Die 3 bemerkenswertesten NFT-Games

Auch wenn manche Eltern sich die Haare raufen: Gaming ist ein weltweites Multimilliarden-Geschäft. Je nach Datenbasis schwanken die Umsatzangaben für das Jahr 2020 zwischen 144 und 180 Milliarden Dollar. Damit hätten Spiele erstmals mehr Geld umgesetzt als Musik, Film oder Sportereignisse.154 Tendenz: weiter steigend. Mit dem NFT-Boom wird der Markt weiter befeuert, denn die neue dezentrale Technologie eröffnet Spielern ungeahnte Möglichkeiten. Erstmals können sie unabhängig von Spieleherstellern im Spiel erbeutete oder dafür erworbene Gegenstände (Ausstattung wie Kleidung, Rüstungen, Waffen und andere Tools) in Form von NFTs selbstständig einsetzen, upgraden und weiterverkaufen. Keine Spielefirma mehr, die plötzlich die Regeln ändern kann und Tools entwerten kann, wie es beispielsweise Fortnite-Fans erleben mussten. In der eigenen Wallet sind NFTs bombensicher verwahrt. In vielen Fällen werden diese NFTs sogar auf andere Spiele übertragbar sein, zumindest auf solche, die auf derselben Blockchain laufen, später sicher auch cross-chain. Darüber hinaus sind Kryptowährungen als Fungible Tokens eine leicht zu handhabende digitale Spielwährung. Jedes Spiel auf der Blockchain hat daher seinen eigenen Token, mit dem Gegenstände gehandelt und Gewinne ausgezahlt werden, manchmal auch der Einstieg ins Spiel erkauft wird. Auf Börsen lassen sich diese Tokens in FIAT-Geld (»echtes Geld«, wie Normies sagen würden) umtauschen. Damit ist zugleich der Grundstein für »Play to Earn«-Spiele (P2E) gelegt, in denen Spieler mit Gaming-Erlösen einen Teil ihres Lebensunterhaltes bestreiten. Oder sogar mehr als nur einen Teil, wie du im Verlauf dieses Kapitels noch lesen wirst.

Es gibt offensichtlich mehr Gamer als Kunstinteressierte: Der Markt für NFT-Games wächst rasant, stärker als alle anderen Blockchain-basierten Wirtschaftsbereiche. Verglichen mit dem ersten Quartal 2021 verzeichnete »Blockchain-Gaming« im ersten Quartal 2022 einen Zuwachs von 2.000 Prozent. Klingt bombastisch, bedeutet konkret eine Verzwanzigfachung. Damit haben Spiele Dezentralisierte Finanzdienstleistungen (DeFi) und den Absatz von NFTs in nur einem Jahr weit hinter sich gelassen. 52 Prozent aller Wallet-Transaktionen (UAW oder Unique Active Wallets) entfallen auf Gaming, so der Blockchain Games Report von DappRadar und Blockchain Game Alliance (BGA). Im zweiten Quartal 2022 schwächte sich diese Entwicklung gegen den allgemeinen Trend nur leicht ab. Kein Wunder, dass Risikokapitalgeber förmlich Schlange stehen, um in NFT-Games zu investieren. Im ersten Halbjahr 2022 flossen 5 Milliarden Dollar in diesen Bereich, am Ende des Jahres könnten es Branchenexperten zufolge 12 Milliarden sein.155 Und weil selbst Bundeswirtschaftsminister da schon ins Schleudern gerieten: Eine Milliarde, das ist eine Zahl mit neun Nullen.156

Vermutlich sind die zwölftausend Millionen Dollar Investorengelder aufs richtige Pferd gesetzt, wegen der stetig wachsenden Beliebtheit des Gamings im Allgemeinen, wegen der neuen Möglichkeiten im Krypto-Space und auch, weil immer mehr Menschen sich dort souverän bewegen und keine Scheu mehr vor alternativen Währungen haben. Zahlreiche Metaversen wollen zudem mit Leben gefüllt werden, und was bietet sich dafür eher an, als spannende Spielewelten zu kreieren? Die Folge: NFT-Games schießen aus dem Boden wie Pfifferlinge nach einem warmen Regen. Doch welche taugen etwas? Und worauf solltest du dabei achten? Schauen wir uns einige namhafte Player an!

1. Axie Infinity: Geld verdienen mit Mini-Monstern

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Axie Infinity: Axies in Aktion

Nach CryptoKitties (2017) war Axie Infinity (2018) das zweite NFT-Spiel, das einen regelrechten Boom auslöste und den virtuellen Katzenzüchtern der CryptoKitties bald den Rang ablief. Es war längere Zeit das beliebteste Blockchain-Spiel überhaupt, wurde 2020 zum »Blockchain Game of the Year« gekürt und erreichte auf dem Höhepunkt seines Erfolgs im November 2021 über 3 Millionen aktive Spieler. Nicht im Jahr, sondern an einem einzigen Tag!157 Nur wenige Monate später, Anfang April 2022, stürzte das Unternehmen ins Bodenlose, durch einen Hack, der die Firmenkasse um Kryptowährung im Wert von umgerechnet über 600 Millionen Dollar erleichterte. Die ganze Geschichte ist nicht nur hollywoodreif, sondern zugleich ein Lehrstück über die Kryptowelt, wo jubelnde Erfolgsmeldungen urplötzlich in Katzenjammer umschlagen können.

Doch zunächst zur Erfolgsgeschichte: Was machte Axie Infinity so unwiderstehlich für Millionen von Menschen? Sky Mavis, die vietnamesische Entwicklungsfirma, hat ein buntes Universum geschaffen, in dem sich Spieler schnell zurechtfinden. Bei Axie Infinity werden kleine Monster (»Axies«) gezüchtet, aufgezogen und gegeneinander ins Rennen geschickt. Wer mit Pokémon und Tamagotchi aufgewachsen ist, dem muss man da nicht viel erklären. Später wurde das Spiel um den Erwerb von Land erweitert. Axies und Land können auf einem spielinternen Marktplatz gehandelt werden. Das ist aber nur eine Möglichkeit, mit Axie Infinity Geld zu verdienen. Man schickt seine Axies in Battles und gewinnt Wettbewerbe, man setzt auf den Gewinnzuwachs seltener Axie-Exemplare und züchtet neue Minimonster. Die Währung bei Axie ist (wie bei allen Play-to-Earn-Spielen) ein interner Token, hier Axie Infinity Shards (AXS), der zugleich als Governance Token fungiert. Zusätzlich gibt es einen zweiten Token, Smooth Love Potion (SLP) genannt. Dieser »Liebestrank« ist unerlässlich, um Axies zu züchten oder auf eine neue Stufe zu heben. Zum Einstieg benötigt der Spieler mindestens drei Axies, maximal kann er sieben ins Rennen schicken. Das erste Axie kostet ihn 100 SLP, das zweite 200, das dritte 300. Dann steigen die Preise in Stufen bis auf stolze 2.100 SLP für das siebte Axie. Wer mitspielen will, muss also erst einmal investieren. Im Sommer 2021 lag der SLP-Kurs zeitweise bei 30 Cent, ein Jahr später, im Juli/August 2022 war er vor dem Hintergrund des Hackerangriffs bis auf 0,4 Cent gesunken.158 Wer hätte gedacht, dass es einmal Börsen gibt, an denen ein Liebestrank gegen Euro und Dollar getauscht werden? Harry Potter wäre schockiert, Draco Malfoy vermutlich begeistert.

2021 schien es für Axie Infinity unaufhaltsam aufwärts zu gehen. Ein Rekord jagte den nächsten:

In Schwellenländern, vor allem auf den Philippinen, gilt Play to Earn inzwischen als ernsthafte Berufsalternative. Ein Beispiel: Als die Gaming-Plattform Balthazar im März 2022 ihre Mitglieder befragte, gab ein Drittel der über tausend Befragten an, darüber nachzudenken, ihren Job zu kündigen, um Vollzeit-Spieler zu werden. Die Mitglieder der Plattform stammen mehrheitlich von den Philippinen und verdienen im Durchschnitt in traditionellen Jobs 316 Dollar im Monat oder 16 Dollar pro Tag. Unter ihnen sind viele Studenten (rund zwei Drittel), und etwa die Hälfte aller Spieler nutzt die Einnahmen aus dem Gaming für den täglichen Lebensunterhalt.161 Das geht nur, indem sie die Tokens des Spiels auf Börsen in traditionelle Währung umtauschen. Damit entziehen sie dem Spiel Token, die teilweise zu Dumpingpreisen verkauft werden – verständlich, wenn der Kühlschrank gefüllt werden muss, aber eine Gefahr für den Token-Wert. Hinzu kam im Falle von Axie Infinity die inflationäre Vermehrung der Axies, über die die Spielentwickler keine Kontrolle haben. Auch Masse drückt unweigerlich auf die Preise. Ein solcher Kontrollverlust sei ein »Albtraum«, sagt Miles Anthony, CEO von Decentral Games, die mit ICE Poker eine Erfolgsgeschichte schrieben (vgl. auch das Porträt von Miles weiter unten).

Der Kurs der Axie-Token bröckelte also schon vor dem Supergau im Frühjahr 2022. Beim SLP-Token ging es seit Juli 2021 bergab, beim AXS seit November 2021 von damals knapp 160 Dollar auf rund ein Zehntel im Juli 2022. Womit wir bei einem Ereignis wären, das nicht nur die Axie-Gemeinde im Frühjahr 2022 erschütterte: Vermutlich nordkoreanischen Hackern gelang es, die Schatzkammer des Spiels um sagenhafte 600 Millionen Dollar in Form von Ether und dem Stablecoin USDC zu erleichtern. Verantwortlich war ein typischer ERROR 40 – will sagen: Der Fehler sitzt 40 Zentimeter vor dem Bildschirm. Mehrere Entwickler von Sky Mavis hatten attraktive Jobangebote bekommen. Einer ließ sich nach mehreren Vorstellungsrunden bis zum schriftlichen Angebot darauf ein. Leider existierte weder die Firma noch der Job. Dafür war das PDF mit der abschließenden Job-Offerte mit einem Trojaner verseucht. Mit dessen Hilfe kaperten die Hacker mit dem schönen Namen »Lazarus« vier von neun Validator Nodes der Ronin-Bridge für Transaktionen. Axie Infinity läuft auf dem Ronin-Zweig der Ethereum-Blockchain. Einen weiteren »Prüfungsknoten« eroberten sie über den Axie DAO. So konnten sie ungehindert Kryptogeld in ihre eigenen Wallets transferieren. Bemerkt wurde die Katastrophe angeblich erst nach sechs Tagen. Da war mehr als eine halbe Milliarde Dollar schon futsch, und sie zurückzubekommen, dürfte schwierig sein. Allerdings sind nun folgende Hacker-Transaktionen auf der Blockchain einsehbar, und man darf gespannt sein, ob es ihnen gelingt, eine solche Riesensumme ungehindert zu waschen. Könnte schwierig werden, selbst in Nordkorea.162

Wie geht es weiter mit Axie Infinity? Im Moment, wo ich dies schreibe, ist das schwer vorhersehbar. Zwar haben die Macher neues Geld eingesammelt und eine neue Spielversion herausgebracht, aber die Kurse dümpeln im August 2022 weiter. Für DappRadar (ein App-Store für dezentralisierte Apps) deutet der Wiederanstieg der Nutzerzahlen seit Juni 22 aber eine Kehrtwende an.163 Ob das einstige Blockbuster-Game endgültig die Kurve kriegt oder letztendlich in der Versenkung verschwindet, bleibt trotzdem unsicher, zumal Ende Juli 2022 der hässliche Verdacht im Raum stand, Sky-Mavis-Chef Trung Nguyen habe 3 Millionen Dollar auf die Seite geschafft, bevor er die Spieler über den Hack informierte.164 Warum also stelle ich dir ein Spiel vor, das womöglich schon Schnee von gestern ist, vielleicht aber auch wie Phönix aus der Asche wiederersteht, bis du dieses Buch in den Händen hältst? Ganz einfach: Weil der Fall Axie Infinity zeigt, wie nah Licht und Schatten im Krypto-Space tatsächlich beieinander liegen. Auch Play to Earn ist ein Hochrisiko-Engagement, zumindest, wenn du viel Zeit und Geld hineinsteckst: Der Star von gestern kann der GAU von morgen sein. Und die Ursache ist nicht selten ein DAU (dümmster anzunehmender User).

2. Decentral Games: Pokern wie im echten Casino

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Play to Earn: Decentral Games

Angeblich gibt es weltweit rund 100 Millionen Pokerspieler, von denen über 20 Millionen online pokern.165 Weltmeisterschaften und nationale Turniere werden ausgetragen, Pokerturniere sogar im Fernsehen übertragen. Im Metaverse ein Spielcasino zu eröffnen und dort Poker-Wettbewerbe zu veranstalten ist also eine ebenso naheliegende wie geniale Idee. Decentral Games kaufte dazu Land in Decentraland, einem der bekannteren Metaversen, und legte im Oktober 2021 los. Man kann in dem Web3-Casino auch Blackjack oder Roulette spielen, aber die Hauptattraktion ist ICE Poker, benannt nach dem In-game-Token ICE. Und bevor Schuldnerberater massenhaft neue Kundschaft wittern: Ist man einmal drin, kann man praktisch nur gewinnen. Das funktioniert so: Wer einsteigen will, braucht für seinen Spieler-Avatar mindestens ein sogenanntes Wearable, ein bestimmtes Kleidungsstück, einen Hut, eine Brille oder Ähnliches. Für dieses Wearable erhält er dann täglich eine bestimmte Menge Tokens zugeteilt, die er vermehren oder verlieren kann. Verschulden kann er sich nicht, aber watt wech is, is wech, wie man im Ruhrpott sagt. Je nach Zahl und Wert der besessenen Wearables spielt man auf verschiedenen Levels. Neue Wearables werden regelmäßig von Decentral Games ausgegeben. Wer beim Minten nicht zum Zug kommt, kann Wearables auf dem Zweitmarkt, beispielsweise auf OpenSea, erstehen (siehe Abbildung weiter unten). Das finanzielle Risiko bei diesem Spiel liegt also weniger beim Pokern selbst, sondern bei der Anfangsinvestition in die Ausstattung.

Wer mit ICE-Poker ernsthaft Geld verdienen will, muss nicht nur gut pokern können, er muss auch konstant spielen, die täglichen Aufgaben erfüllen, die von Decentral Games vorgegeben werden, und natürlich schadet es auch nicht, ab und zu mal zu gewinnen. Dabei beeinflusst die Anzahl und das Ausstattungslevel (1-5) seiner Wearables den Multiplikator seiner Gewinne und damit auch, ob er es ins tägliche oder gar monatliche »Leaderboard« der besten Spieler schafft. Auch durch Investition von ICE und XP (Erfahrungspunkten) kann man seine Wearables »upgraden« und so seinen ICE-Bonus erhöhen. Die genauen Regeln erklärt Decentral Games unter https://docs.decentral.games/play-and-earn. Geführt wird das Casino über eine DAO (Dezentralisierte Autonome Organisation), an der man mit xDG-Token, also gestakten DG Tokens, beteiligt ist. DG ist der Utility Token, den man braucht, um seine Wearables zu aktivieren oder upzugraden. Hinterlegt (»stakt«) man DG, werden diese zu xDG Governance Token und man kann wie bei einer Aktiengesellschaft Vorschläge in die DAO einbringen und über Proposals anderer mit abstimmen. Für Initiativen in diesem Bereich und für Geldeinlagen werden Spieler ebenfalls honoriert.

Als ich kurz vor dem Launch von Decentral Games ICE Poker erfuhr, war ich sofort fasziniert. Ich habe selbst eine Weile Poker gespielt und der Businessplan leuchtete mir spontan ein. Daher war ich einer der Ersten, der Wearables erstand – damals noch für 0,1 Ether (rund 300 Euro). Aktuell (im August 2022) liegt der Floor Price auf dem Zweitmarkt bei OpenSea bei 0,38 Ether, etliche Accessoires werden für mehr als das Doppelte gehandelt (wobei Käufern natürlich der momentan niedrige Ether-Kurs in die Hände spielt). Das bislang teuerste Wearable ist eine schwarze Trainingshose im Siebzigerjahre-Stil, die im Sommer 2022 für umgerechnet 3.000 Dollar den Besitzer wechselte.166 Unter »Activity« kannst du dir bei OpenSea für Wearables, wie übrigens für jedes Angebot, die Preisentwicklung seit dem Start anzeigen lassen (»all time«).167

Nun habe ich weder Zeit noch Lust, stundenlang am Pokertisch zu sitzen. Gleichzeitig gibt es Spieler, die sich die Wearables als Eintrittskarte nicht leisten können. Decentral Games bringt beide Parteien zusammen: Besitzer von Wearables können diese gegen einen Gewinnanteil an Spieler verleihen. Je nach Level, auf dem gespielt wird, und je nach Wert des Wearables erfolgt die Aufteilung im Verhältnis 70/30 bis 50/50 für Spieler und Verleiher. Ich bekam bald Anfragen aus aller Welt von Menschen, die für mich pokern wollten. Über die Zusammenarbeit mit einem argentinischen Studenten, der mit ICE-Poker erheblich mehr verdient als in seinem früheren Job und sogar seine Mutter nun finanziell unterstützen kann, habe ich in meinem Bestseller Reich mit NFTs schon berichtet. Play to Earn bei Decentral Games kann also eine Win-win-Situation für Spieler (»Delegates«) wie für Wearable-Besitzer (Verleiher) schaffen. Laut Miles Anthony spielen 80 bis 95 Prozent aller Spieler mit geliehenen Wearables.168 Dies deutet darauf hin, dass auch ICE Poker sich als P2E-Spiel etabliert hat, mit dem viele Menschen einen Teil ihres Lebensunterhaltes (und manchmal auch mehr) bestreiten.

Als Verleiher stellte ich übrigens bald fest, dass auch im Metaversum die Welt nicht nur rosarot ist. Ich besaß mittlerweile 20 Wearables verteilt auf fast ebenso viele Spieler von Argentinien bis Georgien. Und auch, wenn Gewinne auf der Blockchain automatisch (»trustless«, d. h. ohne nötigen Vertrauensvorschuss) verteilt werden, gab es doch viel Sand im Getriebe: Spieler, die wegen Betrugs geblockt wurden, illegale Gewinnabsprachen unter Spielern und Ähnliches. Positiv formuliert: Im Metaverse geht es auch nicht anders zu als im »Meatspace«. Der Kommunikations- und Organisationsaufwand für mich war enorm. Inzwischen arbeite ich nur noch mit fünf versierten Spielern zusammen, von denen jeder die maximale Zahl von fünf Wearables zur Verfügung hat, und ich habe sogar einen »Guild-Manager« eingestellt. Dazu musst du wissen, dass Wearable-Eigentümer eine Gilde bilden können. Vom ersten Guild-Manager musste ich mich trennen, weil auch der versuchte, mich zu betrügen. Inzwischen läuft alles reibungslos und beschert den Spielern, dem Manager und mir jeden Tag Gewinne. Bei mir sind das übrigens einige hundert Euro täglich. Dafür habe ich zwar eine fünfstellige Euro-Summe in Wearables investiert, aber weit weniger, als ich in Immobilien stecken müsste, um eine vergleichbare Rendite zu erzielen. Und ich trage mit meinem Investment natürlich das wirtschaftliche Risiko, siehe Axie Infinity.

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Auf OpenSea gehandelte Wearables für ICE Poker (Decentral Games)169

Vielleicht fragst du dich schon die ganze Zeit: Alles gut und schön, aber womit verdient dieser digitale Laden eigentlich sein Geld, wenn Spieler keine Verluste machen können und jeden Tag ICE-Token ausgegeben werden? Des Rätsels Lösung: Zum einen partizipiert Decentral Games am Handel der Wearables auf dem Zweitmarkt. Außerdem lassen Spieler sich Upgrades auf ein höheres Level etwas kosten. Die Aktivierung der Wearables kostet ebenfalls, und zwar DG-Token. Zusätzlich hat Decentral Games kostenpflichtige sogenannte »Skins« (attraktive Accessoires ohne Spielfunktion) eingeführt. Und neuerdings gibt es auch Werbung, die mit ICE gekauft werden kann. Dadurch, dass Spieler ICE-Token (ebenso wie DG und xDG) für bestimmte Leistungen und Vorrechte ausgeben, wird gleichzeitig der Wert der Token stabilisiert. Außerdem können sich die Wearables anders als die Axies nicht vermehren wie die sprichwörtlichen Karnickel, weil ihre Ausgabe zentral erfolgt. All das lässt mich hoffen, dass ich noch lange Freude an meinem Investment in ICE-Poker haben werde. Firmeninfos aus erster Hand gibt es im Folgenden von einem der Mitgründer, Miles Anthony, der uns im Rahmen meines Future-of-Finance-Mentoring für ein ausführliches Gespräch zur Verfügung stand.