Lazarus rollte von der Liege. Er schlug zu Boden und dankte dem Aufprallschmerz, dass er die Höllenqualen in seinen Gedärmen für kurze Zeit überlagerte. Schweißgebadet, nur mit einem langen, schürzenähnlichen Baumwollhemd bekleidet, kroch er über den kalten Fliesenboden zur gegenüberliegenden Wand mit der Hygienenische.
Am Waschbecken hievte er sich nach oben. Seine Muskeln fühlten sich an wie ausgeleierte Gummizüge. Als er kurz darauf sein Gesicht im Spiegel sah, hätte er sich fast übergeben müssen.
Er sah aus wie der leibhaftige Tod: Grünlich-teigiger Teint, Trauerflor um die tiefliegenden Augen, eingefallene Wangen!
Ihr Schweine!, dachte Lazarus.
Er wusste sehr genau, dass er Jorges Vertrauen missbraucht hatte. Der Überfall auf die Morgan Bank! Er war eine feste Größe in der Planung gewesen und hatte sich selbst alles vermasselt. Wegen ein paar schneller Dollars und ein bisschen Vergnügen in Mickeys Pornostudio. Und dann hatte etwas völlig in ihm ausgehakt, als er den Bullen mit der Attrappe bedroht hatte.
Aber war das Grund genug, ihn umzulegen?
Er wusste, dass er an keiner normalen Magenverstimmung litt. Kein anderer Häftling, der den gleichen Fraß wie er bekommen hatte, war erkrankt!
Das werdet ihr büßen!
Lazarus starrte in den Spiegel und leistete heilige Schwüre.
So fand man ihn wenig später.