Erst im Kindergartenalter können sich Kinder zunehmend besser in Raum und Zeit orientieren. Sehr kleine Kinder reagieren auf häufige Wechsel sowie Strukturlosigkeit oftmals mit gesteigerter Unruhe. Viele Kinder werden dann auch anhänglicher und zeigen verstärktes Bindungsverhalten.
Kinder profitierten von ähnlichen Abläufen, Strukturen und Ritualen. Kleine Kinder können weder die Uhrzeit lesen, noch wissen sie, dass es wiederkehrende Wochentage gibt. Sie orientieren sich deshalb an Anhaltspunkten und fordern oft auch sehr beharrlich ein, dass alles nach einem ähnlichen Schema ablaufen soll. Man muss beispielsweise zuerst die Matschhose anziehen und dann erst die Mütze. Die Idee, es einmal ganz anders zu machen, kann ein kleines Kind in richtige Verzweiflung stürzen. Es ist gut, wenn Erwachsene das dahinterstehende Bedürfnis erkennen. Es geht nicht um die Hose und die Mütze, sondern um den Wunsch nach Verlässlichkeit.
Sogenannte Übergangssituationen dürfen und sollen mit kleinen Kindern einfühlsam gestaltet werden. Je älter Kinder werden, desto leichter fällt es ihnen in aller Regel, sich von einer aktuellen Situation zu lösen und sich auf eine neue Aufgabe sowie Anforderungen einzulassen. Klein- sowie Kindergartenkinder schaffen diesen Transfer häufig nur mittels intensiver Begleitung. Deshalb ist es wichtig, die Bring- sowie Abholsituation in der Kita verlässlich und bindungsstärkend zu begleiten. Kinder erleben auf diese Weise immer wieder, sich von einer Welt in die andere Welt zu bewegen. Diese Lernerfahrung wird integriert und hilft dem Kind später im Grundschulalter, sich selbstständig durch den Schulalltag zu bewegen.