Die Eingewöhnung führt im besten Fall dazu, dass ein Kind die regelmäßig stattfindende Trennung von seinen Eltern gut bewältigt, was jedoch nur gelingen kann, wenn Eltern und Kinder ausreichend Vertrauen in die Fachkräfte aufgebaut haben. Eltern können ihr Kind am besten abgeben, wenn sie überzeugt von der Herzlichkeit, aber ebenso Professionalität des pädagogischen Personals sind. Ist der Übergang in das Betreuungssystem geschafft und das Kind besucht nun regelmäßig die pädagogische Einrichtung, kann nun die eigentliche Arbeit mit Familien beginnen. So ist es eine zentrale Aufgabe der Kinder, ihren Platz in der Kindergruppe zu finden, und es gilt außerdem, dass sich das Vertrauen in die Fachkräfte stetig festigt.
Eine Aufgabe der Eltern wiederum ist es, ihr Familienleben und ihren Arbeitsalltag so weit aufeinander abzustimmen, dass die Systeme – pädagogische Einrichtung, Elternhaus sowie Arbeitsstätte – gut miteinander interagieren können. Eine beständige Disharmonie führt in aller Regel auch zu einer emotionalen Verunsicherung der Kinder, da sich die Eltern inkonsistent verhalten oder aber – gestresst durch die täglichen Anforderungen – kaum mehr Ressourcen für ihre Kinder aufbringen können. Zugleich lassen Kinder ihre aktuellen Entwicklungsthemen natürlich nicht zu Hause bei ihren Eltern, sondern diese zeigen sich in den Affekten sowie im Verhalten des Kindes.
Wie Herausforderungen dabei bindungsbezogen und stärkend – gemeinsam mit Eltern und Kindern – gemeistert werden können, wird in diesem Kapitel anhand verschiedener Fallbeispiele zu unterschiedlichen Themenbereichen besprochen.