Porträt Marco Mori

»Man muss Vollgas geben, um im NFT-Space gehört zu werden«

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Photo by Rainer Hosch, 2022

Wer von Kanye West, einem der Mega-Stars der Rap-Szene, für ein Musik-Video angefragt wird, kann nicht viel falsch gemacht haben. Der Konstanzer Marco Mori entdeckte seine Leidenschaft für 3D-Animationen im Studium »Interaktive Medien« und wuchs rasch über die limitierten Studieninhalte hinaus. Seine Fan-Gemeinde auf Instagram, dem idealen Schaufenster für seine Kunst, umfasst heute über 400.000 Follower. Im Juli 2020 wurde er auf den NFT-Space aufmerksam, und nur wenige Wochen später konnte er eigene Werke auf der Plattform SuperRare, einem exklusiven Marktplatz für Unikate, platzieren. Neben eigenen Projekten verwirklicht Marco weiterhin Arbeiten für Kunden – darunter viele Rap-Musiker, aber auch namhafte Unternehmen wie BASF oder Puma. Seine Fan-Gemeinde liebt ihn für Serien wie die »Creeptures«, animierte Mini-Monster. Die starteten durch, als der Influencer Beanie (@beaniemaxi) sie empfahl.

Marco investiert auch in NFT, bezeichnet sich selbst jedoch eher als Flipper, weniger als Sammler. Beim Flippen geht es darum, Werke kurzfristig mit Gewinn weiterzuverkaufen. Als bisher »größte Investition seines Lebens« nennt Marco den Kauf eines CryptoPunks im April 2021 für umgerechnet 50.000 Euro. Auch damit hat er bisher nichts falsch gemacht. Wer sich mit Marco austauscht, wie im Interview für das Future-of-Finance-Mentoring, merkt rasch, dass er neben der Begeisterung für seine Kunst auch ein Gespür fürs Business mitbringt. So betont er: »Es kommt darauf an, wie gut der Künstler im Marketing ist. Er kann die geilsten Arbeiten machen, wenn er nicht gut im Marketing ist, wird er keinen Erfolg haben in dieser Szene.« Überdies seien Serien (»Collectibles«) leichter zu verkaufen als die weit teureren Unikate. Sein Tipp für Künstler-Kollegen, die ebenfalls Erfolg haben möchten: präsent sein in den sozialen Medien, gute Arbeit abliefern und sich beharrlich hocharbeiten. Außerdem eine eigene Handschrift entwickeln, einen Wiedererkennungswert, der von wenig originellen Werken abhebe, bei denen Software-Schablonen den Hauptanteil ausmachen. Auch im Bereich der 3D-Kunst muss man sich also auskennen, um die richtige Kaufentscheidung zu treffen.

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Marco Mori: Aquaria

3 Fragen an Marco Mori

NFTs sind für mich

... der nächste Schritt der Digitalisierung.

Mein wichtigstes Erfolgsrezept

... Fehler machen.

Wer sich für 3D-Kunst interessiert, sollte als Erstes

... auf Instagram nach macomoroni suchen.