2300 Kilometer sind es von Frankfurt/Main nach Lissabon, fast durchweg auf mautpflichtigen Straßen, sodass zu den Fahrzeug- und Treibstoffkosten noch fast 170 € Straßennutzungsgebühren für die einfache Strecke hinzukommen. Darüber hinaus fällt auch für die Strecke durch Italien und Spanien Maut an. Drei Etappen sollte man für die Anreise mindestens rechnen, zur Hauptreisezeit u. U. auch vier.
Die Bahn bietet keine Direktverbindungen, auf der schnellsten Strecke muss man mindestens viermal umsteigen. Die Fahrt über Straßburg, Barcelona und Madrid dauert ca. 30 Stunden und kostet etwa 300 € mit Schlafwagen in Spanien. Alternativ nimmt man von Deutschland den ICE nach Paris Est (3–5 Std.), wechselt auf dem Bahnhof Paris Montparnasse in den TGV Atlantique nach Irún/Spanien (5 Std.), übernachtet dort und nimmt dann den Nachtzug Sud Expresso nach Lissabon (13 Std.) – für die Gesamtstrecke um 300 €.
■ www.bahn.de, https://de.voyages-sncf.com, https://venta.renfe.com, www.cp.pt
Die Busse von Eurolines fahren von zahlreichen mitteleuropäischen Städten in das südwestliche Europa. Die einfache Fahrt von Frankfurt/Main nach Lissabon dauert etwa 40 Stunden und kostet um 140 €, Hin- und Rückfahrt um 210 €.
Günstigste Möglichkeit der Anreise ist das Flugzeug. Viele Gesellschaften fliegen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Lissabon, Porto und nach Faro an der Algarve. Je nach Saison und Vorausbuchungszeit kosten Hin- und Rückflug zwischen 100 und 400 €. Die Flugzeiten betragen von Frankfurt/Main nach Porto (OPO) etwa 160 Min., nach Lissabon (LIS) 180 Min. und nach Faro (FAO) 195 Min.
Portugal gehört zum Schengenraum, Grenzkontrollen erfolgen nur sporadisch. Für die Einreise von Deutschen, Österreichern und Schweizern ist ein noch mindestens drei Monate gültiges Ausweisdokument nötig (Personalausweis, Reisepass). Für Kinder bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr genügt ein Kinderreisepass. Bei Flügen ist das Ausweisdokument beim Check-in verpflichtend vorzulegen. Die Anfertigung einer Fotokopie der Reisedokumente wird empfohlen, um bei Verlust besser abgesichert zu sein.
In Portugal genügt an Fahrzeugpapieren für in Mitteleuropa zugelassene Fahrzeuge die nationale Zulassung (Zulassungsbescheinigung Teil I, ehemals Fahrzeugschein); es wird aber empfohlen, die grüne Versicherungskarte mitzuführen. Der nationale Führerschein ist zum Führen eines Kfz ausreichend. Nimmt der Halter eines Fahrzeuges nicht an der Reise teil, ist seine schriftliche Bestätigung, dass der Fahrer den Wagen rechtens bewegt, sinnvoll (Vollmacht ist bei den Automobilclubs erhältlich). Fahrzeuge aus der Schweiz (und alle, die kein EU-Nummernschild besitzen) benötigen ein separates Länderkennzeichen.
Das Straßennetz ist sehr gut ausgebaut und in vorbildlichem Zustand. Neben den mautpflichtigen Autobahnen gibt es ausgezeichnete Überlandstraßen. Abgelegenere Straßen in gebirgigen Gegenden können schmal sein, sodass mit erhöhter Vorsicht gefahren werden muss. Über Land ist das Verkehrsaufkommen relativ niedrig, in Großstädten sehr intensiv. In Lissabon und Porto sollte man das Fahrzeug so schnell wie möglich abstellen.
Es besteht eine Warnwestenmitführpflicht für Fahrer und jeden Mitfahrer (Tragepflicht bei Unfall oder Panne). Die Grenze für die Blutalkoholkonzentration liegt bei 0,5 Promille. Ab einem Wert von 1,2 Promille werten die Gerichte Trunkenheit am Steuer als Straftat und verhängen bis zu ein Jahr Haft. Motorräder müssen tagsüber mit Abblendlicht fahren, es besteht Helmpflicht. Bei Missachtung der Verkehrsvorschriften drohen hohe Bußgelder.
In kleineren Ortschaften mit Durchgangsstraße(n) sind spezielle Ampeln mit Radar gekoppelt. Nähert sich ein Fahrzeug zu schnell, wird es durch Rotschaltung zum Anhalten gezwungen. Bemannte Radarkontrollen sind relativ häufig, die Strafen bei Geschwindigkeitsübertretung drastisch.
Tempolimits in Portugal
Straße |
Tempolimit |
Autobahn |
max. 120 km/h |
Landstraße |
90/100 km/h |
Ortschaft |
max. 50 km/h |
Das Tankstellennetz ist gut und an Überlandstraßen und Autobahnen meist 24 Stunden offen. An Wochenenden haben Tankstellen auf dem Land häufig geschlossen. Das Niveau der Treibstoffpreise liegt etwa zehn Prozent über dem Mitteleuropas.
■ Gasolina sem chumbo 95 = Bleifrei 95 Oktan
■ Gasolina sem chumbo 98/Super com aditivo = Bleifrei 98 Oktan
■ Diesel/Gasóleo = Dieselkraftstoff
■ LPG/GPL (Gaz de Petróleo Liquefeit) = Autogas
In Lissabon und Porto sind Parkplätze ausgesprochen rar. Man muss Parkhäuser aufsuchen, die relativ teuer sind. Bei Parkverstößen kann eine Parkkralle zum Einsatz kommen. Blau markierte Randstreifen weisen auf gebührenpflichtiges Parken hin (Automaten für Münzeinwurf), gelbe Linien signalisieren Halte- und Parkverbot. Bußgeldbescheide werden auch in den Heimatländern vollstreckt.
Es existieren zwei Mautstraßensysteme. Das erste erlaubt elektronische Zahlung in der Fahrspur Via Verde und Barzahlung an Mauthäuschen. Das zweite ist mit dem Hinweis »electronic toll only« gekennzeichnet und erfordert die vorherige Anmeldung des Fahrzeugs über das Nummernschild oder ein im Fahrzeug verbautes elektronisches Gerät – die Tollbox. Verirrt man sich ohne Anmeldung oder Gerät auf eine Mautstraße, wird das Nummernschild fotografiert und ein Bußgeld verfügt. Die meisten Mietwagen sind mit der Tollbox ausgerüstet, die auch die Maut des ersten Systems abrechnet.
Beste Möglichkeit für Fahrzeuge aus dem Ausland ist EASY-Toll. An den Grenzübergängen A28 (Viana do Castelo), A24 (Chaves), A25 (Vilar Formoso) und A22 (Vila Real de Santo António) hält man unmittelbar nach der Kontrolle am Welcome-Point und steckt die Kreditkarte (nur Mastercard und Visa) in den Automaten, der das Kennzeichen automatisch erfasst. Die Quittung dient als Nachweis, dass das Fahrzeug im System ist und die Gebühren abgebucht werden (maximal 30 Tage gültig). EASY-Toll gilt nicht für die Via Verde des ersten Systems.
Nach einem Unfall sollten Sie sofort anhalten, die Unfallstelle absichern und Erste Hilfe leisten. Bei Personenschaden ist zwingend die Polizei zu verständigen (Notruf: 112). Unbedingt Kennzeichen, Name und Anschrift von Fahrern und Haltern der beteiligten Fahrzeuge sowie deren Haftpflichtversicherung und Versicherungsnummer notieren. Außerdem Name von (möglichst neutralen) Unfallzeugen festhalten und die Unfallstelle fotografieren. Unterzeichnen Sie keine fremdsprachigen Schriftstücke, deren Inhalt Sie nicht verstehen.
Ihre Schadenersatzansprüche können Sie entweder bei der gegnerischen Versicherung in Portugal oder über einen Regulierungsbeauftragten der portugiesischen Haftpflichtversicherung in Deutschland geltend machen, den Ihnen der Zentralruf der Autoversicherer vermittelt.
■ Zentralruf der Autoversicherer, Glockengießerwall 1, 20095 Hamburg, Tel. 0800/25 02 600, www.gdv-dl.de
Die Beschilderung entspricht europäischen Standards, manche Schilder tragen zusätzliche Erklärungen: Alto – Halt; Atenção/Cuidado – Achtung/Vorsicht; Curva perigosa – gefährliche Kurve; Estacionamento proibido – Parken verboten; Zona pedonal – Fußgängerzone; Aberta/fechada – Offen/geschlossen; Desvio – Umleitung.
Portugal entwickelt sich nur sehr langsam zu einem Ziel mit wenigstens teilweise barrierefreien Zugängen. In Lissabon und Porto sind Trambahnen und Busse nur vereinzelt mit einem behindertengerechten Zugang ausgestattet, die U-Bahn-Höfe besitzen etwa zur Hälfte Lifte. Gut ausgestattet sind hingegen die modernen Züge der portugiesischen Eisenbahnen.
Gehsteige sind an Kreuzungen fast nie abgesenkt, die Pflasterungen kleinteilig und sehr holprig. Viele Bereiche der Altstädte sind nur über Treppen und steile Gassen erreichbar, sodass Rollstuhlfahrer ohne Begleitung nur selten zurechtkommen. Behindertengerechte Taxis in den Großstädten sind eher rar und müssen langfristig vorbestellt werden.
Auf dem portugiesischen Festland gibt es immerhin etwa 200 Strände mit behindertengerechten Zugängen (»Praia Acessível – Praia para Todos«). Eine Liste findet man auf der Website des »Nationalinstituts für Rehabilitation« (www.inr.pt).
Portugals Behinderte sind in der Associação Portuguesa de Deficientes zusammengeschlossen, deren Website ist allerdings nur auf Portugiesisch verfügbar (www.apd.org.pt).
Auslandsvertretungen des Heimatlandes helfen, wenn Reisedokumente verloren gingen, oder vermitteln, falls es Probleme mit Behörden gibt.
Deutschland
■ Botschaft Lissabon (Online-Karte), Campo dos Mártires de Pátria 38, 1169-043 Lissabon, Tel. 218 81 02 10, www.lissabon.diplo.de
■ Honorarkonsulat Porto, Av. Sidónio Pais 379, 4100-468 Porto, Tel. 226 10 81 22
■ Honorarkonsulat Lagos (Online-Karte), R. António Crisógno dos Santos 29/Bloco 3, 8600-678 Lagos, Tel. 282 79 96 68
Österreich
■ Botschaft Lissabon (Online-Karte), Av. Infante Santo 43/IV, 1399-046 Lissabon, Tel. 213 94 39 00, www.bmeia.gv.at/oeb-lissabon
■ Honorarkonsulat Porto, R. Agostinho da Silva Rocha 844, 4475-451 Nogueira (Maia), Tel. 933 14 70 54
■ Honorarkonsulat Albufeira, Beco de Gil Vicente Nr. 4 r/c, 8200-009 Albufeira, Tel. 919 26 89 64
Schweiz
■ Botschaft Lissabon (Online-Karte), Travessa do Jardim 17, 1350-185 Lissabon, Tel. 213 94 40 90, www.eda.admin.ch/lisbon
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Auf den Märkten Portugals gibt es immer eine große Auswahl frischen Obsts
Jede Stadt (und in größeren Städten jedes Viertel) besitzt einen Markt mit einer großen Auswahl an frischen Lebensmitteln. Meist erhält man auch einen günstigen Imbiss. In den Touristenzentren sind vermehrt Stände vorhanden, die Mitbringsel in unterschiedlicher Qualität anbieten. Auf den Märkten ist bei Lebensmitteln das Handeln unüblich. In größeren Lebensmittelgeschäften und Supermärkten zieht man an den Fleisch- und Käsetheken eine Nummer und wartet, bis diese aufgerufen wird.
1. Januar (Ano Novo), Faschingsdienstag/Entrudo, Karfreitag/Sexta-Feira Santa, 25. April (Tag der Revolution/Dia da Liberdade), 1. Mai (Tag der Arbeit/Dia do Trabalhador), 10. Juni (Nationalfeiertag/Dia de Portugal), 12. Juni (nur in Lissabon, Tag des Stadtpatrons Santo António/Dia de Santo António), Fronleichnam/Corpo de Deus, 24. Juni (nur in Porto und Évora, Tag des Stadtpatrons São João/Dia de São João), 15. August (Mariä Himmelfahrt/Assunção de Nossa Senhora), 5. Oktober (Tag der Republik/Implantação da República), 1. November (Allerheiligen/Dia de Todos os Santos), 1. Dezember (Gedenktag der Restauration 1640/Restauração da Independência), 8. Dezember (Mariä Empfängnis/Dia da Imaculada Conceição), 25. Dezember (Weihnachten/Natal).
Landeswährung ist der Euro. Der Wechselkurs zum Schweizer Franken beträgt 1 CH = 0,86 € bzw. 1 € = 1,16 CHF. Das Preisniveau auf dem Land und in kleineren Städten ist etwa 25 Prozent niedriger als in Mitteleuropa, in Lissabon, Porto und an der Algarve insbesondere zur Hochsaison in etwa vergleichbar oder etwas höher.
Banken sind Mo–Fr von 8.30–15 Uhr geöffnet. Mit girocard und Kreditkarten kann man bei vielen Filialen an Geldautomaten (Caixautomática) unter Eingabe der Geheimnummer rund um die Uhr Geld abheben. Die Auszahlung ist gebührenpflichtig. Viele Geschäfte, Hotels, Restaurants und Tankstellen akzeptieren ebenfalls Kartenzahlung. Manche Geschäfte verlangen einen Mindestbetrag (10 oder 20 €).
Bei Kartenverlust wenden sich deutsche Karteninhaber an den zentralen Sperrnotruf unter Tel. +49/ 116 116. Österreichern und Schweizern steht kein zentraler Sperrnotruf zur Verfügung.
Kosten im Urlaub
(durchschnittliches Preisniveau)
Tasse Kaffee |
0,75–2 € |
Softdrink (Limonade) |
1–2,50 € |
Glas Bier (0,4 Liter) |
2–3,50 € |
Glas Wein (0,2 Liter) |
1,50–3 € |
Hauptgericht (Restaurant) |
8–12 € |
Eintritt staatl. Museum |
6 € |
Mietwagen / Tag |
25–40 € |
Impfungen sind bei Einreise aus Europa nicht vorgeschrieben. Das portugiesische Gesundheitssystem entspricht hohen Standards. Viele Ärzte sprechen Englisch. Bei Vorlage einer Europäischen Krankenversicherungskarte haben EU-Bürger und Schweizer Anspruch auf die gleichen kostenlosen Leistungen wie Portugiesen mit gesetzlicher Pflichtversicherung. Insbesondere bei Zahnbehandlungen sowie bei manchen Medikamenten ist jedoch mit höheren Zuzahlungen zu rechnen. Daher ist das Abschließen einer Auslandskrankenversicherung empfehlenswert. Wenn Sie einen Arzt benötigen, fragen Sie an der Hotelrezeption. An staatlichen Kliniken ist mit längeren Wartezeiten zu rechnen. Die Website der Dienstapotheken (www.farmaciasdeservico.net) listet offene Apotheken und solche mit 24-Stunden-Service auf. Per Gesetz müssen sie auch Rezepte aus anderen EU-Ländern akzeptieren.
Wer nach Portugal reist, sollte Sonnencreme, Sonnenbrille und Kopfbedeckung einpacken. Vor allem am Atlantik weht häufig ein frischer Wind, der einen die Sonneneinstrahlung falsch einschätzen lässt. Leitungswasser ist sauber und problemlos trinkbar, kann aber gechlort schmecken.
Wer mit seinem Haustier aus einem EU-Land einreisen möchte, benötigt einen EU-Heimtierausweis, der von autorisierten Tierärzten ausgestellt wird. Darin müssen die Kennzeichnung des Tieres (Mikrochip oder Tätowierung) sowie eine gültige Tollwutimpfung (Erstimpfung mind. 21 Tage vor Grenzübertritt) eingetragen sein. Für Tiere, die ab 3. Juli 2011 erstmals gekennzeichnet wurden, ist der Mikrochip Pflicht. In Fernbussen, Straßenbahnen, U-Bahnen und Taxis sind Hunde nicht erlaubt, in Stadtbussen und Zügen nur mit Maulkorb. Von Juni bis September ist die Hundemitnahme an Strände verboten (und wird mit hohen Geldstrafen geahndet). Auch in Restaurants dürfen keine Hunde. Klären Sie vor der Buchung einer Unterkunft die Mitnahme Ihres Tieres ab.
Die Filiale der nationalen portugiesischen Tourismusbehörde Turismo de Portugal in Berlin ist für Deutsche, Österreicher und Schweizer zuständig und bietet zahlreiche Informationen und Adressen zur Reisevorbereitung.
■ Portugiesisches Fremdenverkehrsamt, Zimmerstr. 56, 10117 Berlin, Tel. +49 (0)30 25 41 060
In allen größeren Städten und Urlaubsgebieten gibt es örtliche Touristinformationen (Posto de Turismo oder Loja Interativa de Turismo). Die Adressen der wichtigsten Büros finden Sie jeweils zu Beginn der Ortsbeschreibung in diesem Reiseführer.
An Portugals Westküste herrscht mildes atlantisch-subtropisches Klima. Die Algarve ist mediterran beeinflusst mit milden Wintern und warmen, trockenen Sommern. Im Landesinneren ist es im Sommer sehr heiß, im Winter besonders im Norden recht rau und niederschlagsreich. Die Strände des Südens sind wegen der Wassertemperaturen badefreundlicher als die an der westlichen Küste.
Klimatabelle mit Wassertemperatur:
Monat |
Luft (ºC) (min./max.) |
Sonne (h/Tag) |
Regentage |
Wasser (°C) |
Jan. |
9/15 |
5 |
7 |
15 |
Feb. |
9/16 |
6 |
6 |
15 |
März |
11/17 |
7 |
8 |
15 |
April |
12/20 |
9 |
5 |
16 |
Mai |
14/22 |
11 |
3 |
17 |
Juni |
17/25 |
11 |
1 |
18 |
Juli |
19/28 |
12 |
0 |
19 |
Aug. |
20/28 |
12 |
0 |
20 |
Sept. |
19/26 |
9 |
2 |
20 |
Okt. |
16/22 |
7 |
4 |
19 |
Nov. |
13/19 |
5 |
7 |
17 |
Dez. |
10/16 |
6 |
7 |
16 |
In Großstädten wie Lissabon und Porto ist das Nachtleben ganzjährig ausgeprägt, in den Touristenzentren der Algarve und der Westküste nur in der Sommersaison. Besonders die Westalgarve ist bekannt für intensives Feiern.
Wählen Sie in Notfällen immer die gebührenfreie europäische Notrufnummer 112. Unter dieser Nummer erhalten Sie Hilfe von der Polizei, der Feuerwehr, einem Rettungswagen oder einem Notarzt. Rufen Sie in medizinischen Notfällen immer zuerst die Notrufnummer 112. Fahren Sie nicht selbstständig zu einer Arztpraxis oder einer Notaufnahme, da Sie dort eventuell nicht richtig behandelt werden können. Über die Notrufzentrale erhalten Sie exakte Anweisungen, wie Sie sich im Ernstfall zu verhalten haben.
Das Ladenschlussgesetz Portugals ist liberal und erlaubt täglichen Verkauf bis Mitternacht. Läden sind in der Regel Mo–Fr von 9–19, Sa bis 13 Uhr geöffnet (in größeren Städten auch ganztägig). Manche schließen zur Mittagszeit von 13–15 Uhr. Supermärkte und Hypermärkte besonders in der Peripherie haben täglich 9–23, teils bis 24 Uhr offen. Eine Besonderheit sind die Lojas de Conveniência, kleine, mit »Spätverkaufsstellen« vergleichbare Läden für das Notwendigste; ihre Öffnungszeit ist auch nach Mitternacht relativ unreglementiert.
Museen öffnen üblicherweise um 9 oder 10 Uhr und schließen um 17 oder 19 Uhr, Montag ist meist Ruhetag.
Briefmarken sind in den Postämtern erhältlich (Mo-Fr 9–18 Uhr, auf dem Land teils auch kürzer oder mit Mittagspause, Hauptpostämter auch Sa 9–12 Uhr). Das Porto für Briefe/Postkarten bis 20 g ins EU-Ausland/Schweiz beträgt 0,85 €, per Express (»Correio Azul«) 2,60 €.
Normale Briefe ins Ausland werden in die roten Briefkästen mit der Bezeichnung »Correio Normal Internacional«, Eilbriefe in die blauen Kästen »Correio Azul« eingeworfen.
Alle Postämter bieten die Möglichkeit, Briefe an Sie »postlagernd« zu senden (Lagerung bis Ende des Folgemonats; Vorname Name, Posta Restante Ortsname, Postamt Straße Hausnummer, PLZ Ortsname).
In allen öffentlichen Einrichtungen gilt ein generelles Rauchverbot. Auch in Einrichtungen und an Plätzen, in/an denen sich Personen unter 18 Jahren aufhalten, darf nicht geraucht werden. In Restaurants, Cafés und Bars gilt ebenso ein Rauchverbot, wenn nicht eine aufwendige Lüftungsanlage verbaut ist. Faktisch besitzt diese kein einziges Lokal, sodass nur auf den Terrassen geraucht werden darf. Alle Verbote betreffen auch elektronische Zigaretten.
Portugal ist ein sicheres Reiseland. Überall dort, wo viele Menschen unterwegs sind, steigt jedoch die Zahl der Taschendiebstähle. Betroffen sind vor allem die Algarve-Orte, Lissabon (insbesondere in den Elétricos) und Porto. An Stränden sollten Sie die Bargeldbeträge niedrig halten und Wertsachen nicht im Auto lassen bzw. im Auge behalten sowie Diebstähle jeder Art bei der örtlichen Polizeiwache anzeigen. Wählen Sie in Notfällen die gebührenfreie europäische Notrufnummer 112. Umfassende Informationen zur Sicherheit in Portugal gibt es auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes (www.auswaertiges-amt.de).
Wegen der ausgeprägten Monokulturen mit Eukalyptus in Portugals Forsten und der sommerlichen Trockenheit kommt es in immer wieder zu schweren und folgenreichen Busch- und Waldbränden. Bei Fahrten in bewaldeten Gebieten sollten Sie deshalb immer besonders vorsichtig sein. Die Zivilschutzbehörde informiert auf ihrer Website www.prociv.pt zeitnah über Vorkommnisse auch auf Englisch. Bei Sichtung von Bränden wählen Sie die Notrufnummer Tel. 112.
Die Strömungsverhältnisse im Atlantik können lebensgefährlich sein. Immer wieder passieren Badeunfälle mit Todesfolge. Badeverboten (Flaggenhinweise) und den Anweisungen der Rettungsschwimmer ist unbedingt Folge zu leisten.
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Portugal ist eines der besten Surfreviere Europas – für Anfänger und Könner
Portugal ist ein Eldorado für Golfspieler und wurde schon oft als weltbeste Golfdestination gekürt. Einige der schönsten Plätze der Welt liegen an der Algarve und im Hinterland Lissabons rund um Sintra. 90 über das Land verteilte Plätze sind es insgesamt, entworfen von den berühmtesten Designern wie Robert Trent Jones Jr., Henry Cotton oder Arnold Palmer. Letzterer zeichnete auch für den Golfclub Victoria (www.dompedrogolf.com) bei Albufeira verantwortlich, der die Portugal Masters austrägt. Auf der Website der portugiesischen Golfföderation Federação Portuguesa De Golfe findet man alle Plätze (http://portal.fpg.pt).
An der Algarve, der Costa do Estoril und im Alentejo können Sie in mehreren Reitställen (»Centro Hípico«) Pferde leihen und ausreiten bzw. Reitunterricht nehmen. Auf dem Portal www.visitportugal.com ist eine Liste von fast 90 im ganzen Land verteilten Reitställen verfügbar.
Die Wellen des Atlantik sind für Wellenreiter ideal, und auch Wind- und Kitesurfer finden ihre Plätze. Zentren für den Sport sind Ericeira mit den berühmten Stränden Ribeira d’Ilhas und Supertubos, Nazarés Praia do Norte und Peniches Praia do Medão (auch unter dem Namen Supertubos bekannt) nördlich von Lissabon. Bei Figueira da Foz brechen an der Praia de Buarcos bis zu 200 Meter lange Wellen. Südlich von Lissabon findet man bei Arrifana, Carrpateira und Sagres beste Reviere. Wo immer die Bedingungen gut sind, gibt es Schulen mit Ausrüstungs- und Boardverleih.
Zunehmend sind in den Touristenzentren auch Trend- und Funsportarten wie Parasailing, Abseiling, Canyoning, Rafting, Kayaking und Besuche im Hochseilgarten (Adventure Parks) im Angebot. Hotels vor Ort vermitteln.
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Den Parque Arqueológico do Vale do Côa kann man auf Bergpfaden entdecken
Auch wenn die Wandertradition nicht so ausgeprägt, die Wege nicht so gut markiert sind wie in Mitteleuropa, die Portugiesen begeistern sich zunehmend für diese Freizeitaktivität. Klassiker ist der Pilgerweg von Porto nach Santiago de Compostela in Spanien (>), aber auch an der Costa Vicentina sind Weitwanderungen ausgewiesen (>). In den Naturschutzgebieten wie der Serra da Estrela (>), der Serra da Lousã (>) und dem Nationalpark Peneda-Gerês (>) lässt sich ebenso gut wandern. Beste Zeit für Wanderungen sind Frühling und Herbst, da es im Sommer recht heiß wird.
Das portugiesische Stromnetz wird wie in Mitteleuropa mit 220 Volt Wechselstrom betrieben. Das Netz ist relativ stabil, zu Ausfällen kommt es äußerst selten. In die Steckdosen passen problemlos die üblichen Euro- und Schuko-Stecker.
Die digitale Infrastruktur ist in Portugal gut ausgebaut. Auch kleinere Hotels, Pensionen, Cafés und Restaurants bieten ihren Gästen kostenloses WLAN. Mit dem Siegeszug der Funktelefonie sind Telefonzellen aus dem Straßenbild gänzlich verschwunden, und mit der Kappung der Roaminggebühren für Telefonie und Datentransfers haben auch Internet-Cafés ihre Existenzberechtigung verloren.
Internationale Vorwahlen:
■ Portugal 00 351
■ Deutschland 00 49
■ Österreich 00 43
■ Schweiz 00 41
Öffentliche WCs sind in Portugal sauber, aber eher selten zu finden und meist nur mit einer Eintrittsgebühr zu nutzen. Damentoiletten sind mit einem Logo, »S«, »Senhoras« oder »Mulheres« gekennzeichnet, Herrentoiletten mit Logo, »H«, »Homens« oder »Senhores«.
Das Trinkgeld in Restaurants (»gorjeta«) ist üblicherweise im Endpreis enthalten, dennoch wird vom Personal eine Aufmerksamkeit für guten Service erwartet. Mit 5–10 % des Rechnungsbetrages liegen Sie nicht falsch. Hinterlassen Sie es bei Weggang auf dem Tisch.
Portugal ist nicht Spanien, und die mediterrane Leichtlebigkeit der Nachbarn ist den Portugiesen eher unvertraut. Sie gelten vielmehr als die »Preußen der Iberischen Halbinsel«. Wangenküsschen bei der Begrüßung sind nicht üblich, lautes Sprechen und wildes Gestikulieren werden als Untugenden angesehen, und Pünktlichkeit ist eine Zierde. Mit »bom dia« begrüßt man sich bis zum Mittag, danach bis zum Abendessen mit »boa tarde«, dann mit »boa noite«. Je näher man der spanischen Grenze kommt, desto später wird zu Abend gespeist.
Kirchen und Wallfahrtsstätten sollten nur mit bedeckten Armen, Schultern und Beinen betreten werden. In der Geschäftswelt Portugals ist die Kleiderordnung leger-elegant, Touristen sieht man »Urlaubsoutfit« nach, wobei Portugiesen eine kurze Hose bei Männern abseits des Strandes generell als eher schrägen Style wahrnehmen. Nacktbaden ist in Portugal nicht gestattet. An der Algarve, an den Stränden Lissabons und Portos und an den Hotelpools sonnt man sich aber teilweise »oben ohne«.
Etwa 250 Campingplätze (Parque de Campismo) sind über das Land verteilt, wildes Camping ist verboten und steht unter Strafe. Auf der Website www.roteiro-campista.pt sind die meisten Campingplätze gelistet. Eine von ADAC Experten geprüfte Auswahl finden Sie im jährlich neu aufgelegten ADAC Camping- und Stellplatzführer Frankreich – Spanien – Portugal – Schweiz sowie online im ADAC Stellplatzführer (www.campingfuehrer.adac.de).
Hotels sind nach internationalem System in fünf (Sterne-)Kategorien eingeteilt. Die Bezeichnungen »Pensão« oder »Residencial« für Hotels ohne Restaurant sind noch in Verwendung, haben aber keine offizielle Bedeutung. Zwei-Sterne-Häuser können durchaus eine gute und kostengünstige Alternative zu höherwertigen Häusern sein. Ab drei Sterne kann man mit Klimaanlage, eigenem Bad und TV rechnen.
Die in historischen Bauwerken oder an landschaftlich besonders schönen Stellen eingerichteten Pousadas gehören zur gehobenen Kategorie der Unterkünfte. Ehemals staatlich, sind sie heute privatisiert (>).
Häuser mit der Klassifikation »Turismo de Habitação« (TH) sind Herrenhäuser oder Gutshöfe mit nur wenigen Zimmern in meist exklusiver Lage und luxuriös eingerichtet. Weniger Luxus bieten die Häuser mit der Bezeichnung »Turismo no Espaço Rural« (TER), die ebenfalls nur wenige Zimmer anbieten. Bei beiden ist die Betreuung herzlich und familiär. Die »Aldaias de Portugal« sind ganze Dörfer, die dem Tourismus zugänglich gemacht worden sind und in denen man üblicherweise Wohnungen anmietet. Informationen erhält man über die Dachorganisation Central Nacional de Turismo no Espaço Rural.
■ Pr. da República, 4990-062 Ponte de Lima, Tel. 258 93 17 50, www.center.pt
Immer mehr Hostels eröffnen in den Städten als preiswerte Alternative zu Hotels. Sie bieten Mehrbett-, aber auch Doppelzimmer an, sind in der Regel sehr sauber und gut durchorganisiert.
Auch in Portugal formieren sich die Bewohner der Innenstädte zunehmend gegen Buchungsportale wie Airbnb oder Wimdu. Viele Hausbesitzer haben ehemals langfristig vermieteten Wohnraum in kurzfristig vermietbare, hochrentable Apartments umgewandelt. Es ist absehbar, dass in Städten wie Porto, Coimbra und Lissabon bald ganze Viertel nur noch aus touristisch vermieteten Wohnungen bestehen.
43 Jugend- und Familienherbergen verteilen sich über Portugal, eingeteilt in vier Kategorien: Historisches Gebäude, Natur und Abenteuer, Strand sowie Stadt. Voraussetzung für die Aufnahme ist ein gültiger Mitgliedsausweis des Internationalen Jugendherbergsverbands Hostelling International (den man auch vor Ort erhält). Es gibt keine Altersbeschränkungen. Übernachtet wird in Schlafsälen, Mehrbett-, Einzel- und Doppelzimmern. Ein Platz im Schlafsaal kostet etwa 15 €, im Doppelzimmer mit eigenem Bad etwa 20 €/Person.
■ https://pousadasjuventude.pt
Mietwagen sind in Portugal relativ billig, wenn sie vorab und über das Internet gebucht werden (25–40 €/Tag). Angeraten ist der Abschluss eines Vertrags, der alle Leistungen wie unbegrenzte Kilometer, neben der Haftpflicht- auch Vollkaskoversicherung, Diebstahlschutz (jeweils ohne Selbstbeteiligung) und Glas-/Reifenschutz vorsieht. Das Fahrzeug sollte mit vollen Tank entgegengenommen und zurückgegeben werden. Prüfen Sie bei Entgegennahme das Fahrzeug auf Vollständigkeit des Bordwerkzeugs und akribisch auf Vorschäden (Lack, Fenster, Unterboden, Reifen). Filmen Sie am besten das Fahrzeug mit dem Smartphone einmal rundum. Für Mitglieder bietet die ADAC Autovermietung in Zusammenarbeit mit Vermietern vor Ort günstige Konditionen an. Buchen kann man im Internet (adac.de/autovermietung) und in allen ADAC Geschäftsstellen.
Portugal besitzt ein dichtes Busnetz, und die Autobusse der Firma Rede Expressos fahren werktags in hoher Frequenz, am Wochenende aber stark eingeschränkt auch viele der kleineren Orte an. Ein Fahrt von Lissabon nach Faro dauert vier Stunden und kostet um 20 €, von Lissabon nach Porto dauert sie 3,5 Stunden und kostet ebenfalls um 20 €.
Die Busfirmen Eva und Frota Azul Algarve bieten den Passe Turistico für 36,80 € an, der eine Woche lang die Nutzung der Überlandbusse der Algarve erlaubt.
Das gute und schnelle Eisenbahnnetz verbindet mit modernen Zügen die wichtigsten Städte. Die Intercitys von Comboios de Portugal fahren in drei Stunden nach Faro (um 22 €) und in drei Stunden nach Porto (30 €).
Ab 65 Jahren zahlt man gegen Vorlage eines Lichtbildausweises für Eisenbahntickets nur die Hälfte. Im Nachtzug Lusitânia Comboio Hotel zwischen Lissabon und Madrid und im Sud Expresso von Lissabon nach Irún an der spanisch-französische Grenze zahlt man ab 60 Jahren nur 75 %.
Taxifahren ist in Portugal wesentlich günstiger als in Mitteleuropa. Während der Stoßzeiten in den Großstädten kann es schwierig sein, einen Wagen zu finden. Taxis können Sie telefonisch bestellen, am Standplatz nehmen oder vom Straßenrand anhalten. Nachts und an Wochenenden/Feiertagen wird ein Zuschlag erhoben, ebenso für die Anfahrt und bei Gepäck.
Mitteleuropas CET (Central European Time) ist Portugal in der WET-Zeitzone (Western European Time) eine Stunde hinterher. Die einstündige Zeitverschiebung gilt ganzjährig, da Portugal zeitgleich auf Sommerzeit umstellt (letzter Sonntag im März, Rückstellung letzter Sonntag im Oktober).
Reisende aus EU-Ländern können Waren und Lebensmittel für den persönlichen Bedarf ohne Einschränkung nach Portugal einführen. Richtmengen für den privaten Verbrauch: 800 Zigaretten, 400 Zigarillos, 200 Zigarren, 1 kg Rauchtabak, 10 l Spirituosen, 10 l alkoholhaltige Süßgetränke, 20 l andere alkoholische Getränke bis 22 % Vol., 60 l Schaumwein, 110 l Bier, 10 kg Kaffee (www.zoll.de, www.bmf.gv.at/zoll). Bei Einreise in die Schweiz bleiben Waren (auch Tabak und Alkohol) im Gesamtwert von unter 320 CHF zollfrei. Zusätzlich müssen Freimengen beachtet werden: Steuerfrei bleiben 250 Zigaretten oder Zigarren bzw. 250 g andere Tabakfabrikate, 5 l alkoholische Getränke bis 18 % Vol. und 1 l alkoholische Getränke über 18 % Vol. Beschränkt ist zudem die Mitnahme einzelner Lebensmittel wie etwa Milch (www.ezv.admin.ch).