Kapitel 9 Dan
Dan blieb stehen und horchte für einen Moment in die Stille hinein. Erleichtert atmete er aus. Schon schlich er über die breite Treppe hinunter und durch die Halle in Richtung Ausgang. Kühl pressten sich die Mosaikkacheln gegen seine nackten Fußsohlen und jedes Rascheln der großen Palmen ließ ihn zusammenzucken. Prüfend sah er sich um. Um diese Zeit schliefen sogar die kleinen Ziervögel in ihrer Voliere noch.
Um sie nicht durch eine unvorsichtige Bewegung zu wecken, schlich er leise weiter. Da war sie, die rettende Tür! Ja, er war ganz sicher: Dieses Mal konnte er es schaffen! Jetzt konnte er Lance und Gus verlassen.
Zitternd streckte er seine Hand nach dem kunstvoll geschmiedeten Griff der Haustür aus. Sein Herz schlug einen wilden Takt in seiner Brust und sein Atem wollte sich einfach nicht beruhigen. Vorsichtig berührte er das glatte, kalte Messing mit seinen Fingerspitzen. Er hatte es geschafft.
Fest schloss sich plötzlich eine Hand um seinen Unterarm und der Gedanke erstarb im gleichen Moment. Panisch schreckte er zusammen.
"Du hast dich für uns entschieden und wir uns für dich“, sagte eine einnehmende dunkle Stimme.
Unwillkürlich schüttelte Dan den Kopf. Niemals würde er sich für das entscheiden, was die beiden zu bieten hatten. All die Freundlichkeit, die Zuneigung. Dem war nicht zu trauen!
"Nein! Ich wähle mich! Und die Freiheit!", rief er aufgeregt. Wild zerrte er an seinem Arm. Mit einem Ruck wurde er fest gegen eine breite Brust gedrückt und bekam kaum noch Luft. Schweiß trat ihm aus allen Poren, sein Atem überschlug sich fast. Nein! Fuck! Lass mich los! Ich will das nicht ... ich will…" Kämpfen! Wenn ich nicht dagegen ankämpfe, werde ich mich selbst verlieren! Wollte er laut rufen, aber aus seiner Kehle kam nur ein unkontrollierter Laut.
"Schhh.... Daniel. Wach auf! Es war nur ein Albtraum. Beruhig dich."
Dan blinzelte. Noch einmal zuckte sein Körper, bereit zum Kampf. Dann fühlte er die warme Hand, die beruhigend über seinen Fuß streichelte, und das weiche Kissen, das sich an sein Haar presste. Langsam glitt er aus seinem Traum zurück in die Realität. Er stöhnte und wollte sich mit einer Hand durchs Haar streichen. Aber da waren schon lange, dunkle Finger, berührten seinen Kopf. Langsam kehrte Ruhe in ihn zurück. Fast wollte er sich der Hand entgegenstrecken.
Gus hatte sich zu ihm gebeugt. "Schon wieder? Das war der dritte Albtraum in dieser Woche. Was quält dich so?“
Dan schwieg. Besser, sie wussten nichts von den Monstern, die in ihm um die Oberhand kämpften und ihm täglich Warnungen zuflüsterten. Er drehte sich auf den Rücken und ließ müde seinen Blick durch den Raum schweifen.
Unglaublich. Er schlief jetzt schon fast vier Wochen in diesem luxuriösen Schlafzimmer. Natürlich könnte er in seinem Zimmer übernachten. Und doch trottete er jede Nacht hier her, ohne nachzudenken.
Ein weicher roter Teppich bedeckte den gesamten Boden des Raumes, ein begehbarer Schrank war im hinteren Bereich zu finden und an den Wänden hingen Bilder, die, so nahm Dan an, einmal sehr teuer gewesen waren. Beeindruckend war das maßangefertigte Bett mit der durchgehenden Matratze und den unzähligen Kissen. Die hellen Laken sahen nach vielen hundert Dollar aus und sie schmiegten sich wunderbar kühlend an seinen Rücken.
Unruhig bewegte Dan seinen Hintern auf dem Laken. Seine beiden Bettgenossen waren aufgestanden. Gus richtete gerade Lance‘ Krawatte, aber die beiden unterhielten sich zu leise, um sie verstehen zu können. Dan verengte seine Augen zu Schlitzen.
Was war eigentlich mit den Jungs los? Er schlief doch Haut an Haut mit ihnen. Jeden Abend schauten sie einen Film zusammen an, dabei kuschelte er sich an einen der beiden. Aber seit drei Tagen hatten sie ihn nicht mehr gevögelt. Wie eigenartig. Ob das etwas mit der Hausparty zu tun hatte?
Gus hatte sich gerade in einen Kuss gelehnt. Seine Lippen und die dunkle Haut schmiegten sich perfekt an Lance‘ helle Wange. Etwas zuckte unruhig in Dans Magen. Er sah die gestrige Nacht vor seinen Augen, als würde alles gerade jetzt passieren.
Und da war Gus, muskulös und stark, wie er sich über Lance beugte, der auf dem Bauch lag. Lance‘ fester Arsch ragte willig in die Höhe. Gus‘ Zunge schlängelte sich zwischen die Backen und leckte immer wieder der Länge nach, von den Hoden bis zum Steißbein. Lance hatte den Kopf zur Seite gedreht. Sein erregter Blick bohrte sich förmlich in Dans vernachlässigte Mitte. Gott, sein Schwanz wollte so gerne anschwellen, nur von diesem geilen Blick.
Leise hatte Lance unter der Behandlung gestöhnt. Gus hatte sich unendlich viel Zeit gelassen und ihn immer wieder dazu gebracht, diese Laute von sich zu geben. Ihre schweißnassen Körper glänzten anregend und alles im Raum roch nach Sex. Und dieses Stöhnen, das über Dans Haut wanderte und ihn unruhig werden ließ. Er hatte einfach nicht wegsehen können.
Endlich hatte Gus nach dem Gleitgel gegriffen. Es war die gleiche Flasche, die sie sonst nur für Dan nutzten. Aber jetzt war es Lance, in dem Gus' Finger sich versenkten. Ganz langsam fügte er einen weiteren Finger hinzu und noch einen. Ruhig fickte er seinen Mann, der sich stöhnend unter ihm wandte.
Dan hatte seine Hände zu Fäusten geballt, so sehr erregte ihn der Anblick. Tausend Feuer zischten über seine Haut und glühender Neid mischte sich darunter. Gus riesiger Schwanz, der sich Stück für Stück in Lance senkte. Dan hatte das Gefühl, jeden Zentimeter selbst zu fühlen.
Der Fick, der langsam begann und immer schneller und härter wurde, und Lance‘ Lustlaute, kehlig, erregt und unkontrolliert - Dan hatte geglaubt, selbst ohne Stimulation seines Körpers würde er gleich darum flehen, ebenfalls gevögelt zu werden. Nur unter Aufbringung seines ganzen Willens konnte er dem Drang widerstehen.
Gus und Lance kamen fast gleichzeitig und hatten ihn scheinbar vollkommen vergessen. Dan hatte mit ansehen müssen, wie sie sich danach küssten, streichelten und irgendetwas Unwichtiges vom Tag zuflüsterten. Die Clowns hatten ihn nicht einmal in die Unterhaltung einbezogen. Sonst fragten sie ihn doch ständig über seine bescheuerte Kindheit aus, die er am liebsten vergessen wollte.
Verflucht! Wenn die beiden dafür sorgten, dass er dauergeil war, sollten sie sich gefälligst um ihn kümmern. So war der Deal, oder? Sex war für ihn nie mehr als ein Mittel zum Zweck gewesen. Etwas, womit man Druck abbauen konnte und ab und zu taugte es zum Geldverdienen. Diese Idioten waren schuld daran, dass er inzwischen schon hart wurde, wenn er nur an eine strenge Hand an seinem Hintern dachte. An die Wärme, die auf den Schlag folgte, den Moment, wenn der Schmerz sich in Lust verwandelte. In den letzten beiden Monaten war Sex zu einem Genuss und zu einem selbstverständlichen Vergnügen für Dan geworden. Und jetzt ließen sie ihn einfach am ausgestreckten Arm verhungern?
Bevor er zusammen mit Lance das Schlafzimmer verließ, sah Gus noch einmal zu ihm. "Du weißt, was du heute zu tun hast?" Dan nickte. "Gut. Gib dein Bestes. Richard erstattet uns Bericht."
Dan rollte mit den Augen und zeigte keine weitere Reaktion. Die Tür fiel ins Schloss und er war alleine.
Waren sie seiner Gesellschaft schon überdrüssig geworden? Ein Grinsen schlich sich auf Dans Gesicht. Jetzt dachte er schon in anderen Worten als früher. Dann musste er laut lachen. Na, wenn sie ihn bald rauswerfen würden, umso besser. Er gehörte nicht in so eine schöne Umgebung. Immerhin hatte er solche hochtrabenden Wörter hier gelernt, wozu auch immer so eine affige Sprache gut war. Vielleicht konnte er sie bei dem einen oder anderen Betrug in Zukunft einsetzen.
Dan schüttelte den Kopf über sich und schwang die Beine aus dem Bett. Schließlich streckte er die Arme weit über den Kopf und gähnte herzhaft. Schnell sprang er in das angrenzende Badezimmer.
Auch nach all den Wochen war er noch beeindruckt von diesem Raum, im Grunde von der gesamten Villa. Zwischen exotischen Pflanzen und grün-blauen Mosaiken an den Wänden, die wie Meereswellen angeordnet waren, war auch hier ein großes Becken im Boden eingelassen. Dunkle Holzbänke standen an den Seiten und eine flache Treppe führte hinunter.
Dan grinste, als sein Blick über die vielen Badezusätze und Gleitgelflaschen auf den Bänken fiel. Aber heute eilte er daran vorbei, rasierte sich schnell und entschied sich für die Dusche. Das warme Wasser perlte samtweich an seiner Haut ab. Er hätte noch stundenlang unter dem wohltuenden Schauer stehen können. Aber er hatte ja diesen verfluchten Deal einzuhalten. Die Lektionen warteten. Hastig wählte er eine Jogginghose und ein T-Shirt, zog die Socken an und schlüpfte in seine Sneakers.
Dan atmete durch und verließ das Schlafzimmer. Er eilte durch den Flur und die große Treppe hinunter in die Eingangshalle. Eine vielköpfige Putzkolone säuberte gerade die Oberflächen. Einer der Angestellten balancierte ein Tablett durch die Halle. Niemand schenkte ihm besondere Aufmerksamkeit. Ab und zu sah er ein scheues Lächeln, mal nickte ihm jemand zu, doch mehr Beachtung bekam er nicht.
Vor einer großen Voliere blieb er stehen und sah für einen Moment zu den kleinen Vögeln. Zebrafinken waren es, das wusste er inzwischen. Aber selbst die quirligen Flauschbälle schienen ihn nicht zu bemerken. Fröhlich flogen sie umher, sprangen von Ast zu Ast und zwitscherten sich Botschaften zu, die er nicht verstand. Da berührte etwas Feuchtes seinen Knöchel. Irritiert sah Dan nach unten und begann zu grinsen.
Herkules, Samys Miniaturausgabe von einem Hund hechelte ihn aufmerksam an. Schlammgrau war das Tier, mit hervorstehenden Augen und die Zunge hing auf einer Seite des Mauls heraus. Dan beugte sich herunter, kraulte Herkules mit einem Finger hinter dem Ohr.
„Hallo, hab ich dich endlich entdeckt“, rief Samy von der Treppe und hastete zu ihm hinauf. Sie keuchte, als sie ihn erreichte, ihre runden Wangen glühten. „Wo haben sie dich denn so lange versteckt?“, fragte sie und umarmte ihn stürmisch.
Noch mehr Freundlichkeit. Dan schnaufte. Aber Samy besaß eine schwesterliche Art, die ihn nicht allzu misstrauisch machte. Ihre dunklen Locken hatte sie zu einem Dutt aufgesteckt.
„Im Fitnessstudio“, erwiderte Dan immer noch grinsend und ließ seinen Bizeps spielen.
Sie lachte. „Das geschieht dir recht. Im Gästehaus hast du ja nur auf der faulen Haut gelegen. Und das wo die Bosse so tolle Körper haben.“ Ihre Augen funkelten.
Dan wollte etwas antworten, ließ die Lippen geschlossen. Sie wusste genau, wo er gesteckt hatte und wie sein Verhältnis zu ihren Bossen aussah, keine Frage.
„Lass uns später einen Kaffee zusammen trinken“, sagte er stattdessen. „Im Gästestockwerk gibt es eine kleine Küche, direkt neben dem Spieleraum.“
Bedauernd schüttelte sie den Kopf. „Es ist nicht verboten, aber treffen wir uns doch lieber in der Wirtschaftsküche. Die ist riesig und es fällt immer Kuchen ab. Neben der Küche haben wir einen gemütlichen Aufenthaltsraum. Mit Sesseln und Sofas. Und es gibt sogar einen Ruheraum. Für die Nachtschicht und falls jemand ein Mittagsschläfchen halten will.“
„Okay“, willigte Dan ein. „In drei Stunden vor der Wirtschaftsküche. Passt das?“
Sie sah auf die Uhr. „Super. Dann mache ich meine Pause. Ich freue mich.“ Schon war sie eine Stufe höher gestiegen. „Komm Herki“, flötete sie und der Winzhund sprang erstaunlich behände über die Treppe.
Froh über die Begegnung lief Dan weiter, hinunter in das Erdgeschoss und zu einer Tür, die von der Halle abging. Sie lag etwas abseits im hinteren Bereich und führte in die imposante Bibliothek der Villa.
Die Wände dieses Raumes bestanden aus hohen Regalen, alle aus dunklem Holz gefertigt und hier und da war ein flacher Monitor eingelassen. Langsam schritt Dan auf den Schreibtisch zu und ließ sich in den Ledersessel davor fallen. Schließlich grinste er über den Tisch hinweg zu dem Mann mit dem strengen Ausdruck im Gesicht.
"Schon wieder zu spät!"
Betont gelangweilt legte Dan den Kopf in den Nacken und sah zu der antiken Uhr mit dem kunstvoll bemalten Zifferblatt, die über dem Schreibtisch hing. „Unterricht fängt um Zehn an. Haste selbst gesagt.“ Dan wusste nicht warum, aber obwohl ihm die Konsequenz bekannt war, hatte er Spaß an diesen Unterhaltungen mit Mister New York, der eigentlich Richard hieß. Er betrachtete den Mann hinter dem Schreibtisch gespannt.
Richard hatte die grünen Augen zu Schlitzen verengt und saß regungslos da, die Beine übereinander geschlagen, die Hände gefaltet auf der Tischplatte. Wie immer trug er eine Anzughose, heute in Grau und ein passendes Hemd dazu. Seine Wahl war an diesem Tag auf ein schwarzes eng geschnittenes Exemplar gefallen. Stilsicher war er ja, das musste man ihm lassen. An einem großen, schlanken Kerl wie Richard sah diese Kleidung elegant aus. Eine goldene Uhr zierte sein Handgelenk. Dan legte den Kopf nachdenklich zur Seite.
Alles an Richard wirkte erschreckend perfekt. Ein eitler Pfau mit sadistischen Neigungen, genau das war er. Wie hätte er sich Richard wohl genähert, wenn der eines seiner Betrugsopfer gewesen wäre? Er würde diesen Mann mit Komplimenten überschütten, mit ihm flirten und auf ein gutes Geschäft hoffen. Die Eitlen waren immer ausgehungert nach Bestätigung und an sich gute Ziele. Aber trotz seines makellosen Auftritts schien Richard für nichts empfänglich zu sein. Nichts erfreute ihn, oder brachte ihn zum Lächeln. Oder hatte er doch eine Schwäche? Endlich durchbrach Richard die eisige Stille.
"Ich kann dich nicht verstehen, Junge. Sprich in ganzen Sätzen mit mir. Und wähle deine Worte angemessen. Du hast noch einen Versuch!"
Dan seufzte. Was für ein bescheuertes Spiel. In Freiheit hätte er diesen steifen Typen einfach ausgelacht und stehen lassen. Aber hier galten nicht seine Regeln. Dan antwortete betont langsam, zog jeden Buchstaben auseinander.
"Die Lektion beginnt um zehn Uhr, so ist es auf meinem Plan vermerkt. Ich erinnere mich, dass Sie diese Uhrzeit gestern angegeben haben, Sir."
Richard nickte mit starrem Gesichtsausdruck. "Korrekt. Dann sei gefälligst zur besagten Uhrzeit anwesend und nicht fünf Minuten später!"
Dan zog die Luft scharf ein und wollte protestieren. Doch er schluckte seinen Ärger hinunter, presste die Lippen zusammen und schwieg.
"Wir beginnen mit Konversation. Ich schätze, eine gebührende Ausdrucksweise muss man in einen Straßenköter wie dich hinein prügeln."
"Dann haben Sie ja die richtige Methode gewählt, Sir." Dan hielt dem strengen Blick stand.
Richard überging die Bemerkung und begann wie jeden Tag damit, die neuen Wörter abzufragen, die Dan gestern gelernt hatte. Dann wollte er Beispielsätze dazu hören. Das Ganze zog sich über eine gute Stunde und Dan wunderte sich, wie gut er diesen Unterricht inzwischen durchhalten konnte. Noch vor einigen Wochen, war er nach spätestens einer viertel Stunde unruhig geworden und hatte sich natürlich eine Strafe eingehandelt. Doch langsam wurde er müde und unkonzentriert. Fuck, einen Blowjob für eine Zigarette. Aber er rauchte ja nicht mehr. Er hörte nur noch jedes zweite Wort, das Richard von sich gab.
"Die Stunde ist beendet, wenn ich es sage! Sitz gerade!"
Dan schnaufte und rutschte noch tiefer in den Sessel. Verdammt! Er war ein erwachsener Mann und musste sich hier wie ein kleines Kind behandeln lassen. Konversation, amerikanische Geschichte, selbst Buchhaltung musste er täglich lernen. Und warum? Damit er gesellschaftsfähig wurde und die Jungs diese mysteriöse Party veranstalten konnten, über die sie nie ein Wort verloren? Was kümmerte es ihn überhaupt?
Sein Blick fiel erneut auf Richard. Okay, einen letzten Versuch mit diesem Eisblock war es noch wert, sich anzustrengen. Der musste doch irgendwie zu knacken sein. Es blieb ihm eine Methode, die bisher meist funktioniert hatte.
Langsam öffnete er seine Oberschenkel. Schließlich begann er, mit den Fingerspitzen einer Hand über die Innenseite seiner Schenkel zu streichen. "Für eine längere Pause bin ich bereit, Ihnen eine angemessene Unterhaltung zu bieten, Sir." Lasziv strich er durch den Stoff seiner Hose über seine Hoden und über seinen halbsteifen Schwanz, der sich über jede Berührung freute und sich erwartungsvoll aufrichtete. Verdammt, er war so ausgehungert, gleich würde er über diesen Schreibtisch kriechen und Richard um Hilfe bitten. Drei Tage keinen Sex und diese geile Show von Gus und Lance gestern. Er war ein junger Mann mit Bedürfnissen. An diesem Kerl hinter dem Schreibtisch musste doch noch mehr als sein Rückgrat steif werden können. Dan strich sich erneut mit der flachen Hand über die Innenseite seiner Schenkel und strich mit dem Daumen über seinen pochenden Schaft. Ein Zelt hatte sich in seiner Jogginghose gebildet.
Richard atmete tief ein und aus. Dan versuchte, seinen Blick zu deuten, aber der strenge Mann wirkte für einen Augenblick wie versteinert.
Schließlich zeigte Richard ein Lächeln das ganze Seen gefrieren lassen konnte. „Hast du noch etwas zu diesem lächerlichen Versuch zu sagen?"
"Ich bin ein Mann, kein Junge, aber scheinbar ist genau das dein Problem, hm? Magst sie wohl ziemlich jung, was?" Dan presste die Lippen aufeinander. Verfickte Scheiße, er hatte sich einfach nicht unter Kontrolle. Die Worte waren ihm aus dem Mund gefallen, ehe er nachdenken konnte.
Mit versteinertem Gesichtsausdruck stand Richard auf. Ganz langsam kam er in den Stand und setzte einen Fuß vor den anderen. Dan fühlte seine Glieder kampfbereit zucken.
Aber er hatte seinen Angriff noch nicht einmal überdacht, da packte ihn Richard am Oberarm. Mit großer Kraft zerrte er ihn aus dem Sessel und zu einem nahegelegenen Regal. Dan hörte das vertraute klirrende Geräusch. Diese Typen trugen Handschellen bei sich, wie andere Leute Kreditkarten. Mit einem Klick schloss sich die erste Handschelle um sein Gelenk. Im nächsten Moment wurden seine Arme hochgerissen. Dan fühlte Panik in sich aufkommen. So hart hatte ihn Richard noch nie angefasst. Verdammt. Er hatte es eindeutig übertrieben. Für einen Augenblick überlegte Dan, ob er sich befreien sollte. Aber dann ging alles viel zu schnell. Richard schob die zweite Handschelle durch eine große Öffnung in einem der Regalbretter und rastete sie um Dans Handgelenk ein. Dann zog er seine Jogginghose samt Briefs ein Stück nach unten.
Dan schauderte. Ein Schweißfilm überzog seinen Körper. Das hier war nicht das übliche erotische Spanking, das Lance oder Gus ihm am Abend manchmal verpassten. Richard war wirklich wütend.
Dan schwieg. Die Arme waren weit über seinen Kopf gestreckt, die Handschellen waren nicht gepolstert. Schmerzhaft bohrten sich die scharfen Kanten in seine Haut.
Richard stand dicht hinter ihm. Sein sehniger Körper presste sich eng an Dans Rücken. Dan atmete schwer. "Scheiße. Es tut mir wirklich leid. Es war eine dumme Bemerkung.“ Der Typ konnte es doch nicht ernst meinen?
"Ja, und du hast keine Ahnung wie dumm! Keine Angst, Junge. Ich bringe dir schon bei, wie man sich korrekt benimmt. Sie zahlen mir genug für diese Aufgabe."
Dan hörte, wie Richard zum Schreibtisch ging und gleich darauf zurückkam. Sein Herz klopfte heftig in seiner Brust, fast wollte es herausspringen. Die Vorahnung jagte ihm kalte Schauer der Panik über den Rücken. Aber er konnte nichts sagen, seine Kehle war wie zugeschnürt.
Richards Lippen waren jetzt ganz nah an seinem Ohr. Seine Stimme war dunkel und ohne Emotionen. "Sieh mal einer an! Plötzlich ist er ganz brav, der Junge." Dan fühlte die Panik, die aus seinem Magen stieg und durch seinen Körper wanderte, als er das vertraute Geräusch hörte. Kurz darauf legte Richard seine goldene Uhr so auf das Regal, dass Dan sie sehen konnte.
Er konnte nur noch keuchen. Richard lachte leise. Dieser Scheiß-Sadist . Immer wenn er die Uhr auszog, schlug Richard besonders heftig zu.
"Weißt du, warum du jetzt fünfzehn Schläge mit dem Rohrstock erhältst?" Die dunkle, kalte Stimme ließ Dans Knie weich werden. Hilflos hing er in den Handschellen. Er nickte langsam. "Dann sag es!"
"Es war ein dummer Spruch. Nicht angemessen. Ich entschuldige mich dafür."
"Du wolltest mich provozieren, obwohl du genau weißt, was dann passiert. Der Versuch amüsiert mich, daher werde ich dir fünf Schläge erlassen. Zehn Schläge!"
Besiegt legte Dan den Kopf in den Nacken und versuchte, sich zu entspannen. Wenn er sich verkrampfte, würde es nur noch mehr weh tun, das wusste er aus Erfahrung. Plötzlich sauste der dünne Rohrstock durch die Luft. Jetzt traf er auf seinen nackten Hintern. Der Schmerz biss ihn ins Fleisch. Dan zuckte unwillkürlich zur Seite.
"Fuck", flüsterte er. Der Schmerz pochte quälend auf seiner Haut. Schon folgte der nächste Schlag. "Sie bezahlen ... Sie dafür, mich zu quälen, Sir?", fragte er und fühlte die Tränen heiß über seine Wangen rinnen. Aufhören, nicht noch ein Schlag, flehte er in Gedanken.
"Sie bezahlen mich dafür, dich zu unterrichten und zu disziplinieren." Schon knallte der nächste Schlag auf Dans blanken Hintern. Dieses Mal schnitt der Stock tief in sein Fleisch. Dan hörte auf zu zählen und begann, leise zu weinen. Mehr aus Scham als wegen des Schmerzes. Die Schläge kamen gezielt und fest, aber sie brachen die Haut nicht. Dieser Mistkerl wusste genau, was er tat. Und dann war es plötzlich vorbei.
Aus den Augenwinkeln sah Dan, wie Richard den Rohrstock gegen das Regal lehnte und nach seiner Uhr griff. Im nächsten Augenblick klickten die Handschellen. Dan sank sofort in die Knie. "Es tut mir leid", wiederholte er mit gesenktem Kopf.
"Ich weiß. Daher ist es auch bei sechs Schlägen geblieben. Achte auf deine Worte, noch einmal bin ich nicht so milde mit dir!" Dan hob den Kopf und sah zu dem großen Mann, der gegen die Tischplatte gelehnt in den Raum starrte. Was ging nur in diesem Kopf vor? "Die Striemen sind bald verschwunden. Sie werden dich schon pflegen, keine Sorge. In zehn Tagen findet die nächste House Party statt. Deine Alphas können froh sein, dass ich dich als Ronin durchgehen lasse! Aus dir wird niemals ein Beta werden."
Dan schüttelte den Kopf. Das Holz des Fußbodens bohrte sich hart in seine Knie. "Als würde mir etwas daran liegen, ein verdammter Beta zu werden, Sir.“
Richard betrachtete ihn nachdenklich. Er schien seine Antwort genau zu überlegen. Dann hob er die Schultern. „Erzähl den Beiden, was wir schon lange wissen.“
Mit langsamen Schritten näherte er sich. Unvermittelt streckte Richard seine Hand aus. Überrascht nahm Dan die Hilfe an und zog sich daran in den Stand. Er verzog das Gesicht und stöhnte. Verdammt! Seine Hinterbacken schmerzten.
"Warte hier. Ich rufe jemanden, der dich versorgt." Lässig steckte Richard eine Hand in die Hosentasche und schlenderte zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um.
" Und merk dir – Es ist mir egal, wer für mich die Beine breit macht. Spar dir diese Aktionen. Jack hat einen guten Grund, warum er mich in die Nähe seiner Jungs lässt. Ich bin impotent.“ Ein winziger Muskel um ein Auge zuckte. „Mit Jammern oder nicht. Du hast deine Strafe angenommen und ausgehalten. Und dadurch deinen Gastgebern einen großen Gefallen getan. Du bist soweit.“ Er schnaufte leise. „Ich werde Lance und Gus heute noch darüber informieren, dass sie die nächste Hausparty ausrichten dürfen.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum, ohne sich noch einmal umzudrehen.
Entgeistert starrte Dan ihm hinterher. Alleine mit seinen Fragen, heißen Hinterbacken und der Stille der Bibliothek blieb er zurück.
Die Minuten zerrannen. Und endlich wurde die Tür geöffnet. Ein Angestellter kam herein, stellte ein Tablett mit Wasser und einer Salbentube ab. „Kommst du zurecht?“, fragte er besorgt.
„Na klar“, gab Dan zurück, ohne den Mann anzusehen, hörte, wie sich die Tür der Bibliothek erneut schloss. Und da wachte ein anderes Monster in ihm auf. Es lachte ihn aus und begann, ihn zu beschimpfen.
Du bist nur ein dreckiger Straßenköter, der sich in einem Schloss verlaufen hat! Du redest wie der billige Stricher, der du mal warst und du hast die gleichen Tricks wie damals drauf. Bald wird den Jungs genau das auffallen und dann jagen sie dich mit Tritten hinaus!
Die Stimme noch im Kopf, nahm er die Creme, trug sie auf, richtete seine Kleidung und verließ den Raum. Gus und Lance wussten nicht wo er wirklich her kam, wie tief er in der Gosse gelebt hatte, wie oft er ohne Wohnung in Parks hatte übernachten müssen. Sonst würden sie ihn nicht wie einen Prinzen behandeln. Er lachte bitter.
Dieser falsche Prinz musste sich nun duschen und zumindest eine Jeans anziehen. Bis seine echten Las Vegas Fürsten nach Hause kamen, würde er eine gute Zeit mit Lady Samy und ihrem Köter verbringen. Und immerhin hatte er den beiden heute ihre Party gesichert. Darauf waren sie doch ganz versessen
Ja, selbst einer wie er, konnte nützlich sein und sich all den Pomp hier verdienen. Und von Mister New York ließ er sich auf keinen Fall den Tag verderben.
Mit jedem Schritt spürte er den Druck auf seinen Backen, versuchte die Schimpftirade des Monsters zu ignorieren und sich mit anderen Gedanken abzulenken. Was wohl hinter dieser komischen Party steckte?