SELTSAMES SPIEL

Die Liebe ist ein seltsames Spiel, denkt Zankl auf dem Heimweg. Wirklich seltsam. So vielen Prämissen unterworfen, die er nicht beeinflussen kann. Nach einem kurzen ertischen Höhenflug mit Jasmin hat er erneut die Sahara erreicht, die er nun mit hängender Zunge barfuß durchquert. Manchmal kommt ihm der Gedanke, dass Jasmin nur an Sex mit ihm interessiert war, um gleich wieder schwanger zu werden. Was ja geklappt hat. Er erinnert sich an die grausame Hormontherapie bei dem Fruchtbarkeits-Doc. Hätte er sich sparen können. Offenbar ist an der Qualität seiner Spermien nichts auszusetzen. Oder haben die Medikamente erst so richtig seinen Turbo gezündet? Vielleicht. Trotzdem – alles ein bisschen schnell. Kaum ist Clarissa aus dem Gröbsten raus, stellt ihn der konfuse Hormonhaushalt seiner schwangeren Frau erneut vor hochkomplexe Anforderungen, erfordert maximale Toleranz und Flexibilität. »Bitte, gerne. Ja, Schatz, überhaupt kein Problem.« Für jede einsame Minute ist er im Moment unendlich dankbar. Er sieht in den Wassernebel des sprudelnden Stachus-Brunnens. Kinder wuseln durch die Fontänen.