»Und wer ist dieser Igor?«, fragt Diego, als er mit Andi im Sixty Lion am Tresen steht.
»Das muss dich nicht interessieren. Er zahlt gut. Zehn Mille.«
»Zehn Mille? Für jeden?«
»Nein, zusammen. Zehn Mille sind ein Haufen Geld.«
»Woher kennst du diesen Igor?«
»Ist doch egal. Der hat gerade einen Personalengpass, und da haben sie mich gefragt.«
»Wer sind ›sie‹?«
»Frag nicht so viel, Diego. Denk an die zehn Mille.«
»Okay, ich frag nicht. Aber ich bring keinen um!«
»Nein, wir sollen nur einen hopsnehmen.«
»Wen?«
»Einen Typen, einen Geschäftsfreund.«
»Wie, einen Freund? Wenn die befreundet sind, braucht dieser Igor ihn doch nicht hopsnehmen lassen?«
»Mann, Diego, wir schnappen uns den Typen, bringen ihn zu Igor und kriegen einen Haufen Schotter, klar?«
»Ja, klar. Man wird ja noch fragen dürfen. Und was macht Igor dann mit ihm?«
»Reden.«
»Wirklich nur reden? Dafür gibt es Handys.«
»Manche Sachen kann man nicht am Handy besprechen. Wenn der Typ überhaupt auftaucht. Es ist nicht ganz sicher, ob er auch wirklich nach München kommt. Aber wenn, dann nehmen wir ihn hops und kassieren zehn Mille. Ganz easy, null Risiko.« Er zeigt dem Barmann zwei Finger. Als die Biergläser vor ihnen stehen, prosten sie sich zu.
»Wenn wir den Job gut machen, schwimmen wir im Geld.«
Diego nickt. »Wär ja mal was Neues.«