Heute morgen hatten wir Besuch. Es waren Dorfbewohner wie wir. Tatsächlich ist eine ganze Menge von ihnen angerückt, es waren mindestens zwanzig. Das ganze Dorf war in Aufregung. Es passiert nicht jeden Tag, dass andere Dorfbewohner zu uns kommen. Es waren schon mal welche da, aber nicht mehr, seitdem die Monster uns ständig angreifen. Die Ältesten behaupten, sie seien Touristen.

Ich glaube das nicht.
Ich meine, wenn es wirklich nur Touristen wären, hätten sie
doch gute Laune, oder?
Sie würden lachen.
Sie würden uns einen guten Tag wünschen.
Sie würden mit uns reden.
Oder etwa nicht?

Aber das tun sie ja nicht.

Sie sind traurig und blicken verdrossen auf den Boden. Kurz nach ihrer Ankunft haben die Ältesten sie sogar zum Bürgermeister geführt. Mehr noch: in nur wenigen Stunden haben unsere Baumeister ihnen ein ganz neues Haus gebaut, groß genug für alle.

Da haben sie Glück gehabt, die fröhlichen „Touristen“. Ich weiß zu wenig, aber ich glaube kaum, dass es wirklich Touristen sind.

Doch der Bürgermeister behauptet das weiter.

„Wir müssen nichts unternehmen“, sagte er.

„Alles ist in Ordnung!“

„Alles ist normal und es gibt keinen Grund zur Beunruhigung“, verkündete er selbstsicher.

Und währenddessen lächelte er breit und hielt beide Daumen hoch. Betretene Gesichter hörten ihm skeptisch zu.

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Nein, sie sind nicht traurigimages

Ah, ein Vater, dort links, ist vor allem überrascht, er hat noch nie ein so schönes Dorf gesehen. Und seine Tochter? Da sind Glückstränen in ihrem Gesicht! Und dann die Mutter, bah, sie ist beunruhigt, weil sie vor der Abreise vergessen hat, den Hund zu füttern, haha, Spatzenhirn!

Leute.

Was will uns der Bürgermeister da glauben lassen …?

Neeeeiin, ich lasse mir so eine Geschichte nicht auftischen, da geht etwas vor.

Ich würde gern mit dem kleinen, weinenden Mädchen sprechen, aber die Ältesten haben das neue Haus mit Wachen umstellen lassen.

Mmmmh, sehr mysteriös …

Gut, ich werde die Wachen fragen, ob man sie besuchen kann.
– Ich würde sie gern freundlich willkommen heißen, sagte ich zu ihnen. Es sind doch Touristen, oder? Da ist das doch eine Selbstverständlichkeit!

Doch es gab kein Durchkommen.

– Die Besucher sind erschöpft von der Reise, antworteten sie. Sie müssen sich ausruhen. Komm später wieder, Minus.