Prolog

 

FUNDSTÄTTE 4

Bajor, im einundzwanzigsten Jahr

der cardassianischen Befreiung

 

»Sie bringen sich gegenseitig um!«

Mit geballten Fäusten stand Glin Dukat da und starrte ungläubig zum aktinisch-blauen Gleißen von Mikromaterie-Granaten über der fernen Fundstätte. Trümmer flogen umher, als würden sie von einem Sturm aufgewirbelt. Alte Tontafeln. Aus Felsen gemeißelte Steinblöcke. Körperteile …

Bajoraner töteten Bajoraner, vernichteten ihre eigene Geschichte, und der Grund dafür blieb dem jungen cardassianischen Soldaten ein Rätsel.

»Runter!«

Dukat schnappte nach Luft, als sich Gul Atal auf ihn stürzte und ihn zu Boden warf. Einen Sekundenbruchteil später donnerte eine Explosion in der Nähe. Sie ließ seine Brust erzittern und ein unangenehmes Zischen blieb in den Ohren zurück.

Doch Dukat war ein Soldat des Cardassianischen Reiches und es geziemte sich nicht für ihn, im Dreck zu liegen. Er spannte die Nackenmuskeln, um den kobraartigen Hals zu dehnen und so möglichst bedrohlich auszusehen, stand auf, drehte sich um und sah zum cardassianischen Kommandozelt. Flammen verschlangen es. Brennende Stofffetzen flatterten nach oben, emporgetragen von Hitze, Rauch und den Seelen der Soldaten, die sich in dem Zelt aufgehalten hatten.

»Warum?«, fragte Dukat.

»Bajoraner sind Tiere!«, knurrte Atal. Dukat wankte zurück, als er spürte, wie Atal den Kommunikator von seinem Waffengürtel zerrte und sofortige Luftunterstützung anforderte. Dann drückte ihn der Gul wieder zu Boden, als eine weitere Granate einschlug, nur wenige Meter von ihnen entfernt. Steinsplitter und Erde prasselten wie eine Lawine auf sie herab.

Diesmal blieb Dukat liegen. »Wir versuchen doch nur, ihnen zu helfen«, sagte er.

»Aber respektieren sie unser Opfer?«, fragte Atal. Er wischte sich dunkles Blut von der grauen Haut und spuckte auf den bajoranischen Boden. »Verstehen sie, dass sie ohne unsere selbstlose Hilfe in nur einer Generation vor einer globalen Katastrophe stünden? Nein!«

Das Zischen in Dukats Ohren ließ langsam nach und daraufhin hörte er Schreie in der Ferne. Vertraute Geräusche, die von Schmerz und Schrecken kündeten. Dukat runzelte die Stirn. Bajoraner waren schwach und kaum bereit, Not und Schmerz zu ertragen.

»Wo sind unsere Jäger?«, fragte Atal.

Dukat blickte zum bajoranischen Himmel hoch, der bereits dunkel zu werden begann – die Nacht stand bevor. Trotz des Durcheinanders um ihn herum hielt er automatisch nach dem kleinen, dahingleitenden Lichtpunkt Ausschau, der seine Zukunft bedeutete: Terok Nor. Die Raumstation in der Umlaufbahn war fast fertig. Dorthin wollte er versetzt werden. Vielleicht wurde die Station einmal zu seinem ersten Kommando. Doch nichts am Himmel deutete auf die Orbitaljäger der Cardassianischen Hilfsarmada hin. Was bedeutete, dass es keine Unterstützung gab gegen die irren Bajoraner, die sowohl ihre Wohltäter als auch ihre eigenen Artgenossen angriffen.

Wieder eine Explosion, noch lauter.

Die Granateneinschläge kamen Dukats Position immer näher.

Er lag noch immer neben dem Gul, zog seinen Disruptor, justierte ihn auf maximale Energie und machte sich kampfbereit. »Warum gehen sie auf diese Weise vor?«, fragte er. »Warum nicht zuerst ein Angriff auf das Lager und dann auf die Fundstätte?« Die bajoranische Strategie ergab für Dukat keinen Sinn. Es sei denn, die Anführer der Widerstandsbewegung hatten den eigenen Kampfplan durcheinander gebracht und die Ziele in der falschen Reihenfolge angegriffen.

»Warum überhaupt ein Angriff auf die Fundstätte?« Atal zog seine eigene Waffe und drehte sich auf die Seite, um sie zu justieren. »Zweihundert Gefangene arbeiten dort! Zweihundert Bajoraner! Wissen Sie, wie die Erklärung lautet, Dukat? Bajoraner sind Tiere! Vergessen Sie das nie!«

Atals schwarze Augen glänzten unter den grauen Brauen, als er sich umsah und dann auf einen kleinen Erdhügel deutete – dort hatten die Gefangenen eine Latrine gegraben. »Wir gehen da drüben in Deckung!«, befahl der Gul.

Dukat reagierte so, wie es einem Soldaten seines Rangs gebührte. Er kam sofort auf die Beine und lief los, noch bevor er die Anweisung seines Vorgesetzten bewusst zur Kenntnis genommen hatte.

Als er durchs offene Gelände lief, gewannen seine Sinne eine besondere Sensibilität und er nahm alles auf eine sehr intensive Weise wahr. Jeden Augenblick konnten die Angreifer das Feuer auf ihn eröffnen. Weitere Granaten, weitere Explosionen. Das Pochen seiner Stiefel auf dem harten, trockenen Boden. Atals schwere Schritte hinter ihm. Der Geruch von Flammen und Tod. Die verzweifelten Schreie derjenigen, die nicht sofort gestorben waren.

Dukat erreichte den Erdhügel, sprang, rollte sich dahinter ab und verharrte in geduckter Haltung. Aus einem Reflex heraus rammte er den Lauf des Disruptors in die Seite des Bajoraners, den er neben sich vorfand. Es war Rals Salan, schon kein Junge mehr und noch nicht ganz ein Mann. Früher ein Vertrauter, jetzt ein Feind. Jemand, der keine Gnade verdiente.

»Du hast uns nicht informiert, wie es deine Pflicht gewesen wäre«, sagte Dukat.

Rals wollte zur Seite weichen, aber Dukat hielt ihn an der Schulter fest. »Du hast uns hintergangen!« Er drückte fester zu, bis er in den Augen des Gefangenen Tränen des Schmerzes sah, die an der geriffelten Nase entlangrannen.

Zwei weitere Explosionen krachten in der Nähe. Atal rollte über den Erdhügel und rutschte neben Dukat in Position.

»Ich wusste nichts von dem Angriff«, brachte der Bajoraner hervor.

Wieder ging ein Regen aus Steinsplittern nieder.

Ohne eine Aufforderung von Atal stieß Dukat den Disruptor noch tiefer in die Seite des Bajoraners. »Ich glaube dir nicht.«

»Bitte …« Rals Stimme zitterte.

Dukats Hand glitt von der Schulter des ehemaligen bajoranischen Vertrauten zum Hals – eine unmissverständliche Drohung. »Sag jetzt die Wahrheit. Warum greifen die Angehörigen deines Volkes die Fundstätte an?«

Das Zögern des jungen Mannes gab Dukat einen Teil der Antwort, die er brauchte. Es lag kein Versehen vor. Die bajoranische Widerstandsbewegung hatte die Ausgrabungsstätte ganz bewusst vor dem Lager der Cardassianer angegriffen. Jetzt musste Dukat den Grund dafür in Erfahrung bringen.

Er schaltete den Disruptor auf die niedrigste Emissionsstufe, nahm die Hand von der Kehle des Bajoraners und drückte ab.

Rals schrie, als die Energie der Waffe seine Nervenenden mit Pseudoschmerz stimulierte. Neben Dukat lächelte Atal anerkennend.

»Antworte mir«, sagte Dukat. »Warum?« Er justierte den Disruptor auf die nächsthöhere Emissionsstufe; der Bajoraner nahm das Klicken mit Entsetzen wahr.

»Sie … sie schützen die Träne des Propheten«, schluchzte Rals.

Dukat blinzelte verwirrte. »Eine Doppelkugel?« Er spürte, wie Atals Aufmerksamkeit wuchs.

Rals nickte, die Augen vor Schmerz zugekniffen.

»Aber … so etwas gibt es überhaupt nicht.« Dukat schüttelte den Bajoraner heftig, damit er seine Antwort erklärte. Er fand es völlig unvorstellbar, dass sich die bajoranische Widerstandsbewegung wegen eines … Kindermärchens zu einem groß angelegten Angriff entschloss.

Rals öffnete die Augen. Zwar zitterte der Bajoraner noch immer, aber seine Stimme klang aufrichtig. »Keine Waffe kann eine Träne des Tempels zerstören«, sagte er. »Die Bomben sollen sie verstecken und schützen, bis die Propheten Sie von unserer Welt vertrieben haben.«

»Töten Sie ihn«, wies Atal den Glin an.

Wieder handelte Dukat auf der Basis seiner Ausbildung und justierte den Disruptor auf neurale Emission, Stufe drei. Stark genug, um bei dieser geringen Entfernung zu töten, ohne den Körper zu desintegrieren. Dukat wollte nicht im Dreck liegen und das einatmen, was von einem desintegrierten Bajoraner übrig blieb.

Rals Salan begriff ganz offensichtlich, was ihm bevorstand. »Nein!«, flehte er. »Ich kann Ihnen nach wie vor helfen! Ich weiß nur nicht, was die Angreifer planen!«

Dukat sah die Bajoraner aus einer anderen Perspektive als der Gul. Er hielt die meisten von ihnen für Kinder, die keine Gelegenheit erhalten hatten, den Segen von Disziplin und Führung kennen zu lernen. Weil er jung war, oder weil er als unerfahrener Glin die Möglichkeiten des Lebens aus einem idealistischen Blickwinkel betrachtete, ließ er sich dazu hinreißen, die Anweisung nicht sofort auszuführen. Jeder Cardassianer war bereit, einem eigensinnigen Kind eine zweite Chance zu geben, oder? Und Rals Salan hatte sich in anderen Situationen als nützlicher Informant erwiesen.

»Er hat uns gute Dienste geleistet«, sagte Dukat.

Sofort bereute er seine Worte.

Gul Atals Hals dehnte sich, was auf Empörung hinwies. »Ich habe Ihnen einen Befehl erteilt!«

Dukats Hand schloss sich fester um den Disruptor, aber er brachte es nicht fertig, den Auslöser zu betätigen. »Bajoraner glauben an solche Dinge, auch wenn sie dumm sind, Sir.«

Atals dunkle Augen waren trüb und seine Miene so verschlossen, dass Dukat sich fragte, ob sein eigenes Leben auf dem Spiel stand.

Dann begriff er, dass der Gul mit seinem abweisenden Gesichtsausdruck versuchte, etwas vor ihm zu verbergen.

Die Doppelkugeln existieren.

Die Legenden und Gerüchte, die Märchen von mystischen Stundengläsern, die der Himmelstempel den wahren Gläubigen auf Bajor schickte. Eine Quelle unendlichen Wissens. Die Möglichkeit, in Vergangenheit und Zukunft zu sehen. Ein Mittel, das es einem einzelnen Cardassianer gestattete, sich über das Zentralkommando zu erheben, sogar über das Obsidian-Kommando. Absolute Macht … und absolute Wahrheit.

»Es gibt eine Doppelkugel in der Fundstätte?«

Dukat sah Atal wie mit fremden Augen, als der Gul langsam seinen Disruptor hervorholte.

Für den Glin kam nur eine Reaktion in Frage: Er musste seinen Fehler eingestehen, schnell. Er musste die offizielle Wahrheit verkünden, so wie sie vom Zentralkommando verbreitet wurde. Es gab keine bajoranischen Propheten. Es gab keine Doppelkugeln, manchmal auch »Drehkörper« oder »Tränen des Propheten« genannt. Bajoraner waren abergläubische Tiere und ihr unbegründeter Glaube an übernatürliche Wesen musste eliminiert werden, wenn ihre rückständige Welt jemals hoffen wollte, den Status eines cardassianischen Protektorats zu erreichen.

Aber noch während Dukat sich diese Worte zurechtlegte, wurde ihm klar, dass der Gul die volle Wahrheit kannte. Die Wahrheit über die bajoranischen Doppelkugeln und Atals Befehle: Der Gul war angewiesen, jeden Untergebenen zu töten, der die Wahrheit herausfand.

Bedauern und Zorn erfüllten Dukat und er wusste: Er musste dies bis zum Ende durchstehen.

»Sie existieren tatsächlich, nicht wahr?« Es war eine dumme Frage, aber er musste sie stellen.

»Es tut mir Leid, Dukat.«

Für einen Moment glaubte Dukat seinem Vorgesetzten fast.

Dann zerriss mehrfacher Überschallknall die Luft.

Dukat erkannte die Geräusche. Orbitaljäger. Sie wurden langsamer und näherten sich Fundstätte 4 in weiten, s-förmigen Kurven.

Dukat, Atal und Rals blickten nach oben, als zahlreiche Plasmaspuren am dunklen Himmel erschienen.

Als Dukat den Kopf wieder senkte, hielt der Gul noch immer den Disruptor in der Hand.

»Ich werde es niemandem verraten«, sagte der Glin und meinte es ernst.

»Ich weiß«, erwiderte Gul Atal wie traurig. »Aus Ihnen hätte etwas werden können.«

Etwas schnürte Dukat den Hals zu.

Das Heulen der Orbitaljäger wurde lauter.

»Ich würde gern sehen, wie unsere Soldaten den Sieg erringen«, brachte Dukat mühsam hervor.

Gul Atal nickte kaum merklich und verzichtete darauf, den Glin sofort zu erschießen.

Dukat wusste, dass ihn nur noch wenige Sekunden vom Tod trennten, als er über die dunkle Ebene zum Ausgrabungsort sah – die Reste einer uralten Stadt lagen dort unter einer mehrere Meter dicken Erdschicht. Er wartete auf das Erscheinen glitzernder Partikelvorhänge zwischen den Bajoranern, die den Angriff geführt hatten.

Die Orbitaljäger blieben unsichtbar, aber man konnte sie hören, als sie näher kamen. Aus dem Heulen ihrer Triebwerke wurde ein dumpfes Donnern.

Dukat verstand Atals Verhalten. Der Gul erlaubte ihm, die ersten Waffenentladungen zu beobachten, bevor er ihn der Leere überantworten würde.

Dukat wusste diese letzte Geste zu schätzen. Mit ein wenig Glück konnte er den spektakulären Glanz eines ungebundenen Partikelvorhangs sehen, bevor er starb. Vielleicht durfte er mit dem Wissen in den Tod gehen, dass Cardassia den Sieg über die bajoranischen Widerstandskämpfer errungen hatte.

Es könnte schlimmer sein, dachte Dukat und besann sich auf die Disziplin, um dem Instinkt zu widerstehen, der ihn veranlassen wollte, aufzuspringen und wegzulaufen, dem ungerechten Ende zu entkommen.

Erstaunt stellte er fest, dass die von den Orbitaljägern verursachten Geräusche leiser wurden.

»Sie haben ihre Waffen nicht eingesetzt.« Dukat war verwirrt und für einen Augenblick vergaß er den nahen Tod. Er beobachtete die purpurnen Streifen, die die Orbitaljäger beim Flug durch die Atmosphäre hinter sich zurückließen. Er blickte in die gleiche Richtung wie Gul Atal, der ihm keine Beachtung mehr schenkte.

»Nein«, sagte Atal. »Natürlich nicht …«

Dukat hätte gern gewusst, was der Gul damit meinte, aber er entschied sich dagegen, eine entsprechende Frage zu stellen. Wenn Atal für einige Minuten oder auch nur Sekunden nicht an ihn dachte … Vielleicht entschied der Gul dann, ihn am Leben zu lassen.

Dann strahlte blaues Licht durch die Nacht, in der Ferne, bei den Bergen. Das Leuchten senkte sich vom dunklen Himmel herab.

Für Dukat gab es nur eine Erklärung, und ob Todesurteil oder nicht, er musste sie aussprechen: »Der Damm.« Die Piloten der Orbitaljäger hatten ihren Einsatzbefehl ganz offensichtlich von einer Kommando-Autorität weit über der von Gul Atal erhalten.

Dukat hätte am liebsten gelacht. Die Zerstörung des Damms würde das Tal Monate vor dem geplanten Zeitpunkt überfluten. Die Wassermassen hatten das Tal langsam füllen sollen, damit seine Topographie erhalten blieb, aber stattdessen würde es in einer Stunde verschwunden sein. Zusammen mit allen Spuren des Kampfes und den bajoranischen Schlächtern ebenso wie den cardassianischen Friedenshütern.

Dukat genoss das Geschenk des Unerwarteten.

»Niemand wird je erfahren, was hier geschehen ist«, sagte er zu Atal.

»Genau darum geht es, Dukat.« Der Gul wirkte grimmig und Dukat glaubte, dass er zu dem gleichen Schluss gelangt war wie er selbst. Sie waren beide entbehrlich.

Einmal mehr handelte Dukat mit dem Instinkt des Soldaten, ohne zu denken.

Er riss die Hand herum und feuerte den Disruptor auf Atals breiten Hals ab. Energiefäden tasteten von dort aus über den ganzen Körper des Guls.

Atal stieß einen Schrei aus, der von Schmerz kündete, nicht aber von Überraschung. Ein Gul mit seiner Erfahrung verstand, was der Glin getan hatte.

»Sie haben ihn … umgebracht!«, kam es verblüfft von Rals Salans Lippen.

»Nein«, sagte Dukat, als der Gul leise stöhnte. »Das Wasser erledigt den Rest.«

Er richtete die Waffe auf den Bajoraner. »Und es wird sich auch um dich kümmern.« Er schoss erneut.

Rals Salan zuckte kurz und rührte sich dann nicht mehr.

»Tier«, sagte Dukat. Atal hatte Recht. Die Bajoraner waren Tiere, die sich gegenseitig töteten. In Zukunft würde er keine Rücksicht mehr nehmen. Und er wollte auch nicht noch einmal so dumm sein.

Dukat spürte, wie der Boden unter ihm zu zittern begann. Im Zwielicht sah er Gestalten, die die Fundstätte verließen und zu laufen begannen.

Fern im Norden, bei den Bergen, wo die Orbitaljäger ihre Waffen eingesetzt hatten, sah er einen brodelnden Schatten.

Die Flut kam.

Dukat machte keine Anstalten, den fliehenden Bajoranern zu folgen. Er wusste, dass sie dem Wasser nicht entkommen konnten. Zumindest nicht auf diese Weise.

Dukat stand auf und eilte in die andere Richtung, nach Osten. Er reagierte wie jeder gut ausgebildete Soldat – es kam darauf an, höheres Gelände zu erreichen. Er lief gleichmäßig, atmete dabei mit maschinenhafter Regelmäßigkeit. Der einzige Gedanke, den er mit den heranrasenden Fluten verband, galt der Genugtuung darüber, dass sie alles hinter ihm auslöschen würden.

Er zweifelte nicht daran, dass er diese Nacht überleben würde, mit einem Geheimnis, von dem er eigentlich nichts wissen durfte.

Die Tränen der Propheten existieren wirklich.

Dukats Blick richtete sich auf das höhere Gelände. Und darüber auf den hellen Stern seiner Zukunft, Terok Nor.

In seinem Licht schwor er sich, dass er diese Nacht nie vergessen und zurückkehren würde, wenn die Zeit kam.

In jener Nacht war er nicht der Einzige, der im Licht von Terok Nor einen solchen Schwur leistete.