H ey, warte!«, rief ich. Keine Ahnung, ob das im Handbuch »Suizid-Verhindern für Dummies« stand. Bislang hatte ich mich eher mit gegenteiliger Lektüre beschäftigt. Das Sprungbrett jedenfalls wackelte noch heftiger (schlechtes Zeichen), der Junge aber war einen Schritt von der Absprungkante zurückgetreten, was ich als Pluspunkt verbuchte.
»Shit!«, rief er zu mir nach unten. Er hatte längere, dunkle Haare (wobei hier draußen alles dunkel wirkte), die er sich aus der Stirn strich. »Wer zum Geier sind Sie denn?«
Gute Frage. Im Grunde sogar eine sehr philosophische.
»Du kennst mich nicht.«
Gefühlt sagte ich hier zum ersten Mal an diesem Abend die Wahrheit. Ich leuchtete mir mit der Taschenlampe kurz ins Gesicht, war mir dann aber nicht sicher, ob das nicht eher eine verstörende Wirkung hatte. Laut einer Antischuppenshampoo-Werbung aus den Neunzigern bekam man ja keine zweite Chance für einen ersten Eindruck, und ich wollte nicht bei meinem ersten Zusammentreffen mit Hector wie Jack Nicholson in »Shining« rüberkommen. Deshalb sagte ich rasch: »Im Moment, fürchte ich, bin ich derjenige auf der Insel, der dich am allerbesten kennt. Und versteht.«
»Verstehe ich nicht.«
Gut, wir drehten uns im Kreis. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass hier gerade der Bock zum Gärtner gemacht wurde, also der Lebensmüde zum Suizidinterventionsverhandler, lief es für den Anfang doch gar nicht mal so schlecht.
»Ich bin selbst mal in so einer Situation wie du gewesen«, sagte ich, wohl wissend, dass einige der Umstehenden jetzt mit den Augen rollen würden. Langsam gesellten sich mehr und mehr Taschenlampen in einigem Abstand zum Beckenrand, und ich kombinierte messerscharf, dass diese wohl von menschlichen Wesen gehalten wurden. Die anwesenden Eltern, Lehrerinnen und Erzieher vermuteten sicher, ich würde an Hector mein mit Hollywoodfilmen trainiertes Halbwissen ausprobieren. Da versuchen die Verhandlungsexperten ja auch stets als Erstes, eine gemeinsame Ebene mit dem Suizidenten aufzubauen. Das klappte übrigens hervorragend, wie man dem nächsten Satz Hectors entnehmen konnte.
»Hau ab, Opa!«, rief er.
Herrgott, was tat denn mein Alter schon wieder zur Sache? Aber schön, immerhin redete er mit mir.
»Ich weiß, ich bin sehr viel älter als du«, erwiderte ich, ahnend, dass das auf »Alter Mann hat keine Ahnung von den Problemen eines Schulkids« hinauslief. »Aber ich kann mich noch gut an meine Schulzeit erinnern. Da sind richtig üble Sachen gelaufen. Und ich bin auch gemobbt worden. Anders als du nicht von Eltern, die wollten, dass ich von der Schule fliege, sondern von Mitschülern. Und glaub mir, ich hab damals auch von einem Köpper ins leere Becken geträumt.«
»Echt?«, rief Hector. Ich hatte offenbar einen Nerv getroffen.
Halt! Bevor Sie mich für mein Einfühlungsvermögen loben wollen, das an das von hellsichtigen Profilern in Serienkillerfilmen heranreicht, muss ich Ihnen gestehen, dass auf Seite zwei des Briefs, den uns Katharina gegeben hatte, Folgendes stand:
»Liebe Katharina, ich danke Dir für Deine Freundschaft und Liebe. Aber ich halte es nicht mehr aus. Alle hacken nur auf mir rum, niemand (außer Dir) hat ein freundliches Wort für mich. Jetzt soll ich sogar von der Schule fliegen, und dann sehen wir uns nicht mehr. Da gehe ich jetzt lieber selbst für immer.«
»Und wieso haben Sie es nicht getan?«, fragte Hector. Dummerweise bewegte er sich, und das auch noch in die falsche Richtung, weswegen das Sprungbrett in etwa so vertrauenerweckend wackelte wie ein betrunkener Fahrradfahrer.
Wieso ich nicht gesprungen bin?
Ui, Glatteis. Falsche Frage. Ich hoffte, ihn mit einer seltsam formulierten Aufforderung abzulenken, und es funktionierte:
»Lass uns lieber über das reden, was du nicht gemacht hast.«
»Hä?«
»Ich hab doch gesagt, ich kenne dich. Nun, hier ist der Beweis: Ich weiß, dass du Katharina nicht geschlagen hast.«
»Ach ja?«
»Nein. Ausgeschlossen. Oder trägst du einen Ring?«
Er schüttelte, soweit ich es erkennen konnte, den Kopf.
Das war es, was mich schon an Arnes Handyfoto gestört hatte. Das Auge! Als Katharinas Vater mir nur wenige Stunden später auf dem Steg einen ähnlichen Treffer verpasste, hatte er mir – ohne es zu wissen – im wahrsten Sinne des Wortes einen weiteren Hinweis an den Kopf gehämmert. Sein Faustschlag hatte mir gezeigt, dass die Augenverletzung seiner Tochter eher nicht von einem kleinen Jungen stammen konnte.
Wieso? Nun, die Haut um Katharinas Braue war nicht gequetscht, sondern aufgerissen. Wahrscheinlich von einem Ring, vermutlich von einem, der mit einem spitzkantigen Stein besetzt war. (Ja, ich weiß. An mir ist ein Rechtsmediziner verloren gegangen.)
Das Brett wackelte wieder. Hector trat nervös von einem Bein aufs andere. Was, wenn er sich zu früh umdrehte? Noch war Wilma nicht in rettungsfähiger Reichweite, sondern kauerte auf den obersten Stufen des Turms.
»Und du hast die Arbeit auch nicht für dich geklaut«, beeilte ich mich nach oben zu rufen. »Du bist ein Einserschüler. Du hast das nicht nötig. Anders als Katharina, wie ich seit dem heutigen Elternabend von ihrem Papa weiß.«
Stille. Abgesehen von dem Gemurmel der Eltern, Erzieher und Lehrerinnen, die mich vom Beckenrand aus beobachteten.
»Sie braucht dringend gute Noten für ihre Versetzung, hab ich recht? Du hast versucht, die Matheaufgaben für sie zu stehlen.«
»Gehen Sie bitte!«, bat Hector. Er klang müde.
»Sie ist es, die du auf der Collage gezeichnet hast. Katharina ist das Mädchen mit dem schwarzen Herzen. Und du bist die Träne, die herunterfällt, richtig?«
Keine Antwort. Normalerweise mag ich es nicht, wenn man von oben herab mit mir spricht, in diesem Moment aber hätte ich alles dafür gegeben. Die Lücke im Gesprächsverlauf, die mir Hector gerade ließ, immerhin ohne sich erkennbar zu bewegen, nutzte ich, um ihm meine Theorie zu erläutern:
»Weißt du, erst hatte ich gedacht, Katharina wäre von ihrem eigenen Vater verprügelt worden. Aber dann hab ich mich gefragt, wieso solltest du den verteidigen? Nein, Arne Brehmer war es nicht. Es war der Typ, der ihm die Frau ausgespannt hat, während deine Mutter auf Langstrecke unterwegs war, richtig? Dein Vater ist für Katharinas blaues Auge verantwortlich.«
Es folgte das, was ich vor meiner Ehe auf Dating-Plattformen erlebte, wenn ich Direktnachrichten an Frauen schickte, die ich für attraktiv hielt: keine Reaktion.
»Ich kann mir allerdings noch nicht so recht vorstellen, wie es genau abgelaufen ist. Hat Katharina ihn erwischt? Bei ihrer Mutter? Ist sie dazwischengegangen? Hat dein Vater ihr im Affekt eine verpasst?«
Ich musste husten. Leider hatte ich meinen kurzen Ausflug in den See nicht genutzt, um wenigstens etwas Wasser zu schlucken. Zu wenig Flüssigkeit + zu viel abendliches Gerufe = schlechte Kombi.
»So oder so ähnlich war es doch, oder?«, fragte ich ihn. »Und du hast das gemacht, was jedes Kind in deinem Alter tun würde, egal, was für Kotzbrocken die Eltern sind. Gott, ich weiß, was man als kleiner Junge alles tut, um geliebt zu werden. Man vermittelt, man heuchelt, man bettelt und man lügt. Du hast für deinen Vater gelogen. Hast die Schuld auf dich genommen und allen gesagt, du wärst es gewesen. Du hättest Katharina verletzt.«
»Hören Sie auf!« Ah, endlich. Er lebte noch. Kurz hatte ich gedacht, er wäre längst gesprungen, hätte mich unter sich begraben, und ich führte meinen Monolog während einer bereits einsetzenden Nahtoderfahrung.
»Ich hab gesagt, Sie sollen abhauen, Opa!«
Okay, jetzt klang er wie der Türsteher des Friedrichshainer Clubs auf meine Frage, weshalb er mich aussortiere, nachdem er die beiden Irren vor mir mit Lederhosen, nacktem Oberkörper und Schulranzen aber durchgewinkt hatte.
»Ich gehe erst, wenn ich dir noch zwei Nachrichten überbracht habe«, versprach ich Hector. »Eine gute und eine schlechte. Welche willst du zuerst hören?«
»Verpissen Sie sich, Mann!«
»Gut, also zuerst die schlechte. Es hört nicht auf. Nie.«
»Was?«
Wind kam auf. Die Abkühlung, für die ich bis vor wenigen Stunden noch eine Niere gespendet hätte, verfluchte ich jetzt. Noch war es nur ein Blätterrauschen. Aber was, wenn die Baumwipfel sich irgendwann bogen und gar Regen einsetzte?
»Die Notlügen hören nie auf«, sagte ich. »Die Unwahrheiten. Wir lügen bis ins hohe Erwachsenenalter. Nicht, weil wir alle schlechte Menschen wären. Sondern, weil wir schwach sind. Weil wir nicht wollen, dass andere unsere Schwäche erkennen.«
Ich zeigte irgendwo ins Dunkle. Keine Ahnung, ob dort Familie Susi und Mathias Brincks wartete. Trotzdem sagte ich: »Da drüben zum Beispiel, siehst du das Paar? Sie betrügen sich gegenseitig. Sie wischt auf Tinder Männer wie deinen Vater nach rechts. Und er holt sich Geschlechtskrankheiten im Puff. Und dort«, ich zeigte zu den Schlabbecks, die in der Tat gut sichtbar unter einer Laterne standen, nun aber aus dem Lichtkegel verschwanden, als wäre ihnen gerade eingefallen, dass sie ja eigentlich eine Lichtallergie hatten, »die beiden geben vor, die Welt mit gesundem Essen besser machen zu wollen, verteilen aber hinter dem Mehrzweckraum heimlich Rindfleischbuletten an Meistbietende.«
»Waaas? Wieso hab ich davon nichts abbekommen?«, hörte ich Frosti aus einiger Entfernung murren.
»Wir Erwachsenen tragen alle unsere Masken und haben Angst, dass jemand kommt und sie uns herunterreißt. Die beiden dahinten …«, ich leuchtete mit meiner Taschenlampe zu den Umrissen, wo ich die Toseweits wähnte, »… sie tragen billige Fake-Klamotten, die täuschend teuer aussehen, um alle denken zu lassen, sie hätten mehr Geld, als es Mücken hier auf dieser Insel gibt. Aber ist das schlimm?«
Ich machte eine kurze Pause. »Die Antwort ist: Ja. Aber nicht für mich. Nicht für dich. Für keinen, dem sie die Märchen erzählen. Nur für sie selbst. Wir alle belügen und betrügen in erster Linie uns selbst. Machen uns etwas vor, um bewundert, geliebt oder wenigstens gemocht zu werden, und – jetzt kommt die Pointe, Hector – von Menschen, die wir meist gar nicht mögen, ja, oft noch nicht einmal kennen. Ich bin da keine Ausnahme. Ich bin heute hierhergekommen und hab alle angelogen. Ich hab allen gesagt, ich wäre dein Vater.«
Stille. Als hätte ihn mein Wortschwall erschlagen. Zum Glück nicht, denn das hätte meine Bemühungen hier etwas konterkariert.
»Wieso das denn?«, fragte Hector. Er klang nicht mehr ganz so wütend. Eher müde.
»Das ist eine lange, völlig verrückte Geschichte.«
Im Kern, weil ich meine Verhaftung wegen versuchten Autodiebstahls hatte verhindern wollen. Denn die Polizei hätte mir nicht nur meine Hortensie abgenommen, sondern auch Schnürsenkel und Gürtel, womit es unmöglich geworden wäre, mir in der Nacht in der Arrestzelle das Leben zu nehmen. Aber das zu erwähnen war jetzt wohl vielleicht der falsche Zeitpunkt.
»Ich hab gedacht, es wäre für mich und meine Umwelt besser, wenn ich mich als jemand anderes ausgebe«, sagte ich. »So wie du. Du hast dich als Schläger und egoistischer Dieb ausgegeben. Dabei bist du das Gegenteil. Du bist sensibel, das sieht man an deinen Bildern. Du hast dunkle Gedanken, das sieht gerade jeder hier draußen. Und du opferst dich auf. Für deinen Vater. Für Katharina.«
Pause.
Dann: »Was ist mit der guten?«
»Wie?«
»Sie haben gesagt, es gibt auch eine gute Nachricht.«
Ach ja, richtig. Der Streber da oben hatte natürlich aufgepasst.
»Die gute Nachricht ist: Es ist nicht zu spät. Weißt du, ich stecke wie du in einer dunklen Nebelwolke. Sie raubt mir die Kraft zum Atmen. Ich fühle das, seitdem ich meine Tochter verloren habe. Sie ist tot.«
»Echt?«
»Ja. Und ich ertrage es nicht.«
»Und das soll jetzt eine gute Nachricht sein?«
Hm. Berechtigter Einwand. Ich musste an der Stringenz meiner Gesprächsführung wohl noch etwas feilen.
»Ich weiß, es bringt jetzt nichts, dir zu sagen, dass es auch in deinem Fall jemanden geben wird, der deinen Tod nicht ertragen wird.«
Dieser Gedanke würde mich selbst auch nicht davon abhalten. Ich kann und will es nicht verallgemeinern, aber für mich ist die Entscheidung zum Freitod keine rationale. Ich weiß, dass ich schon so lange dunkle Gedanken habe, dass mein Verstand komplett verfärbt ist. Das hat natürlich Auswirkungen auf mein logisches Denkvermögen. Würde ich mein Handeln bis in die allerletzte Konsequenz abwägen, würde mich der Gedanke an um mich trauernde Menschen wohl zurückhalten. Aber dann wäre ich verdammt noch mal nicht suizidgefährdet.
»Es geht hier nicht um mich, Hector. Es geht um dich. Und du bist blutjung und stehst, im Unterschied zu mir, erst am Anfang.«
Streng genommen stand er nur noch wenige Millimeter vor dem Ende eines sehr wackligen Brettes, aber ich wollte jetzt keine Haare spalten.
»Bei mir ist nie so ein bekloppter Fremder wie ich aufgetaucht, der mir gesagt hätte, dass man seine Maske ablegen soll. Nicht in so jungen Jahren wie bei dir. Ich hatte keinen, der mich versteht. Der mich durchschaut und der weiß: Du versuchst, es allen recht zu machen, Hector. Und wenn du an einen Punkt kommst, an dem du das nicht mehr schaffst, dann schädigst du lieber dich selbst als jemand anderen. «
Hinter dem Jungen sah ich einen Schatten auftauchen. Wilma tastete sich voran. Berührte aber noch nicht das Brett.
»Du willst lieber springen, als zuzugeben, dass dein Vater ein Kinder prügelndes Arschloch ist.«
»Ich verstehe immer noch nicht, was die gute Nachricht ist!«, schrie Hector zurück, wieder energiegeladener, was hoffentlich kein letztes Aufbäumen vor dem Sprung war.
»Die gute Nachricht ist, dass es für dich noch lange nicht zu spät ist. Es gibt Hilfe. Hol sie dir. Nimm sie an. Geh zum Arzt beziehungsweise lass dich zu ihm begleiten, oder zur Psychologin. Rede mit deinen Freunden, deiner Mutter. Mach nicht den gleichen Fehler wie ich und warte Jahr um Jahr, bis du keine Zeit mehr hast.« Denn dann passiert vielleicht wirklich mal etwas so Schreckliches, dass das Fass, in das du deine dunklen Gedanken einsperren wolltest, überläuft. Und du in der Wolke, die du uns auf deiner Collage gezeigt hast, erstickst. Letzteres dachte ich nur noch, sagte es aber nicht, um die Aufnahmefähigkeit des Jungen nicht zu sehr zu strapazieren.
Die nach meinem letzten Satz einsetzende Stille war allumfassend. Alle hatten aufgehört zu murmeln. Die meisten hatten ihre Taschenlampen ausgeschaltet. Sogar der Wind und die Vögel schienen sich zu einer Schweigeminute verabredet zu haben. In diese Abwesenheit aller Geräusche stellte Hector die Frage aller Fragen.
»Und jetzt?«
»Jetzt dreh dich bitte langsam um«, sagte ich.
Wilma hatte es noch nicht gewagt, auf das Brett zu steigen. Eine weise Entscheidung. Ich wüsste nicht, wie ich an Hectors Stelle reagiert hätte, wenn die Unterlage, auf der ich gerade stand, auf einmal zu wippen begann wie dieses Spiralhuhn auf dem Abenteuerspielplatz.
»Erschrick nicht. Das ist eine gute Freundin von mir. Sie wird dich jetzt nach unten begleiten, okay?«
Hector drehte sich um. In schlechten Filmen wäre jetzt eine überraschende Windbö vom See her gekommen. Oder ein Rettungshubschrauber, der mit seinem Rotorwind das Brett so zum Wackeln brachte, dass der Junge fiel und sich im letzten Moment nur noch mit einer Hand an der Kante festhalten konnte, während Wilma quälend langsam mit verzerrtem Gesicht zu theatralischer Musik an ihn heranrobbte.
Hier passierte nichts dergleichen, und dennoch geschah etwas Außergewöhnliches. Etwas, das mir buchstäblich den Atem raubte – und zwar noch Sekunden, bevor Hector in den sicheren Armen von Wilma lag.
Hector rief etwas.
Es war das letzte Wort in einem Sechs-Wort-Satz, das mich umhaute. Heulend und erleichtert zugleich schrie er es Wilma förmlich entgegen, kurz bevor er in ihren Armen versank. Er sagte: »Es tut mir so leid, Mama .«