DAS
FRAUENZIMMER
»So, das ist sie. Beeindruckend, nicht wahr?«
Marie sah sich in der Fahrzeughalle um. »Ja! Ist alles ein bisschen moderner als auf der Hauptwache.«
Jonah lachte. »Wir hätten es schlimmer treffen können.« Er ging mit langsamen Schritten neben Marie her. »Ich dachte mir, dass unser alljährliches Fest eine bessere Gelegenheit für dich wäre, deine neuen Kollegen kennenzulernen, als an einem normalen Arbeitstag. Schön, dass es geklappt hat.«
»Ja«, sagte Marie etwas verhalten, »ich habe mich über die Einladung gefreut. Sind alle sehr nett.«
»Schön, dass du das sagst. Der eine oder andere ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber im tiefsten Inneren kannst du dich zu einhundert Prozent auf deine neuen Kollegen verlassen. Fünfundzwanzig bist du, wenn ich nicht irre, stimmt’s?«
»Ja, genau. Ich weiß, dass das ein bisschen …«
»Zu jung?«, fiel ihr Jonah ins Wort. »Ach was. Das ist genau richtig. Wie kommt es, dass du die Feuerwehr für dich gewählt hast? In deinen Unterlagen steht, dass du gelernte Köchin bist?«
Marie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und fixierte sie hinter dem Ohr. »Das stimmt. Aber der Drang, hauptberuflich zur Feuerwehr zu gehen, war doch etwas größer, als immer nur hinter dem Herd zu stehen.«
»Verstehe«, nickte Jonah. »Dein Vater ist auch Feuerwehrmann, nicht wahr?«
»Ja, bei der Freiwilligen Feuerwehr Steingaden. Meine zwei Brüder ebenfalls. Ich schätze, es wurde mir einfach in die Wiege gelegt.«
»Na, jetzt wundert mich nichts mehr.« Jonah zeigte auf einen Raum. »Hier, zwischen den beiden Lagerräumen, befindet sich die Technik.«
»Ah«, meinte Marie interessiert, ohne ihre Umgebung jedoch genau wahrzunehmen. Sie war viel zu sehr auf das erste Gespräch mit ihrem neuen Vorgesetzten konzentriert.
»In deinen Unterlagen steht, dass du die Ausbildung zur Höhenretterin absolviert hast?«, stellte Jonah weiter fest.
»Richtig.« Marie wunderte sich, dass Jonah ihren Lebenslauf anscheinend auswendig kannte. »Ich gehe gern zum Bouldern, da lag es nahe.«
»Ah! Und was war dann der Grund, die Atemschutzausbildung über sich ergehen zu lassen?« Jonah blieb stehen.
»Weiß nicht. Vielleicht atme ich einfach nur gern durch eine schwere Maske«, sagte Marie lachend und steckte ihre Hände in ihre Hosentaschen. »Du bist ja wirklich bestens informiert.«
»Wie schon gesagt, steht alles in deinen Unterlagen. Außerdem eilt dir dein guter Ruf voraus. Der Wachleiter der Hauptwache spricht nur in den höchsten Tönen von dir.«
Marie lächelte. Sie war sich nicht sicher, ob der Wachleiter ihr damit etwas Gutes angetan hatte. Sicherlich hatte er es gut gemeint, da sie sich ausgezeichnet mit ihm verstanden hatte. Doch das minderte nicht gerade den Druck, der als Frau in dieser Männerdomäne auf ihren Schultern lastete.
»Ich würde sagen, den Rest zeigen wir dir dann am Montag. Trink doch erst einmal was und lerne deine Kollegen ein bisschen besser kennen.«
»Gern«, willigte Marie ein und versuchte, sich ihre Anspannung nicht anmerken zu lassen.
»Ach, Marie?«
»Ja?«
»Gib den Jungs ein bisschen Zeit. Du bist die erste Frau auf dieser Wache. Das ist alles etwas neu und sie müssen sich vielleicht ein, zwei Tage länger daran gewöhnen als bei einem neuen Kollegen.«
Marie schmunzelte und sah Jonah keck an. »Aber … eine Frau in Feuerwehrklamotten haben die Jungs schon mal gesehen, oder?«
Jonah hielt kurz inne. Vermutlich wusste er nicht, wie ernst sie ihre Frage meinte.
»Na, bei dem einen oder anderen bin ich mir nicht so sicher. Vielleicht im Internet oder in einem Kalender?« Er zwinkerte ihr zu und setzte den Gang zurück in den Innenhof an Maries Seite fort.
Marie war erleichtert, dass die erste Begegnung mit ihrem neuen Wachabteilungsleiter so ungezwungen verlief. Wenn Jonah schon so unkompliziert war, dann würde sie sicher auch mit ihren neuen Kollegen gut auskommen.
»Ach, wo habe ich nur meinen Kopf.« Jonah fasste sich an die Stirn. »Bevor du dich setzt, stelle ich dir gleich noch den Wachleiter vor.«
Er ging mit Marie an den Tisch neben dem, an dem die Jungs saßen.
»Herr Schiller? Entschuldigen Sie, dass ich Ihr Gespräch unterbreche. Darf ich Ihnen unser neues Teammitglied vorstellen? Das ist Marie Bach. Sie beginnt übermorgen ihren Dienst auf unserer Wache. Marie, das ist Herr Schiller, Brandamtsrat und Wachleiter.«
Marie streckte unter den musternden Blicken der Anzugträger Schiller ihre Hand entgegen.
»Guten Tag, Herr Schiller. Sagen Sie einfach Marie.«
Schiller zögerte und ließ Maries Hand noch eine kleine Weile unbeachtet, bevor er sie ergriff und fest zudrückte. Für Maries Geschmack etwas zu fest.
»Brandamtsrat Schiller. Sagen Sie einfach Herr Schiller, Fräulein Bach«, sagte er mit einer leicht süffisanten Miene.
Marie war sofort klar, dass dieser Wachleiter alles andere als unkompliziert war.
»Dann ist es also doch wahr. Eine Frau auf unserer Wache. Na ja!« Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er die Männer an seinem Tisch an, die daraufhin verstohlen an ihren Bieren nuckelten, um nicht in die Verlegenheit zu geraten, darauf etwas sagen zu müssen.
»Frau Bach hat ein paar Fortbildungen vorzuweisen. Sie ist zum Beispiel …«, setzte Jonah an.
Marie war dankbar, dass er versuchte, den peinlichen Moment für sie zu retten.
»Stopp, Herr Bergmann. Lassen Sie mich raten«, fiel ihm Schiller ins Wort. »Stricken? Häkeln?« Dann lachte er dreckig, und die Typen an seinem Tisch taten es ihm gleich.
Ja, an diesem Tisch war man sich einig.
»Mit Stricken oder Häkeln kann ich leider nicht dienen, aber am Herd habe ich mich bewährt. Ich besitze sogar eine Schürze«, platzte es aus Marie heraus.
Am liebsten hätte sie sich dafür nachträglich auf die Zunge gebissen. Doch sie ließ es sich nicht anmerken.
Schiller beendete sein dreckiges Lachen und sah wieder zu Marie auf.
»Frau Bach ist ausgebildete Köchin«, sagte Jonah. »Außerdem ist sie Höhen…«
»Jaja, Bergmann. Ersparen Sie mir die Einzelheiten. Ich habe die Unterlagen auch gelesen.« Er stürzte den letzten Schluck Bier aus seinem Glas runter und stand auf. »Wenn ich die Herren dann bitten dürfte? Ich wollte Ihnen ja noch unsere Drehleiter zeigen.«
Schiller klopfte Jonah auf die Schulter, bevor er mit seiner Delegation in der Fahrzeughalle verschwand.
»Er kann auch nett sein«, sagte Jonah etwas leiser zu Marie und wirkte dabei, als würde er selbst nicht glauben, was er gerade sagte. »Komm, wir setzen uns zu den anderen.«
Marie nickte und sah nochmals zur Fahrzeughalle. Sie war sich sicher, dass dieser Wachleiter mit dem aus der Hauptwache nichts gemeinsam hatte.
»Und du warst also auf der Hauptwache?«
»Ganz genau«, antwortete Marie auf Leos Frage und trank von ihrer Cola. »Und ihr? Wie lange seid ihr schon auf der Einundzwanzig?«
»Viel zu lange«, antwortete Silas. »Wenn du erst einmal ein paar Monate mit diesen Knalltüten hier zusammengearbeitet hast, verstehst du sicherlich, was ich meine.«
»Das sagt der Richtige. Wer hat denn den ganzen Tag nur Blödsinn im …«
Marie hörte dem angenehm belanglosen Geplauder ihrer neuen Kollegen zu und versuchte, sich ein Bild von ihnen zu machen. Im Grunde unterschieden sie sich nicht sonderlich von ihren alten Kollegen. Wie bei einer Boygroup war für jeden Geschmack einer dabei. Marie ermahnte sich im Stillen, ihre neuen Kollegen nicht gleich nach ihrer Optik zu kategorisieren. Immerhin war sie hier an ihrem neuen Arbeitsplatz und nicht zusammen mit Heidi am Pool auf Mallorca.
Die Jungs lieferten sich einen Schlagabtausch nach dem anderen, als würden sie um die Gunst der Neuen buhlen,
während Tessa und Nina eher wenig sagten und sich bestimmt fragten:
Was haben wir uns da nur angelacht?
Nur einer der Jungs – er saß Marie gegenüber – wirkte nicht so temperamentvoll wie die anderen. Hin und wieder schmunzelte er über einen Scherz, bevor er seinen Blick wieder vom Tisch in die Ferne schweifen ließ. Simon hieß er.
Er war der Einzige, der sich anscheinend nicht sonderlich viel aus Maries Gunst zu machen schien. Ruhig saß er da und trank hin und wieder von seinem Radler. Entweder war er einer von der schüchternen Sorte oder es war seine Masche, um maximale Aufmerksamkeit zu bekommen. Marie musste sich eingestehen, dass es funktionierte. Aber das musste sie unbedingt für sich behalten. Nicht, dass die Männerwelt davon Wind bekam und künftig jeder Typ nur noch mit Desinteresse für das weibliche Geschlecht durch die Gegend schwebte. Sollten sie sich ruhig weiterhin zum Affen machen, wenn es um die Gunst einer Frau ging. Simon war sogar im Sitzen größer als seine Kollegen – ausgenommen Leo. Er trug einen gepflegten Bart, und seine perfekt geschnittenen, dunklen Haare waren neben dem Seitenscheitel akribisch genau nach hinten gekämmt. Die grauen Strähnen hatte er sich vermutlich färben lassen. Den Haarschnitt hatte ihm keinesfalls ein Friseur um die Ecke verpasst. Simon ging bestimmt in einen Barbershop, was bedeutete, er legt viel Wert auf sein Äußeres. Sein Gesicht, sein ganzer Körper strahlten etwas Kraftvolles aus. Die Ärmel seines karierten Hemdes hatte er so weit hochgekrempelt, dass man den Ansatz des Bizeps sehen konnte.
Marie ertappte sich dabei, wie sie Simon anstarrte. Wie lange tat sie das schon und vor allen Dingen: Warum? Normalerweise musterte sie Männer nicht auf diese Weise. Schon gar nicht Typen wie ihn, die für ihren Geschmack ein bisschen zu sehr auf ihr Äußeres achteten. Eigentlich genügten bei ihr ein lustiger Spruch oder vereinzelte Sommersprossen, um ihr Interesse
zu wecken. Doch seit ihre Mitbewohnerin Heidi sie des Öfteren abends durch das Schwabinger Nachtleben zerrte, färbte deren Art, das andere Geschlecht zu scannen, mehr und mehr auf Marie ab.
Simons verspiegelte Ray-Ban hing lässig an seiner Brusttasche. Sonst wären ihr die grünbraunen Augen nicht aufgefallen, die hin und wieder unter den dichten, exakt in Form gebrachten Augenbrauen zu ihr herüberblitzten. Ganz sicher: Barbershop.
»…, stimmt’s, Marie?«
»Äh, wie bitte?« Marie sah erschrocken zu Vincent, der sie erwartungsvoll ansah.
»Ich sagte, dass ihr bei euch auf der Hauptwache sicher auch hin und wieder mit einem Brandstifter zu tun hattet, oder?«
»In letzter Zeit eigentlich nicht«, sagte Marie. »Warum? Habt ihr einen?«
»O ja«, sagte Leo und nahm einen großen Schluck aus seinem Glas.
»Und wer sagt dir, dass da nicht mehr als einer hin und wieder ein bisschen herumzündelt?«, meinte Silas. »Ich höre immer nur
der
Brandstifter!«
»Stimmt«, warf Marie ein. »Außerdem könnte es ja auch eine Frau sein. Wir wollen auch in dieser Hinsicht nicht benachteiligt werden.«
Leo lachte. »Stimmt, so unwahrscheinlich ist das nicht. Ich kenn einige Mädels, die sind so heiß, da fliegen schon mal die Funken.«
Plötzlich stand Schiller am Kopfende des Tisches. Er griff in seine Brusttasche, holte ein kleines Schild hervor und schubste es in Maries Richtung, als wäre es ein Whiskeyglas in einem Westernsaloon. Direkt vor ihr blieb es liegen. Es wurde still am Tisch. Marie griff sich das Schild und las laut, was darauf stand.
»Frauenzimmer.«
»Hätte nicht gedacht, dass ich das noch während meiner Dienstzeit suchen muss. Ist schon ein wenig älter. Vielleicht machen Sie ein bisschen den Staub ab.« Er lachte und sah sich am Tisch um, ob sich ihm jemand anschloss. Doch so richtig wollte sein Gag nicht zünden.
»Und ihr …«, fuhr er fort, »habt ihr keine anderen Themen? Ihr schenkt solchen Leuten viel zu viel Aufmerksamkeit. Das ist es doch, was diese Typen wollen! Brandstifter! Wenn ich das schon höre.«
»Äh«, Silas hob wie ein Grundschüler die Hand, »vielleicht ist es ja eine Brandstifterin?«
Alle am Tisch lachten. Außer Marie.
Schiller lächelte säuerlich. »Vielleicht haben Sie auch für heute zu viel in sich reingelöscht, Herr Papolus.«
»Papadopoulos!«, korrigierte der lapidar. Sicher hatte Schiller seinen Namen nicht das erste Mal falsch ausgesprochen.
»Hab ich doch gesagt.« Schiller sah erneut in die Runde, ob noch jemand etwas zu sagen hatte. Dann verzog er sich wieder zu seinen VIP-Gästen.
»Mach dir nichts draus«, sagte Jonah zu Marie. »Das meint er nicht so. Er ist einfach ein Mann der alten Schule.«
»Schule?«, fragte Marie nach. »Schule von wann? Achtzehnhundertirgendwas?«
Wieder lachten alle, was Schiller in der Ferne natürlich nicht verborgen blieb. Marie wusste ganz genau: Es herrschte Gegenwind. In der Hauptfeuerwache hatte sie wenigstens zwei Kolleginnen gehabt. Warum musste unbedingt sie diejenige sein, die diese Wache in ein neues Zeitalter führte?
»Von was redet ihr? Hab ich was verpasst?«
Ein schlaksiger Typ setzte sich mit einer Limo in der Hand mit an den Tisch. Weißes T-Shirt, Jeans und seine Haare gewollt modern nach vorne gekämmt. Einzig über der Stirn stand ein Büschel kerzengerade nach oben. Etwas nervös sah
er abwechselnd seine Kollegen an, bis sein Blick bei Marie zum Stillstand kam.
»Marie hat ein Schild gekriegt!«, klärte Silas seinen Kollegen auf und erntete dafür von Leo einen Ellbogenhieb.
Der große Blonde übernahm. »Andi, das ist Marie, unsere neue Kollegin. Marie, das ist Andi, unser Haus- und Hof-Fotograf.«
Andi wischte sich die Hand am Oberschenkel ab und reichte sie Marie über den Tisch.
»Eine Frau?«
»Ja, Andi. So sieht eine Frau aus. Vielleicht darfst du sie ja mal fotografieren?«
Andi wurde rot im Gesicht.
»Nicht falsch verstehen«, meinte Jonah zu Marie. »Andreas ist unser Alarmfotograf und macht während unserer Einsätze die Bilder.«
»Ach, dann sind das deine Bilder im Foyer?« Fast hätte sie gesagt, dass sie nicht gerade Mut machten, wenn man die Wache betrat, aber sie verkniff sich die Bemerkung.
Andis Wangen glühten mittlerweile. Er wirkte sehr schüchtern, doch wenn es um seine Bilder ging, schien er regelrecht aufzublühen.
»Ja, die sind von mir«, bestätigte er mit verhaltenem Stolz.
Der arme Junge, dachte Marie. »Sie sind wirklich interessant«, sagte sie freundlich.
»Aber ich hab sie nur mit einer kleinen Kamera gemacht. Irgendwann möchte ich eine Vollformatkamera kaufen. Da ist auch die Auflösung viel besser, weißt du? Außerdem brauche ich noch ein besseres Objektiv, damit ich auch bei schwierigen Lichtverhältnissen gute Ergebnisse bekomme …«, sprudelte er los. »Ich denke, dass ich dann auch bessere Chancen habe, meine Bilder irgendwann einmal einem breiteren Publikum vorzustellen, weißt du?«
Die gelangweilten Blicke seiner Kollegen zeigten Marie, dass er diesen Vortrag sicher nicht das erste Mal hielt.
Andi bemerkte das Schweigen am Tisch und brach ab. Er nahm noch einen großen Schluck von seiner Zitronenlimonade und stand auf.
Er tat Marie leid, also stand sie ebenfalls schnell auf und sagte: »Zeigst du mir deine Bilder?«
Ein Strahlen breitete sich auf Andis Gesicht aus. »Äh … ja, klar.«
»Aber Andi, bring uns Marie dann bitte wieder. Wir lernen uns schließlich gerade kennen«, scherzte Leo und zwinkerte ihr zu.
»Als hättest du nicht schon genug Frauen am Start«, lachte Jonah.
»Was kann ich denn dafür, wenn ich …«
Marie hörte nicht, was Leo noch von sich gab. Simon sah zu ihr auf, und Marie spürte eine wohlige Wärme in sich aufsteigen, als ihre Blicke sich trafen. Da die Sonne ihn blendete, kniff er die Augen etwas zusammen. Dann lächelte er, setzte seine Sonnenbrille auf und widmete sich wieder dem Rest des Tisches. Marie zog das Haargummi aus ihrer Mähne und schüttelte sich die Haare in Form. Damit hatte sie wieder Simons Aufmerksamkeit.
Meine Güte, was tue ich hier eigentlich
, dachte sie, während sie sich zu ihm hinunterbeugte, sich im Spiegelbild seiner Brillengläser ansah und eine Strähne, die ihr ins Gesicht hing, zurückstrich. Dann drehte sie sich um und folgte dem Fotografen ins Foyer. Sie war sich sicher, dass sie Simons Blicke im Rücken spürte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, sich gerade ziemlich seltsam benommen zu haben. Heidi allerdings wäre in diesem Augenblick sicher sehr stolz auf sie gewesen.