4. HORACE FINTON
Der letzte Tropfen der Flüssigkeit löste sich in rotem Nebel auf. Zurück blieb eine leere, halbrunde gläserne Schale. Horace Finton lehnte sich zufrieden zurück. Die Verbindung hatte tatsächlich geklappt. Er hatte Ellie sehen können, zwar nicht hören, aber das war auch nicht notwendig gewesen. Finton hatte sie erreicht – und nur das war wichtig. Nun kam es darauf an, dass dieses Mädchen das Richtige tat.
Horace Finton rückte seine Brille gerade und zog vier goldfarbene Kabel und zwei durchsichtige Schläuche aus den, an der Schale angebrachten, Buchsen. Er wickelte sie gekonnt auf, während er ihrem Verlauf zu der ehemaligen Portalmaschine folgte. Er hatte die Maschine zwar nicht wieder reparieren können, aber es war ihm gelungen, sie für diesen anderen Zweck herzurichten.
Finton hängte die Kabel und Schläuche über eine Halterung, betätigte einige Schalter und drehte Ventile zu. Das pulsierende Wummern der Maschine wurde langsamer und endete in einem lang gezogenen Zischlaut. Anschließend entfernte er das andere Ende der Schlauchleitungen aus dem Kopf des nackten Mannes, der an die Maschine gekettet war. Seine Haut war ungewöhnlich fahl und die Augen vor Angst und Schrecken weit aufgerissen. Doch in ihnen befand sich kein Leben mehr.
„Es tut mir sehr leid“, sagte Finton, während er auch zwei Kabel aus der Brust des Mannes zog. „Aber ich brauchte eure Magie, Priester. Ihr habt Iphosia einen großen Dienst erwiesen. Wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte, so glaubt mir, ich hätte sie erwählt. Aber mit wem rede ich da? Ihr habt die Prozedur ja leider nicht überlebt.“
Horace Finton nickte dem toten Priester zu, legte die Kabel beiseite und ging zur Tür. Er wandte sich noch einmal um und überlegte, ob er aufräumen sollte. Aber wahrscheinlich würde dieser Raum in Zukunft nicht mehr benötigt. Das Begräbnis für den Toten hatte Zeit. Die Kunde über den Erfolg der Übertragung duldete allerdings keinen Aufschub.