image
image
image

31

image

Mein Warnschrei erreichte die anderen.

Von einem Augenblick zum nächsten gefror die Szenerie.

Was so reibungslos begonnen hatte, nahm unvermittelt alptraumhafte Züge an.

Schuld daran war der Spargeltarzan.

Genauer gesagt, das, was er mit einem menschenverachtenden Piratenlachen in der Faust hielt!

Eine Granate!

Entschärft.

Meine Waffe – eben noch im Combatanschlag – senkte sich blitzartig.

Ein flüchtiger Blick zeigte mir, dass ich damit allein auf weiter Flur stand. Aber das war mir in diesem Moment egal.

Ich ließ das Schießeisen fallen wie eine heiße Kartoffel – drei Schritte von dem Lebensmüden mit dem Flackerblick entfernt.

»Bist du übergeschnappt?!« Das war Milo. Er wusste ebenso wenig wie alle anderen, was in mich gefahren war.

Aber was hätte ich schon tun sollen?

Den Mann erschießen?

Wer weiß, wo die Granate hingerollt wäre. Es waren zu viele Menschen im Raum.

Mein Glück, dass der Lebensmüde mich genauso entgeistert anglotzte wie alle anderen.

Die Überraschung war auf meiner Seite. Das Poltern meiner Waffe auf dem Teppichboden hatte ihn noch ein bisschen mehr abgelenkt.

Wenn ich richtig tippte, vergingen vom Entfernen des Sicherungsbolzens bis zur Explosion zwölf Sekunden.

Bei Sekunde 5 hechtete ich aus dem Stand auf ihn.

Ich hoffte nur, dass niemand – auch nicht Milo – die Nerven verlor und jetzt noch schoss.

»Haut ab!«, quetschte ich hervor, als ich mich schon mit dem Nackten am Boden wälzte und seine Armmuskulatur mit einem Karateschlag lahmlegte. »Raus hier!«

Mein Gegner wehrte sich verbissen. Auch noch, als ich ihm einen Schlag in die Magengrube verpasste, der die meisten, die ich kannte, für einige Zeit außer Gefecht gesetzt hätte.

Ich verzichtete darauf, ihm den Rest zu geben.

Meine Finger angelten das Todes-Ei, das ihm entglitten war.

Bei Sekunde 10 war ich wieder auf den Beinen und wollte zu dem Fenster, das ich aus den Augenwinkeln wahrgenommen hatte.

Als ich ankam, entpuppte es sich als Bestandteil der Kulisse.

Als Attrappe.

Noch während ich nach einem Ausweg suchte, sprang mein inneres Zählwerk auf die magische Zwölf um ...