1.2 Die Netzwerkprotokollfamilie TCP/IP
TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) ist die Netzwerkprotokollfamilie unserer Tage. Dabei ist sie älter als manche andere, die schon wieder Geschichte ist. Erste Grundlagen stammen bereits aus den 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts. In den 70er-Jahren rief die US-Regierung das ARPA-Projekt (Advanced Research Projects Agency) ins Leben, das die Netzwerktechnologie vor allem hinsichtlich militärischer Nutzbarkeit weiterentwickelte. Bereits 1974 aber wurde eine neue Protokollbasis geschaffen. R. Kahn, V. Cerf und Y. Dalal legten in RFC 675 die noch heute gültigen Grundzüge der TCP/IP-Protokollfamilie fest. Diese sollten Sie kennen, wenn Sie sich eingehender mit Netzwerken befassen.
Grundzüge der TCP/IP-Protokollfamilie
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Verbindungen von und zu allen Netzwerkteilnehmern
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Quittungen bei Verbindungen
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Anwendungsprotokolle nach allgemeinen Standards
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Vermittlungsebene mit verbindungslosem Protokoll
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Paketvermittlungsrechner als Netzknoten
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Sicherungsfunktionen in Transportprotokollen
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dynamisches Routing
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standardisierte Netzwerk-Anwendungsprogramme
Der Siegeszug der TCP/IP-Protokollfamilie begann mit der Implementierung im Unix-Derivat 4.2BSD, das ein Projekt der Universität von Kalifornien in Berkeley ist. Nach US-Recht gehören Entwicklungen und Forschungsergebnisse von öffentlichen Forschungs- und Bildungseinrichtungen dem amerikanischen Volk und sind damit für jedermann verfügbar. So konnten Hersteller anderer Betriebssysteme günstig darauf zurückgreifen, und die IT-Welt blieb damit von verschiedenen Auslegungen der Protokolle verschont.