Februar 1995

Südschweden

Endlich war er am Ziel.

Nach so vielen Monaten, in denen Kriminalinspektor Bengt Olufson jede Akte, jeden Eintrag in allen möglichen Verzeichnissen akribisch studiert hatte, lagen die Beweise nun schwarz auf weiß vor ihm.

Er lächelte zufrieden. Diesmal würde ihm dieser Mistkerl nicht mehr entwischen. Er schlug den dünnen Pappordner mit den Unterlagen zu und steckte ihn in die Innentasche seiner Jacke. Dann verließ er sein Büro und vergewisserte sich auf dem Weg zum Parkplatz, dass seine Waffe richtig im Schulterholster saß. Er setzte sich hinter das Steuer des Saab und fuhr los. Es war kurz nach fünfzehn Uhr, als er das Stadtzentrum erreichte und den Wagen am Straßenrand abstellte. Das Schild Polizei auf dem Armaturenbrett sollte verhindern, dass die übereifrigen Politessen ihn verwarnten oder gar abschleppen ließen.

Olufson wusste, dass der Verdächtige sich in der alten Lagerhalle aufhalten würde. Jenes Gebäude, von dem alle glaubten, es stehe seit vielen Jahren leer. Der Kriminalinspektor wusste es inzwischen besser. Er wusste auch, dass von hier aus erhebliche Mengen Alkohol ins Land geschmuggelt und illegal an Wirte und Privatkäufer veräußert wurden. Er hatte die Beweise bei sich. Ein eisiger Wind blies ihm ins Gesicht, als er die Straße überquerte und auf die große Halle zuging. Der klobige Backsteinbau hatte zur Straßenseite hin nur wenige Fenster in etwa drei oder vier Metern Höhe. Zudem gab es zwei vernagelte Türen. Der dritte Eingang jedoch war nicht verschlossen, und um ihn zu erreichen, musste man das Geheimnis der riesigen Ligusterhecke kennen. Hinter ihr verbarg sich ein kleiner Torbogen, zu dem sich Olufson jetzt durch das dichte Gestrüpp hindurchzwängte. Schließlich lag ein schmaler Weg vor ihm, der zu einer unverschlossenen Tür führte.

Ein Geräusch ließ den Polizisten innehalten. Es klang wie ein Knacken. Olufson glaubte, Schritte zu hören. Als er sich langsam umdrehte, spürte er einen dumpfen Schlag, und es wurde schwarz um ihn herum.