Kapitel 7

Ein kleines Abenteuer schadete niemandem. Aus diesem Grund sagte Rhys Zoey auch nicht, in welchem Raum genau er auf sie wartete. Er wollte die Vorfreude in ihr schüren, und mit jeder Tür, die sie aufzuschließen versuchte, wuchs das Adrenalin in ihr und ließ sie eine Intensität spüren, wie er sie an diesem Abend für sie wollte.

Rhys wusste, dass die anderen im Raum die gleiche Ungeduld spürten, und er lächelte. Die erotische Natur seines Lebensstils befeuerte sein Glücksgefühl. Als Katherine noch lebte, hatte er gerade erst begonnen, die sinnlichen Höhenflüge zu erkunden. Damals hatte er sich zurückgehalten. Doch Katherines Tod hatte ihn gelehrt, es nicht mehr zu tun.

Als das Schloss endlich mit einem lauten Klicken aufging, schob Rhys seine Gedanken beiseite und sah zu, wie sich die Tür langsam und knarrend öffnete. Er hatte den Rücken an die entgegengesetzte Wand gedrückt und die Arme vor der Brust verschränkt, als Zoey auf der Schwelle innehielt. Die Katzenmaske, die er für diesen Abend für sie persönlich ausgewählt hatte, sah noch schöner aus, als er es sich je hätte vorstellen können. Zoeys Körper verströmte Reinheit und Unschuld, und doch war ihr Blick hinter dieser Maske heiß und verlangend. Und diese Gegensätze sorgten dafür, dass sein Schwanz auf der Stelle hart wurde.

Zoeys Augen wanderten von links nach rechts durch den Raum, und sie entdeckte Hunt und Archer zusammen mit zwei weiblichen Mitgliedern, die am heutigen Abend die Show einläuteten und bereits nackt waren. Die beiden Männer hatten Kondome übergestreift.

Hunt blickte zu Rhys, der ihm kurz zunickte. Hunt schenkte Zoey ein verruchtes Lächeln, bevor er hinter Aimee, seine Gespielin für die Nacht, trat und begann, ihre Brüste zu massieren. Archer befand sich auf der anderen Seite von Hunt, wo er schon Bianca küsste und die sinnliche Show lieferte, um die Rhys ihn gebeten hatte. Sie alle kannten den Plan für heute Abend. Das Szenario, das Rhys vorbereitet hatte, war bis ins Kleinste durchgeplant, angefangen mit den Hunderten von Kerzen, die ihr warmes Licht in dem offenen Raum verbreiteten. Die Mauern bestanden aus altem Stein, und das einzige Möbelstück war eine alte Kniebank, die mit rotem Samt bezogen war.

Rhys blieb, wo er war, um Zoeys Erregung weiter anzuheizen. Ihre hübschen Wangen röteten sich, ihre Lippen öffneten sich, und sie atmete tief und schwer ein. Rhys’ Schwanz zuckte, während sie den anderen bei ihrem Vorspiel zusah, das immer heißer wurde.

Zoey blinzelte, und endlich ließ sie die Tür los, sodass sie hinter ihr ins Schloss fiel.

Sie wollte einen Schritt nach vorn machen, als Rhys »Stopp« rief. Er sah, wie sich ihre Augen weiteten, während sie auf ihren sexy High Heels leicht taumelte. Noch nie hatte er in diesem Ton mit ihr gesprochen, tief und unnachgiebig, und ihr dämmerte, dass er dieses Spiel bestimmte. »Zieh dich für mich aus.«

Ihre Wangen wurden nun rubinrot. Sie blickte zu Hunt, dann zu Archer, und zu deren Gespielinnen, die mit ihrem Treiben aufgehört hatten, um nun ihr zuzuschauen.

Rhys lächelte, denn er wusste ganz genau, dass ihr Höschen bereits triefend nass sein würde, bevor es auf den Boden fiel. Doch er schwieg und gab ihr Zeit, sich zu entscheiden. Auch wenn es ihn nicht überraschte, als sie schließlich nach hinten griff und ihren BH öffnete. Sie war viel mutiger, als sie selbst glaubte. Und er hoffte, dass sie sich dessen bewusst würde, wenn sie demnächst New York verließ. Eine Sekunde später fiel ihr BH zu Boden und enthüllte ihre hellrosa Nippel, die längst hart waren. Es war warm in dem Raum, sodass Rhys umso entzückter darüber lächelte, wie sich ihre Erregung bereits zeigte. Sie war ein wahr gewordener Traum, pure Erotik, willig zu gefallen und zu entdecken. Als sie ihr Höschen hinunterließ und einen Schritt zur Seite trat, um sich davon zu lösen, entdeckte Rhys ein leichtes Glitzern der Lust an der Innenseite ihres Schenkels. Er leckte sich über die Lippen und musterte sie, wie sie vor ihm stand – nackt, entblößt und bereit, von Kopf bis zu den Zehenspitzen Weiblichkeit in Perfektion. Er hatte schon viele nackte Körper gesehen. Doch keinen wie ihren. Keinen, dem er so nahe sein und den er nicht mehr gehen lassen wollte.

Er sah, wie sich ihre Hände zu Fäusten ballten und die Anspannung sie fast erstickte. Um ihre Nerven zu lockern, blickte er in die Gruppe. »Erzählt unserem Gast, was euch gerade durch den Kopf geht.«

Hunt legte seinen Arm um Aimee und grinste sinnlich. »Ich denke, es ist eine verdammte Schande, dass ich heute Abend nicht in dir sein werde.«

Archer ließ nicht auf sich warten. »Du bist ein echter Leckerbissen für uns alle«, brummte er und drückte den Hintern seiner Partnerin.

Bianca fügte hinzu: »Er hat mir das Wort aus dem Mund genommen.«

Aimee hielt kurz inne, mit der Zunge über Hunters Brust zu fahren, und lächelte Zoey lasziv an. »Ich würde zu gerne die Süße schmecken, die du verströmst.« Sie blickte zu Rhys. »Kann ich sie haben?«

Überrascht öffnete Zoey den Mund und war mit ihren großen Augen definitiv ein köstlicher Anblick für alle.

Doch zu teilen war noch nie Rhys’ Stil gewesen. »Nein, das kannst du nicht.«

»Schade«, sagte Aimee gedehnt und fuhr dann fort, Hunts Brust zu lecken.

Rhys lächelte ihr zu und richtete sich dann an alle vier. »Aber ihr könnt euch haben. Sorgt dafür, dass Zoey bereit für mich ist.«

Er sah, wie Zoey leicht erschauerte, und im selben Moment schalteten seine Freunde einen Gang hoch und drückten ihre Ladys an die Wand, um ihnen Lust zu verschaffen und selbst welche zu empfangen. Rhys hatte nur Augen für Zoey und spürte, wie die Komplimente dafür gesorgt hatten, dass sie die Schultern ein wenig mehr gestrafft hatte. Deshalb hatte er die Frage gestellt. Um ihr zu zeigen und zu beweisen, dass sie nicht nur als Teilnehmerin hier war, sondern als verdammter Star der Show. Dass dieser Abend für sie war. Und im Geheimen auch für ihn.

Ihr Atem wurde heiserer, als sie sah, wie sich die Lust in all ihren Facetten vor ihr entfaltete. Rhys spielte auf Zeit. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Hunt sich Aimees Bein über den Arm legte. Er hörte Aimee nach Luft schnappen, gefolgt von Hunts Keuchen, als er kraftvoll in sie stieß. Doch wichtiger noch, Rhys sah, wie Zoeys darauf reagierte und ihre Beine eng zusammenpresste.

»Schenk dir selbst, was du brauchst«, sagte er zu ihr. Zoeys Blick schoss flackernd zu ihm, und er fügte hinzu: »Verwöhn dich selbst.«

Er erwartete, dass sie tun würde, was er ihr sagte, doch er hatte nicht damit gerechnet, wie unglaublich schön sie aussah, als ihre eine Hand ihren Nippel fand und die andere zwischen ihre Schenkel glitt. Ihre Brust hob und senkte sich, während sie heftig atmete und sich selbst streichelte und sich Lust und Genuss auf ihrem Gesicht spiegelten.

Sein Schwanz zuckte, und er kämpfte gegen das Bedürfnis an, sie zu nehmen. Er spürte, wie die anderen um ihn herum sich umdrehten, um ihr zuzuschauen, dieser unschuldigen Schönheit, der man diese Sinnlichkeit kaum zutraute, und doch war sie da und fesselte alle im Raum. Als Zoey begann, schneller über ihre Klit zu reiben, konzentrierte sich ihr Blick auf etwas, und Rhys folgte ihm. Hunt hatte begonnen, sich von hinten in Aimee zu treiben, während seine Hände fest auf ihren Hüften lagen. Archer hatte seine Gespielin fest an die Wand gedrückt und glitt nun mit langen, langsamen Stößen in sie hinein. All dies geschah nicht zufällig. Rhys wollte Zoey beobachten und sie kennenlernen. Ihre Wünsche. Ihre Sehnsüchte. Und sie offenbarte ihm alles. Sie hielt den Blick fest auf Hunt gerichtet und bewegte, mit inzwischen leuchtend roten Wangen, die Hand immer schneller zwischen ihren Beinen.

Rhys lächelte ihr zu. Ah, das gefällt dir, meine Süße?

Ihre Beine zitterten, bevor ihre Bewegungen fahrig wurden. Sie zwickte und drückte ihren Nippel, schloss die Augen und holte tief Luft.

Als sie kurz davor war, zu kommen, rief Rhys: »Stopp.«

Ihre Hände hielten inne, doch ihre wundervollen Beine bebten noch immer. Rhys’ Schwanz schmerzte, als er sah, wie empfindlich sie war und wie leicht es ihr fiel, sich diesem sinnlichen Treiben hinzugeben.

»Geh zu der Bank. Beug dich vor. Spreiz deine Beine.«

Ihr Blick wanderte zu dem Einwegspiegel, der sich über zwei komplette Wände zog. Klug wie sie war, fragte sie sich, ob andere Mitglieder hinter der Scheibe standen, und war sich ganz offensichtlich bewusst, dass diese sie auf intimste Weise sehen würden, wenn sie sich nun vorbeugte. Soweit Rhys von ihrem bisherigen Verhalten schließen konnte, würde es ihr gefallen. Er wusste selbst nicht, wie viele Mitglieder bei dieser Show zuschauen würden, doch er war sich sicher, dass es sich wie ein Lauffeuer herumsprechen würde, sobald er an einer ungeplanten persönlichen Show teilnahm. Es war nun mal so, dass er die Menge anzog.

Zoey hielt seinen Blick fest, wie sie es schon so oft getan hatte, einer ihrer Mundwinkel hob sich leicht, und plötzlich war da etwas in der Luft zwischen ihnen. Etwas völlig Unerwartetes. Ein Gefühl, als wäre er ihr Anker. Sie wusste, dass sie okay wäre, solange er ihren Blick nicht losließ. Dass er okay wäre. Und zusammen könnten sie dann alles tun. Als sie sich schließlich über die Bank beugte und die Beine spreizte, zögerte Rhys nicht. Er mochte es, wie ihre Augen glühten, und er wusste, dass andere sie nun auf eine Weise sahen, wie es noch niemand zuvor getan hatte. Doch er wollte sie spüren. Wollte an dem einen Ort sein, an dem nur er bisher gewesen war, und fühlen, wie sie wieder um ihn herum in tausend Stücke zerstob.

Haut, die auf Haut klatschte, tiefes Stöhnen und der moschusartige Geruch von Sex erfüllten Rhys’ Sinne, als er seine Hose fallen ließ und sich ein Kondom überstreifte, das er mitgebracht hatte. Nichts war besser als der intensive, verlangende Blick, mit dem sie ihn nun ansah. Er bezweifelte, dass irgendetwas auch nur annähernd vergleichbar war.

Dann trat er hinter sie und wusste mit absoluter Gewissheit, dass die Mitglieder, die zuschauten, nun alle auf der anderen Seite der Wand standen, um eine bessere Sicht zu haben. Er ließ seine Fingernägel über Zoeys Rücken gleiten. Sie bog sich ihm entgegen, und er lachte leise, wobei er die Lust in seiner Stimme vibrieren hörte. Er beugte sich vor und sagte dann nur für sie: »Ich will dir verdammt noch mal die Seele aus dem Leib ficken.«

»Dann tu es.«

Sie forderte ihn heraus. Ein Teil von ihm wusste, dass er es langsam angehen lassen sollte, sanft. Doch mit ihrer Einwilligung war daran nicht mehr zu denken. Mit den Füßen schob er ihre Beine weiter auseinander, bis sie nur noch auf den äußeren Rändern der Bank stand. Dieses besondere Möbelstück hatte Rhys extra für heute Abend ausgewählt, damit Zoey sich auf seiner Höhe befinden würden. Er fuhr mit seiner Hand in ihr Haar, bis er sie so gebeugt hatte, wie er es wollte. Dann drang er mit einem raschen Stoß in sie ein, und es verwunderte ihn nicht, wie einfach es ihm gelang. Sie war bereit für ihn, stellte sich auf die Zehenspitzen und stieß einen rauen, überraschten Laut aus, als er nach ihrer Hüfte griff.

Ihre Enge, die seinen Schwanz festhielt, ließ ihn fast schwindeln. Er erlaubte sich einen Moment des Genusses, warf den Kopf in den Nacken und erfreute sich an der Schönheit ihres Körpers. Doch als er dann wieder auf sie herabblickte und seine Faust in ihrem Haar sah, ihre Begierde und wie sie auf ihn wartete, verlor er die Kontrolle. Er senkte seine Brust auf ihren Rücken und knurrte ihr ins Ohr: »Sag mir, ich soll sanft sein.«

»Nein«, keuchte sie.

Flammen schossen durch seine Adern, als er die Faust noch fester ballte und tat, was sie beide wollten: Unerbittlich trieb er sich in ihre süße Hitze. Jeder Stoß kam härter und schneller als der davor. Bis es niemanden mehr außer ihnen in dem Raum gab und nichts als das Vergnügen ihrer Körper. Und das unbändige Verlangen, das Zoey in ihm weckte, diesen Hunger.

Mit jedem Stöhnen, das ihr über die Lippen kam, jedem Erschauern ihres Körpers, fühlte er, wie sie etwas von ihm nahm. Etwas, was sie ihm nie wiedergeben konnte. Etwas, was er nicht zurückhaben wollte. Und als sie ihre Lust hinausschrie und sich um ihn herum auflöste, folgte er ihr. Er kam mit einem donnernden Gebrüll, bäumte und wand sich, bis er sich vollständig in ihr ergossen hatte und er nur noch diese überbordende Magie zwischen ihnen spürte. Die Grenze zwischen Fantasie und Realität löste sich auf.

Irgendwann beugte er sich schweißgebadet über sie und küsste ihren Hals, während er geduldig darauf wartete, dass auch sie aus ihrer Ekstase zurückfand. Mit ihrem Innersten hatte sie ihn gemolken und alles aus ihm herausgesogen, was er hatte, und sie wollte offenbar noch mehr. Da wusste er, dass das nicht das Ende war. Dass er noch mehr Regeln für Zoey brechen würde. Für sie war er bereit, das ganze verdammte Regelwerk zu verwerfen.