Kapitel 11
Nach einer Woche voller Sex wachte Frazer am Samstagmorgen allein in ihrem Bett auf.
Weil sie die andere Frau war.
Sie wachte auf, ohne dass Cora sich mit ihrer herrlichen nackten Haut an sie schmiegte.
Und das war für Frazer in Ordnung. Weil sie gewusst hatte, worauf sie sich einließ. Sie hatte gewusst, dass Cora verheiratet war. Sie hatte gewusst, dass ihre Affäre nirgendwo hinführen würde. Sie hatte gewusst, dass sie Coras Pflaster auf eine Ehe war, in der es gerade Probleme gab.
Seufzend zog sie sich ein Kissen über ihr Gesicht. Sie hatte Haare im Mund und ignorierte es. Ihr war zu heiß und auch das ignorierte sie. Vielleicht sollte sie auch ignorieren, was sie und Cora da taten.
Das Wochenende verging langsam und war entspannt. Sie aß mit ihren Freunden zu Mittag und reagierte nicht auf deren bohrende Fragen. Sie trank zu viel Bier und machte ein Nachmittagsschläfchen. Jemma überzeugte sie, am Sonntag zum Familienessen zu kommen. Einmal dort, hatte ihre Mutter sie ein weiteres Mal gefragt, wann sie endlich heiraten würde. Jemma hatte unter dem Tisch eine Hand auf ihr Bein gelegt, beunruhigend, und gefragt: »Wusstest du, dass eine von zwei Ehen geschieden wird, Mum?«
Manchmal liebte Frazer ihre kleine Schwester.
Sonntagabend bekam Frazer eine Nachricht von Cora, in der sie fragte, ob sie gerade Zeit hatte. Anstatt Nein zu sagen, wie sie es hätte tun sollen, sagte sie Ja.
Cora und Frazer waren Freundinnen. Frazer hatte das Gefühl, dass sie das jetzt wirklich so sagen konnte. Sie aßen zu Mittag und gingen zusammen aus und schrieben sich. Sprachen über Vorlieben und Abneigungen. Tratschten.
Aber wenn sie miteinander allein waren, was ihnen jeden Tag der Woche einmal gelang, hatten sie Sex.
Richtig guten Sex.
Ihre Beziehung war in verschiedene Abschnitte unterteilt. Nachdem sie sich geliebt hatten und wenn der Ort es zuließ, drückten sie sich für einen Augenblick nackt und verschwitzt aneinander. Dann stand Cora auf und zog sich an, warf Frazer ein Lächeln zu und verschwand.
Sie lagen nicht zusammen im Bett und lachten so ungezwungen wie beim Essen. Sie flüsterten sich keine Liebkosungen ins Ohr. Streichelten nicht schweigend über hochempfindliche Haut, während sich die Welt um sie herum unbemerkt weiterdrehte.
Und das machte es irgendwie leichter, Alec in die Augen zu sehen.
Als Cora an ihre Tür klopfte, hatte Frazer bereits ein Glas Wein getrunken.
Würden sie heute Freundinnen sein? Oder Sex haben?
Als sie die Tür öffnete, stand Cora vor ihr. Sie trug einen Kapuzenpullover, der aussah, als hätte sie sich auf einen Abend zu Hause eingestellt. Wie es um einundzwanzig Uhr an einem Sonntagabend der Fall sein sollte.
»Hey. Alec wurde in die Klinik gerufen …«
Dann war sie wegen Sex da.
Frazer wollte Nein sagen. Seit einer Woche hatten sie diese irre Routine entwickelt. Frazer wollte dem nun endlich ein Ende machen.
Aber das Lächeln auf Coras Gesicht wirkte fast schüchtern. Und als der Duft ihres Parfüms und ihrer Haut in ihre Nase stieg, trat Frazer zur Seite und ließ sie herein.
Sie griff nach ihrer Hand und zog sie zu sich, sobald die Tür ins Schloss gefallen war. Küsste sie auf eine Weise, die sich verstörend vertraut anfühlte. Sie zogen sich gegenseitig aus, ihre Kleidungsstücke hinterließen eine Spur bis hin zu Frazers Schlafzimmer.
Als Coras Lippen über ihren Bauch wanderten und ihre Zunge dafür sorgte, dass Frazer sich ihr sofort entgegenpresste, kam ihr unwillkürlich der Gedanke, dass Cora sehr, sehr gut darin geworden war.
Manchmal fragte Frazer sich, ob Cora lesbisch war. Oder hetero. Oder bisexuell. Sie fragte sich, was Cora all das zwischen ihnen bedeutete. Dann wurde ihr klar, dass es keine Rolle spielte.
Denn das, was sie war, war verheiratet.
Stunden später streckte sich Cora auf dem Bett aus und Frazer ließ ihren Blick über ihre sanften Kurven gleiten, wenn auch nur für einen Moment.
Cora atmete immer noch schwer. Ihre Wangen waren gerötet und ihre Lippen lächelten müde. An diesen Anblick wollte sich Frazer nicht zu sehr gewöhnen.
Sie strich mit ihren Fingern über Coras feuchte Haut.
Als Cora aufstand, um halb verschlafen ihre Hose anzuziehen, ließ Frazer die Hand sinken.
»Was?« Cora sah sie an.
»Was, was?«
»Du lächelst.«
»Ich bin gerade viermal gekommen.«
Lachend zog sich Cora ihr Shirt über. »Ja. Aber du hast ausgesehen, als hättest du an etwas gedacht.«
»Du bist schön.«
Coras Wangen waren rot, als ihr Kopf aus dem Pullover wieder auftauchte. »Ich bin nichts Besonderes.«
»Du hast gefragt. Und das habe ich gedacht.«
Frazer stockte der Atem, als Cora sie einen Augenblick lang ganz offen musterte. Frazer hatte vergessen, dass sie jetzt als einzige im Zimmer nackt war. »Du bist selbst auch nicht so übel.«
Als wäre selbst das zu viel gesagt, winkte Cora nur und verließ den Raum. Das Schließen der Tür klang lauter als sonst in Frazers kleinem Haus.
Sie zog sich das Kissen übers Gesicht, um ihr Grinsen zu verstecken.
~ ~ ~
»Sind wir auf einem guten Weg?«
Cora sah zu Alec, der stur geradeaus blickte und die Straße beobachtete. Sie hatten wieder angefangen, gemeinsam ins Krankenhaus zu fahren. Um mehr Zeit miteinander zu verbringen. Sie bemühten sich.
Gestern war er erst gegen Mitternacht zurückgekommen, ohne zu merken, dass sie selbst auch nicht zu Hause gewesen war. Cora hatte frisch geduscht im Bett gelegen und so getan, als würde sie schlafen, während ihr Herz wie wild hämmerte und sie versuchte, nicht darüber nachzudenken, was Frazers Blick, kurz bevor sie gegangen war, bedeutet hatte. Oder dass Alec, der nah neben ihr lag, keine Ahnung hatte, was sie hinter seinem Rücken trieb. Oder dass sie anscheinend nicht damit aufhören konnte.
»Ich glaube schon.«
Sie glaubte es nicht. Sie glaubte auch nicht, dass er es glaubte. Wann immer sie mit Dr. Massey über ihre Fortschritte sprachen, war keiner von ihnen mit dem zufrieden, was der andere getan hatte. Das führte während ihrer Sitzungen zu hitzigen Diskussionen und später taten sie einfach so, als wäre nichts passiert. Er machte einen Schritt nach vorn, um so zu tun, als würde er Dr. Masseys Rat befolgen, und ging dann wieder zwei Schritte zurück.
»Sehr schön. Ich habe unseren Termin diese Woche abgesagt.«
Cora war erleichtert. So erleichtert, dass sie auch die Stimme in ihrem Kopf ausblendete, die sie darauf hinwies, dass er das vorher mit ihr hätte besprechen sollen. Glaubte er wirklich, dass sie auf einem guten Weg waren, oder hatte er einfach genug von dem Spiegel, der ihm in der Therapie vorgehalten wurde.
»Okay.«
»Vielleicht könnten wir diese Woche jeden Abend gemeinsam essen?«, fragte er.
Er bemühte sich. Aber so, wie es in seinen Kram passte. Trotzdem fühlten sich ihre Handflächen verschwitzt an – er investierte mehr als sie. Sie hatte Sex mit jemand anderem.
Cora räusperte sich und achtete darauf, dass ihre Stimme nicht zitterte. »Ich habe diese Woche abends die Schulung für das Programm.«
Und das wusste er. Frazer hatte ihr gesagt, dass sie ihm eine entsprechende E-Mail geschrieben hatte. Oder mit ihm persönlich gesprochen hatte. Irgendwas. Und Cora hatte ihm selbst davon erzählt, oder? Ja, das hatte sie, letzte Woche.
»Das hast du mir nicht gesagt.«
Sie war sich sicher, dass sie es getan hatte. »Habe ich es nicht letzte Woche erwähnt?«
Alec schaltete in den nächsten Gang. »Nein, das hast du nicht. Du denkst immer, dass du mich informierst, obwohl es nicht der Fall ist.«
Sie hatte es ihm gesagt. Sie war sich sicher. Oder vielleicht hatte sie es auch nur vorgehabt?
Vielleicht hatte sie es nicht getan. Sie war abgelenkt gewesen. »Nun«, sagte sie, »entschuldige.«
»Gut. Schon in Ordnung.«
Er bot ihr die Worte wie ein Geschenk an und sie nahm sie dankbar entgegen. Kein Streit. Wie erfrischend. Sie hasste es, sich stundenlang dumm zu fühlen, weil sie etwas vergessen hatte oder fälschlicherweise geglaubt hatte, sie hätte mit ihm über ihre Termine gesprochen.
»Also, Abendessen?« Sie bogen auf den Krankenhausparkplatz ein.
»Ich kann nicht, Alec. Es tut mir leid. Ich muss bei der Schulung dabei sein.«
Seine Kiefermuskeln spannten sich an. »Deine Arbeit nimmt viel deiner Zeit in Anspruch.«
Wenn er es nicht so ernst gesagt hätte, hätte sie laut gelacht. Sie hatte es geschafft, immer die Frühschichten zu bekommen und zu Hause zu sein, wenn er es wollte. Seine Arbeitszeiten waren absurd. Sie war kurz davor, ihn darauf hinzuweisen, dass er am Sonntag bis Mitternacht weg gewesen war, aber ihre Schuldgefühle sorgten dafür, dass sie schwieg. Was hatte sie denn getan, nachdem er gegangen war?
»Es ist nur eine Woche, Alec.«
»Na schön.«
Er stieg aus dem Auto und ging davon, sodass sie sich beeilen musste, um zu ihm aufzuschließen.
~ ~ ~
Später, in ihrem Büro, begannen plötzlich Coras Hände zu zittern und sie konnte sich nicht erklären, warum. Sie stellte ihre Tasche auf dem Boden ab und holte alles heraus, was sich im Laufe der Zeit angesammelt hatte. Nach und nach legte sie ein Buch, ihr Handy, ihr Portemonnaie und ihre Schlüssel auf den Boden. Und da, ganz unten, lag zusammengedrückt die Broschüre, die sie so lange nicht angerührt hatte.
Emotionaler Missbrauch? Gab es das wirklich?
Sie fühlte sich nicht von Alec missbraucht. Manchmal fühlte sie sich erdrückt, aber war das nicht normal in der Ehe? Warum hatte sie die Broschüre dann mitgenommen? Sie nie weggeworfen?
Ihre Hände zitterten immer noch.
Sie klappte die Broschüre auf. Schloss sie wieder. Öffnete sie. Einzelne Formulierungen sprangen ihr ins Auge.
Manipulation ist das Lieblingswerkzeug eines emotionalen Missbrauchstäters. Kennen Sie dieses Verhalten von Ihrem Partner:
Verlangt er all Ihre Aufmerksamkeit?
Wertet er Sie ab?
Gibt er Ihnen das Gefühl, dass Ihre Zeit, Ziele und Träume nicht so wichtig sind wie seine?
Lässt er Sie die Realität infrage stellen?
Sie schloss die Broschüre wieder. Legte sie zurück in ihre Tasche und all ihre Habseligkeiten darauf.
Der Raum wirkte kleiner als vorher. Ihr wurde übel.
Cora war versucht, allein einen Termin mit Dr. Massey zu vereinbaren. Stattdessen nahm sie ihre Tasche und ging zu Frazers Büro. Sie mussten alles für die Ausbildungswoche vorbereiten. Außerdem mussten sie über Jack sprechen, den Cora heute traf.
Und wenn sie ehrlich war, wollte Cora einfach nur irgendwo sein, wo sie sich sicher und gut fühlte.
Vielleicht war das alles ihre Strafe.
Was sollte Dr. Massey denn schon sagen?
Cora war fremdgegangen.
~ ~ ~
»Alles sieht gut aus, Jack.«
Seine Wangen waren feuerrot und Frazer drehte sich um, damit er sich anziehen konnte. Jack war jetzt bereits im fünften Monat und sein Babybauch zeigte sich langsam.
»Was macht die Morgenübelkeit?«, fragte sie, als sie sich wieder an den Tisch gesetzt hatten.
»Unverändert.«
»Hat der Ingwer geholfen?«
Er zuckte mit den Schultern. »War okay.«
»Gut. Und trockener Toast am Morgen?«
Jack grinste so trocken wie der empfohlene Toast. »War in Ordnung – mehr kann ich mir sowieso nicht leisten.«
Frazer lachte leise. »Du hast gleich ein Treffen mit Cora, oder?« Als er nickte, fuhr sie fort. »Das ist gut. Sie wird dir helfen herauszufinden, welches Sozialprogramm für dich infrage kommt. Und sie wird dir auch helfen, eine Alternative zu deiner Unterkunft zu finden.«
»Hört sich gut an«, sagte er und zog die Ärmel seines Kapuzenpullis bis über seine Hände.
Er hatte Narben und Wunden an den Armen, die Frazer zwar bemerkt, aber nicht kommentiert hatte. Sie hatten schon einmal darüber gesprochen und er hatte geschworen, dass er mit dem Psychologen darüber reden würde, den Cora organisiert hatte. Die Male zu sehen, machte Frazer trotzdem wütend auf eine Welt, die jemanden so unglücklich mit sich selbst werden ließ. »Bist du bereit, über deine Optionen zu sprechen?«
Jack zuckte wieder mit den Schultern und seufzte. Das war eine so typische Teenagerreaktion, dass Frazer ein leises Lachen unterdrücken musste. »Denke schon.«
»Okay, wir haben ja bereits darüber geredet. Im Grunde kannst du das Baby entweder behalten oder zur Adoption freigeben.«
Er schluckte so schwer, dass sich sein Kehlkopf heftig bewegte. »Das klingt beides so endgültig.«
Frazer sah in seine tiefblauen Augen. »Das ist es auch.« Sie lehnte sich vor und hielt den Blickkontakt. »Das ist es. Du hast dreieinhalb Monate Zeit, um dich zu entscheiden. Du kannst jederzeit mit Cora darüber sprechen. Und wenn du zu unseren Terminen kommst, können auch wir gerne so viel darüber sprechen. Wie du möchtest.«
Er leckte sich über die Lippen und öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Eine gefühlte Ewigkeit lang zögerte er, bevor es aus ihm herausplatzte. »Wie soll ich für ein Baby sorgen? Ich habe dieses Jahr die Schule abgebrochen. Mit dem Geld, das ich verdient habe, wollte ich die Hormone und die Operation bezahlen – und schon das hätte noch Jahre gedauert, weil ich nicht genug sparen konnte. Ich habe kein Geld. Ich kann kein Baby unterhalten. Ich habe keine Wohnung. Wie soll ich ein Kind aufziehen? Ich komme nicht mal mit meinem eigenen Leben klar. Ich will nicht, dass das Baby ein Wrack als Mu– Vater hat.«
Frazer versuchte verzweifelt, ihn zu trösten, und nahm seine Hand, mit der er mittlerweile die Tischkante umklammerte. »Atme, Jack.«
Er atmete tief ein.
Frazer senkte den Kopf, damit er ihr wieder in die Augen sehen musste. Sie drückte seine Hand. »Du bist kein Wrack. Überhaupt nicht. Sag das nicht. Kinder brauchen Eltern, die sie lieben. Die sie unterstützen. Wir gehen es einen Schritt nach dem anderen an und finden heraus, was das Beste für dich und das Baby ist. Okay?«
Seine Schultern entspannten sich ein wenig. Er sah einen Augenblick lang nach oben an die Decke und schluckte schwer. Schließlich sah er wieder zu Frazer. »Okay.«
»Und – Jack?«
»Ja?«
»Falls du das Baby zur Adoption freigeben willst, kannst du trotzdem weiter mit uns in Kontakt bleiben. Das Programm ist dafür da, um sicherzustellen, dass es dir gut geht. Okay?«
Er atmete langsam aus. »Okay.«
Dieser Junge ertrank in einem Meer voller Sorgen, die Frazer mit siebzehn Jahren auf keinen Fall hätte bewältigen können. Dafür wäre sie nicht mal im Ansatz reif genug gewesen. Zum Teufel, so wie sie sich in letzter Zeit verhielt, war sie nicht mal jetzt reif genug. Wer erlaubte ihr bloß, einen Job mit der Verantwortung für das Wohlergehen von anderen Menschen auszuüben?
Sie griff in ihre Schulblade und nahm ein Heft mit Coupons heraus. Sie riss ein paar Seiten ab und reichte sie Jack. »Nimm das. Damit bekommst du in der Kantine ein Mittagessen und etwas zu trinken. Wann ist dein Termin mit Cora?«
»In einer Stunde.«
»Super. Iss etwas. Und nimm dir noch etwas für später mit.« Sie hatte ihm genug Marken für vier Mahlzeiten gegeben. »Wir sehen uns beim nächsten Termin. Du hast deine Busfahrkarte?«
»Ja.«
»Gut. Und denk dran, du kannst dich jederzeit bei Cora melden. Das ist der Sinn der Sache.«
Er stand auf, zögerte aber noch und ging nicht, bis Frazer schließlich fragte: »Was ist los?«
Er drückte seine Schuhspitze in den Teppich und senkte den Blick. »Meine Brust tut zu sehr weh, um sie abzubinden.«
Frazer hatte Mitgefühl mit seinem Dilemma, war sich aber unsicher, was sie sagen konnte, um es besser zu machen. Sie entschied sich für das Naheliegendste. »Es tut mir leid, Jack.«
»Wird es so bleiben?«
»Wahrscheinlich bis zur Geburt, aber nicht für immer. Nach der Geburt wird es besser, wenn du das Baby nicht oder nicht mehr stillst.« Frazer wusste nicht, ob sie ihm mit dieser Aussage half. Sie wollte seine Sorgen nicht einfach abtun und ihm das Gefühl geben, als wäre es nicht wichtig, aber sie wollte auch keine große Sache daraus machen. »Macht es das für dich schlimmer?«
Er betrachtete weiter seine Füße. »Es fühlt sich alles ziemlich schlimm an.«
Frazer nickte und war unglaublich dankbar, dass sie das Programm rechtzeitig für Jack starten konnten. »Das glaube ich sofort. Aber wir sind alle für dich da, okay? Und Cora kennt einen großartigen Psychologen, der viel mit LGBT-Jugendlichen arbeitet.«
Er schaute sie mit großen Augen an. »Das kann ich mir nicht leisten.«
Frazer zwinkerte ihm zu. »Die Krankenversicherung schon – und mit Coras Hilfe wirst du eine Versicherungskarte bekommen und in ein passendes Programm kommen, das alle Kosten übernimmt.«
Seine Schultern entspannten sich wieder ein wenig. »Okay.«
An der Tür hielt er nochmals inne. »Danke, Frazer.«
Die Dankbarkeit in seinen Augen, gab Frazer ein wenig den Glauben an sich selbst zurück, auch wenn ihr Privatleben ein totales Chaos war.
Im Untersuchungszimmer war es nur eine Minute lang still, bis ein seltsames Gefühl Frazer packte und von ihrem Computermonitor aufsehen ließ. Sie zuckte zusammen, als sie sah, dass Cora am Türrahmen lehnte.
»Hey«, sagte Frazer atemlos.
»Hi.«
Als Cora das Zimmer betrat, ließ sie die Tür offen. Frazer entspannte sich. Ein Freundinnenbesuch. Cora warf ihr ein Sandwich zu und sie konnte es gerade noch rechtzeitig auffangen, bevor es sie mitten ins Gesicht traf.
»Hey!«
Cora setzte sich ihr gegenüber auf den Stuhl, auf dem eben noch Jack gesessen hatte. »Gute Reflexe.«
»Du hast Glück, das ist mein Lieblingssandwich.«
Roggenbrot mit Streichkäse, Tomaten, Gurken und Schinken. Es gab nichts Besseres. Frazer nahm einen großen Bissen. Das Brot war frisch. Sie stöhnte und sank zurück in ihren Stuhl. »Das ist großartig. Danke.«
Cora sah sie seltsam an.
»Was?«
Cora leckte sich über die Lippen. »Du bist, ähm, ziemlich orgasmisch, wenn du isst.«
Frazer sah zur Tür und dann zurück zu Cora. »Tja, du musst es ja wissen.«
Coras Wangen flammten rot auf. »Ich konkurriere also mit einem Käse-Schinken-Sandwich?«
»Es ist Schinken auf Roggenbrot , Cora. Da gibt es keine Konkurrenz.«
Mit hochgezogenen Augenbrauen legte Cora den Kopf schief. Sie musterte Frazers Körper langsam von unten nach oben. Ihr Blick verweilte einen kurzen Augenblick in ihrem Schoß, bevor er weiter nach oben wanderte. Dann biss sie einfach in ihr eigenes Sandwich, kaute langsam und fuhr sich mit der Zunge über ihre Unterlippe.
Dieses Mal wurde Frazer rot. »Vielleicht ein klein wenig Konkurrenz.«
Coras Grinsen hätte nicht so befriedigend sein sollen, war es aber.
»Also, wie komme ich zu der Ehre deines Besuchs?«
»Du hattest gerade deinen Termin mit Jack, richtig?«, fragte Cora.
Frazer nickte.
»Irgendetwas, das ich wissen müsste?«
»Er wird dich auf den neuesten Stand bringen.«
»Okay.«
Das Programm ließ zwar Gespräche zwischen den Beteiligten eines Falles zu, aber sie hatten nichts besprochen, was Jack Cora nicht mit seinen eigenen Worten selbst sagen könnte. Das würde die Beziehung zwischen Mentorin und Klient fördern. Das Herzstück des Programms.
»Wie war das Mittagessen mit deinen Eltern gestern?«
»Wir haben uns doch seitdem schon einmal gesehen, oder?«
Cora lachte leise. »Da war ich abgelenkt.«
»Offensichtlich.« Frazer wollte sich nicht beschweren. »Es war okay. Die Kinder meines Bruders waren da, also habe ich die meiste Zeit mit ihnen verbracht.«
»Du magst Kinder?«
»Was gibt es da nicht zu mögen? Sie sind laut und kleben und pfeifen auf jegliche soziale Etikette. Sie sind bezaubernd erfrischend.«
Cora starrte sie, ihr Sandwich auf halbem Weg zum Mund in der Hand haltend.
»Was?«
»Das ist die seltsamste Definition von Kindern, die ich je gehört habe.«
»Na ja, aber sie stimmt.«
»Falls es je zu einer Alien-Invasion kommt, hoffe ich, dass du ihnen unsere Gesellschaft erklären musst.«
Frazer verschluckte sich fast. »Ich glaube, ich würde sie eher verwirren, als ihnen helfen.«
»Eigentlich glaube ich, dass du es sehr gut machen würdest. Kurze, präzise Definitionen. Super.«
»Was auch immer. Seiʼs drum – du magst du keine Kinder?«
»Doch.« Cora zog eine Wasserflasche aus ihrer Tasche und drehte den Verschluss auf. »Sie sind toll.«
»Willst du welche?« Die Frage war Frazer herausgerutscht und hing nun zwischen ihnen. Sie war viel zu nahe an dem Bereich von Coras Leben, über den sie nicht sprachen. Frazer hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt.
Cora nahm einen Schluck aus ihrer Flasche, während sie über die Frage nachdachte. »Ich wollte mal welche. Vielleicht will ich auch noch immer welche. Ich weiß nicht.« Cora lehnte sich zurück und wich Frazers Blick aus.
Mist. Frazer hätte das nicht fragen sollen.
»Ich war schwanger.« Coras Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, aber ihre Stimme klang angespannt. »Deshalb haben wir überhaupt geheiratet.«
Und da war sie. Die Wahrheit. Etwas, das Cora nie freiwillig preisgegeben hatte.
»Oh.« Oh? Cora öffnete sich ihr endlich und das war alles, was Frazer dazu zu sagen hatte? Oh? Sie schuldete Cora mehr als das.
Die Luft im Raum fühlte sich schwerer an, voller Bedeutung. Frazer konnte nicht aufhören, Cora anzustarren. Sie wartete. Auf … irgendetwas. Cora sah ihre Wasserflasche an, als lägen darin alle Antworten.
Frazer musste etwas sagen. »Was ist passiert?« Sie hatte keine Ahnung, ob sie diese Frage stellen durfte. Aber wenn sich Cora ihr gegenüber schon öffnete, wollte Frazer diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen.
»Ich habe sie verloren.«
Es war eine Redewendung, die Frazer hasste. Sie hasste es, sie den Eltern gegenüber zu benutzen. Sie hasste es, dass die Person, die das Baby trug, damit zum Subjekt gemacht wurde, als hätte irgendjemand Schuld daran.
»Cora.« Es gab nur eine Sache, die Frazer sagen konnte. Etwas, das sie schon viel zu oft zu Eltern gesagt hatte. »Es tut mir so leid.«
Cora zuckte mit den Schultern, wie Menschen es taten, wenn sie vorgaben, etwas würde keine Rolle mehr spielen, obwohl es sich noch immer anfühlte, als wäre es erst gestern passiert. »Es ist Jahre her.«
»In der wievielten Woche warst du?«
»Zwanzigste. Sie war eine Fehlgeburt.«
Frazer zuckte unwillkürlich zusammen und war froh, dass Cora noch immer ihre Flasche ansah. »Das muss wirklich schwer gewesen sein.«
Cora richtete sich auf und sah sie mit festem Blick an. »Das war es. Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob ich Kinder will oder nicht. Damals war ich viel zu jung und wir waren nicht wirklich bereit. Trotzdem scheint niemals der richtige Zeitpunkt zu sein, weißt du?«
Ernsthaft? Es war nicht der richtige Zeitpunkt, ein Kind zu bekommen, wenn man gerade eine Affäre mit einer anderen Frau hatte? Wer hätte das gedacht? »Für diese Dinge gibt es keinen richtigen Zeitpunkt.«
»Wahrscheinlich nicht.« Coras Stimme klang wieder ruhig. »Okay, also, ich habe ein Date mit dem reizenden Jack. Ich habe ein paar Organisationen angerufen, die mir bei der Unterbringung helfen könnten. Ich versuche, ihn aus der Obdachlosenunterkunft rauszuholen. Dazu muss ich erst einmal klären, ob er ein Bankkonto hat, und staatliche Unterstützung organisieren.«
Cora stand auf und ging zur Tür. »Super. Und danke für das Mittagessen.«
Und dafür, dass du dich endlich ein wenig geöffnet hast.
»Gern geschehen.«
Dann ging sie und nahm all ihre Geheimnisse mit.
~ ~ ~
»Du kannst mich aus dieser Unterkunft rausholen?«
Jacks ungläubiger Blick brachte Cora beinahe zum Lächeln. »Ja, kann ich.«
»Warum mich?«
Das hatte Cora nicht erwartet. Als sie Jack kennengelernt hatte, hatte sie gewusst, dass er sie mit seiner Tiefgründigkeit überraschen würde. Sein Blick war aufmerksam und wach und er bekam alles mit, was um ihn herum passierte, ohne es zu kommentieren. »Na ja,«, sagte sie, »warum nicht du?«
»Weil es noch mehr Menschen in dieser Unterkunft gibt, die unbedingt da rausmüssen. Vielleicht noch mehr als ich.« Sein Blick fiel auf seine halb gegessene Suppe – die aus der Kantine, für die den meisten Menschen der Mut fehlte. »Definitiv mehr als ich.«
Das war der schwierige Teil von Coras Job: herauszufinden, welche Unterstützung sie den Leuten organisieren konnte, und dabei zu wissen, dass es immer jemanden gab, der diese Hilfe nötiger brauchte. Wie erklärte man das jemandem, dem man gerade erst offenbart hatte, dass es Hilfsmöglichkeiten gab?
Sie räusperte sich. »Dieses Programm ist für bestimmte Menschen gedacht. Und das verfügbare Geld ist nur für diese Menschen in diesem Programm vorgesehen.« Sie sah, wie sich seine Kiefermuskeln anspannten. »Allerdings gibt es da draußen auch noch andere Programme, bei denen eine Empfehlung aus unserem Projekt die Dinge beschleunigen könnte.«
Jack sah sie immer noch nicht an. »Du meinst, mir wird geholfen, weil ich schwanger bin.«
»Schwangere«, sie erinnerte sich gerade rechtzeitig daran, nicht Frauen zu sagen, »Menschen und Menschen mit Kindern kommen oft zuerst dran, ja.« Jack umgab eine Melancholie, deren Anblick schwer zu ertragen war. Ein Zeichen, wie weit er seinem Alter eigentlich voraus war.
»Was, wenn ich das Baby nicht behalte?«
»Das ist in diesem Fall egal. Im Moment bist du schwanger. Und ich bleibe deine Mentorin, ob du das Baby nun behältst oder nicht. Du würdest auch deine Unterkunft behalten, egal, ob du das Baby behältst oder nicht. Wir möchten uns mit diesem Programm um die Eltern kümmern.«
Er wandte seinen Blick immer noch nicht von seiner Suppe ab, die mittlerweile bestimmt kalt war. »Und … Jack …«
Erst jetzt sah er auf, mit seinen blauen, intelligenten Augen.
»Wenn wir dich aus der Obdachlosenunterkunft rausbekommen, bedeutet das auch, dass sie wieder einen Platz frei haben, um jemanden von der Straße zu holen. Alles fügt sich.« Sie würde auf jeden Fall alles versuchen, um dafür zu sorgen.
Er nickte. »Okay.«
»Super. Ich habe ein paar Formulare mitgebracht, damit wir deine Versicherungskarte beantragen können, und ich wollte mit dir noch über etwas anderes sprechen.«
Er sah sie aufmerksam an. »Ja?«
»Ja.« Sie lächelte. »Ich habe mit meinem Kollegen im LGBT-Gemeindezentrum gesprochen und er hat mir einen wirklich tollen Psychologen empfohlen. Ich habe mich mit ihm unterhalten, er hat bereits mit vielen Trans-Teenagern gearbeitet. Er würde dich gern kennenlernen, wenn du Interesse hast.«
Sie hoffte, dass Jack nicht auffiel, dass sie den Atem anhielt. Sie konnte ihn nicht zwingen, eine Therapie zu machen, egal, wie sehr es ihm helfen würde. Weder sie noch Frazer waren qualifiziert, um Jack mit den Dingen zu helfen, die er durchgemacht hatte, durchmachte und in naher Zukunft durchmachen würde.
»Ich war schonmal bei einer Psychologin.«
Sie sagte nichts, sondern hielt einfach mit einer Hand ihre Wasserflasche fest, während sie ihn beobachtete.
»Meine Eltern haben mich zu ihr geschickt. Sie hat über Phasen gesprochen. Über Tomboys. Über …«
Seine Stimme brach und Cora hätte sich am liebsten vorgebeugt, um seine Hand zu nehmen. Aber sie wollte keine Grenze übertreten.
Mit feuchten Augen sah Jack auf den Tisch und atmete tief ein.
»Dieser Psychologe ist anders.« Es tat weh zu sehen, wie Jack langsam rot wurde. »Nicht alle sind so. Wir wollen jemanden finden, der dich unterstützt. Das ist alles.«
Jack atmete noch einmal tief durch. »Okay. Ich werde es versuchen.«
Cora war zutiefst erleichtert. »Toll. Das ist toll, Jack. Und ich würde mich freuen, wenn du mich anrufst, wenn die erste Sitzung vorbei ist. Wenn du willst, natürlich. Wir sorgen dafür, dass du mit ihm zufrieden bist. Falls du es nicht bist, finden wir jemand anderen.«
»Okay.« Jack nagte an seiner Unterlippe und Cora wartete ab, ob er fragen würde, was ihm offensichtlich durch den Kopf ging. »Cora …«
»Ja?«
Jack schluckte schwer. »Ich …« Seine Stimme wurde leise und rau. »Ich weiß einfach nicht, was ich mit dem Baby machen soll.«
Auch das war ein schwerer Teil von Coras Arbeit. Sie konnte keine Entscheidungen für ihre Klienten treffen. Sie wusste nicht, was das Beste für Jack war. »Ich weiß, Jack.«
»Ich glaube nicht, dass ich mein Leben gut genug im Griff habe für ein Kind.« Sein Blick lag wieder auf der Suppe, während er lustlos mit dem Löffel drin herumrührte.
»Es gibt viele Möglichkeiten, dir zu helfen, und ich bin auch da, um dich so gut wie möglich zu unterstützen.«
Er nickte, aber Cora hatte das Gefühl, dass er nicht viel von ihren Antworten mitbekam. Er musste seine Gedanken einfach nur mal laut aussprechen. »Wenn ich das Baby aufgeben würde«, sagte er und zuckte angesichts seiner eigenen Worte ein wenig zusammen, »na ja, woher würde ich dann wissen, dass die Leute, die es adoptieren, gute Menschen sind? Also, wirklich gut, meine ich.«
Cora zögerte. Wie sollte sie am besten darauf antworten? »Du kannst dafür sorgen, dass du von der Adoptionsagentur mehr Informationen über sie erhältst. Um herauszufinden, was für Menschen es sind.«
»Ich würde es trotzdem nicht wissen .« Einen Moment lang sah er aus, als würde er noch etwas zurückhalten. »Was, wenn sie die Art Menschen sind, die ihre Kinder in Schubladen pressen und es dann Jahre dauert, bis die Kinder zu sich selbst finden?«
Cora beugte sich vor. Wie konnte man das je wissen? »Nun ja …« Sie nagte an der Innenseite ihrer Wange, während sie nachdachte. »Warum überlegen wir uns nicht ein paar Fragen für sie, falls du dich für diese Option entscheidest?«
»Fragen?« Endlich hob er wieder den Blick und sah sie an.
»Ja. Fragen, die dir dabei helfen herauszufinden, wie sie als Eltern sein werden. Die Agentur kann sie weitergeben und du kannst ihre Antworten lesen.«
Langsam richtete er sich auf. »Zum Beispiel … wenn das Baby ein Junge ist und sich als Prinzessin verkleiden will, wie würden Sie reagieren?«
»Ganz genau. Oder wenn ihr kleines Mädchen sagt, dass sie Astronautin werden will, reagieren Sie mit a) indem Sie ihr sagen, dass sie verrückt ist, b) …«
»Indem Sie sie mit nach draußen nehmen und ihr den Sternenhimmel erklären?« Jack lächelte über das ganze Gesicht und der Anblick war für Coras Augen so neu, dass sie ihn für immer im Gedächtnis bewahren wollte. »Sehr gut. Hast du Papier?«
Der Rest war einfach. Cora gab ihm ein Notizbuch und sie verbrachten den Rest der Zeit damit, sich Fragen auszudenken, die Jack stellen könnte. Nachdem ihnen mehr als zwanzig eingefallen waren, tippte er mit dem Kugelschreiber auf das Papier und starrte die Fragen an. »Aber, Cora.« Seine Stimme war angespannt. »Woher soll ich wissen , dass sie das Baby lieben werden? Lieb zu ihm sein werden? Es immer unterstützen?«
Sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Wenn die Zeit kommt, wirst du es wissen.«
Jack riss das Blatt mit den Fragen aus dem Block und stopfte es in seine Tasche. »Danke.«
»Jederzeit.« Cora warf einen Blick auf die Uhr. »Du hast meine Nummer, ja? Und die Unterkunft hilft dir, dich zu melden?«
»Ja.«
»Super. Eine letzte Sache noch: Gibt es jemanden aus deiner Familie, den wir kontaktieren sollen?«
Jack schüttelte schnell den Kopf. »Nein. Niemanden.«
»Freunde?«
Er zuckte mit einer Schulter. »Niemanden aus der Schule. Aber ich habe ein paar Freunde aus einem Club. Ich treffe mich noch mit ihnen.«
»Gut – habt ihr einen guten Kontakt?«
»Eine lebt auch in einer Obdachlosenunterkunft, wie ich. Sie ist erst sechzehn. Ihre Eltern haben sie nach dem Fußballtraining mit ihrer Freundin erwischt.«
»Es ist schön, dass du jemanden hast, der auf dich aufpasst und auf den du aufpassen kannst.«
»Es ist schöner, jemanden zu haben, bei dem ich ich selbst sein kann.«
»Das ist auch wichtig.«
Cora war vierunddreißig und fing gerade erst an, das zu begreifen