WEISSES LICHT

Lucijan Djuvic – oder Lucky, wie ihn seine Freunde nennen – liegt einfach da. Hört nicht den ganzen Lärm, die Pfiffe, die Schreie. Irgendwer tippt ihm an die Schulter. Jetzt ziehen ihn zwei Männer hoch. Mitspieler? Gegner? Er weiß es nicht, kapiert es nicht. Alles ganz weit weg. Sie legen ihn wieder ab. Die Pfiffe haben aufgehört, das Schreien auch. »Lucky, was ist los?«, vernimmt Djuvic eine Stimme. Vertraut. Sein Trainer. Nichts, würde er gerne antworten. Wenn er könnte. Er spürt weder die Kälte des feuchten Rasens noch die Spätnachmittagshitze des Augusttags. Keine Schmerzen. Gar nichts. Und jetzt kommt tatsächlich das Nichts. Aber nicht schwarz, sondern weiß, gleißendes Licht. Erstaunlich. Kein Ton mehr. Stille.