Kurz gesagt: keiner. NFTs sind ein Hochrisiko-Investment, für das du nur Geld in die Hand nehmen solltest, das du nicht zum Leben brauchst und das du notfalls auch verlieren könntest. Das gilt im Übrigen auch für Einzel-Aktien, bei denen du nie weißt, was passiert – siehe Wirecard. Warum ich dir trotzdem dazu rate, dich grundsätzlich mit NFTs zu beschäftigen: Weil ich fest davon überzeugt bin, dass klug ausgewählte Investitionen mittel- und langfristig hohe Renditen einspielen werden. Das gilt auch und gerade im derzeitigen »Bärenmarkt«, der vielleicht schon wieder vorbei ist, wenn du dieses Buch liest. Klug ausgewählt bedeutet, dass du dich vorab gut informierst, den Markt und seine Akteure kennenlernst und weißt, welchen Experten und Influencern du vertrauen kannst. »FOMO« (»Fear of missing out«, also Angst, etwas zu verpassen) ist ein sehr gefährlicher Gemütszustand im NFT-Markt – sei es, weil du in der Hektik auf ein vorschnell gehyptes Projekt hereinfallen könntest, sei es, weil ein falscher Klick im Krypto-Space verheerende Folgen haben kann. Wenn etwas ganz schnell gehen muss, lass es also lieber ganz sein! Deine nächste Chance kommt bestimmt.
Und wenn Skeptiker doch Recht haben und das Ganze eine einzige große Blase ist? Ich halte diese Skepsis für falsch, sonst würde ich mich nicht seit anderthalb Jahren fast rund um die Uhr mit NFTs beschäftigen, einen nicht unbeträchtlichen Teil meines Geldes dort anlegen und andere dabei unterstützen. Was sicher ist: Der Markt wird sich bereinigen, die Spreu wird sich vom Weizen trennen. Anerkannte Kunstwerke werden im Wert stabil bleiben und vielfach weiter zulegen, Nachahmer-Projekte und Werke von mäßiger Qualität werden abstürzen. Die Zeittafel mit Meilensteinen der NFT-Geschichte am Ende des Buches verdeutlicht, dass 2021 ein wahres Turbo-Jahr für NFTs war. Dass irgendwann Ernüchterung eintreten würde, hat mich nicht überrascht. Andererseits ist die NFT-Technologie nicht nur für Künstler, sondern auch für Unternehmen so interessant, dass sie nicht wieder verschwinden wird. Im Gegenteil: Immer mehr etablierte Künstler und Unternehmen werden sich dafür interessieren und einsteigen. Und auch die Nachfrage wird nicht schwinden, weil immer mehr Menschen digitale Artefakte genauso ernst nehmen wie »echte«. Die Idee von »Metaversen«, digitalen Welten, in denen wir ähnlich agieren wie in der realen Welt, ist nicht mehr aufzuhalten, auch wenn noch nicht klar ist, welche Anbieter das Rennen machen werden. Schon jetzt gibt es Galerien, die digitale Kunst verkaufen, und digitale Apartments oder Villen, die solvente Bewohner mit Kunst ausstatten wollen. Der Geist ist aus der Flasche, auch in Sachen Social Media, wo das richtige Profile Picture den Status garantiert, den in der nichtvirtuellen Welt die Rolex, der Lamborghini oder die Birkin Bag von Hermès verschaffen.
Auch Kryptowährungen werden weiterhin starken Kursschwankungen unterliegen und damit für Gewinne oder Verluste im NFT-Markt sorgen. Wer sich eindeckt, wenn die Kurse niedrig oder moderat sind und nicht in der Hochphase, wenn plötzlich alle auf den Zug aufspringen, braucht dieses Auf und Ab nicht zu fürchten. Ich habe schon etliche solcher Zyklen erlebt und sehe das sehr gelassen.