»Es geht darum, alte Strukturen aufzubrechen«
Manchmal wird Martin Lukas Ostachowski auch als »Wolkenkünstler« bezeichnet. Technisch verfremdete Wolkenbilder sind ein wichtiges Motiv des vielseitigen Künstlers. Viele seiner digitalen Kunstwerke basieren auf Fotos und Videos, die er auf seinen zahlreichen Flugreisen aufnimmt. Wolken stehen für Martin für kontinuierliche Veränderung; jede Wolke ist einzigartig. Zugleich berührt der Himmel Menschen aller Kulturen und Religionen.
Im Bereich der Krypto-Kunst ist Martin einer der absoluten Vorreiter. Schon 2017 interessierte er sich für die Blockchain und ihre Möglichkeiten. 2018 zählte er zu den ersten fünfundzwanzig Künstlern auf der Plattform SuperRare. Gemeinsam mit anderen Künstlern lotete er die Möglichkeiten der neuen Technologie aus. Sammler von NFTs gab es damals noch nicht: »Wir haben uns selbst gesammelt«, verriet er in einem Interview für die Future-of-Finance-Mentoring-Gruppe im Oktober 2021. Dabei ist Martin auch in der Welt der traditionellen Kunst zu Hause. Zahlreiche Ausstellungen rund um den Globus für digitale und »analoge« Werke, »real life« und virtuell, zeugen von seiner zunehmenden Bekanntheit. Er beeindruckt mit handwerklich aufwendigen Flechtbildern, Gemälden und Video-Collagen, in denen viele Monate Arbeit stecken.
Martin wurde 1984 in Polen geboren, vier Jahre später verließen seine Eltern mit ihm das kommunistische Land, in dem die deutsche Minderheit diskriminiert wurde – Martins erster Flug, den seine Eltern dem Sohn gegenüber als Ferienreise ausgaben. Seine Jugend verbrachte er in Deutschland, bevor ihn sein Studienabschluss in International Business und sein Brotjob als Produktmanager im Maschinenbau nach Kanada führten. Heute lebt er in Montreal. Er beschäftigt sich auch theoretisch mit den Möglichkeiten digitaler Kunst und ist Co-Autor kunsttheoretischer Abhandlungen. Als Sammler bevorzugt er Werke von Künstlern, die wie er in der traditionellen Kunstwelt wie in der Krypto-Kunst zu Hause sind. Er ist in der NFT-Szene hervorragend vernetzt und schätzt es sehr, dass die neue Technologie Künstlern die Möglichkeit gibt, alte Strukturen im Kunstmarkt aufzubrechen und sich vom Galeriesystem unabhängig zu machen. Ich besitze ein »Genesis Piece« von ihm, einen seiner ersten Schritte in die Welt der Blockchain: »Node Number One«.
3 Fragen an Martin Lukas Ostachowski
NFTs sind für mich
... zuallererst ein Medium für digitale Werte und eine Teilmenge der Krypto-Kunst; die einen Paradigmenwechsel ermöglicht und digitale Kunst aus der Nische gehoben hat.
Wer sich für Krypto-Kunst interessiert, sollte unbedingt
... über NFTs hinaussehen, denn zahlreiche Künstler haben bereits faszinierende Konzeptkunst mit Smart Contracts und fungible Tokens in größeren Maßstäben realisiert.
Zurzeit haben NFTs
... einen aufregenden Sättigungspunkt erreicht, denn dies begünstigt typischerweise wieder weiterreichende Innovation und Exploration.