I ch wusste es!
Depeche Mode hatten recht! Wenn man nach dem Tod aufwachte, wurde man von seinem Schöpfer ausgelacht. Besser gesagt, von seiner Schöpferin, denn die rhythmische Lache war eindeutig weiblicher Natur.
Ha, ha … drang es in mein … ja, in was eigentlich. Bewusstsein? Hieß das bei der Seele auch noch so?
Ha, ha … Albern, keuchend, als würde jemand das Aufsagen des Hamburger Autokennzeichens üben.
Ich hatte Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren, und driftete wieder in die Schwärze. Der logische Schluss daraus war dann wohl, dass es im Jenseits Farben und Formen gab, denn jetzt, wo ich wieder nichts außer Dunkelheit fand, begriff ich, dass ich zuvor etwas gesehen hatte. Etwas Beunruhigendes.
Wenn es ein Leben nach dem Tod gab, dann unterschied sich das deutlich von dem irdischen. Es ähnelte, und das jagte mir Angst ein, ein wenig den Zeichnungen von Menschen in geschlossenen Anstalten, wenn die die Außerirdischen porträtieren wollen, von denen sie vor Jahren entführt und mit Schläuchen an Telepathie-Tanks angeschlossen worden waren. Hatten die etwa doch die Wahrheit gesagt?
Ich meinte, mehrere Wesen mit weißen Spitzköpfen gesehen zu haben, die sich über mich beugten.
Eines davon musste mir auf der Brust sitzen, so schwer, wie ich mich fühlte, jetzt, da die Schwärze wieder lichter und das Gelächter wieder lauter wurde.
»Ha, ha, ha, ha …«
Ich öffnete etwas, was ich für meine Augen hielt, um festzustellen, dass ich sie nicht geschlossen hatte, hörte dieses rhythmische Lachen und war mir nun sicher, dass das einzige menschenähnliche Wesen, das kein weißes Spitzhaubengesicht hatte, mir mein Restleben direkt aus dem Körper pressen wollte. Unter dem Druck seines Gewichts wurde mir übel. Ich drehte mich weg und übergab mich.
Zuckend und stoßweise, beinahe im Takt zu der Melodie, die Frau Tsui kurz noch gesungen hatte, während sie meinem Oberkörper eine Herzdruckmassage verabreichte: Ha, ha, ha, ha, staying alive.