Introvertierte Kinder spielen häufig zufrieden für sich allein. Dies ist ihre große Stärke.
Introvertierte Kinder geraten in sozialen Situationen deutlich schneller unter Stress als Kinder, die mehr Gelassenheit im Kontakt mit ihren Peers empfinden. Kinder sind sehr unterschiedlich in ihren Persönlichkeiten, das sollte man völlig wertfrei so anerkennen.
Offene, kontaktfreudige Kinder suchen förmlich den Kontakt mit anderen. Introvertierte Kinder „tauen“ langsamer auf. Drängt man diese Kinder, so ziehen sie sich noch mehr zurück und geraten unter Stress. Akzeptanz, Verständnis und Annahme sind für diese Kinder besonders wichtig, um soziale Ängste nicht noch mehr zu verstärken.
Eltern von scheuen Kindern sind insgeheim oft traurig darüber, welche „Chancen“ sich ihr Kind entgehen lässt. Sie wünschen sich sehr, dass ihr Kind endlich versteht, was es alles erleben könnte, wenn es nur über seinen Schatten springen würde. Natürlich darf man Kindern etwas zutrauen, aber genauso wichtig ist, sich immer wieder bewusst zu machen, dass Entwicklung lebenslänglich stattfindet. Ein Kind hat unendlich viel Zeit für seine persönliche Weiterentwicklung.
Introvertierte Kinder sind meist sehr exklusiv in ihrem Freundschaftsverhalten. Sie haben ein bis zwei gute Freundschaften und sind damit zufrieden.
Im Kindergartenalter steht die Aufnahme von Freundschaften im Mittelpunkt. Die pädagogischen Fachkräfte sind weiterhin wichtig und unterstützen. Aber zugleich verlieren sie mit jedem weiteren Kindergartenjahr etwas an Bedeutung.
Sobald ein Kind eine gute Freundschaft aufgenommen hat, erfährt es auch dort Beständigkeit und Sicherheit. Auf diese Weise können sich die Kinder bei kleineren Herausforderungen gegenseitig unterstützen und regulieren. Dies wiederum unterstützt in der Selbstständigkeitsentwicklung.
Kinderfreundschaften können nicht erzwungen werden. Aber die Erwachsenen können Bedingungen schaffen, die deren Aufnahme erheblich erleichtern. Im lauten Getümmel am Spielplatz oder im Kindergarten kann es gerade für zurückhaltende Kinder schwer sein, sich auf das Gegenüber einzulassen. Also ist es gut, wenn Eltern sich darum kümmern, dass ein Treffen zum Spielen und Kennenlernen in einer ruhigeren Atmosphäre stattfinden kann.