Feier ist. Es ist eine Geburtstags feier. Sie schließt die Augen und fasst sich an die Stirn. Warum müssen Männer mit Details immer so nachlässig sein? Denn wenn der Teufel im Detail steckt, dann ist dies hier die Karikatur der Hölle.
»Ich darf keine G…«
»Du musst Isobel sein.«
Beim warmen Klang ihres Namens dreht sie sich um. Eine blonde junge Frau kommt auf sie zu. Wahrscheinlich Anfang dreißig, im selben Alter wie Cassandra, und sie hat das Lächeln ihres Vaters.
»Mollie«, stellt sie sich vor und drückt Isobel zur Begrüßung zwei Küsschen auf die Wangen. »Schön, dich endlich kennenzulernen! Bitte, komm rein … Hier herrscht ein ziemliches Durcheinander … Überdrehte Kinder auf zu viel Zucker … Kann ich dir was zu trinken anbieten? Dad, hol Isobel einen Teller, damit sie sich etwas nehmen kann!«
Isobel wird in die kleine Küche gezogen, an die hinten ein schmales, lang gezogenes Gartenstück grenzt. Draußen stehen rund fünfzehn Erwachsene umgeben von Luftballons, Girlanden und einem Pulk verschwitzter Kinder. Auf einem Tisch mit Papiertischdecke liegen zig bunte Geschenke. Das Sonnenlicht fängt sich im Metallic-Geschenkband. Isobel entdeckt eine Buchstabengirlande mit HAPPY BIRTHDAY , JOEY ! Ihr Herz schlägt wie verrückt.
»Ich muss nur noch schnell den Kuchen vorbereiten«, sagt Mollie. »Er ist leider nicht annähernd so gut wie der Karottenkuchen, den du für Dad gebacken hast.«
»Ach, das war bloß ein altes Familienrezept …«
»Isobel backt jede Woche«, erklärt Victor, schenkt die Getränke ein und tätschelt sich dann den Bauch. »Bald brauche ich eine Nummer größer!«
Mollie lacht und stupst Isobel an, die peinlich berührt dreinblickt.
»Hier.« Victor drückt ihr einen Teller und einen Pappbecher in die Hand. Dann führt er sie hinaus in den Garten und stellt sie reihum den anderen vor. Die Namen rauschen nur so an ihr vorbei. Sie errötet, als diese Leute sie begrüßen, und versteckt sich hinter ihrem Becher mit dem Softdrink.
»Dann bring ich mich wohl mal in Position.« Victor zückt sein Handy und ruft die Videofunktion auf.
Isobel hat keine Ahnung, was er meint. Dann dämmert es ihr. Und es ist zu spät, um noch irgendetwas dagegen zu unternehmen, außer puterrot anzulaufen und sich an den Zaun zu pressen.
»Sam ist dran«, ruft Mollie und winkt mit ihrem Handy. Auf dem Display spricht ein Gesicht. Sie drückt das Handy einem Freund in die Hand, der den Hunderte Meilen entfernten Sam für alle sichtbar hochhält.
»Happy Birthday to you …«, hebt der Chor an, Mollie kommt abermals durch die Tür und trägt einen selbst gebackenen Kuchen mit Zuckerfiguren und fünf brennenden Kerzen vor sich her, die ausgepustet werden wollen. Victor beugt sich vor und filmt einen aufgeregten kleinen Jungen, der beim Anblick des Kuchens einen kleinen Luftsprung macht.
Dann bläst Joey die Kerzen aus. Alle klatschen. Victor johlt und gibt seinem Enkelsohn ein High Five. Alle sehen so zufrieden aus – anscheinend wissen sie nicht, dass das, was sie gerade getan haben, ganz offenkundig böse ist. Gott hasst Geburtstage, hat Isobel Patrick und Cassandra in deren Kindheit immer wieder gepredigt. Geburtstage sind in der Bibel nur erwähnt, wenn etwas Negatives passiert. Wollt ihr euren himmlischen Vater etwa verärgern? Dann schaltet bitte jetzt diese Sendung aus. Reiß diese Seite aus deinem Malbuch. »Aber was ist mit Hunden?«, fragte Cassandra mit zwölf. »Wenn die in der Bibel erwähnt werden, ist auch immer irgendwas schlimm. Sollen die Leute also auch keine Hunde haben?«
Sie sieht die glücklichen Gesichter. Joey wirft sich seinem Großvater an den Hals, und Victor drückt ihn an sich, während jemand ein Foto von ihnen macht.
Das ist also böse, denkt sie und lächelt, als Joey in die Hände klatscht.
Später, als die anderen Gäste gegangen sind, kommt Mollie und setzt sich neben Isobel. Sie können Victor, der den Abwasch macht, durch die Terrassentüren pfeifen hören. Joey spielt jetzt schon eine halbe Stunde mit der Rennbahn, die Victor ihm gekauft hat – zusammen mit Isobel. Jedes Mal, wenn ein Wagen die Kurve nimmt, quietscht er begeistert.
»Danke für die Rennbahn«, sagt Mollie und lehnt sich auf ihrem Stuhl zurück. »Die wünscht er sich schon seit Monaten.«
»Oh, keine Ursache«, murmelt Isobel und wischt unsichtbare Krümel von ihrem Rock. Sie hat Joey beobachtet und denkt an ihr eigenes Enkelkind, das bald zur Welt kommt. Es ist jetzt zwei Wochen her, seit sie zuletzt von Patrick gehört, und Monate, seit seine Schwester sich bei ihr gemeldet hat.
In der Küche scheppert Geschirr, und sie wappnen sich beide für Scherben. Victor gibt Entwarnung. »Alles okay! Hatte nur glitschige Hände!«
Mollie muss lachen. »Dem Himmel sei Dank für Dad! Ich mache die Planung und er den Abwasch. Teamwork!«
»Stimmt.« Isobel dreht sich nach ihm um. Sie hat angeboten zu helfen, aber er hat sie mit einem Glas Wein wieder nach draußen gescheucht – und mit der Weigerung, von ihr Geld für Joeys Geschenk anzunehmen. Dein Geld will hier niemand, hat er gesagt. Sie lehnt sich zurück und spürt im selben Moment, dass Mollie sie ansieht.
»Ich habe ihn seit Jahren nicht mehr so glücklich erlebt.«
Schlagartig ist Isobel angespannt. Sie nötigt sich ein Lächeln ab.
»Danke dafür«, sagt Mollie leise.
Isobel leert ihr Glas.
»Möchtest du noch eins?«
»Oh nein«, sagt sie und steht auf. »Ich sollte langsam los. So bleibt mir der Berufsverkehr erspart.«
»An einem Samstag? Du darfst wirklich gern bleiben.«
Victor kommt zu ihnen und wischt sich die Hände an einem Geschirrtuch ab. »Fertig.«
»Dad, sag Isobel, dass sie den Abend mit uns verbringen soll.«
»Das ist sehr freundlich, aber ich muss wirklich zurück.« Sie wühlt in ihrer Tasche nach ihren Schlüsseln.
Victor sieht ihr einen Augenblick lang dabei zu, dann sagt er zu Mollie: »Ich fahre besser auch, Liebling. Es ist schon spät, und ich bin mir sicher, Joey will nach all der Aufregung bald ins Bett. Oder wie sieht’s aus, Kumpel?« Er zerzaust ihm die Haare.
»Dad, du kannst nicht mehr fahren, du hast viel zu viel Wein getrunken.«
»Ach was. Schon okay. Das waren allerhöchstens drei. Und das letzte vor über drei Stunden.«
»Nichts da«, sagt Mollie. »Das lasse ich nicht zu.«
Victor schnaubt gutmütig. »Isobel, fährst du mich heim? Dann komme ich morgen mit dem Bus und hole das Motorrad.«
Als sie losfahren, dreht Victor sich nach hinten um und winkt, bis Mollie und Joey, die ihnen ihrerseits hinterherwinken, nicht mehr zu sehen sind. Lachend dreht er sich nach vorn um.
»Es fiel ihnen schwer, dich gehen zu lassen«, sagt Isobel halb zu sich selbst und setzt sicherheitshalber ihre Sonnenbrille auf.