Kapitel 22

König Midas

D as Licht des Morgens wirkt fast trübsinnig, als ich die Bildhauer dabei beobachte, wie sie Blöcke aus Eis bearbeiten.

Zwei von ihnen meißeln an einem Quader, der größer ist als ich. Sie stehen auf Trittleitern im Hof, um ihr gefrorenes Werk zu behauen. Mir wurde mitgeteilt, dass sie an einer Statue von Niven arbeiten. Ein Geschenk zum herannahenden Geburtstag des Prinzen. Anscheinend sind insgesamt dreizehn Skulpturen nach seinem Bildnis geplant.

Ich muss ein höhnisches Grinsen unterdrücken.

Der Junge ist ein verzogenes Balg, das denkt, es könne den Herrscher spielen. Fulke hat seinem Sohn keinen Gefallen getan, indem er ihm den Anspruch auf die Krone eingeredet hat, ohne ihm tatsächlich das Handwerkszeug dafür beizubringen. Nivens Jugend entschuldigt gar nichts. In seinem Alter habe ich bereits einen eigenen Haushalt geführt, Geld verdient und gestohlen, um sicherzustellen, dass ich Essen auf dem Tisch habe. Mir wurde nichts geschenkt – ich musste es mir nehmen .

Bisher hat Niven sich nur Freiheiten mit meiner Geduld herausgenommen. Seit meiner Ankunft ist er ein Splitter in meinem Fleisch; eine nervige Irritation, die ich nicht beseitigen kann.

Noch nicht.

Entscheidend ist der richtige Zeitpunkt. Ich muss zuerst dafür sorgen, dass dieses Königreich mir aus der Hand frisst. Der Anfang ist bereits gemacht, besonders jetzt, wo Ranhold Raum für Raum, Berührung für Berührung reicher wird. Gold hat immer Einfluss auf die Gunst der Menschen.

Ich sehe mich um. Das sanfte Pochen der Hämmer hallt in meine Ohren wider, als ich mir im Geist notiere, als Nächstes diesen Pavillon verwandeln zu lassen. Ich kann ihn von meinen Gemächern aus sehen. Und mit etwas Glück wird er die Statuen des Prinzen überstrahlen. Alle dreizehn Stück.

Jemand betritt den Pavillon und reißt mich aus meinen Gedanken. Als ich den Kopf hebe, bemerke ich Königin Kaila, in einem engen Kleid mit ausgestelltem Rock.

«Königin Kaila.» Ich erhebe mich höflich, und die lächelnde Frau nickt mir zu.

«Guten Morgen, König Midas», sagt sie. Ihre zimtfarbenen Augen funkeln amüsiert. «Das ist schon das zweite Mal, dass ich Euch hier sehe. Muss einer Eurer Lieblingsorte sein.»

«In der Tat. Möchtet Ihr Euch setzen?», frage ich und deute auf den Platz neben mir.

Sie schüttelt den Kopf. Auf ihrem pelzbesetzten Mantel glänzen Eiskristalle. «Ich mache grad einen kleinen Spaziergang.»

Mein Lächeln verblasst ein wenig. Ich vermute, dass sie im Verlauf dieser sogenannten Spaziergänge ihre Magie einsetzt, um Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Das würde ich an ihrer Stelle tun. Ich muss mich dringend mit den Wachen unterhalten, um sicherzustellen, dass sie ihre Gespräche auf das Notwendigste reduzieren. Männer in Uniform tratschen mehr als Schulmädchen.

«Es ist ein schöner Morgen dafür.»

«Sehr ruhig», antwortet sie, auch wenn ich das Gefühl habe, dass sie nicht vom Wetter redet. Ich unterdrücke ein Grinsen.

Die Macht der Königin fasziniert mich und macht mich gleichzeitig nervös. Es ist eine eindrucksvolle Gabe, die Worte anderer zu sich ziehen zu können. Das wäre sicherlich nützlich. Und deswegen habe ich sie hierher eingeladen.

Königin Kaila hat vor, ein Bündnis auszuhandeln, weil ihr Königreich Einnahmen braucht. Ich will meinen Einflussbereich erweitern. Gibt es einen besseren Weg dazu, als mich mit jemandem zu verbünden, der sich leicht mit Gold kaufen lässt und das Flüstern anderer hören kann? Es ist besser, sie in meiner Nähe zu halten, damit sie diese Geheimnisse mit mir teilt, statt sie von mir zu stehlen.

«Ich hoffe, es hat Euch keine allzu großen Schwierigkeiten bereitet, Euch ans Fünfte Königreich zu gewöhnen.»

Kaila sieht sich um. Ihr glattes, schwarzes Haar fällt offen über ihre Schultern. «Ich muss zugeben, dass Schnee einen gewissen Charme haben kann», entgegnet sie, ein verführerischer Tonfall in ihrer heiseren Stimme.

Ich lege den Kopf schief, und ein Mundwinkel zuckt. «Den hat er gewiss. Doch man sagt, die Privatinseln des Dritten Königreichs wären die schönsten Orte in ganz Orea.»

«Dieser Einschätzung muss ich zustimmen», meint sie kokett und spielt an dem Armband aus Muschelschalen, das ihr schmales Handgelenk ziert. «Auch wenn ich natürlich voreingenommen bin.»

Ich lache leise. «Alle Herrscher sollten der Meinung sein, ihr Land wäre das Beste, nicht wahr?»

«Sollten sie.» Sie nickt. «Aber in diesem Fall könnte ich Euch vielleicht bald auf eine dieser Inseln einladen, sodass Ihr Euch selbst ein Bild machen und entscheiden könnt, ob die Behauptungen wahr sind.»

Mein Grinsen wird breiter.

Ich lasse den Blick über ihre attraktive Gestalt gleiten. Vielleicht wird Malinas Widerstand mir doch noch zum Vorteil gereichen. Wieso sollte ich mich mit einer kalten Furie und dem Bastard eines Sattels zufriedengeben, wenn sich vielleicht … ganz andere Möglichkeiten bieten?

«Möchtet Ihr heute in meinen privaten Gemächern mit mir zu Abend essen?», frage ich. «Ich bin mir sicher, ich könnte die Küche bitten, ein leckeres Gericht aus Eurem Königreich zu zaubern.»

Sie wirkt angetan. Und Kaila ist eine echte Schönheit. Ich frage mich, ob die Gerüchte über ihren viel älteren und inzwischen verstorbenen Mann aus erster Ehe wahr sind. Man erzählt sich, sie hätte ein Geheimnis gehört, das ihr nicht gefallen hat, und er wäre kurz darauf gestorben.

«Das wäre wunderbar. Wird Eure goldgeküsste Favoritin sich uns anschließen?»

Wäre ich nicht so geübt in höflicher Konversation, hätte ihre Frage mich vielleicht aus dem Konzept gebracht.

«Nicht heute Abend», antworte ich glatt. «Auch wenn ich mir sicher bin, dass Ihr sie schon bald sehr mögen werdet.»

Kaila lächelt. «Bestimmt.»

Der trübe Morgen beschließt, Schnee über uns auszuschütten. Dicke Flocken segeln zu Boden wie Zuckerkristalle.

Die Königin erschauert. «Ich sollte besser nach drinnen gehen. So charmant Schnee auch sein kann, ich verspüre keine besondere Begeisterung für die Kälte.» Sie schenkt mir ein Lächeln. «Ich freue mich auf unser Dinner, König Midas.»

«Tyndall, bitte. Ich freue mich auch.»

Mit einem eleganten Kopfnicken dreht sie sich um und verlässt den Pavillon. Ihre Hüften wiegen sich, als sie sich zu ihrem Bruder Manu und ihren Wachen gesellt, die an der Burgmauer auf sie warten.

Manu wirft mir einen Blick kalkuliert neutraler Freundlichkeit zu, doch seine Schultern sind ein wenig zu steif. Egal, wie umgänglich er auch wirken mag, ich kann das Gefühl nicht unterdrücken, dass er sehr gute Menschenkenntnis besitzt. Nachdem seine Schwester offenbar auf ihn hört, muss ich darauf achten, mit ihm auf gutem Fuß zu stehen.

Als Kaila in der Burg verschwunden ist, wende ich mich wieder den Bildhauern zu, deren Kleidung jetzt Sprenkel von winterlichem Weiß aufweist. Sie haben die Kapuzen über den Kopf und die Handschuhe angezogen. Mein Blick folgt ihren Bewegungen, doch in Gedanken rekapituliere ich das Gespräch mit der Königin. Die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, entrollen sich vor mir wie verschiedene Fäden.

Sie hat ein Interesse an Auren entwickelt, aber das hatte ich erwartet. Alle interessieren sich für meine Auren.

Einschließlich dieses stachelbewehrten Mistkerls, Kommandant Riss.

An meinem Kiefer beginnt ein Muskel zu zucken, als Wut meine Brust ausfüllt. Ich koche immer noch vor Zorn, weil er sie berührt hat. Er hat sogar die Frechheit besessen, sie unter den Augen meiner Wachen zu tragen. Aber ich weiß noch nicht, ob er das getan hat, weil sie so schwach war … oder ob er mich verhöhnen will.

In jedem Fall beunruhigt mich die Situation. Stünde er nicht unter dem direkten Schutz von Ravinger, hätte ich ihn längst ins Verlies geworfen, um ihm die Stacheln aus der Wirbelsäule reißen zu lassen. Meine Hände ballen sich unwillkürlich zu Fäusten, erfüllt von dem Drang, genau das zu tun – Riss zu bestrafen.

Ich werde mich um ihn kümmern müssen.

Und um Auren werde ich mich ebenfalls kümmern müssen.

Mir gefällt nicht, wie sie mich in letzter Zeit ansieht. Und auch die anhaltende Wachsamkeit in ihrem Blick beunruhigt mich. Die Zeit der Trennung von mir hat sie verändert. Ich hatte geglaubt, nach Jahren sorgfältiger Erziehung, in denen ich ihr angemessenes Verhalten beigebracht habe, wäre meine Kontrolle über sie sicher. Doch schon nach wenigen Wochen ohne mich ist sie mir entglitten wie ein schlüpfriger Fisch. Sie braucht eine Erinnerung daran, wer sich um sie kümmert, wer ihr Meister ist.

Ich habe Auren noch nie geschlagen, aber mit ihren Mätzchen beim Abendessen hat sie mich dazu getrieben. Ich senke den Blick auf die Hand, als könne ich immer noch den scharfen Aufprall auf ihrer Wange spüren. Der Ausdruck in ihren Augen, nachdem …

Ein hässliches Gefühl verkrampft mir den Magen. Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass meine Wut mir die Fassung raubt. Jede Minute, die ich hier verbringe, ist von Bedeutung. Ich brauche Auren fügsam; muss verhindern, dass schlechte Gewohnheiten zurückkehren.

Also werde ich ihr Zeit zum Schmollen lassen. Ich lasse sie in Frieden ihre Wunden lecken, geschützt vor neugierigen Blicken. Ich werde mich von ihr fernhalten, damit sie alles in ihrer eigenen Geschwindigkeit verarbeiten kann. Sie wird einlenken – das tut sie immer.

Ich lege zudem keinen besonderen Wert darauf, die Erinnerung an meinen Kontrollverlust in dem Bluterguss auf ihrem Gesicht zu sehen. Ich werde sie für den Moment in Ruhe lassen, damit sie sich einleben kann. Ranhold wurde mit genug Gold geschmückt, um jeden Tratsch zu unterbinden. Und ich muss mich vor dem großen Ball noch mit einer Menge anderer Dinge beschäftigen.

Vor allem anderen muss in Bezug auf Kommandant Riss etwas unternommen werden. Bitterer Ärger steigt in mir auf, wann immer ich auch nur daran denke, wie er sie berührt … oder mir ausmale, was zwischen den beiden geschehen sein mag, als sie zusammen durch das Ödland gereist sind, außerhalb meines Einflussbereichs.

Meine Wachen und Angestellten hüten sich, sie zu berühren. Ich werde daher einfach dafür sorgen müssen, dass der Armeekommandant und Ravinger diese Regel ebenfalls verstehen.

Verdrossen trommele ich mit den Fingern auf dem Oberschenkel.

Ich muss all diese Fäden fester packen, denn sie sind drauf und dran, sich meinem Griff zu entziehen. Auren, der Kommandant, Malina, Niven. Zwei verdammte Königreiche, die ständige Aufmerksamkeit erfordern.

Ich wusste, welche Herausforderung es darstellen würde, meinen Einfluss auf das Fünfte auszuweiten. Doch das ist eine Herausforderung, der ich mich gern stelle, und ich werde sie meistern. Alles andere ist inakzeptabel.

Aber ich stehe unter ständigem Druck. Jedes Mal, wenn ein weiterer Faden auf meinem Schoß landet, kostet es mich unendlich viel Planung, um zu verhindern, dass ein großer Knoten entsteht. Wären diese Fäden doch nur nicht so schwer zu weben.

Meine Hände öffnen und schließen sich, spannen sich an und entspannen sich, wieder und wieder.

Das Knirschen einer Leiter erregt meine Aufmerksamkeit, und ich nehme den Mann wahr, der von den Sprossen steigt, um einen heruntergefallenen Hammer aufzuheben. Sein Gesicht ist mir zugewandt, sodass ich perfekte Sicht auf ihn habe.

Bei seinem Anblick regt sich tiefer Hass. Das passiert jedes Mal, und doch besuche ich immer wieder diesen Pavillon.

Ich lege den Kopf schief. Meine Hände kribbeln. Ich habe Wochen damit verbracht, ihn zu beobachten – diesen Mann, der das Gesicht meines toten Vaters trägt. Einem Vater, den ich bis heute verabscheue, obwohl er nur noch ein Haufen Asche ist, sein Körper in einer heißen Wüste verbrannt.

Zuerst habe ich den Bildhauer beobachtet, weil ich den Eindruck genossen habe, mein Vater wäre hier, würde sich mir gegenüber ehrerbietig verhalten und unter meinem strengen Blick arbeiten. Aber vielleicht habe ich seinen wahren Zweck missverstanden. Vielleicht haben die Götter ihn mir geschickt, um meine Seele zu beruhigen, wenn ich das Gefühl habe, die Kontrolle könnte mir entgleiten. Um mich daran zu erinnern, dass ich, wenn ich ihn bezwungen habe, auch jedes andere Problem niederringen kann.

Vielleicht haben die Götter ihm das Gesicht meines Vaters verliehen, damit ich es nutzen kann.

Meine Fäuste öffnen sich, als der Mann die Hand hebt, um über die eisige Oberfläche zu wischen. Seine Kapuze fällt nach hinten und enthüllt diesen kahlen Kopf mit den ausgeprägten Furchen darauf, diesen tiefen, missbilligenden Stirnfalten. Sein weißer Bart wirkt vor dem Schnee fast gelblich, und seine Augen stehen etwas schräger. Sie sind klar und braun, während die Augen meines Vaters immer blutunterlaufen waren, vom Alkohol gerötet und verquollen.

Der Bildhauer scheint zu spüren, dass ich ihn beobachte, denn er dreht den Kopf und fängt für einen kurzen Moment meinen Blick ein, bevor er ehrerbietig den Kopf neigt. Mein Vater hat sich nur verbeugt, wenn er über mir kniete, um mich mit seinem Gürtel oder einem geleerten Bierkrug zu schlagen.

Manchmal bereue ich, ihn in unserer Hütte verbrannt zu haben. Es war ein zu schneller Tod. Aber vielleicht kann ich diesen Fehler jetzt berichtigen. Es scheint, als wäre mir die Gelegenheit gewährt worden, meine Autorität an einem anderen auszuleben, ohne dass meine Pläne gestört werden. Mir wurde die perfekte Person geschickt, um mich an seiner Bestrafung zu ergötzen.

Finstere Freude füllt jeden Winkel meiner Brust, als ich eine Hand hebe, um den Hauptmann meiner Wache heranzuwinken. Aufmerksam, wie er ist, erfasst er die Geste sofort und eilt heran, um kurz vor dem Pavillon anzuhalten. «Sire?»

«Dieser Mann dort», sage ich mit einem leichten Nicken. «Bringt ihn ins Verlies.»

Es ist offensichtlich, dass mein Befehl ihn erstaunt, aber er ist gut ausgebildet und erholt sich schnell. «Jawohl, Eure Majestät. Wird erledigt.»

Er winkt einen der anderen Wachmänner heran. Anschließend steuern die beiden direkt auf den betagten Bildhauer zu.

Zuerst runzelt der alte Mann verwirrt die Stirn. Ohne ein Wort packen meine Wachen seine Arme. Er zuckt überrascht zusammen, bevor er Meißel und Hammer fallen lässt. Die anderen Bildhauer erstarren schockiert, beobachten mit großen Augen, wie meine Wachen ihren Kollegen wegzerren.

Seine heiseren Schreie hallen verzweifelt durch die Luft. Er dreht und wendet den kahlen Kopf. «Was tut ihr? Wo bringt ihr mich hin? I-ich habe nichts getan!», ruft er und stemmt seine dürren Beine in den Schnee, die dadurch Schleifspuren hinterlassen.

Unruhe erfüllt den Hof, aber niemand stellt meine Entscheidung infrage. Niemand versucht, etwas zu unternehmen.

Der Mann reckt den Hals und richtet seine wilden Augen auf mich. «Bitte, Eure Majestät! Das muss ein Irrtum sein! Bitte, helft mir!»

Meine Brust dehnt sich unter einem tiefen, befriedigten Atemzug, als ich mir vorstelle, es wäre mein Vater, der abgeführt wird; es wäre seine Stimme, die mich anbettelt.

Mit gepresster Stimme schreit er: «Ich bin unschuldig!»

Du siehst aus wie er , lautet meine stumme Antwort. Deine Schuld steht dir ins Gesicht geschrieben.

Seine arthritischen Finger versuchen, die Uniformen der Wachen zu packen, aber er ist viel zu gebrechlich, um ihnen wirklich etwas entgegenzusetzen. Unterlegt von einem letzten, verzweifelten Schrei schleppen sie ihn um die Ecke der Burg, wo ein diskreter Eingang zum Verlies existiert.

Sobald seine Stimme verklungen ist, füllt Schweigen den Hof.

Ich stehe im Pavillon, die Arme vor der Brust verschränkt, und starre stolz über alle Zurückgebliebenen hinweg. Die vereinzelten Ranhold-Wachen, Bildhauer, ein Pferdeknecht, sie alle sind wie erstarrt. Ich warte, ob einer von ihnen die Stimme erheben wird, doch niemand findet den Mut.

Als sie bemerken, dass ich ihnen meine Aufmerksamkeit zugewandt habe, kehren sie eilig an die Arbeit zurück, die Blicke abgewandt. So schnell ignorieren Menschen das Unglück anderer. Da ist immer diese dunkle Stimme, die ihnen zuflüstert: Lass es einfach gut sein. Misch dich nicht ein, sonst könnte dir dasselbe zustoßen .

Ich senke die Arme und verlasse den Pavillon. Feuchte Flocken landen auf meiner Stirn, als ich Burg Ranhold durch den Haupteingang betrete.

Meine Finger kribbeln vor Aufregung, als ich zum offiziellen Eingang des Verlieses schreite. All diese widerspenstigen Fäden, all diese ständigen Irritationen … Für all das werde ich ihn büßen lassen.

Denn die Götter haben mir ein Geschenk geschickt, und ich habe vor, es zu nutzen .