»Hohohoho!«
Zunächst war ich perplex – dann lachte ich mit. Ich konnte gar nicht anders.
»Hoho-hoho!«
Das schwärzeste Lachen meines Lebens kam aus dem schweren Metall-Ei in meiner Hand.
Der Kerl am Boden wälzte sich ebenfalls prustend. Inzwischen hatte jeder im Raum, mit Ausnahme vielleicht von der Lady auf dem Bett, begriffen, was los war.
Dieser Irre hatte uns mit einem Scherzartikel zum Narren gehalten!
Was für eine Welt!
Der Spargeltarzan lachte noch, als er bereits abgeführt wurde.
Milo kam zu mir. »Wenn sich alle Irren dieser Erde totlachen würden, hätten wir bestimmt weniger Probleme.«
»Aber wahrscheinlich müssten dann die Friedhöfe ähnlich konstruiert werden wie die heutigen Wolkenkratzer«, erwiderte ich ebenso sarkastisch. »Mehrgeschossig – sonst bekämen wir ganz schnell Platzprobleme.«
Während sich der Tumult allmählich legte, kümmerte ich mich um die Nackte auf dem Bett.
Sie sah trotz ihrer traumhaften Figur bemitleidenswert aus.
Milo legte ihr eine Decke über den Körper, murmelte aber gleichzeitig verschämt: »Schade ...«
Wir warteten, bis die Ambulanz kam.
Inzwischen wurde der Inhaber des illegalen Studios über seine Rechte belehrt.
»Kennen Sie einen Angus Tycon?«, fragte Orry ihn im Anschluss.
Der kleine Mann mit dem aufgedunsenen Gesicht sah aus, als brauchte er selbst dringend einen Arzt. Zitternd stand er da und japste: »Nie gehört!«
Kurz darauf brach er tatsächlich zusammen.
Aber der eintreffende Arzt gab Entwarnung. »Nichts Ernstes. Der Kreislauf. Er ist bald wieder auf dem Damm.«
Als nächstes kümmerte er sich um die Blondine.
»Rauschgift«, kommentierte er, was wir schon ahnten. »Ziemliche Dosis. Sie muss dringend in stationäre Behandlung!«
Wir hatten nichts dagegen.
Er spritzte ihr ein Stärkungsmittel.
Als sie auf eine Transportbahre gelegt wurde, schlug sie plötzlich die Augen auf, starrte mich an und flüsterte: »Angus? Du Schwein!«
»Sie verwechseln mich, Lady«, sagte ich und winkte den Arzt nochmals herbei. Mit ein paar Worten machte ich ihm klar, was ich wollte. Er war einverstanden. Mit Milo verabredete ich, dass er allein ins Büro zurückfuhr.
Dann stieg ich zu der Blonden in den Fond des Ambulanzwagens, wo ich die Fahrtzeit zum Krankenhaus nutzte, um ihr ein paar Informationen aus dem hübschen Näschen zu ziehen.
Sie kannte Tycon.
Dieser Verdacht wurde während der kurzen Fahrt zur Gewissheit. Obwohl sie bis zum Scheitel mit billigem Stoff abgefüllt war, begann das Medikament, das ihr der Doc verabreicht hatte, zu wirken. Ich musste nicht einmal alle Register ziehen. Sonya, so hieß sie, sprudelte von selbst los. Sie weinte, schimpfte und drohte, Tycon mit bloßen Händen umzubringen. Offenbar hatte er sie satt gehabt und auf nicht ganz saubere Weise an diesen Mickey loswerden wollen, wo ihre Karriere vorgezeichnet gewesen wäre.
Sonya hatte allen Grund, sauer auf Tycon zu sein.
Dennoch war die Ausbeute ihrer Redseligkeit aus meiner Sicht eher enttäuschend. Sie wusste nichts von den entführten Kindern und hatte ganz offenbar auch keine Ahnung, welches Spiel Tycon spielte. Sie war nie eine Person seines Vertrauens gewesen. Nur ein Zeitvertreib.
Hart, aber kaum zu ändern.
»Werden Sie ihn einbuchten?«, fragte sie hoffnungsfroh.
Ich nickte.
Aber mehr als eine barmherzige Lüge konnte dies zum jetzigen Zeitpunkt nicht sein.