5 Die Rede lebendig machen

Bei einem Aufenthalt in London spazierte ich eines Sonntags zum Hyde Park und kam an den bekannten Platz in der Nähe des Eingangs Marble Arch, wo Redner jeglicher Farbe, Weltanschauung, politischer und religiöser Überzeugung ohne Einspruch der Behörden ihre Ansichten von sich geben dürfen. Eine Zeitlang hörte ich einem Katholiken zu, der die Lehre von der Unfehlbarkeit des Papstes erklärte, dann wandte ich mich einem anderen Häuflein zu, neugierig, was ein Sozialist über Karl Marx sagen würde. Ich bummelte hinüber zu einem dritten Redner, der auseinandersetzte, weshalb es für einen Mann gut und richtig sei, vier Frauen zu haben. Dann entfernte ich mich ein wenig und schaute auf die drei Gruppen zurück.

Man sollte es kaum glauben: Der Mann, der über Polygamie sprach, hatte die geringste Hörerzahl! Es war nur eine Handvoll. Die Ansammlungen rund um die beiden anderen Redner wurden von Minute zu Minute größer. Ich fragte mich nach dem Grund. Lag es an der Unterschiedlichkeit der Themen? Wohl kaum. Vielmehr erkannte ich: Es lag an den Rednern selbst. Der Bursche, der über den Vorzug der Vielweiberei sprach, sah gar nicht so aus, als sei er selbst daran interessiert, vier Frauen zu haben. Die beiden anderen Redner hingegen, die von fast genau entgegengesetzten Gesichtspunkten aus redeten, waren völlig überzeugt von ihren Themen. Sie sprachen mit größter Begeisterung. Mit leidenschaftlichen Armbewegungen unterstrichen sie ihre Worte. Sie strahlten Ernsthaftigkeit und Überzeugung aus.

Leben, Lebendigkeit, Begeisterung – das sind die Eigenschaften, die ich immer als die wichtigsten Voraussetzungen für einen Redner angesehen habe. Einem lebhaften Redner strömen die Menschen zu, wie Stare in einen Kirschbaum einfallen.

Wie können Sie diese Lebhaftigkeit der Aussage erlangen, die die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer bannt? Im Laufe dieses Kapitels werde ich Ihnen drei äußerst wirksame Methoden zeigen, die Ihnen helfen werden, Schwung und Feuer in Ihre Rede zu bringen.

Regel 5 Wählen Sie Themen, die Ihnen am Herzen liegen.

Im dritten Kapitel hatten wir herausgestellt, wie wichtig es ist, daß Sie von Ihrem Thema innerlich überzeugt sind. Mangelt es Ihnen an dieser inneren Anteilnahme, dann können Sie nicht erwarten, daß Ihre Zuhörer Ihrer Botschaft glauben. Es liegt auf der Hand, daß ein Thema, das Sie selbst bewegt, weil Sie vielfältige Erfahrungen mit ihm verbinden, es Ihnen leichtmacht, mit innerer Anteilnahme darüber zu sprechen. Das kann ein Hobby oder eine Freizeitbeschäftigung sein oder etwas, worauf Sie viel Nachdenken verwandt haben, weil es Sie persönlich angeht – wie etwa die Notwendigkeit besserer Schulen in Ihrer Wohngemeinde. Die überzeugende Kraft, die von ernstlichem Einsatz ausgeht, ist mir nie lebhafter vor Augen geführt worden als anläßlich einer Rede in einem meiner New Yorker Kurse. Ich habe zahlreiche überzeugende Reden gehört, doch diese, die ich die Geschichte vom «Blaugras aus der Holzasche» nenne, ragt weit über alle anderen hinaus, als eindringliches Beispiel für die Schlagkraft ernsthafter Überzeugung.

Ein blendender Verkäufer einer der bekanntesten Verkaufsorganisationen New Yorks stellte die verblüffende Behauptung auf, daß es ihm gelungen sei, ohne Verwendung von Saat oder Wurzeln Blaugras wachsen zu lassen. Zufolge seines Berichtes hatte er Holzasche von Hickoryästen über frisch gepflügten Boden ausgestreut. Und siehe da: Blaugras entsproß dem Boden! Er war fest überzeugt davon, daß der Hickoryasche, und zwar ihr allein, das Wachsen des Blaugrases zu verdanken sei.

Als ich seine Rede kommentierte, wies ich vorsichtig darauf hin, daß seine einzigartige Entdeckung, wenn sie sich als zutreffend herausstellte, ihn zum Millionär machen würde, da Blaugrassaat recht teuer wäre. Ich sagte ihm ebenfalls, das würde ihn zum hervorragendsten Wissenschaftler aller Zeiten machen, und ließ ihn wissen, daß es keinem Menschen unserer oder vergangener Zeiten je möglich gewesen sei, dieses von ihm beanspruchte Wunder zu vollbringen: Niemals hatte ein Mensch zuvor Leben aus lebloser Materie erzeugt.

Ich setzte ihm das sehr sachlich und ruhig auseinander, weil seine Behauptung so absurd war, daß es, wie ich dachte, keines Eifers bedürfe, sie zu widerlegen. Als ich schloß, sahen alle Kursteilnehmer die Torheit seiner Äußerung ein – nur er sah sie nicht ein, nicht im geringsten. Ihm war seine Behauptung ernst, sie war ihm todernst. Er sprang auf und versicherte mir, daß er sich nicht irre. Er hätte keine Theorie aufgestellt, so protestierte er, sondern aus persönlicher Erfahrung gesprochen. Er wisse, wovon er spreche. Er fuhr fort zu sprechen, weitete seine vorigen Äußerungen aus, gab zusätzliche Erläuterungen, fügte weitere Beweise hinzu. Überzeugung und Ehrlichkeit klangen aus seinen Worten.

Abermals belehrte ich ihn, es gäbe nicht die blasseste Hoffnung auf der Welt, daß er auch nur einigermaßen recht haben könne. Wieder sprang er auf, fiel mir ins Wort und bot mir eine Wette um fünf Dollar an: Das Ministerium für Landwirtschaft möge unseren Streit entscheiden.

Und was, meinen Sie, geschah? Mehrere der Kursteilnehmer ergriffen nun für ihn Partei. Eine große Zahl weiterer begann zu zweifeln. Hätte ich die Wette angenommen, so hätte mit Sicherheit mehr als die Hälfte der Geschäftsleute in diesem Kurs gegen mich gewettet. Ich fragte sie, was sie von ihrer vorherigen Meinung abgebracht habe. Einer nach dem anderen gab zu, daß es die Ernsthaftigkeit des Redners gewesen sei, seine so energisch vorgebrachte Überzeugung, die sie veranlaßt hätte, sich vom gesunden Menschenverstand abzuwenden.

Was sollte ich tun? Angesichts dieser Zurschaustellung von Leichtgläubigkeit blieb mir nichts anderes übrig, als tatsächlich dem Landwirtschaftsministerium zu schreiben. Ich schäme mich, schrieb ich, eine so absurde Frage zu stellen. Selbstverständlich lautete die Antwort des Ministeriums, daß es ausgeschlossen sei, Blaugras oder irgend etwas anderes Lebendiges aus Hickoryasche zu gewinnen. Im Nachsatz stand noch, daß ihnen in einem anderen Brief aus New York die gleiche Frage gestellt worden sei. Da war doch dieser Geschäftsmann tatsächlich seiner Sache so sicher gewesen, daß er ans Ministerium geschrieben hatte!

Dieses Erlebnis hat mir eine Lehre erteilt, die ich nie vergessen werde. Glaubt ein Redner mit ganzem Herzen an eine Sache und trägt sie in vollem Ernst vor, so wird er Anhänger gewinnen – selbst wenn er behauptet, daß er Blaugras aus Staub und Asche wachsen lassen könne. Wieviel zwingender werden unsere Behauptungen sein, wenn wir mit ihnen auf der Seite des gesunden Menschenverstandes und der Wahrheit stehen!

Nahezu alle Redner machen sich Gedanken darüber, ob das von ihnen gewählte Thema ihre Zuhörer wohl interessieren wird. Es gibt nur einen Weg, sich hierüber Sicherheit zu verschaffen: Schüren Sie das Feuer Ihrer eigenen Begeisterung für Ihr Thema – und Sie werden keine Mühe haben, andere dafür zu interessieren.

Kürzlich hörte ich, wie ein Mann in einem unserer Kurse in Baltimore seinen Klassenkameraden prophezeite, daß der Steinbutt in der Chesapeake-Bucht verschwinden werde, wenn er weiterhin im gleichen Umfange gefangen würde wie bisher. Schon in wenigen Jahren wäre diese Art dann ausgestorben! Er empfand das als Problem. Es war ihm sehr wichtig. Es war ihm ein ernstes Anliegen. Alles an seinem Auftreten und seinem Vortrag bezeugte das. Als er sich erhob, um das Wort zu ergreifen, hatte ich noch nie davon gehört, daß es so ein Geschöpf wie den Steinbutt in der Chesapeake-Bucht gibt. Ich vermute, daß andere Zuhörer meine Unwissenheit und meinen Mangel an Interesse teilten. Doch noch ehe der Redner geendet hatte, hätten wir uns vermutlich alle bereit gefunden, eine Eingabe an die Regierung zu unterzeichnen, um den Steinbutt unter Naturschutz zu stellen.

Richard Washburn Child, ehemaliger amerikanischer Botschafter in Italien, wurde einmal nach dem Geheimnis seines Erfolges als fesselnder Schriftsteller gefragt. Er antwortete: «Ich finde das Leben so aufregend, daß ich nicht schweigen kann. Ich muß den Menschen einfach davon erzählen.» Von einem solchen Redner oder Schriftsteller muß man schlechthin bezaubert sein.

Eines Tages hörte ich in London einem Redner zu. Nach Beendigung seines Vortrags bemerkte einer der Zuhörer, der bekannte englische Schriftsteller E. F. Benson, daß ihm der letzte Teil der Rede mehr zugesagt habe als der erste. Als ich ihn nach dem Grund fragte, erwiderte er: «Der Redner selbst schien sich mehr für den letzten Teil zu interessieren, und ich verlasse mich immer auf den Redner, wenn es um Begeisterung und Anteilnahme geht.»

Und noch ein weiteres Beispiel für die Wichtigkeit, die der richtigen Wahl Ihres Themas zukommt: Ein Herr, den wir Flynn nennen wollen, hatte sich für einen unserer Kurse in Washington eingetragen. Eines Abends, ziemlich zu Beginn des Kurses, befaßte er sich in seiner Rede mit der Beschreibung der Hauptstadt der Vereinigten Staaten. Hastig und oberflächlich hatte er die benötigten Daten einer Broschüre entnommen, die von einer Lokalzeitung herausgebracht worden war. Und so klangen sie auch – trocken, beziehungslos, unverdaut. Obwohl er lange Jahre in Washington verbracht hatte, gab er keinen einzigen persönlichen Grund an, warum er diese Stadt mochte. Er zählte lediglich eine Reihe langweiliger Tatsachen auf, und für die anderen Kursteilnehmer war es ebenso uninteressant, seine Rede anzuhören, wie es für ihn mühsam war, sie zu halten. Vierzehn Tage später stieß Flynn etwas zu, das ihn bis ins Mark traf: Ein ihm unbekannter Fahrer war gegen sein neues, am Straßenrand abgestelltes Auto gefahren, hatte es schwer beschädigt und sich aus dem Staub gemacht. Bei der Versicherung war nichts zu erreichen, und Flynn mußte den Schaden aus eigener Tasche bezahlen. Das war ein Erlebnis, das heiß in ihm brannte. Die Rede über die Stadt Washington hatte er mühselig Satz für Satz hervorgebracht, eine Qual für ihn und für seine Zuhörer. Als er aber über seinen ramponierten Wagen sprach, brodelte und kochte es in seiner Rede, als erlebe man den Vesuv in Tätigkeit. Dieselben Kursteilnehmer, die vor zwei Wochen unruhig auf ihren Stühlen hin und her gerutscht waren, applaudierten Flynn diesmal voller Anteilnahme.

Wie ich immer wieder ausgeführt habe, können Sie gar nicht anders als Erfolg haben, wenn Sie das für Sie richtige Thema auswählen. Ein Themengebiet ist dabei bombensicher: Sprechen Sie über Ihre Überzeugungen! Mit Sicherheit haben Sie über manche Lebensanschauungen ganz feste Meinungen und Ansichten. Sie brauchen für diese Dinge nicht in die Ferne zu schweifen – sie liegen ganz nah an der Oberfläche Ihres Bewußtseins, weil Sie sich in Gedanken oft mit ihnen beschäftigen.

In der Geschichte der Redekunst sind die eindringlichsten Appelle immer dann gemacht worden, wenn jemand aus der tiefsten Tiefe seines Gefühls heraus sprach. Überzeugung beruht auf Glauben, und Glauben ist ebenso Sache des Herzens und des heißen Empfindens wie auch Sache des Verstandes und des kühlen Abwägens.

Das Herz hat Gründe, die der Verstand nicht kennt. In vielen Kursen habe ich häufig Gelegenheit gehabt, die Wahrheit dieses treffenden Satzes von Pascal zu erkennen. Ich erinnere mich an einen Rechtsanwalt aus Boston, dem außer sehr gutem Aussehen auch die Gabe geschenkt war, sich bewundernswert auszudrücken. Doch wenn er seine Rede beendet hatte, sagten die anderen lediglich: «Kluger Kopf!» Der Eindruck, den er hinterließ, war oberflächlich, denn nie schien irgendein Empfinden hinter der glitzernden Fassade seiner Worte zu existieren. Im gleichen Kurs war ein Versicherungskaufmann, wenig einnehmend von Erscheinung, ein Mann, der ab und zu Mühe hatte, das rechte Wort zu finden, doch wenn er sprach, dann zweifelte keiner der Zuhörer daran, daß er hinter jedem einzelnen Wort seiner Rede stand.

Über hundert Jahre sind vergangen, seit Abraham Lincoln in der Präsidentenloge von Ford’s Theatre in Washington ermordet wurde, doch noch heute ist uns die tiefe Wahrheit und Aufrichtigkeit seines Lebens und seiner Worte gegenwärtig. Andere Männer seiner Zeit sind ihm überlegen gewesen. Er ließ Eleganz, Gewandtheit und Höflichkeit vermissen. Doch die Ehrenhaftigkeit und Aufrichtigkeit seiner Äußerungen sind in unserer Geschichte unübertroffen geblieben.

Möglicherweise sagen auch Sie, wie ein Mann einmal behauptete, daß Sie keinerlei ausgeprägte Meinungen oder Interessen besäßen. Ich bin immer ein wenig überrascht, wenn ich das höre. Jenem Mann aber habe ich geantwortet, dann solle er sich aufmachen und sich für etwas interessieren. «Wofür, zum Beispiel?» fragte er. Voller Verzweiflung erwiderte ich: «Für Tauben!» – «Tauben?» fragte er verwundert. «Ja», sagte ich zu ihm, «Tauben! Gehen Sie auf den Marktplatz, und schauen Sie sie sich an, füttern Sie sie; gehen Sie in die Bibliothek und lesen Sie über sie, dann kommen Sie hierher zurück und halten eine Rede über Tauben.» Das tat er. Als er zurückkam, gab es nichts, das ihn hätte zurückhalten können. Er begann über Tauben zu sprechen mit der Leidenschaft des Fachmannes. Als ich versuchte, ihn zu unterbrechen, sagte er etwas von vierzig Büchern über Tauben – und er hatte sie alle gelesen. Er hielt eine der interessantesten Reden, die ich je gehört habe.

Hier haben Sie einen weiteren Vorschlag: Lernen Sie, soviel Sie können, über das, was Sie als brauchbares Thema ansehen. Je mehr Sie über etwas wissen, um so überzeugter und leidenschaftlicher wird Ihre Anteilnahme daran werden. Percy H. Whiting, der Verfasser des Buches Die fünf Grundregeln zum Verkaufserfolg, bringt Verkäufern bei, daß sie nie aufhören dürfen, etwas über die Produkte zu lernen, die sie zu verkaufen haben. Percy Whiting sagt: «Je mehr du über ein gutes Produkt weißt, desto begeisterter wirst du davon.» Das gilt genauso für Ihre Themen: Je mehr Sie sie kennen, je besser Sie sie beherrschen, um so überzeugter und begeisterter wird Ihre Einstellung zu ihnen sein.

Regel 6 Erleben Sie die Gefühle Ihrer Erfahrung aufs neue.

Nehmen wir an, Sie erzählten Ihren Zuhörern, wie ein Polizist Sie anhielt, weil Sie die Geschwindigkeitsbegrenzung um einen einzigen Stundenkilometer überschritten hatten. Das können Sie uns mit dem kühlen Desinteresse eines Zuschauers berichten. Aber es ist ja Ihnen zugestoßen, und Sie hatten dabei gewisse Empfindungen, die Sie in recht drastischen Worten äußerten. Die unpersönliche Darstellung wird auf Ihre Zuhörer kaum Eindruck machen. Sie möchten ganz genau wissen, was Sie empfanden, als der Polizist den Strafzettel ausstellte. Je mehr Sie also die Szene, die Sie gerade beschreiben, nacherleben, oder je genauer Sie die Empfindungen, die Sie damals hatten, wieder hervorrufen, um so lebhafter werden Sie sich äußern können.

Einer der Gründe, warum wir ins Theater und ins Kino gehen, ist doch, die Darstellung von Gefühlen zu erleben. Wir sind so ängstlich geworden, unseren Gefühlen in der Öffentlichkeit freien Lauf zu lassen, daß wir ins Kino gehen müssen, um das Verlangen nach gefühlsmäßiger Äußerung zu stillen. Darum werden Sie, wenn Sie vor anderen sprechen, gerade so viel Begeisterung und Anteilnahme an Ihrer Rede erfahren, wie Sie selbst in sie hineinlegen. Unterdrücken Sie Ihre echten Gefühle nicht, setzen Sie Ihrer ehrlichen Begeisterung keinen Dämpfer auf. Zeigen Sie Ihren Zuhörern, wie gerne Sie über Ihr Thema sprechen, und Sie werden ihre Aufmerksamkeit fesseln.

Regel 7 Handeln Sie mit Elan.

Wenn Sie aufstehen und vor Ihre Zuhörer hintreten, dann tun Sie das mit einem Ausdruck freudiger Erwartung und nicht, als gingen Sie zum Schafott. Vielleicht müssen Sie sich ein wenig zwingen, munter vorzutreten – aber das allein wird Wunder für Sie tun und Ihren Zuhörern das Gefühl vermitteln, daß Sie sich darauf freuen, ihnen etwas mitzuteilen. Unmittelbar ehe Sie beginnen, sollten Sie einen tiefen Atemzug tun. Halten Sie sich von jeglichem Möbelstück und vom Rednerpult fern. Stellen Sie sich gerade hin, und tragen Sie den Kopf hoch. Sie wollen Ihren Zuhörern ja etwas sagen, das sich anzuhören lohnt, und das sollte jeder Zoll an Ihnen auch klar und unmißverständlich zum Ausdruck bringen. Sie sind jetzt die Hauptperson, und so sollten Sie auch handeln. Bemühen Sie sich einmal, mit Ihrer Stimme bis ans Ende eines Saales zu dringen, und der Klang Ihrer Stimme wird Ihnen Sicherheit geben. Wenn Sie dazu noch Ihre Worte mit lebhaften Gesten unterstreichen, wird auch das dazu beitragen, Ihnen Schwung zu geben. Dieses Prinzip, unsere «Reaktion anzuheizen», kann bei allen Gelegenheiten Anwendung finden, die geistige Wachheit erfordern. Präsident Theodore Roosevelt wurde von seinen Zeitgenossen als ein Mann beschrieben, der «durch das Leben stürmte mit einer Kraft, einer Energie, einem Schwung und einer Begeisterung, die all sein Handeln unverwechselbar prägten. In allem, was er anpackte, ging er voll und ganz auf oder erweckte zumindest diesen Eindruck.»

Teddy Roosevelt war das lebende Abbild der Philosophie eines William James, der gesagt hat: «Handle schwungvoll, und du wirst einen ganz natürlichen Schwung entwickeln in allem, was du tust.»

Dieses letzte sollten Sie vor allem anderen behalten: Handeln Sie mit Schwung, und Sie werden die wirkliche, innere Leidenschaft verspüren.