Ist dein Lieblingsspruch auch: »Irgendwann wirst du wissen, wofür es gut ist«?
Dir passiert etwas – Job weg, Partner weg, oder dein Leben gerät sonstwie komplett durcheinander. In solchen Momenten sagt auf jeden Fall irgendein Freund diesen Satz, oder? Daraufhin sind wir erst mal so richtig genervt. Natürlich wollen wir das nicht hören, und es bringt uns in dem Moment auch keinen Schritt weiter. Seit mir vor über vier Jahren die Geschichte mit meiner Serie Mila passiert ist, ging dieser Satz in meinem Kopf hin und her. Wann zur Hölle ist denn jetzt endlich der Moment, in dem ich weiß, warum mir das passiert ist??? Und weißt du was? Es ist genau jetzt!
Fangen wir damit an, dass ich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit kein Buch geschrieben hätte. Ich bin ja von Beruf Schauspielerin. Meine Aufgabe ist es, in Rollen zu schlüpfen. Doch eines Tages habe ich erkannt, dass die wichtigste Rolle, die ich jemals spielen werde, ich selbst bin. Und zwar in der Hauptrolle. In meinem eigenen Film – meinem Leben. Jeden Tag bekomme ich eine leere Seite meines Drehbuches geschenkt, und ich darf entscheiden, was dort steht. Ich wäre doch total verrückt, wenn ich in meinem eigenen Film nur Komparsin wäre und die Hauptrollen immer andere spielen würden. Ich möchte meine Seiten vollschreiben und mich auch mal verschreiben dürfen. Immer mal wieder mein Buch in die Hand nehmen, drin blättern und sagen können: »Mein Leben ist ausgefüllt mit meinen Geschichten.«
Ja, manchmal passiert Unerwartetes. Ein Kaffeebecher kippt um, direkt auf mein Buch – und ich muss alles noch einmal schreiben. Manchmal reißt jemand ein paar Seiten raus. Manchmal kann ich das Buch nicht finden, weil ich es irgendwo liegen gelassen habe. Manchmal bin ich aber auch einfach faul und genieße das Nichtstun, dann male ich vielleicht bloß ein schönes Bild ins Buch hinein. Die Hauptsache ist, dass ich die Autorin bleibe und mir mein Buch immer zurückhole.
Und nun schreibe ich tatsächlich ein »echtes« Buch. Meine Geschichte. Und das Verrückte daran ist: Ohne meine Reise, meine Erfahrungen, meinen Schmerz, meine Tiefpunkte gäbe es gar keine Geschichte, die ich erzählen könnte. Das Leben ist nicht gradlinig, und Heldenreisen schon gar nicht. Und wir alle erleben unsere ganz eigene Heldenreise.
Für mich persönlich war das Allerwichtigste die Reise an sich – meine Persönlichkeitsentwicklung. Denn sonst hätte ich mich wahrscheinlich gar nicht mit all diesen Themen auseinandergesetzt. Vielleicht denkst du: Ja und? Wäre dein Leben ohne dieses Wissen so viel schlechter? Also da sage ich ganz laut: Jaaaaaaa! Ich sag dir auch, warum. Oft heißt es, das Leben konfrontiert dich so lange mit demselben Thema, bis du dich der Sache stellst und einen Weg findest, damit umzugehen. Ich hatte dieses Jahr für ein ganz tolles Theaterprojekt unterschrieben, auf das ich mich wirklich freute. »Zwei wie Bonnie & Clyde«, ein Zweipersonenstück im zauberhaften Berliner Schlosspark Theater unter der Leitung des einzigartigen Dieter Hallervorden.
Übrigens, die schönste Sidestory: Am Abend vor dem Vorsprechen im Theater mit meinem Kollegen Jan Sosniok hab ich zum ersten Mal eine Visionsarbeit gemacht. Es war eine Aufgabe aus der Online-Uni: sich abends im Bett den folgenden Tag bis ins kleinste Detail vorzustellen. Wie ein kleines Drehbuch für sich selbst. Ich stellte mir vor, wie ich ganz entspannt aufstehe und überhaupt nicht nervös bin. Wie ich mit purer Vorfreude ins Theater fahre. Ich stellte mir vor, wie wir anfangen zu lesen und Dieter Hallervorden mich nach drei Sätzen unterbricht und sagt: »Genau so hab ich mir das vorgestellt.«
Am nächsten Morgen fuhr ich also mit absoluter Vorfreude ins Theater, und nach dem dritten Satz … Genau Klingt wie ’ne ausgedachte Geschichte, aber verrückterweise ist es genau so passiert. Und so wurde ich für die sehr lustige Figur Bonnie besetzt.
Alles begann ganz toll, die Proben haben Riesenspaß gemacht, wieder wurde die Stadt plakatiert und dann: Corona. Jetzt mal ehrlich, damit hat wirklich niemand gerechnet, und es hat uns alle gleichermaßen eiskalt erwischt. Wieder einmal wurde mir gezeigt, dass wir zu keiner Zeit die Kontrolle haben, auch wenn sich mit einem unterschriebenen Vertrag die Zukunft sehr sicher anfühlt.
Vorbei, bevor es angefangen hat. Das Gefühl kam mir bekannt vor. Mein Magen zog sich kurz zusammen. Ich wurde also einmal mehr mit meiner Angst konfrontiert. Der Angst angesichts von Dingen, die ich nicht ändern kann. Doch diesmal war es anders.
Die Kraft des Annehmens
Natürlich war der Schock groß, und natürlich war ich auch traurig. Aber tatsächlich nur ganz kurz. Denn durch mein Wissen und meine Reise während der vergangenen zwei Jahre hatte ich nun ganz viele Tools zur Verfügung. Also Werkzeuge, die ich nutzen konnte. Ich war in der Lage, die Situation von außen zu betrachten, und fiel dadurch erst gar nicht in ein emotionales Loch. Ich hab mir die Sache angeschaut – selbstverständlich durch meine rosarote Brille – und eine Entscheidung getroffen.
Annehmen. Und das gilt nicht nur auf beruflicher Ebene sondern auch sonst im Leben, denn Mila war ein Spiegel. Erinnerst du dich? Ich habe davon im ersten Kapitel erzählt. Mila war ein Spiegel für etwas, das ich nicht anschauen wollte, etwas, das für so viele Dinge in meinem Leben stand. Nämlich Kontrolle.
Ein paar Jahre nach dem Tod meiner Mama hatte ich mich zu einer Therapie durchgerungen, allerdings nur für ein paar Sitzungen. Ich denke, ich war einfach noch nicht so weit. Doch ich erinnere mich an eine Sache, die mir die Therapeutin damals sagte, die nun mehr Sinn ergibt denn je. Sie erkannte ein Muster in allem, was ich ihr erzählte, und sagte, dass der Tod meiner Mama ein Erlebnis gewesen sei, das ich nicht mehr ändern könnte. Ein Erlebnis, bei dem ich absolut gar keine Kontrolle hatte. Sie wurden mir entrissen – meine Mutter und meine Kontrolle.
Seit jenem Moment zieht sich das Thema »Kontrolle« wie ein roter Faden durch mein Leben. Genau wie der innere Kampf gegen Dinge, die ich nicht ändern kann. Und so schickte mir das Leben immer wieder neue Aufgaben und Herausforderungen, damit ich endlich den Prozess des Annehmens lernte. Vielleicht ist das ja unser aller Aufgabe im Leben. Nur hat eben jeder seine ganz eigenen Aufgaben und Geschichten.
Annehmen und vertrauen. Möglicherweise ist das der Schlüssel zum Glück? Wer weiß. Ich lebe das Leben ja auch zum allerersten Mal, genau wie du. Daher spreche ich bloß aus meinen Erfahrungen heraus, und für mich ergibt das alles sehr viel Sinn. Fast so, als würde sich endlich ein Kreis schließen.
Corona kam, und ich konnte die Situation annehmen! Wow, kein Kampf. Allein das war für mich ein riesiger Schritt. Und da es mit dem ersten Schritt so leicht ging, war ich direkt offen für neue Dinge. Meine Energiefrequenz fiel nicht in den unteren Bereich. Du erinnerst dich? Wir ziehen immer das in unser Leben, was schon da ist und was wir ausstrahlen. Ich blieb also oben im Bereich von Liebe, Freude, Zuversicht und Bereitschaft.
Ich habe entschieden, dass ich äußeren Einflüssen nicht mehr die Macht gebe, über meine Gefühle zu entscheiden. Ja, ich war traurig und sauer. Und das ist völlig in Ordnung. Wir sollten Emotionen nicht unterdrücken, sie müssen auf jeden Fall kurz mal raus. Sie brauchen auch ihren Raum, Gefühle wollen gefühlt werden. Ohne Traurigkeit keine Freude. Wir brauchen die Polarität, die Gegensätzlichkeit, um beide Seiten wirklich zu spüren.
Miniempfehlung am Rande: Kennst du den Film Alles steht Kopf? Meiner Meinung nach ist das einer der besten Filme, der auf einfachste Weise erklärt, wie Emotionen im Kopf entstehen und wie unser Unterbewusstsein funktioniert; sogar die Big Five, die Säulen unserer Persönlichkeit, werden darin beschrieben. Ganz großes Kino für die ganze Familie. Und die Kernessenz auch dieses Films lautet: ohne Traurigkeit keine Freude. Kurzum: Wir brauchen Raum für alle Gefühle.
Zurück zum Kontrollverlust. Die ganze Corona-Zeit hat mit uns allen eigentlich genau das gemacht. Sie hat uns auf eine harte Probe gestellt. Natürlich sind unterschiedliche Menschen auf ganz unterschiedliche Weisen betroffen, aber eines hatten wir alle gemeinsam: Wir haben die Kontrolle verloren. Und wir alle hatten und haben nur zwei Optionen: Angst oder Vertrauen. Und bevor wir vertrauen können, müssen wir annehmen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich aufgrund meiner Erfahrungen mit Persönlichkeitsentwicklung mit der ganzen Corona-Sache wesentlich besser umgehen kann. Ich versichere dir, dass ich vor zwei Jahren komplett anders reagiert hätte.
Jakob und ich haben Corona angenommen. Ja, ich gebe zu, die ersten Wochen waren eher wie ein surrealer Film. So viel zu Hause sein, niemanden sehen, kein Körperkontakt zu Freunden und vor allem zu meinem Papa – all das fühlte sich schrecklich an. Am schlimmsten aber war es mit anzusehen, wie sehr meine Schwiegereltern und mein Papa unter dem Kontaktverbot zu ihren Enkelkindern litten. Doch Jakob und ich setzten ganz bewusst unsere rosaroten Brillen auf, und plötzlich sahen wir ganz klar auch wahnsinnig viele positive Seiten an der Corona-Krise. Und auch hier war es die klare Entscheidung für die rosarote Brille.
Was hast du in dieser besonderen Zeit gesehen? Was hast du gedacht, was hast du empfunden, was hast du gefühlt?
Mein erstes Gefühl war Entschleunigung. Wollte ich das zu diesem Zeitpunkt? Nein! Ich war gerade auf der Überholspur. Mitten in den Theaterproben und zudem kurz vor der Vertragsunterzeichnung für meinen ersten selbst entwickelten Film. Und dann: Corona. Die Welt hatte auf Pause gedrückt, und niemand wusste, wie lange dieser Zustand dauern würde.
Doch wir haben die Situation angenommen, und die erste Zeit war sogar ganz schön. Wie oft sagt man zu den Kindern: »Dafür haben wir keine Zeit, wir holen das nach«? Und nun war sie da, die Zeit. Ich weiß, dass es für viele schwer war, diese Zeit sinnvoll zu nutzen, zu sehr waren sie in ihre Ängste und Sorgen verstrickt. Aber ich habe auch vieles Unerwartete, Schöne gesehen. Freunde von mir, die gefühlt zum ersten Mal seit Langem aus ihrem Hamsterrad rauskamen und endlich Zeit hatten, ihre jetzige Situation zu überdenken. »Will ich so weitermachen?« »Gefällt mir mein Job, mein Leben?« Andere, die zum ersten Mal ganz viel Familyzeit geschenkt bekommen haben und erst dadurch merkten, wie sehr ihnen das gefehlt hatte. Auch sie haben ihre Strukturen überdacht und wesentliche Dinge verändert.
Ich möchte Corona nicht schönreden. Viele Menschen hat es gesundheitlich oder wirtschaftlich hart getroffen. Aber auch hier erinnere ich dich an die zwei Optionen: Wut oder Neuanfang? In jeder Krise steckt eine Chance. Es geht immer um die Perspektive. Und darum, wie viel Energie du für welche Gedanken verbrauchst. Erinnerst du dich noch an die Geschichte mit dem Vogel und dem Nest? Der eine Vogel ärgerte sich sein Leben lang über den Fluss, der ihm geschadet hatte, während der andere Vogel seine Energie in den Bau eines neuen Nestes gesteckt hat.
Es ist dein Leben, deine Energie, deine Lebenszeit.
Sonnenschein Susan
Viele, die mich gut kennen, denken vielleicht: »Na ja, Susan war eben schon immer so positiv, das Glas war bei ihr immer halb voll, und zu jeder Zeit hatte sie ihre rosarote Brille auf.« Das stimmt auch. So bin ich aufgewachsen. Ohne dass es ausgesprochen wurde, war es anscheinend ein Teil meiner Erziehung; meine Eltern, die mir Türen geöffnet haben, haben meinen Blick für das Positive geöffnet und darauf gerichtet.
Es war aber auch Teil meiner Strategie. Welcher Strategie? Durch das Schreiben an diesem Buch und auch durch meine Coachingausbildung, die ich seit Kurzem bei Greator mache, habe ich mich intensiv mit meiner Kindheit und Jugend auseinandergesetzt. In der Ausbildung fiel oft das Wort »Strategie«. Als Kind suchen wir uns unbewusst eine (Überlebens-)Strategie. Es ist ein sehr tiefes Thema, und ich möchte es gar nicht zu sehr ausführen.
Mir ist dadurch bewusst geworden, dass es meine Strategie war, »die strahlende, immer lachende Susan« zu sein. Kennst du Hape Kerkelings Buch Der Junge muss mal an die frische Luft? Da geht es um Hapes Leben und darum, wie er eigentlich durch die Depression seiner Mutter ganz früh die Strategie »Ich bin der lustige Hape« entwickelt hat sowie den Wunsch, dadurch vielleicht seine Familie zu retten. Als ich vor Jahren das Buch las, fühlte ich mich eng verbunden und erkannte erstmals, dass ich es wohl ganz ähnlich gemacht habe. Ich habe die Strategie aber auch immer mehr lieben gelernt – das Im-Mittelpunkt-Stehen, die Aufmerksamkeit, das großartige Gefühl, mich und andere zu erfreuen, indem ich im Alter von sechs Jahren aufstand und mich auf eine Bühne stellte (und damit meine ich auch das Wohnzimmer mit drei Gästen).
Es ist spannend, sich mit seiner Strategie auseinanderzusetzen. Wenn du Lust hast, denk mal an deine Kindheit zurück. Vielleicht fällt dir etwas auf. Oft entstehen durch Strategien auch Glaubenssätze. Es ist immer gut, da noch einmal näher hinzuschauen. Die meisten unserer Strategien können wir als Erwachsene ablegen, doch wir haben es vielleicht nur deshalb nicht getan, weil uns überhaupt nicht bewusst ist, dass wir sie immer noch leben.
Bei mir war es aber nicht nur das. Vielmehr war ich schon immer verliebt in das Leben, verliebt in die schönen Momente. Die rosarote Brille ist meine natürliche Sicht auf das Leben. Voller Begeisterung und Freude. Das war immer da, ganz pur, ganz kindlich. Rückblickend denke ich, dass diese Eigenschaft auch mein Türöffner war in allen Lebenslagen. Meine Energiefrequenz war immer im oberen Bereich. Mein inneres Kind habe ich nie zurückgelassen, es war immer präsent an meiner Seite. Und keine Krise, so schlimm sie auch sein mochte, konnte mir das nehmen. Natürlich hatte ich auch das Glück, Jakob an meiner Seite zu haben, der in den wichtigen Momenten sehr oft etwas Richtiges gesagt hat. Sonst gäbe es ja auch kein Jakob sagt immer. Und so habe ich auch in schweren Momenten immer wieder die rosarote Brille aufgesetzt und daran geglaubt, dass alles sein Gutes hat.
Mila hat mich dann eine Zeit lang aus dieser Ebene rausgerissen. Nun könnte man analysieren, warum ausgerechnet diese Geschichte der Auslöser war. Aber eigentlich ist das völlig egal. Denn dieses Erlebnis hat mir die Augen geöffnet. In vielerlei Hinsicht. Es hat ein wenig gedauert, aber so ist es nun mal. Die Absetzung der Serie war ein Tiefpunkt, dem ich mich stellen musste.
Und irgendwann kam der Moment, in dem ich verstand, dass die (Er-)Lösung nicht da draußen ist. Dass niemand an meiner Tür klingeln und mir mein Glück auf dem Silbertablett zurückbringen wird. Es kam der Moment, in dem ich entschied, meinen schweren Rucksack, vollbepackt mit Wut, Hass und Trauer, endlich abzustellen. Er wurde mir einfach zu schwer. Es kam der Moment, in dem ich verstand, dass ich ganz allein entscheiden kann, genau das zu tun. Niemand zwingt mich, den Rucksack weiterhin zu tragen. Für diese Erkenntnis bin ich so dankbar.
Und dann war ich zurück. Ich war wieder die Alte. Plötzlich fühlte ich mich leicht. Ich hatte den Mut gehabt loszulassen und hatte nun wieder beide Hände frei. Ich setzte meine rosarote Brille auf, und weißt du, was ich gesehen habe?
Das Silbertablett. Voller Glück. Es stand direkt vor meiner Nase. Immer, jeden Tag. Ich hatte es einfach nicht gesehen. Und mit einem Mal war es da – das Glück. Überall.
Die rote Pille
Hast du den Film Matrix gesehen? Er zeigt eine dystopische Welt, in der die Menschen die Realität so sehen, wie sie künstlich erschaffen wurde. Sie geben ihre Schöpferkraft ab und leben ein Leben, das »die Gesellschaft« ihnen vorgibt. Doch es gibt eine rote Pille, und wenn man diese besondere Pille nimmt, sieht man sein Potenzial, seine Möglichkeiten – und ist frei.
Ich finde, die erste Berührung mit der Persönlichkeitsentwicklung ist vergleichbar mit der roten Pille. Ich finde den Vergleich deshalb so cool, weil sich viele Menschen tatsächlich für die blaue Pille entscheiden würden. Diese bewirkt, dass man sein Leben weiter in der Illusion wahrnimmt. Warum würden sie so entscheiden? Natürlich ist Angst der Grund dafür. Angst, aus der Komfortzone rauszugehen. Angst, etwas zu verändern. Die Angst davor, vielleicht sein ganzes bisheriges Leben infrage zu stellen.
Ich kann diese Angst total gut nachvollziehen. Aber ich möchte dich beruhigen. Es passiert nämlich gar nichts, wenn du die rote Pille nimmst. Alles bleibt gleich, nur erhältst du die Macht, viel mehr Alternativen zu sehen. Genauso ist es auch mit meiner rosaroten Brille. Überspitzt ausgedrückt könnte ich auch sagen: Ich bin eine Superheldin, und meine rosarote Brille ist mein Kostüm. Mit ihr bin ich unbesiegbar. Ja, ich weiß, ist ein bisschen übertrieben. Aber verstehst du, worauf ich hinauswill?
Es geht einzig und allein um die Entscheidung. Was willst du sehen? Nimmst du weiterhin die blaue Pille oder probierst du die rote Pille?
Flow
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich kann mich richtig gut entspannen, wenn ich weiß, dass zum Beispiel in drei Monaten ein Projekt von mir losgeht. Boah, was geht es mir dann gut. Ich denke sofort: »Ich mach jetzt alles, wofür ich dann keine Zeit mehr habe.« Lesen, Lieblingsserie sehen, schlafen, Sport. Und all das ganz relaxed, einfach weil ich weiß, dass alles gut wird. Kennst du das Gefühl? Bisschen so wie Vorfreude auf den Urlaub, wenn dir in der Woche davor schon alles ziemlich egal ist, einfach weil du weißt: »Nächste Woche liege ich am Strand.«
Und jetzt kommt der Clou. Stell dir mal vor, du könntest immer in diesem Zustand leben. Stell dir vor, das wäre möglich.
Da du mein Buch noch nicht weggelegt hast, gehe ich ganz stark davon aus, dass du damit etwas anfangen kannst und richtig Bock darauf hast, in so ’nem Zustand zu leben.
Vielleicht hattest du auch bereits ein paar Momente beim Lesen, und das Ziel, so ein Leben zu führen, kommt dir nun nicht mehr unrealistisch vor. Sondern mit einem Mal denkst du: Vielleicht ist es ja doch möglich, so zu leben. Vielleicht war es bis hierhin wirklich nur meine eigene Einstellung zum Leben und lag gar nicht an den äußeren Einflüssen. Vielleicht habe ich zu oft die rosarote Brille abgenommen, weil man es mir so beigebracht hat. »Die Welt ist kein Ponyhof«, »Sei doch realistisch«, »Du wirst sehen, diese Positivdenker mit ihrer rosaroten Brille – irgendwann fallen sie auf die Nase!« Schon mal gehört? Oder bist du selbst die Person, die so was sagt?
Hey, ist okay. Zum Glück darf ja jeder denken, was er/sie möchte. Ich hab diese Sätze so häufig gehört, dass ich es nicht mehr zählen kann. Heute weiß ich, dass die meisten Menschen, die solche Dinge sagen, einfach Angst haben. Sie haben kein Vertrauen.
Finde den Teil in dir,
wo nichts unmöglich ist,
und verbringe dort mehr Zeit.
Allerdings ändert sich etwas, und ich höre mittlerweile von anderen Menschen viel öfter Dinge wie: »Ach, ich wünschte, ich könnte das Leben so leichtnehmen wie du« oder »Du hast es gut« oder »Wie machst du das bloß? Ich will das auch«. Mein Umfeld spürt wohl, dass etwas dran sein muss an dieser positiven Energie. Hervorgebracht durch die bewusste Entscheidung für positive Gedanken. Und die Anziehungskraft, eben genau das ins eigene Leben zu holen – vielleicht ist sie ja doch kein Hokuspokus?
Für mich ist mein Leben ein Ponyhof. Dafür habe ich mich entschieden. Ich habe Verlust erlebt und nicht nur einen. Trauer und Schmerz. Angst und Panik. Sorgen und Wut. So ist das Leben. Aber ich habe mich dazu entschieden, dass die Ereignisse nicht die Macht besitzen, mein restliches Leben zu bestimmen. Schlimm genug, dass ich sie erleben musste; das kann ich nicht mehr ändern. Aber eine Sache kann ich ändern: Ich kann den schweren Rucksack mit all dem Schmerz, der Wut und der Trauer abstellen. Ich muss ihn nicht mein Leben lang mitschleppen. Wie Pippi schon sagte: »Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.« Alles andere wäre doch Irrsinn.
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu sein
Kalendersprüche. Ich liebe sie. Und du? Manche finden sie grauenhaft. Ich frage mich dann immer: Warum? Woher kommt die Abneigung? Ich glaube, weil sie Angst machen. Oder Druck aufbauen: Wie soll ich bitte schön jedem Tag die Chance geben, der schönste meines Lebens zu werden? Ich arbeite zwölf Stunden in ’nem beschissenen Job. Habe drei Kinder. Mein Mann hat mich verlassen. Allen geht es besser als mir. Ich hab kein Geld … Doch so muss es nicht sein! Auch du hast die Chance!
Ich könnte jetzt Geschichten auffahren von dem kleinen Jungen, der in den Slums aufwuchs, an seine Träume geglaubt hat, fleißig war und heute Profifußballer und Millionär ist oder Ähnliches. Aber so weit brauchen wir nicht zu gehen. Schau dich um in deinem Mikrokosmos. Wer inspiriert dich? Was macht die Person anders? Hat sie vielleicht auch drei Kinder, keine Hilfe, und trotzdem strahlt sie? Hat sie eine andere Perspektive? Viele neigen dazu, sich Gleichgesinnte zu suchen. Leidensgenossen. Was für ein schreckliches Wort. Bähhhhhh! Du leidest und willst das auch noch mit jemandem gemeinsam tun? Warum???
Bist du ein Bewohner, eine Ameise oder ein Diamant?
Tobias Beck sagt: »Du bist das Ergebnis der fünf Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst.« Wir spiegeln uns permanent, das ist so spannend. In Tobis Buch Unbox your Life kannst du mehr darüber erfahren. Worüber er auch schreibt, sind verschiedene Menschentypen. Dazu hat er sich ein witziges Modell überlegt, das ich hier nur ganz kurz anreiße.
Zum einen gibt es die Bewohner. Das sind Menschen, die sich ständig beklagen und in allem nur das Negative sehen. Bewohner suchen Leidensgenossen. Bewohner sitzen ihre Zeit ab, erkennen in nichts eigene Verantwortung. Und du ahnst es, komischerweise verändert sich in ihrem Leben auch nichts. Sie sind meist schwer damit beschäftigt, sich über alles und jeden zu beklagen.
Dann gibt es die Ameisen. Das sind Menschen, meist fleißig, genügsam, bodenständig. Ameisen wollen nicht viel vom Leben, sie wollen vielmehr überleben. Ameisen schauen nicht oft über den eigenen Tellerrand, vielleicht macht es ihnen Angst, vielleicht glauben sie, dass sie dafür nicht gut genug sind. Ameisen bleiben in ihrer Komfortzone. Dagegen ist nichts einzuwenden, aber Riesensprünge passieren auf diese Weise nicht. Ameisen lassen sich wahrscheinlich am stärksten beeinflussen, je nachdem, ob sie nun viel Zeit mit Bewohnern verbringen oder mit Diamanten.
Diamanten sind Menschen, die mehr vom Leben wollen. Sie suchen die Herausforderung. Sie befassen sich viel mit sich selbst und ihren Bedürfnissen, aber auch mit dem, was es darüber hinaus noch gibt. Diamanten suchen andere Diamanten, um sich gegenseitig zu schleifen. Sie fragen sich: Wie können wir am meisten aus der Zeit rausholen? Im besten Fall nehmen sie auf dem Weg nach oben noch ein paar Menschen mit.
Ich steh auf diese Typenanalyse. Bei Tobi kannst du sogar einen Test dazu machen und rausfinden, wer du am ehesten bist. Rate mal, wer ich bin??? Deswegen ist es mir auch eine Herzensangelegenheit, dich mitzunehmen, und im besten Fall geht es dir nach der Lektüre meines Buchs ein bisschen besser als vorher.
Kommen wir zurück zu den fünf Menschen, die am häufigsten um dich sind. Was sind das für Menschen? Tun sie dir gut? Nachdem du Zeit mit ihnen verbracht hast, denkst du dann: »Das war richtig schön, das tat gut«? Oder ist es eher so was wie: »Ich fühl mich total ausgelaugt, so als hätte man mir die ganze Energie geraubt«? Dann sind wahrscheinlich Energievampire am Start. Vielleicht ist dieser Energievampir dein Kollege, dein Chef, deine beste Freundin, dein Bruder, dein Nachbar, dein Partner oder deine Mutter. All das ist möglich, und es ist superwichtig, einen Weg zu finden, der dir ermöglicht damit umzugehen.
Ich habe zum Beispiel aufgehört, diese Menschen um jeden Preis retten zu wollen. Das hat mich lange ganz schön viel Kraft gekostet, und das Witzigste war, oft haben sie mich gar nicht darum gebeten. Ich dachte einfach für mich, dass es doch auch anders ginge und warum sich die Menschen ihr Leben so schwer machten. Aber kennst du das? Du redest und redest, die andere Person hört zu, ist auch hin und wieder einsichtig, aber nichts verändert sich. Da rate ich dir ganz klar: Hör auf!!! Vielleicht ist es noch nicht ihre Zeit. Jeder in seinem Tempo. Und manchmal wollen wir einfach helfen, damit es uns selbst besser geht. Guter Moment, um das mal abzuchecken: Um wen geht es hier eigentlich?
Geben macht glücklicher als nehmen
Es gibt so Tage, an denen läuft’s einfach nicht, vielleicht bist du schon mit dem falschen Fuß aufgestanden. Dann ist dir die Kaffeetasse runtergefallen, und vielleicht hast du dir nach dem Duschen den kleinen Zeh gestoßen. AAAAUUUUAAAA. Tage, an denen du denkst, heute geht doch eh alles schief. Vielleicht hat auch irgendwas nicht geklappt, ’ne Absage, ’ne Abfuhr … und du hast das Gefühl, gute Laune kriegst du auch nicht mehr.
Was mir an diesen Tagen hilft, ist Schreiben. Ich schreibe genau in diesen Momenten meine besten Postings. Warum? Weil ich die Worte eigentlich an mich richte. Ich erinnere mich selbst daran, worauf es ankommt. Aber der schönste Nebeneffekt sind dann die Kommentare. So viele Menschen, die mir schreiben, dass ihnen der Impuls etwas gegeben hat. Dass sie heute Morgen mit schlechter Laune aufgewacht sind und es ihnen nun besser geht. Das sind wundervolle Momente. Ich bin erfüllt von Dankbarkeit, dass ich die Möglichkeit habe, ein kleines Stückchen Glück, Zuversicht oder Hoffnung zu verschenken.
Und diese Möglichkeit hast du auch! Viele meiner Freunde und Bekannten sagen oft zu mir: »Ich würde ja auch so gerne irgendetwas machen, etwas bewegen, Menschen helfen. Aber wer bin ich schon, was kann ich bewegen?« Sie sagen mir, dass ich ja viele Follower habe und deshalb etwas bewegen kann.
Natürlich stimmt das. Ich sehe es mittlerweile sogar als eine Art Verantwortung an. Jahrelang hat es mich beschäftigt, was ich mit dieser Followerzahl machen soll. Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich Social Media gerne konsumiere, manchmal auch zu oft. Und ich wollte total gerne dort präsent sein. Allerdings wusste ich lange Zeit nicht, womit.
Ja, ich bin Schauspielerin und Moderatorin. Klar kann ich darüber berichten, mache ich auch nach wie vor. Ich kündige an, wenn etwas mit mir im Fernsehen läuft, oder gebe mal Einblicke hinter die Kulissen. Hmmm, und weiter? Ich hatte Spaß dran und wollte gerne mehr. Aber Influencerin bin ich nicht. Wofür stehe ich?, habe ich mich gefragt. Sport, Ernährung, kochen? Nein. Die meisten wissen es – ich kann nicht kochen! Beauty, Mode, schminken? Das bin ich auch nicht. Meine Kinder? Die zeige ich nicht. Was bleibt? Und ohne es wirklich geplant zu haben, hatte sich das Schreiben entwickelt. Ich schrieb Anekdoten, kleine Geschichten über mich, meine Erlebnisse und meine Erfahrung. Und erhielt große Resonanz und Wertschätzung. Und da wurde mir klar: Ich bin Sinnfluencer. Haha, was für ein cooles Wort.
Das ist es. Es fühlte sich richtig an. Ich darf einfach nur ich selbst sein und meine Gedanken teilen. Ich kann auf Projekte aufmerksam machen, die mich bewegen, ich mache unbezahlte Werbung für Dinge, die ich liebe, wie Bücher. Ja, manchmal mache ich auch bezahlte Werbung, allerdings nur für Produkte, die ich auch umsonst posten würde. Das ist meine Devise. Ich möchte allerdings an dieser Stelle sagen, dass ich alle Menschen respektiere, die es anders machen. Auch hier gibt es kein Richtig oder Falsch. Richtig ist das, was sich richtig anfühlt. Dafür leben wir ja in einer Welt, die uns diese Entscheidungen ermöglicht. Jeder darf machen, was sich für ihn persönlich als richtig darstellt! Natürlich solange niemand anders dadurch zu Schaden kommt.
Was mir aber zum Thema Social Media noch am Herzen liegt und was mich echt traurig macht, ist, dass Social Media so häufig überhaupt nicht social ist. Zum Glück erlebe ich das nicht auf meinen Kanälen, aber ich bekomme natürlich mit, was teilweise oder eigentlich viel zu oft auf anderen Seiten passiert. Grausam. Ein Grund mehr, dass die Menschen anfangen sollen, ihr eigenes Leben aufzuräumen. Ich bin davon überzeugt, dass es unmöglich ist, so viel Hass, Wut und Neid in die Welt zu schicken, wenn du mit dir selbst im Einklang bist. Stichwort: »Was Hans über Peter sagt, sagt mehr über Hans als über Peter.«
#ReichweiteSinnvollNutzen
Es gab einen Moment in meinem Leben, in dem mir wirklich bewusst wurde, was ich mit meiner Reichweite bewirken kann. Im August 2014 bekam ich eines Abends eine Nachricht von meiner sehr engen Freundin Susi: »Mein Sohn hat Leukämie.«
In dem Moment blieb die Welt für einen Augenblick stehen, und mein Herz hörte kurz auf zu schlagen. Ich erinnere mich genau, wie ich mit Jakob gerade eine Serie schaute, es war gegen 22.30 Uhr. Der Sohn von Susi heißt Carlos und war keine zwei Jahre alt. Es sind Augenblicke wie diese, in denen sich die Relation zu allem komplett verschiebt. Nichts fühlt sich mehr wichtig an. Ich legte mich zu meinen Kindern ins Bett, lauschte ihrem Atem und sog den Duft ihrer Haare ein. Mir liefen die Tränen runter.
Es folgten harte Wochen für Susi und ihre Familie. Unendliche Krankenhausaufenthalte, Chemotherapie, Warten, Hoffen und Beten. Carlos brauchte einen Spender. Einen Knochenmarkspender. Die Chancen sind zwar gering, aber es ist möglich, einen identischen Zwilling zu finden. Auf diese Weise erfuhr ich das erste Mal von der DKMS. Die DKMS ist eine gemeinnützige GmbH. Ihr Ziel ist es, potenzielle Stammzellenspender zu registrieren, um weltweit Blutkrebspatienten durch eine Stammzellentransplantation eine zweite Lebenschance zu ermöglichen.
Am 15. September war Carlos zweiter Geburtstag. Ich erinnere mich, wie ich ins Krankenhaus kam. Ein kleiner Tisch stand da mit ein paar Geschenken, einem Kuchen, und der kleine Carlos ohne Haare pustete die zwei Kerzen aus. Meine Kinder durften ihren Freund nicht besuchen, da Kinder auf der Kinderkrebsstation nicht erlaubt sind. Es war der Moment, in dem ich Susi fragte: »Können wir nicht irgendwas machen? Kann ich irgendwas tun? Wollen wir nicht an die Öffentlichkeit gehen?«
Ein paar Tage später fiel die Entscheidung, an die Öffentlichkeit zu gehen. Was zugleich bedeutete, dass nicht nur für Carlos gesucht wurde. In dem Moment, in dem sich die Menschen registrieren, kommen sie in eine Kartei, und an jedem Tag könnte das Telefon klingeln, mit der Nachricht, dass sie ein Menschenleben retten dürfen. Und so postete ich ein paar Tage später meinen Aufruf.
Wenn wir die Liebe so schnell verbreiten könnten,
wie wir Hass und Negatives verbreiten –
in was für einer großartigen Welt würden wir leben!
Er wurde innerhalb von 24 Stunden 32 000 Mal geteilt. Keine drei Tage später hatten ihn an die 4 000 000 Menschen gesehen. Über 3500 Menschen registrierten sich innerhalb von 48 Stunden. Diese Zahlen schickte mir die DKMS zusammen mit einem großen Dankeschön. Ich konnte es kaum fassen, mir fehlten die Worte vor Dankbarkeit und Demut.
Das Hoffen, Zittern und Bangen ging weiter, und es folgten vier Chemotherapien mit großen Ups and Downs. Im Januar dann der erlösende Anruf: »Es gibt einen Spender.« Am 13. Januar fand die Transplantation statt. Der Slogan, mit dem Susi über die DKMS an die Öffentlichkeit ging, lautete: »Carlos möchte in die Schule gehen.« Heute ist Carlos 7 Jahre alt, und im August haben wir gemeinsam seine Einschulung gefeiert. Heute weiß ich, dass allein über meine Aktion 14 Menschenleben gerettet werden konnten.
#ReichweiteSinnvollNutzen wurde ab dem Moment ebenfalls mein Motto. Durch tägliche Schreckensmeldungen sind wir durchlässiger geworden. Was auch in Ordnung und gesund ist. Schlimm wäre es, wenn uns jede einzelne Meldung aus der Bahn werfen würde. Daher versuche ich, eine gute Mischung zu finden mit den Themen, die ich poste. Ich glaube, damit erreiche ich mehr, als wenn ich täglich Aufrufe starten würde. Ich habe ein paar Projekte, die ich unterstütze und in deren Richtung ich etwas positive Aufmerksamkeit zu lenken versuche.
Seit über zehn Jahren engagiere ich mich für Die Arche, einen Verein, der Kinder, die unter der Armutsgrenze leben mit Mahlzeiten, Aktivitäten und stets einem offenen Ohr unterstützt. Kürzlich habe ich ein Wochenende lang eine große Krebs-Convention moderiert, die »YES!CON«, eine Veranstaltung von Yes we cancer. Das ist eine App für Krebspatienten und Angehörige, die ihnen hilft, sich zu vernetzen und auszutauschen.
Dieses Event war für mich sehr emotional, natürlich habe ich, wie du weißt, eine Verbindung zu diesem Thema, und wir alle würden lieber die Augen vor Krankheit und Tod verschließen. Aber eines kann ich euch sagen. Man würde vielleicht denken, dass ich über meinen Schatten gesprungen bin und da etwas Gutes getan habe, um dieser Community zu helfen. Klar, stimmt. Aber weißt du was? Im Grunde haben sie mir geholfen. Sie haben mich enorm inspiriert. Denn was wir alle versuchen, über einen langen Zeitraum zu lernen, etwa durch Seminare und Bücher zum Stichwort Persönlichkeitsentwicklung, machen Menschen mit einer Diagnose in einem Crashkurs. Sie haben nämlich gar keine andere Wahl! Entweder sie verbringen den Rest ihrer Tage damit, sauer auf das ungerechte Leben zu sein, und werden im Zweifelsfall noch kränker. Oder sie sind traurig und wütend, weil eine Diagnose natürlich nicht schönzureden ist. Aber dann treffen sie eine Entscheidung. Und zwar entscheiden sie sich für die rosarote Brille. Sie entscheiden sich, Ja zu sagen zum Leben und den Fokus auf Möglichkeiten zu richten.
An dieser Stelle möchte ich einen großen Dank an alle #Mutmacher da draußen aussprechen. Ihr alle, die ihr die sozialen Medien nutzt, um andere zu motivieren und zu inspirieren. Die ihr euch zur Aufgabe gemacht habt, selbst loszugehen, und verstanden habt, wie sinnvoll es ist, andere auf eurem Weg mitzunehmen. Und gerade wir Menschen in der Öffentlichkeit haben viel Macht, die mit Verantwortung einhergeht. Schon Spiderman sagt im Film: »Aus großer Macht folgt große Verantwortung.«
Ob nun im Netz oder im wahren Leben – ich versuche einfach, die Augen offen zu halten und einen kleinen Unterschied zu machen.
DER SEESTERN
Ein junger Mann geht bei Sonnenuntergang den Strand entlang. Er beobachtet vor sich einen alten Mann, der Seesterne aufhebt und ins Meer wirft. Er holt ihn schließlich ein und fragt ihn, warum er das denn tue. Der alte Mann antwortet, dass die gestrandeten Seesterne sterben, wenn sie bis Sonnenaufgang hier liegen bleiben. »Aber der Strand ist kilometerlang, und Tausende Seesterne liegen hier. Was macht es also für einen Unterschied, wenn du dich abmühst?«, sagt der junge Mann. Der alte Mann blickt auf den Seestern in seiner Hand und wirft ihn in die rettenden Wellen. Er schaut den jungen Mann an und sagt: »Für diesen hier macht es einen Unterschied.«
Nächstenliebe
Als ich letzte Woche von Düsseldorf nach Berlin geflogen bin, hab ich eine wunderbare Bekanntschaft mit Annemarie gemacht. Ich kam gerade aus der Toilette, da sah ich die ältere Dame, etwa einen Kopf kleiner als ich, wie sie in die falsche Richtung ging. Ich sagte: »Entschuldigen Sie, da geht es nicht weiter, Sie müssen in die andere Richtung.« Sie drehte sich um und lächelte mich an. Sie bedankte sich und ging mit mir gemeinsam die Treppe runter: »Mit 88 ist man nicht mehr ganz so schnell.«
Da schaute ich sie überrascht an: »88? Und Sie reisen ganz allein? Woher kommen Sie?«
Annemarie erzählte mir, dass sie ihre Tochter, die in Rom lebt, besucht habe. Und nun war sie auf dem Weg nach Hause, nach Hamburg. Sie bat mich zu schauen, wohin sie nun gehen müsste. Auf dem Weg zur Tafel klingelte ihr Telefon. Sie kramte ein kleines Tastentelefon aus ihrer Handtasche und ging ran. Ich hörte nur, wie sie sagte, dass ihr jemand helfen würde, das richtige Gleis zu finden, sie sei jetzt am Bremer Hauptbahnhof. Ich wandte ein, dass wir doch am Düsseldorfer Flughafen seien. Annemarie sah mich nur an und reichte mir das Telefon. Ich beruhigte ihre Tochter – alles in Ordnung, der Flug sei pünktlich, und ich würde Annemarie jetzt zu ihrem Abfluggate bringen.
Eigentlich sollte eine Flugbegleitung sie abholen, aber es war wohl niemand da. Ihr Anschlussflug ging erst in drei Stunden, meiner leider schon sehr bald. Ich ging mit Annemarie zum Kiosk, ein Rätselheft kaufen. Sie machte noch Witze über Frauen auf den Titelblättern und sagte: »Sie müssten da drauf sein«, ohne zu ahnen, dass das gar nicht so unwahrscheinlich wäre. Am Gate unterhielten wir uns noch eine Weile über unsere gemeinsame Heimat Hamburg, gerne hätte ich noch einen Kaffee mit Annemarie getrunken. Wieder rief die Tochter an, und ich versicherte ihr, dass sie nun am richtigen Gate saß. Annemarie sagte, dass ihre Tochter sich immer verrückt mache, dabei käme sie doch sehr gut allein zurecht. »Wir sorgen uns immer um unsere Eltern«, erwiderte ich. Sie zeigte mir noch ein Foto von ihren Liebsten auf ihrem kleinen Handydisplay, und wir lachten zusammen darüber, als ich zunächst Probleme hatte, das Tastentelefon zu entsperren. Immer wieder sagte Annemarie, dass sie mir nicht meine Zeit rauben wollte, woraufhin ich erwiderte, dass ich mich freuen würde, Zeit mit ihr zu verbringen. Zum Abschied schaute sie mir in die Augen und sagte nur: »Danke, Sie sind ein richtiger Schatz.«
Den Rest des Tages lief ich mit einem großen Grinsen durch die Gegend. Diese kleine Begegnung war etwas Besonderes. Wie eine kleine Insel im großen wilden Ozean.
Es gibt Menschen auf dieser Welt,
die geben dir mit Worten und Gesten
so viel Wertvolles in einem Augenblick,
was andere ein ganzes Leben lang nicht schaffen.
Ich weiß nicht, ob dir bewusst ist, wie viel so ein kleiner Augenblick wert sein kann. Mal für dich und mal für andere. Heute, in einer Zeit, in der jeder nur noch auf sein Handy schaut – ob im Bus, in der Bahn, beim Laufen durch die Straßen oder überall, wo wir warten –, entgeht uns so einiges. Vielleicht ja die große Liebe, die du nicht bemerkt hast. Oder eine schöne Situation zwischen Menschen, ein schöner Ort. Übrigens spreche ich in diesem Augenblick auch ganz laut mit mir selbst. Ich bin nämlich auch die mit dem Handy. Aber ich übe. Ich übe, das nicht zu sein.
Und es lohnt sich. Es ist ein wundervolles Gefühl, kleine Dinge für andere zu tun. Oder schöne Dinge zu sagen, ein kleines Kompliment an die Kassiererin im Supermarkt. Ein freundliches Lächeln einem völlig Fremden gegenüber kann einen ganzen Tag versüßen.
Alles, was wir besitzen, besitzt irgendwann uns!
Vielleicht geht es dir ja wie mir. In meiner Tasche herrscht Chaos. Zum Glück bin ich nicht die typische Handtaschenfrau, sondern besitze nur etwas drei oder vier Stück im Wechsel. Sonst wäre das Chaos bestimmt größer.
Jakob sagt immer:
Wie es in deiner Handtasche aussieht, so sieht es auch in deinem Leben aus.
Das ist natürlich lustig gemeint. Aber ständig suche ich irgendetwas. Und ich habe ein echtes Schlüsselproblem. Ich bin immer auf der Suche nach ihnen. Wir haben zwar extra einen Ort nur für Schlüssel, aber aus irgendeinem Grund ist meiner dort nie zu finden. Gerne nehme ich auch mal beide Schlüssel mit, und Jakob bleibt ganz ohne zurück. Passt jetzt gar nicht zum eigentlichen Thema, aber mir fällt gerade so eine lustige Geschichte dazu ein, die muss ich dir kurz erzählen.
Es war noch in unserer alten kleinen Wohnung, und ich drehte noch GZSZ. Eines Morgens war ich schon um kurz nach sechs aus dem Haus, während Jakob noch weiterschlief. Gegen acht Uhr klingelte es dann an der Tür. Jakob ging im Halbschlaf an die Sprechanlage und hörte nur: »Post, ein Paket für Sie.« Jakob sagte, er solle hochkommen. Er zog sich schnell eine Hose an und ging zurück zur Tür, der Postbote war bereits oben. Als Jakob die Tür öffnen wollte, merkte er, abgeschlossen! Seine verpeilte Frau mit Schlüsselproblem hatte nicht nur beide Schlüssel mitgenommen, sondern auch noch von außen abgeschlossen. Jakob musste dann dem Typen irgendwie verklickern, dass ich ihn »aus Versehen« eingesperrt hätte. Wir müssen wohl nicht darüber reden, dass extra ein Fahrer aus Potsdam den Schlüssel zurückbringen musste, damit Jakob zur Arbeit gehen konnte.
Okay, zurück zum eigentlichen Thema; dachte mir nur, eine witzige Geschichte zwischendurch kann nicht schaden.
Ich würde auf keinen Fall behaupten, dass unordentliche Menschen unglücklicher sind als ordentliche. Definitiv nicht. Ich liebe es ordentlich und bin eigentlich ständig am Aufräumen. Vor allem mag ich es nicht, wenn man Geschirr nicht direkt in die Maschine packt, das Zwischenlagern in der Spüle war mir schon immer ein Rätsel. Aber darum geht es jetzt gar nicht. Vielmehr geht es um Ballast. Ballast in Form von Dingen. Ich hab mich eine ganze Weile mit diesem Thema beschäftigt und festgestellt, dass es ein viel größeres Thema ist, als viele glauben.
Wir verbringen im Verhältnis am meisten Zeit in unseren vier Wänden, und das ist auch der Ort, den wir selbst gestalten dürfen. Dieser Ort sollte deine Ladestation sein, ein Ort, der dir guttut. Oft schieben wir es aber auf, dafür zu sorgen, dass es dort schön ist: »Ach, das räume ich irgendwann mal auf«, »In dieses Zimmer gehe ich kaum noch rein, das muss dringend ausgemistet werden«, »Ich habe nichts zum Anziehen, und trotzdem passt nicht ein Teil mehr in den Schrank«. Kommt dir das bekannt vor?
Ich habe irgendwann meine Leidenschaft fürs Ausmisten entdeckt, und der Effekt war enorm.
Zehn Kilo leichter und nicht mal ’ne Diät gemacht
Schubladen, diese tückischen Dinger. Immer schmeißt man was rein, und selten holt man was raus. Diese typischen Schubladen im Flur oder in der Küche, auch im Büro sind sie häufig zu finden. Du denkst vielleicht: Ach, die ist ja zu, ich sehe das Chaos ohnehin nicht. Aber ich sag dir was: Es macht was mit deinem Unterbewusstsein. Überladene Schränke – überladene Seele. Vielleicht ist da irgendwo dieses schlechte Gewissen, all die Teile viel zu selten zu tragen oder nichts mehr zu finden.
Heute lebe ich ganz klar nach der Devise: »Was mich nicht glücklich macht, kann weg.« Schau dir die einzelnen Teile an, und wenn sich kein glückliches Gefühl in dir ausbreitet (und bitte nicht verwechseln mit »Das war damals so teuer, das kann ich nicht wegtun«), dann raus damit! Flohmarkt mit Freunden macht Riesenspaß, oder Kleiderspenden, das tut doppelt gut. Du hast dich gelöst und Freiraum geschaffen und anderen auch noch eine Freude gemacht. Heute fühle ich mich leichter und hab dadurch auch eine viel größere Wertschätzung und Bindung zu meinen einzelnen Lieblingsteilen, denn sie sind ja alle meine Lieblinge.
Und genau wie in deinem Kleiderschrank kannst du auch in dir drinnen aufräumen. Mach auch dort den Check, vielleicht gibt es eine Parallele? »Wie innen – so außen.« Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten für Glück, jeden Tag. Wir müssen eben nur bewusst die rosarote Brille aufsetzen und unseren Blick auf die Möglichkeiten richten!
Angst ist kein guter Ratgeber, sich die richtigen Fragen zu stellen, schon
Wir bewegen uns langsam Richtung Ende meines Buches. Du bist noch da, und das macht mich enorm glücklich. Ich stelle mir vor, wer du bist, was deine Geschichte ist und mit welchen Gefühlen du gerade liest. Hat mein Buch dich gefunden? Hast du ein kleines Stückchen rosarotes Glück mitgenommen?
Ich verrate dir was. Die letzten Monate waren unfassbar aufregend für mich. Die Idee, ein Buch zu schreiben, kam ja zu mir, und ich betrachte es als ein unglaublich schönes Geschenk. So saß ich nun an meinem Schreibtisch, Tag für Tag, und schrieb. Ich schrieb all meine Gedanken und Gefühle auf. Machte eine Zeitreise in meine Kindheit, holte andere Erinnerungen hervor dachte an meine Wegbegleiter und wurde erfüllt von großer Dankbarkeit.
Trotzdem hat mir dieses Buch auch eine Heidenangst eingejagt. Wäre es allerdings nicht so, würde doch hier gewaltig was nicht stimmen. Und ich würde lügen, wenn ich behauptete, dass sich meine bösen Stimmen im Kopf nicht zwischendurch gemeldet hätten. Natürlich haben sie das. Sie haben mir in den letzten Wochen eine Menge Fragen gestellt, wie zum Beispiel diese: »Ist das wirklich eine gute Idee mit dem Buch?«, »Wer sagt, dass du plötzlich Autorin sein kannst?«, »Werden es die Leute mögen?« Klar, ich offenbare auf diesen Seiten eine Menge, aber am Ende des Tages ist es nur eine Geschichte. Es ist meine Geschichte. So wie jeder von uns seine eigene Geschichte hat.
Man sagt, die Angst sei kein guter Ratgeber. Doch was wir uns fragen können, ist: Was steckt hinter der Angst? Was will sie mir sagen? Und was mach ich jetzt mit ihr?
Die Angst will uns schützen, aber wir sollten uns immer fragen: wovor eigentlich? Meist fürchten wir um unsere Wertschätzung. Wir sind immer auf der Suche nach Liebe und Wertschätzung. Was würde ich also tun, wenn ich der Angst zu viel Beachtung schenke? Kein Buch schreiben? Ist es das wert, es nicht zu tun? Bloß aus Angst, es könnte anderen Menschen um uns herum nicht gefallen? Wie oft sind wir genau mit dieser Frage konfrontiert? Und wie viele Chancen sind uns deshalb entgangen?
Ich liebe es, wie Robert Betz dies beschreibt in seinem Buch Willst du normal sein oder glücklich?: »Der Normalmensch gibt schon am Morgen seine Macht ab, aus dem Leben etwas Wunderbares zu machen: Er verzichtet auf seine Fähigkeit, zu erschaffen und zu gestalten.« Und ich würde noch hinzufügen: Der Normalmensch verzichtet darauf, sich die richtigen Fragen zu stellen.
Deshalb möchte ich dich hier an zwei wichtige Dinge erinnern, die ich auf meiner Reise gelernt habe: Glaube nicht alles, was du denkst, und hinterfrage unbedingt deine Ängste und Sorgen. Doch wir können die ganze Sache auch einmal umdrehen. Was ist, wenn wir nicht immer nur auf die Angst schielen?
STELL DIR VOR, DIE ZUKUNFT WIRD SUPER UND DU BIST SCHULD!
Es gibt eine tolle Übung, die heißt Kopfstand-Übung. Ich hab sie in einem Webinar mit dem großartigen Duo Christina und Walter Hommelsheim gemacht, die Headcoaches von Greator. Diese Übung ist ein Angriff auf deine täglichen Erfolgsverhinderer.
Nimm einen Zettel und schreibe mal alles auf, was du so tust und auf diese Weise täglich deinen Erfolg verhinderst. Ist nämlich schon fast ein bisschen lustig, was wir so tagtäglich anstellen, um dafür zu sorgen, dass wir keinen Erfolg haben.
Dinge wie: zu lange schlafen, ungesund essen, nicht an dich selbst glauben, ängstlich sein, dich klein und unbedeutend, hässlich, faul, unbeachtet oder ungeliebt fühlen.
Und nun mach eine Liste und drehe alle Sätze um. Sie lauten dann zum Beispiel: Ich stehe jeden Morgen eine Stunde eher auf. Ich achte auf eine ausgewogene Ernährung. Ich weiß, was ich will. Ich kann alles schaffen, denn ich glaube an mich. Ich bin selbstbewusst und habe einen Mutausbruch. Ich fühle mich stark und mächtig. Ich bin schön. Ich sprühe vor Tatendrang.
Dann lies dir diese Liste durch und spüre in dich hinein. Was macht die Liste mit dir? Mir zaubert sie schon beim Lesen ein Lächeln ins Gesicht. Du kannst sie dir laut vorlesen oder an deinen Badezimmerspiegel hängen. Der erste Schritt besteht darin, dir erst einmal bewusst zu werden, wie du so durch den Tag gehst. Der zweite Schritt ist es, ein wenig darüber zu schmunzeln, Humor bringt direkt ein wenig Leichtigkeit in das schwere Thema. Und als letztes darfst du einfach mal so verrückt sein und den Spieß für dich umdrehen. Einen Versuch ist es wert, oder?
Bevor du gehst, noch eine Sache …
Ich würde dir gerne etwas schenken. Deine persönliche rosarote Brille. Ich glaube zwar, dass du diese Brille schon längst aufgesetzt hast, aber falls nicht, überreiche ich sie dir hiermit.
Zusammengefasst lässt dich die rosarote Brille die Möglichkeiten sehen, die Wunder, die schönen Dinge des Alltags, das kleine Glück und die Liebe. Die rosarote Brille bedeutet: Ja zum Leben zu sagen, Ja zu Erfahrungen, Ja zu dir selbst. Denn du bestimmst über dein Leben. Du entscheidest, was du siehst und was du aus den Dingen machst. Genieße deine Reise!
Dabei werden dir die folgenden drei Fragen helfen. Nimm dir genügend Zeit, um sie ganz in Ruhe und aufrichtig zu beantworten und so, dass es wirklich für dich stimmig ist.
Zum Schluss möchte ich dir noch ein Angebot machen. Welches Datum ist heute? Schnapp dir deinen Kalender und trage dir eine Erinnerung ein – für genau heute in einem Jahr. Nimm an diesem Tag noch einmal mein Buch in die Hand. Blättere darin herum, vielleicht hast du dir ein paar Dinge angestrichen. Es soll dich daran erinnern, dass du allein die Verantwortung trägst. Für deine Gedanken, deine Wahrnehmungen, deine Gefühle und dein Handeln. Du darfst in jedem einzelnen Moment wählen und entscheiden. Nicht über das, was dir passiert, aber darüber, wie du damit umgehst. Worauf willst du in einem Jahr zurückschauen?
Dieser eine Tag, der dein ganzes Leben verändern kann, beginnt jeden Morgen aufs Neue.
Rosaroter Denkanstoß
Das Silbertablett voller Glück ist immer da. Setz die rosarote Brille auf, dann wirst du es sehen.
Über die Autorin
Susan Sideropoulos ist eine erfolgreiche Schauspielerin und Moderatorin. Sie ist mit ihrem Jugendfreund verheiratet, gemeinsam haben sie zwei Söhne. Bekannt wurde Susan durch ihre Rolle der Verena in »Gute Zeiten, schlechte Zeiten«, viele weitere Rollen sowie Moderationen folgten in diversen Serien, Film- und Showformaten. Sie ist ein gern gesehener Gast in Unterhaltungssendungen und gewann unter anderem die Tanzshow »Let’s Dance«. Nach einer Lebenskrise hat, wie sie es heute nennt, das Schicksal sie zur persönlichen Weiterentwicklung geführt. Heute moderiert Susan neben ihrer TV-Karriere Events von »Greator«, schreibt Drehbücher und engagiert sich für mehrere soziale Projekte.