NFT-Glossar: Wichtige Fachbegriffe kurz erklärt

Airdrop: Dabei verschenken Entwickler NFTs (oder Coins) an Anhänger und/oder Kunden, in der Regel zu Marketingzwecken, manchmal im Rahmen einer Social-Media-Kampagne vor dem offiziellen Starttermin des Projekts, oft aber auch zu Kundenbindungszwecken für Menschen, die die jeweiligen NFTs lange halten und nicht flippen (weiterverkaufen). Siehe auch → Drop.

Allowlist (Whitelist)

Alpha: Wissen, das man früher als andere hat und das einem einen Vorsprung in verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel Minten von NFTs, interessante neue NFT-Projekte oder Investitionen bringt.

Art Blocks: Der führende Marktplatz für generative Kunst (→ Generative Art). Eine kuratierte Plattform, das heißt die dort präsentierten NFTs werden von einem Art-Blocks-Team begutachtet und ausgewählt. Wer eine Arbeit unter den »Curated Projects« platzieren konnte, darf anschließend im unkuratierten »Artists’ Playground« ein Werk anbieten. https://www.artblocks.io/

Bitcoin (BTC): Die bislang bekannteste → Kryptowährung. Existiert seit Anfang 2009. Das Prinzip digitaler Währungen wurde von einem Programmierer(-team?) mit dem Decknamen Satoshi Nakamoto entwickelt und in einem »Whitepaper« dargelegt. Wird nicht nur als Zahlungsmittel, sondern (wie viele Kryptowährungen) auch als Wertaufbewahrung oder als spekulative Anlage genutzt.

Blockchain: Wörtlich übersetzt »Block-Kette«. Eine Technologie, bei der Datensätze in Form von Datenblöcken aneinandergehängt werden. Aufgrund der Verteilung der Rechenoperationen auf eine Vielzahl von Rechnern (»Nodes«, wörtlich »Knoten«) und aufgrund der Verkettung der Datensätze, bei der jeder folgende Block Informationen aus dem vorigen wiederholt, gilt die Blockchain als extrem sicherer und transparenter Datenspeicher.

Burnen: Wörtlich »verbrennen«. Ein NFT oder mehrere werden auf der Blockchain auf die sogenannte Null-Adresse geschickt und sind somit »zerstört« bzw. für immer unzugänglich.

Coin: Wörtlich übersetzt »Münze«, »Geldstück«. Eigenständige → Kryptowährung wie zum Beispiel Bitcoin oder Ether.

Dutch Auction (DA): Bei einer »holländischen Versteigerung« sinkt der Preis mit der Zeit. Es gilt daher, nicht zu früh zuzuschlagen, aber gleichzeitig schnell genug zu sein, wenn der »sweet spot« erreicht ist, bei dem plötzlich alle kaufen wollen. Siehe auch → English Auction und → Silent Auction.

DAI: Sogenannter → Stablecoin, Kryptowährung, deren Wert dem des US-Dollars entspricht. Beim DAI handelt es sich um einen dezentralisierten Stablecoin, das heißt, er wird nicht auf einem zentralen Konto durch Dollar abgesichert, sondern durch die Plattform https://makerdao.com.

DAO: »Dezentralisierte Autonome Organisation«. Eine Unternehmensorganisation, die auf der Basis eines einmal installierten Programms auf der → Blockchain selbstgesteuert und ohne Eingriffe von außen arbeitet. Beispiel für eine DAO ist die Spielplattform Decentral Games.

DApp: »Decentralized Application« – eine Blockchain-basierte Applikation, die dezentral – über ein Peer-to-Peer-Netzwerk – betrieben wird, anders als klassische Apps, die zentral auf einem Server liegen und von einem Unternehmen verwaltet und betrieben werden.

Drop: Die Erstveröffentlichung von etwas. Das kann ein NFT sein, aber auch zum Beispiel ein Merchandising-Artikel.

DeFi: »Dezentralisierte Finanzdienstleistungen«, die ohne Institutionen wie Banken oder Versicherungen rein über Rechenoperationen im Netz ablaufen. Grundlage sind automatisierte Protokolle auf der → Blockchain.

DEX: »Decentralized Exchange«, eine dezentrale Börse, die vollautomatisiert als Programm auf der Blockchain läuft. Im Gegensatz zu CEXes wie Kraken oder Coinbase, die zentralisiert sind (von einem Unternehmen betrieben werden).

Discord: Messenger-Dienst, ursprünglich vor allem in der Gamer-Szene verbreitet. Heute auch Treffpunkt vieler NFT-Communitys. Zahlreiche Einzelkünstler, Sammler, Influencer oder Marktplätze wie OpenSea betreiben neben einem Twitter-Account auch einen Discord-»Server«. https://discord.com/

Drop: Starttermin eines NFT-Projekts, zu dem NFTs in einem bestimmten Zeitraum und zu einem festgelegten Preis gemintet werden können (→ minten).

English Auction (EA): Klassische Form der Versteigerung, bei der ein Gut ausgehend von einem festgesetzten Mindestpreis an den Meistbietenden versteigert wird.

ENS: »Ethereum Name Service«. Eine Internetadresse mit der Endung .eth, die man mit einer Wallet verbinden kann. Ich nutze zum Beispiel mik.eth.

Ether (ETH): Neben dem → Bitcoin zweitwichtigste Kryptowährung, betrieben auf der Ethereum-Blockchain, die mehr Funktionen in Form von → Smart Contracts ermöglicht als die Bitcoin-Blockchain. NFTs werden überwiegend in Ether gehandelt.

Ethereum 2.0 (Eth2): Ethereum nach der Umstellung des Schürfens neuer Coins von → Proof of Work auf → Proof of Stake.

Etherscan: Recherche-Werkzeug und Analyse-Tool (»Blockchain-Explorer«) für die Ethereum-Blockchain (→ Ether). Zahlreiche Funktionen wie »Gas Tracker« (→ Gas Fee), Währungsumrechner, Anzeige sämtlicher Transaktionen bestimmter Wallets bei Eingabe der Wallet-Adresse (ENS), Statistiken (zum Beispiel tägliche Transaktionen). https://etherscan.io/

FIAT: Klassische Währungen wie Euro, US-Dollar usw., die aufgrund einer gesellschaftlichen Vereinbarung als Tauschmittel verwendet werden (vom Lateinischen »fiat« = »es werde«).

Flippen: Etwas kaufen und (möglichst mit Gewinn) schnell wieder verkaufen.

Floor Price (Floor): Der niedrigste Preis, zu dem ein NFT einer Kollektion oder Serie momentan erworben werden kann. Von »Floor«, wörtlich übersetzt »Boden«.

Fraktionalisierung: Von »fractionalize« = aufsplitten, zerteilen. Möglichkeit, Anteile an einem NFT zu erwerben (ähnlich wie Anteile an einem Unternehmen in Form einer Aktie). Möglich wird dies über Plattformen wie zum Beispiel https://fractional.art/ (inzwischen umbenannt in https://tessera.co).

Gas (Gas Fee): Wörtlich übersetzt »Treibstoff-Gebühr«/»Benzin-Gebühr«. Die Transaktionsgebühren im Ethereum-Netzwerk, die dafür fällig werden, dass die → Miner die Blöcke auf der → Blockchain bestätigen. Ob eine Gebühr anfällt und wer sie zahlt, hängt von der Art der Transaktion ab. Beispielsweise zahlt auf → OpenSea der Käufer Gas Fee, wenn er ein NFT zum Festpreis kauft. Der Verkäufer zahlt Gas Fee, wenn er das Gebot eines Kaufinteressenten annimmt. Die Höhe der Gas Fees hängt von der Auslastung des Netzwerks ab.

Gas Wars: Um in Zeiten starker Netzwerk-Auslastung Transaktionen zu beschleunigen, können Netzwerk-Nutzer Gas Fees manuell anpassen und Minern beispielsweise in der → MetaMask eine erhöhte »Max[imum] priority fee« einstellen. Schaukelt sich dieser Prozess hoch, spricht man von Gas Wars (»Treibstoff-Kriegen«).

Generative Art: Kunstform, bei der auf der Basis eines digitalen Codes eine potenziell unendliche, in der Praxis fast immer limitierte Zahl von Werken erstellt (»generiert«) wird. Auf diese Weise entstehen zahlreiche Variationen eines Motivs. Beim → Minten von Generative Art kennt der Käufer in der Regel nur ein erstes Beispielprojekt. Was er selbst gekauft hat, sieht er erst, nachdem er das NFT erworben (gemintet) hat. Wichtigste Verkaufsplattform für Generative Art ist → Art Blocks.

Genesis piece: Das erste Stück eines Künstlers.

Governance Token: Der Token, der einen an dem Protokoll – in der Regel ein DAO – beteiligt und über den man an Abstimmungen teilnehmen und so mitregieren (»govern«) kann. In-Game Token: Kryptowährungen, die innerhalb von Spielen benutzt werden.

Grail piece: Ein besonders gefragtes Stück aus einer Serie (Beispiel: die »tulip«, ein Fidenza von Tyler Hobbs, der aussieht wie eine Tulpe). Im engeren Sinne sind »Grails« die NFTs, deren Mint Kevin Rose den Inhabern eines PROOF-Passes vorbehält.

Kraken: Eine zentralisierte → Kryptobörse (CEX), die von einer Bank betrieben wird, und das Beispiel, an dem in diesem Buch der Tausch von Euro in Ether erklärt wird. https://www.kraken.com/

Gwei: »Giga-Wei«. 1 Gwei sind 1.000.000.000 → Wei.

Kryptobörse: Börse, an der → Kryptowährungen gehandelt werden und auf diese Weise auch klassische Währungen in Bitcoin, Ether oder andere digitale Währungen getauscht werden können. Eine CEX (»Centralized Exchange«) funktioniert wie ein traditionelles Finanzunternehmen, während eine DEX (»Decentralized Exchange«) ein automatisiertes Protokoll auf der → Blockchain ohne »analoge« Institution ist. CEX-Beispiele: Binance, Bitpanda, Coinbase, Kraken und weitere. DEX-Beispiele: Uniswap, SushiSwap.

Kryptowährung: Digitale Währungen, die auf dezentralisierten kryptografischen Rechenoperationen auf der → Blockchain basieren. Dadurch wird Zahlungsverkehr unabhängig von Banken und staatlichen Aufsichtsbehörden möglich. Erste Kryptowährung ist der → Bitcoin. Im NFT-Kosmos wird überwiegend in → Ether gehandelt. Kryptowährungen sind heute nicht nur Zahlungsmittel, sondern auch (riskantes) Anlageobjekt. Laut statista.com gab es im Oktober 2021 weltweit 6.690 verschiedene Kryptowährungen.

Ledger: Wörtlich »Hauptbuch« oder »Kassenbuch«, hier: USB-Stick-ähnlicher Hardware-Schlüssel für den Zugang zu einer digitalen → Wallet (»Brieftasche«) wie der → MetaMask. Benannt nach der ausgebenden Firma und aus Sicherheitsgründen am besten nur dort zu erwerben: www.ledger.com.

Liquidity: Liquidität als sofortige Verfügbarkeit finanzieller Ressourcen, beispielsweise, um eigenen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen (von lat. »liquidus« = flüssig). Ein liquides Asset kann jederzeit ohne das Risiko hohen Wertverlusts in Cash umgewandelt werden. Während Geldbesitz hohe Liquidität aufweist, zeichnen sich Sachwerte (wie Immobilien oder Kunstwerke) durch geringere Liquidität aus.

Merge: Komplette Umstellung der Ethereum-Blockchain vom → Proof-of-Work-Validierungsverfahren auf → Proof of Stake am 15. September 2022. Die Registrierung neuer Blöcke auf der Ethereum-Blockchain wird damit nicht mehr durch die Lösung komplexer Rechenaufgaben (»Work«), sondern durch die Hinterlegung eigener Coins (»Staking«) ermöglicht. Proof of Stake spart gegenüber Proof of Work eine Menge an Rechenleistung/Energie, begünstigt aber Akteure, die große Vermögensmengen hinterlegen können. Als »Merge« (Verschmelzung, Zusammenführung) wird die Umstellung deshalb bezeichnet, weil seit 2016 beide Verfahrensweisen in unterschiedlichen Zweigen (»Forks«) der Ethereum-Blockchain parallel betrieben wurden und die Vorgehensweisen nun zugunsten von Proof of Stake vereinigt wurden.

MetaMask: Weit verbreitete digitale → Wallet im NFT-Bereich, mit der jeder Nutzer eine öffentliche Adresse (ähnlich einer Kontonummer) und einen geheimen → Private Key in Form einer Folge von 12 Worten (→ Seed-Phrase) bekommt. Da die private MetaMask über eine Verknüpfung bei den meisten Verkaufsplattformen Transaktionen erst ermöglicht, kommt man beim Kaufen und Sammeln von NFTs kaum ohne sie aus. Gleichzeitig dient die MetaMask als Zugang zum Aufbewahrungsort der erworbenen NFTs auf der Blockchain. https://metamask.io/

Metaverse (Metaversum): Derzeit noch weitgehend utopische nächste Form des Internets – eine grenzenlose virtuelle Welt, in der Nutzer mittels Avatar und/oder Virtual-Reality-Equipment miteinander interagieren, zum Beispiel zusammenarbeiten, spielen, sich treffen, einkaufen usw., und dabei von einem Bereich des Metaverse ohne Barrieren in einen anderen wechseln können. Im Metaversum erleben wir das Internet nicht mehr vor dem Bildschirm, sondern wir betreten es (»sind« also wortwörtlich im Netz). Reale und virtuelle Welt verschmelzen, und idealerweise gibt es keine Grenzen zwischen verschiedenen virtuellen Subwelten.Der Begriff Metaversum verschmilzt die Vorsilbe »meta« (jenseits) und »Universum«. Er stammt aus dem Science-Fiction-Roman Snow Crash von Neal Stephenson (1992). Das Videospiel »Second Life« (2003) ist eine frühe Form eines (begrenzten) Metaversums. Viele Verfechter des Metaverse wenden sich allerdings gegen eine Konzentration dieses Zukunftsraumes in den Händen einzelner Unternehmen, die eigene, gegeneinander abgegrenzte Metaversen kreieren. Die Umbenennung von Facebook in meta durch Mark Zuckerberg steht für eine entsprechende Konzernstrategie. Microsoft und andere Tech-Giganten arbeiten an ähnlichen Konzepten. Im Blockchain-/Krypto-Bereich haben Unternehmen wie The Sandbox und Decentraland eigene Metaversen kreiiert, und auch der BAYC ist bereits dabei, den Club zu einem Metaversum auszubauen. Für die Entwicklung eines dezentralen, nicht von einzelnen Unternehmen gesteuerten Metaversums werden die Blockchain-Technologie und NFTs eine zentrale Rolle spielen.

Miner: Jemand, der durch das Lösen komplexer Rechenoperationen (kryptografischer Aufgaben) auf einer → Blockchain Transaktionen bestätigt und auf diese Weise neue Blöcke generiert. So entstehen neue → Coins in der jeweiligen Kryptowährung. (von »mining« = schürfen.) Miner spielen vor allem bei Blockchains eine Rolle, die mit → Proof of Work arbeiten.

Minten: Wörtlich übersetzt »prägen«. Gemeint ist der Erstkauf eines NFTs direkt auf der Projektseite der Macher, bei dem der NFT auf der Blockchain entsteht. Gemintet wird in der Regel in vorher bekanntgegebenen Zeiträumen zu Festpreisen bei sogenannten → Drops. Ein Weiterverkauf der NFTs erfolgt dann zu Marktpreisen auf → Sekundär- oder Zweitmärkten wie → OpenSea. Das Bild vom »Prägen« spielt darauf an, dass das jeweilige Kunstwerk erst im Prozess des Mintens entsteht.

Nativer Token: Native Token sind die »Haupttoken« der jeweiligen Blockchain. Bitcoin ist der native Token der Bitcoin Blockchain, Ether ist der native Token der Ethereum Blockchain. Man nennt sie auch Coins. Nicht-native Tokens auf der Ethereum Blockchain sind alle anderen, außer eben Ether.

Non-fungible: Nicht fungibel, also nicht austauschbar. Fungibel sind beispielsweise Geldscheine: Ein 50-Euro-Schein kann problemlos in zehn 5-Euro-Scheine oder fünf 10-Euro-Scheine umgetauscht werden. Nicht-fungibel sind Unikate wie Häuser, Kunstwerke, Antiquitäten usw. Ein Picasso würde von kaum jemandem einfach gegen fünf Bilder von Manet getauscht werden, oder umgekehrt fünf Manets gegen einen Picasso. Streng genommen ist ein Geldschein allerdings auch ein Unikat, er hat schließlich eine individuelle Seriennummer, aber darauf achtet in der Regel keiner.

NFT: Non-fungible Token – digitales Werk, das durch ein auf der Blockchain abgelegtes Zertifikat eindeutig zu identifizieren und einem Eigentümer zuzuordnen ist. Dadurch werden vorher im Internet beliebig kopierbare Werke zu Unikaten. Außer im Kunstbereich finden NFTs beispielsweise auch in der Logistik, im Marketing, im Vertragswesen, im Gaming- und im Sportbereich Verwendung. Die Einsatzmöglichkeiten reichen vom Nachweis der Lieferkette oder der Echtheit eines Produkts bis zu digitalen Fußball-Sammelkarten.

On chain: Direkt auf der Blockchain hinterlegt. NFTs, die »on chain« sind, werden direkt auf der Ethereum-Blockchain gehostet. Dazu zählen zum Beispiel Art-Blocks-NFTs (→ Art Blocks, → Generative Art). Aus Kostengründen wird die Mehrzahl digitaler Kunstwerke an anderen Speicherorten (idealerweise dezentral auf IPFS, dem »Interplanetary File System«) verwahrt. Auf der Blockchain befindet sich dann lediglich ein NFT in Form eines Links, der auf diesen Speicherort verweist.

OpenSea: 2017 gegründeter, erster und größter Marktplatz für NFTs. Ein nicht kuratierter Zweitmarkt, das heißt, jeder kann hier ein NFT anbieten. Breit gefächertes Angebot: Kunst, Musik, Sammelkarten, Domainnamen, Sammlerstücke (»Collectibles«), → Utilitys sowie Items, die in virtuellen Welten (zum Beispiel Games) Verwendung finden. Zahlreiche Sortier- und Suchfunktionen, an denen sich andere Marktplätze von Nifty Gateway bis Rarible grob orientieren. https://opensea.io/

Play to Earn (P2E): Die Möglichkeit innerhalb von (Blockchain-)Spielen Geld zu verdienen, entweder in Form von Kryptowährung (meist In-Game-Token) oder auch in Form von NFTs, wie zum Beispiel Ausrüstungsgegenstände im Spiel, die gegebenenfalls auch veräußert werden können.

POAP (Proof of Attendance Protocol): Wörtlich »Teilnahme-Beweis«. Ein POAP ist ein Anwesenheitsnachweis für eine digitale oder analoge (IRL) Veranstaltung in Form eines NFTs. Solche POAPs können zu Statussymbolen werden. Manche von ihnen verschaffen den Inhabern zukünftig Vorteile, wie zum Beispiel die Aufnahme in → Whitelists oder Geschenke des Veranstalters.

Private Key: Persönlicher Zugangsschlüssel zu digitalen Inhalten, beispielsweise zur MetaMask. Dort besteht der Private Key (bzw. Backup-Schlüssel) aus einer individuellen Folge von zwölf Worten, die bei der Einrichtung der MetaMask vergeben wird (siehe auch → Seed-Phrase/Secret Recovery Phrase). Wer auch immer im Besitz dieses Private Key ist, kann die MetaMask öffnen und leeren. Deshalb sollte ein Private Key vom Eigentümer sicher verwahrt und auf keinen Fall anderen Personen zugänglich gemacht werden.

Proof of Stake (PoS): Generierung neuer → Coins einer Kryptowährung auf der Basis eines »Anteilsnachweises«. Die Ethereum-Blockchain ist am 15. September 2022 komplett auf dieses Verfahren umgestellt worden, das weniger Energie verbraucht als der → Proof of Work. Wer seit dem → Merge Ether in der Ethereum-Blockchain hinterlegt, bekommt nach dem Zufallsprinzip das Recht, neue Blöcke zu validieren, wofür er anschließend als Belohnung weitere Ether erhält.

Proof of Work (PoW): Das Schürfen von → Kryptowährungen durch aufwändige (und viel Energie verbrauchende) Rechenoperationen, die der → Blockchain neue Blöcke hinzufügen. Frei übersetzt »Beglaubigung durch geleistete Arbeit« oder »Arbeitsnachweis«.

Proof of Storage: Absicherung von Daten auf der Blockchain allein durch den Nachweis einer Speicherreservierung. Beispiel: Filecoin.

Public Key: Aus dem → Private Key generierte Ziffernfolge, die nicht auf diesen zurückzuführen ist und daher öffentlich (im Krypto-Zahlungsverkehr) genutzt werden kann – ähnlich einer Kontonummer im traditionellen Zahlungsverkehr.

Raffle: Eine Verlosung, für die man sich entweder eintragen muss oder für die man zufällig ausgesucht wird, über die Daten, die auf der Blockchain einsehbar sind. So könnte zum Beispiel ein Künstler einen Raffle unter all seinen NFT-Holdern machen und einen Gewinner küren, ohne dass man sich dafür überhaupt angemeldet hat.

Rug Pull: Wörtlich »den Teppich wegziehen«. Ein Projekt wird gemintet, die Gründer versprechen vollmundig, was es alles geben wird (z. B. interessante Utilitys, ein P2E-Game usw.). Nach dem Ausverkauf nehmen die Gründer das Geld und überlassen das Projekt sich selbst. Dafür wurden inzwischen sogar schon Founder vor Gericht gestellt, und das wird noch öfter passieren.

Reveal (Pre-Reveal, Reveal, Post-Reveal): Enthüllung der konkreten Merkmale eines NFTs. Dies passiert in der Regel nach dem Minten, meistens unmittelbar, manchmal aber auch zeitversetzt, sodass auch »unrevealed NFTs« schon gehandelt werden. Pre-reveal und Post-reveal bezeichnen die Zeit vor bzw. nach dem Reveal.

Seed-Phrase/Secret Recovery Phrase: Schlüssel, mit dem jederzeit ein automatisches Backup einer Krypto-Wallet erstellt werden kann. Die Seed-Phrase (von »seed« = Samen) sorgt dafür, dass man neue Transaktionen für diese → Wallet bestätigen kann (ähnlich einer Pin-Eingabe bei Überweisungen). Geht das Gerät, mit dem die Wallet eingerichtet wurde, verloren, kann die Wallet mit Hilfe dieser Seed-Phrase problemlos wieder hergestellt werden. Bei der → MetaMask besteht die Seed-Phrase aus einer willkürlichen Folge von 12 Worten, die der Nutzer bei Einrichtung der MetaMask zugeteilt bekommt. Arbeitet der Nutzer mit einem → Ledger (externen Hardware-Schlüssel), umfasst die Seed-Phrase dort 24 Worte. Aus Sicherheitsgründen sollte eine Seed-Phrase niemals digital gespeichert werden (auch nicht als Foto!), sondern handschriftlich notiert, wasserdicht verpackt (beispielsweise laminiert) und an einem geheimen Ort verwahrt werden. Da es keinen zentralen Support für Krypto-Wallets gibt, ist der Wallet-Inhalt nicht mehr zugänglich, wenn die Seed-Phrase verloren geht. Umgekehrt gilt: Jeder, der in den Besitz einer Seed-Phrase gerät, kann die betreffende Wallet leerräumen.

Sekundärmarkt: Ursprünglich Begriff aus dem Finanzwesen. Auf einem Primärmarkt werden Finanzinstrumente (z. B. Wertpapiere) erstmalig ausgegeben, auf einem Sekundärmarkt werden sie anschließend gehandelt (z. B. an einer Börse). Im NFT-Bereich werden Marktplätze, auf denen bereits gemintete NFTs weiterverkauft werden, als Sekundärmärkte bezeichnet. Wichtigster Sekundärmarkt für NFTs ist → OpenSea. Alternativ spricht man auch von einem Zweitmarkt.

Silent Auction: »Stille (verdeckte) Auktion«. Dabei kennen die Bieter die Höhe der anderen Gebote nicht. Nach Abschluss der Auktion erhält der Bieter mit dem höchsten Gebot den Zuschlag. Stille Auktionen gibt es unter anderem bei der Verkaufsplattform Nifty Gateway (https://niftygateway.com/).

Smart Contract: Wörtlich übersetzt »intelligenter Vertrag« und die Rechenoperation, auf der NFTs basieren. Smart Contracts sind Protokolle auf der Blockchain, die nach dem Muster if → then (wenn → dann) automatisch bestimmte Operationen ausführen, sobald zuvor definierte Bedingungen erfüllt sind. In Smart Contracts lassen sich zahlreiche Funktionen programmieren. Als digitale Algorithmen auf der Blockchain sind Smart Contracts transparent, selbstausführend und unumkehrbar. Sie vereinfachen Vertragsbeziehungen und lösen sie von persönlichem Vertrauen in den Vertragspartner, sie sind »trustless«. Beispiel: Bei einer traditionellen Galerie muss der Künstler darauf vertrauen, dass der Galerist ihm den vertraglich vereinbarten Anteil am Verkaufserlös überweist. Bei einem NFT erledigt das ein Algorithmus.

Stablecoin: Wörtlich übersetzt »stabile Münze«. Eine Kryptowährung, deren Wert im Kurs 1 zu 1 an eine klassische Währung gekoppelt ist (häufig US-Dollar, es gibt aber auch an Euro oder Yuan gebundene Stablecoins). Alternativ kann ein Stablecoin auch durch einen anderen »stabilen« Wert wie Gold abgesichert sein. Stablecoins minimieren Volatilität (Wertschwankungen) und sind zugleich digital einsetzbar. Beispiele: der dollarbasierte → USDC oder der Digix-DAO für Goldbindung.

Snapshot: Dabei wird sozusagen ein »Schnappschuss« der aktuellen Blockchain gemacht, um zu sehen, welche Wallet zu diesem Zeitpunkt einen bestimmten NFT hält. Diese Daten werden dann verwendet, um die betreffenden Wallet-Adressen zum Beispiel auf eine → Whitelist für einen neuen Mint zu setzen oder an einem → Raffle zu beteiligen.

Staken/Staking: Coins, fungible Tokens oder NFTs werden in ein Protokoll als Pfand eingelegt. Ihre Inhaber bekommen, solange sie gestakt haben, »Rewards« (so etwas wie Zinsen), in der Regel in Form einer bestimmten Kryptowährung.

Swappen: Im Kryptobereich der Tausch von einer Kryptowährung gegen eine andere, gegen einen anderen Token-Standard (ETH in WETH) oder gegen → FIAT, in der Regel auf Börsen wie Uniswap oder SushiSwap (https://app.uniswap.org/#/swap und https://sushi.com).

Token: Wörtlich übersetzt »Münze«, »Wertmarke« oder »Spielmarke«. Im Kryptobereich digitaler Vermögenswert oder digitales Wirtschaftsgut. Anders als → Coins sind Tokens nicht an eine eigene → Blockchain gebunden, sondern können auf verschiedenen Blockchains hergestellt werden.

TradFi: «Traditional Finance«, das heißt die klassische Finanzindustrie im Unterschied zur → DeFi. Zur TradFi zählen beispielsweise Banken oder die Börse.

Transaktion: Alle Vorgänge auf der Blockchain, für die Gas bezahlt wird. Das kann minten sein, staken, unstaken, kaufen, verkaufen. Dabei werden alle Daten der Transaktion öffentlich einsehbar auf der Blockchain hinterlegt.

Unlockable Content: Versteckte Zusatzinhalte eines NFTs, zu denen nur der Besitzer Zugang hat und die für alle anderen unsichtbar und verschlossen (»unlockable«) bleiben. Beispiel: Dem Käufer eines NFTs werden bestimmte Websites, Bilder, Musikstücke zugänglich.

Utility: Zusatzfunktion eines NFTs. Beispiele: die VeeFriends von Gary Vaynerchuk als Tierbilder, die zugleich als Eintrittskarte für die Konferenz VeeCon fungieren, oder die Bored Apes, die zugleich der Mitgliedsausweis für den Bored Ape Yacht Club sind.

Wallet: Wörtlich übersetzt »Brieftasche«. Eine digitale Geldbörse, die den Zugriff auf eigene Kryptowährungen oder andere Blockchain-Inhalte wie NFTs regelt – entweder in Form einer App oder als »hardware wallet«, bei der der Zugang aus Sicherheitsgründen über einen Schlüssel (→ Private Key) auf einem eigenen Gerät (z. B. USB-Stick-ähnlichen → Ledger) gespeichert ist. Die am meisten verbreitete Wallet im NFT-Bereich ist die → MetaMask.

Web3: Die dritte Generation des World Wide Web. Während Nutzer im Web1 nur Inhalte auffinden und im Web2 zusätzlich selbst Inhalte generieren konnten (z. B. in Wikis, Blogs oder Sozialen Medien), kommen im Web3 dezentrale, häufig Blockchain-basierte und selbstlernende Anwendungen hinzu. Beispiele sind → DAOs, → DeFi oder auch die unterschiedlichsten Arten von → DApps.

Wei: Die kleinste Ether-Einheit. 1 ETH sind 1018 Wei (= 1.000.000.000.000.000.000 Wei). → Gwei

Whale: Im weiteren Sinne potenter Akteur im Krypto-Markt (Sammler, Investor) (daher »Whale Watching«). Im engeren Sinne jemand, der 10 Prozent oder mehr einer bestimmten Kryptowährung besitzt und daher entscheidenden Einfluss auf den Markt nehmen kann.

Whitelist (Waitlist): Im NFT-Bereich sind auf einer (»weißen«) Liste alle verzeichnet, die vor anderen relevante Projektinformationen erhalten oder bevorzugt → minten können. Meistens handelt es sich dabei um treue Käufer.

Wrapped Ether (WETH): Wörtlich übersetzt »eingewickelter Ether«. Ein Wrapped Ether entspricht bei der Umrechnung exakt einem → Ether. Der Unterschied liegt im Token-Standard ERC-20, der bei Einführung des ETH noch nicht existierte und beim WETH gewährleistet ist. Dies erhöht dessen Funktionalität, beispielsweise ermöglicht es auf → OpenSea, mit einem einzigen WETH zahlreiche Gebote in dieser Höhe abzugeben. Der Umtausch von ETH in WETH erfolgt auf dezentralisierten → Kryptobörsen (DEX).

Zweitmarkt (→ Sekundärmarkt)